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Aktuelles zum Thema Wolf

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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon AP_70 » Fr Mär 09, 2018 13:41

https://www.br.de/nachrichten/mittelfra ... n-100.html
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon oberländer » Fr Mär 09, 2018 15:23

Nur ein kurzer Hinweis , Bauer Willi hat das Thema heute aufgegriffen
Verwaltung und Beamtentum sind Kropf und Blinddarm einer Volkswirtschaft
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Südheidjer » Mo Mär 12, 2018 23:48

NDR: "Auch der Wolf steht im Koalitionsvertrag"

https://www.ndr.de/nachrichten/Auch-der-Wolf-steht-im-Koalitionsvertrag,woelfe546.html
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Kormoran2 » Di Mär 13, 2018 20:04

Heute abend (Di13.3.) um 20:15 Sendung über Wölfe "Abenteuer Erde". Danach "Quarks" ebenfalls über Wölfe. Anschließend alles in der WDR Mediathek verfügbar.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Südheidjer » Do Mär 15, 2018 23:17

Hannoversche Allgemeine Zeitung: "Burgdorf/Lehrte: Auto überfährt nachts einen Wolf"

http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Nachrichten/Auto-ueberfaehrt-jungen-Wolf-zwischen-Burgdorf-und-Immensen

Dazu die Pressemeldung vom NLWKN: "Wolf bei Verkehrsunfall in der Region Hannover getötet // Achter toter Wolf in Niedersachsen in diesem Jahr"

https://www.nlwkn.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/wolf-bei-verkehrsunfall-in-der-region-hannover-getoetet-162750.html

Und die Liste der Totfunde für Niedersachsen:

https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/totfunde/
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Manfred » Fr Mär 16, 2018 9:56

250 bis 350 Wölfe sind ausreichend für den Erhalt einer Population:

Aus den Informationen des schwedischen Wolfsmanagements und der Arbeit von Boitoni geht hervor, dass für den Erhalt und zur Inzuchtvermeidung einer Wolfspopulation 250 bis 350 Tiere ausreichend sind, wenn ein gelegentlicher genetischer Austausch mit einer benachbarten Population erfolgt.
In Schweden geht man davon aus, dass es ausreichend ist, wenn im Schnitt alle 5 Jahre eine Wolf aus Finnland zuwandert, der sich dann erfolgreich mit den schwedischen Tieren vermehrt. IdR werden dort sogar mehrere aus Finnland zuwandernde Tiere pro Jahr beobachtet.
Schweden hat eine gemeinsame Population mit Norwegen. In Schweden ca. 350 Tiere, in Norwegen ca. 55.
Die Schweden hatten ihren Anteil am nötigen Bestand für eine gesicherte Erhaltung zunächst auf 270 Tiere festgelegt, diesen 2016 dann aber nach 2 neuen Untersuchungen durch je eine europäische und eine nordamerikanische Arbeitsgruppe auf 300 Tiere erhöht, um auf der sicheren Seite zu liegen. Dazu kommen die ca. 50 bis 60 Wölfe auf der norwegischen Seite.

Da auch für die deutsch-westpolnische Population der gelegentliche genetische Austausch mit anderen Populationen (v.a. der baltischen) sichergestellt ist, wären also auch in diesem Bereich um die 350 Wölfe ausreichend.
Ginge man von einer gleichmäßigen Verteilung auf Deutschland und Westpolen aus, läge der nötige deutsche Anteil bei 175 Tieren.

Die oft in den Raum gestellte Zahl von 1000 nötigen Tieren bezieht sich ausschließlich auf völlig isolierte Populationen ohne jeden genetischen Austausch.

(In Deutschland könnte man sogar noch weiter gehen und durch den zunehmenden Zusammenschluss der Verbreitungsgebiete davon ausgehen, dass unsere Wölfe in ein Teil der baltischen Population sind (So wurden sie auch bis vor wenigen Jahren in der Roten Liste geführt und es gibt nach wie vor keine genetischen Belege, die für eine isolierte Population sprächen. Im Gegenteil wurde der genetische Austausch mehrfach bestätigt.)
Da die baltische Population wiederum im Austausch mit der in Karelien und wohl auch der weiter im Osten steht, wären in D für den Erhalt dieser mehrere tausend Tiere starken Gesamtpopulation gar keine Wölfe nötig, da der Bestand nicht gefährdet ist.)


Quellen:

Dr. Michael Schneider (Sachverständiger für Raubtierfragen für die Regierung der schwedischen Provinz Västerbotten) und Hanna Dittrich Söderman (Sachverständige für Raubtierfragen beim Schwedischen Zentralamt für Umwelt in Stockholm) haben am 13.09.2017 im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft in Brandenburg einen Vortrag über das schwedische Wolfsmanagement gehalten.

Das Protokoll der Ausschusssitzung kann hier heruntergeladen werden:
https://www.parlamentsdokumentation.bra ... LUL/32.pdf

Der Wortlaut des Vortrages findest sich unter TOP 2, ab Seite 6.
Die PowerPoint-Präsentation zum Vortrag findet sich im Anhang 4, ab Seite 65.
Eine Schriftliche Stellungnahme der beiden findet sich im Anhang 4, ab Seite 93.
(Ich empfehle, das Dokument in 2 Browserfenstern zu öffnen, um den Wortlaut des Vortrags und die Präsentation nebeneinander ansehen zu können.


Bereits am 22.03.2017 fand der erste Teil der Sitzung zum Wolfsmanagement statt.
Darin ging es hauptsächlich um EU-rechtliche Fragen.
Das Protokoll dieser ersten Sitzung findet sich hier:
https://www.parlamentsdokumentation.bra ... LUL/27.pdf
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Manfred » Fr Mär 16, 2018 9:58

Passend dazu:
https://www.lr-online.de/lausitz/senfte ... id-7849043
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Manfred » Fr Mär 16, 2018 14:08

Der Wolfsmanagementplan der Europäischen Großraubtiere-Initiative aus dem Jahr 2000 geht sogar davon aus, dass eine isolierte Population von 100 Tiere dauerhaft überlebensfähig ist und als erholt angesehen werden kann, solange ihr ausreichend Beutetiere zur Verfügung stehen.
Falls genetischer Austausch möglich ist, reichen sogar deutlich weniger Tiere:


http://www.kora.ch/malme/05_library/5_1 ... Europe.pdf

Seite 31:
Ein Bestand von 100 Tieren (davon 15 an der Reproduktion beteiligte Paare) könnte für den Erhalt einer isolierten Population ausreichend sein.

"Therefore, although there are no definitive studies or tests of how small a completely isolated population of wolves could be and still survive for a long period, wolf experts suggest that as few as 15 breeding pairs (perhaps 100 wolves) might suffice."

Seite 32:
Ein isolierter Bestand von 100 Tieren (davon 10 bis 12 reproduzierende Paare) oder entsprechend weniger, falls genetischer Austausch besteht, kann als erholt angesehen werden, vorausgesetzt, dass ausreichend Beutetiere zu ihrer Ernährung verfügbar sind.

"If a population has reached at least 100 individuals (about 10-12 breeding pairs), or less if “connected”, and if it is clear that prey abundance could support that number, that particular population can be considered recovered.
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Manfred » Fr Mär 16, 2018 15:10

Das Märchen von der "mitteleuropäischen Flachlandpopulation":

Dazu ein Auszug aus:
Herzog, Sven: "Die Populationen des Wolfes (Canis lupus) in Europa: Herleitung eines operationalen Konzeptes für
das Management"


"Bezogen auf die aktuelle Situation des Wolfes in Mitteleuropa bedeutet dies, dass etwa der Begriff der
„mitteleuropäischen Flachlandpopulation“
möglicherweise eine gewisse administrative Bedeutung hat,
doch aus biologscher Sicht keinesfalls haltbar und somit auch nicht in Hinblick auf
Artenschutzmaßnahmen operational ist
. Vielmehr müssen wir davon ausgehen, dass in Europa derzeit vier
bzw. fünf Populationen im Sinne der biologischen Definition eines Abstammungszusammenhanges
existieren.
So können wir von einer baltisch-osteuropäischen, einer abruzzo-alpinen, einer iberischen und einer
skandinavischen Population sprechen. Inwieweit das Wolfsvorkommen der Karpaten mit demjenigen des
Balkans im Paarungszusammenhang steht, wäre zu diskutieren. Ist dies nicht der Fall, käme eine fünfte, die
balkanisch-dinarische Population hinzu.
Es wird daher empfohlen, die Definitionen einer Population sowohl im Rahmen der Gesetz- und
Verordnungsgebung als auch im Rahmen des praktischen Managements des Wolfes zu synchronisieren
und aus populationsökologischen Kriterien herzuleiten."

"Hinsichtlich des günstigen Erhaltungszustandeseiner großen mobilen Säugetierart müssen wir feststellen,
dass eine solche Festlegung ausschließlich auf Ebene der Population (im biologischen Sinne einer
Metapopulation) sinnvoll ist. Der Versuch, dies auf anderen, insbesondere administrativ definierten
Ebenen zu tun, muss zwangsläufig scheitern. In dieser Tatsache ist auch die Ursache für zahlreiche aktuelle
Konflikte zu sehen. Auf Populationsebene können wir unter Zugrundelegung der drei in der FFHRichtlinie
erwähnten Kriterien den Erhaltungszustand des Wolfes in Mitteleuropa als günstig bezeichnen
."
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Manfred » Fr Mär 16, 2018 16:33

Israel hat eine Abschussprämie in Höhe von ca. 470 Euro pro Wolf ausgelobt:

https://www.israelnetz.com/politik-wirt ... uf-woelfe/

"Ziel der Maßnahme ist es, die freie Viehhaltung als Kulturgut zu schützen"
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Todde » Sa Mär 17, 2018 8:16

Hülsenerin und ihr neunjähriger Enkel begegnen Wolf
https://www.kreiszeitung.de/lokales/ver ... 01250.html

Rund zweieinhalb Meter hätten Wolf, Kind und Hund getrennt und sie dürfe sich gar nicht ausmalen, was alles hätte passieren können. „Der Wolf stand in gebückter Haltung und die Zähne gefletscht hat er auch.“


:klug:
Das Volk der Ukrainer verteidigt die Freiheit Europas
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Manfred » Sa Mär 17, 2018 15:58

Wirklich interessant, was man alles findet, wenn man sich in die Quellen einliest.

"Linnell 2008"
Mit diesem Kurzverweis werfen diverse Organisationen gerne um sich, ohne sich auch nur die Mühe einer sauberen Quellenangabe zu machen.

Gemeint sind die "Leitlinien für Managementpläne auf Populationsniveau für Großraubtiere. Abschließende Version vom 1. Juli 2008"

[url]http://www.wolfszone.de/000main/texte/LCIE%20Leitlinien%20für%20MPläne%202008%20DE.pdf[/url]

Erstellt wurde das Dokument von der "Large Carnivore Initiative for Europe" (Initiative Großraubtiere für Europa).

Ausgeschrieben und bezahlt wurde das Projekt von der Europäischen Komission.
Der Auftrag ging an ein Konsortium aus
-Institut für angewandte Ökologie (Italien)
-Norwegisches Institut für Naturforschung (Norwegen, federführend John Linnell)
-Callisto (Griechenland)
-KORA (Schweiz)

Unter Punkt 2, ab Seite 6, gibt es eine längere Diskussion darüber, was überhaupt eine Population sei.
Die Arbeitsgruppe ist hier anscheined, statt eine saubere Populationsbiologische Definition abzugeben, einer Art basisdemokratischem Prozess gefolgt und hat sich darauf geeinigt, dass man sich nicht einige ist und man sich am besten alle Optionen offen lässt...
Es wird angemerkt, dass man eigentlich von Meta-Populationen und Sub-Populationen sprechen müsse, der Einfachheit halber im Text statt Sub-Population den Begriff Population verwenden werde.

Das ist wohl eine der Hauptursachen dafür, dass diese Arbeit ständig falsch bzw. missverständlich zitiert wird, ob mit Absicht oder aus Unwissenheit.

In der Populationsbiologie ist der Begriff Population halbwegs sauber definiert.
Vergleiche dazu z.B. Herzog, Sven: Die Populationen des Wolfes (Canis lupus) in Europa: Herleitung eines operationalen Konzeptes für
das Management

Er führt darin anhand mehrere Zitate die Entwicklung des Populationsbegriffs in der Populationsbiologie aus.

-Zitat-
Populationsgenetiker (zum Beispiel HATTEMER et al. 1993) definieren die Mendel-Population als
"Kollektiv zu generativer Reproduktion befähigter biologischer Organismen, in welchem jedes Paar von
Individuen die Möglichkeit besitzt, wenigstens einen gemeinsamen Nachfahren zu haben. Dies muss nicht
notwendig schon in der unmittelbaren Folgegeneration eintreten".
Wenn es also eine Möglichkeit gibt, sich zu paaren, dann ist die Wahrscheinlichkeit, gemeinsame
Nachfahren (nicht unbedingt: Nachkommen!) zu haben, größer Null. Weiter führen HATTEMER et al.
(1993) aus: "Zwei Mendel-Populationen sollen nun die biologische Art repräsentieren, wenn
Umweltbedingungen existieren, unter welchen sich ein aus beiden Populationen gebildetes Kollektiv wie
eine einzige Mendel-Population verhält. Die biologische Art ist damit grundsätzlich eine genetisch
abgegrenzte Reproduktionseinheit" (loc. cit. p. 130)."
-Zitat Ende-

Sprich alle Tiere einer Art, die räumlich so in Verbindung stehen, dass sie oder ihre Nachkommen sich theoretisch miteinander verpaaren könnten, gehören zu einer Population.

Linnell et al bezeichen dies als "Meta-Population".
Als "Sub-Population" bezeichnen sie Teile dieser "Meta-Population", die räumlich oder auf irgendeine andere (beliebig zu definierende, z.B. verwaltungstechnische) Art "getrennt" sind, aber mit der "Meta-Population" z.B. durch Wanderung oder direkte räumliche Anbindung im genetischen Austausch stehen.
Und dann vereinachen sie diesen Begriff der "Sub-Population" einfach zu "Population", was dann zu massiven Widersprüchen führt, weil ja etwas völlig anderes gemeint ist als die saubere biologische Definition.

Und dieses Missverhältnis wird dann dazu genutzt, z.B. per Verwaltungsakt eine "europäische Flachlandpopulation" zu definieren, die aus biologische Sicht schlicht und ergreifend nicht existiert, weil keine räumliche Isolation gegeben ist.


Im weiteren wird durch Linnell et al dann versucht, sinnvolle Mindestgrößen einer "Meta-" oder "Sub-Population" zu definieren.
Auch dies scheitert kläglich, weil es eine völlig unübersichtliche Vielfalt von Gedanken- und Berechnungsmodellen gibt, die selbst auf gleicher Datengrundlage jeweils zu anderen Ergebnissen gelangen.
Also hat sich die Arbeitsgruppe schließlich darauf geeinigt, die bereits verbeitet angewandte Festlegung der IUCN (International Union für Conservation of Nature = Weltnaturschutzorganisation) zu übernehmen.
Die IUCN sieht zur Sicherstellung eines guten Erhaltungszustandes einer Population (im biologischen Sinn) bzw. "Meta-Population" (nach Linnell et al), also ein räumlich komplett isoliertes Vorkommen ohne jeden genetischen Austausch) eine Mindestzahl von 1000 geschlechtsreifen Individuen vor.
Für eine "Sub-Population", also im biologischen Sinn eine räumlich abgegrenzte aber z.B. durch Wanderung einzelner Tiere im genetischen Ausstausch stehende Teilpopulation ist für einen guten Erhaltungszustand von der IUCN die Zahl von mind. 250 geschlechtsreifen Individuen vorgesehen.
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Südheidjer » Sa Mär 17, 2018 17:00

Allgemeine Zeitung: "Wildtierkamera macht Aufnahmen am südlichen Ortsrand // Das ist der Wolf von Wittingen"

https://www.az-online.de/isenhagener-land/wittingen/wolf-wittingen-9703172.html

Und passend ein aktueller Artikel aus der AZ, der sich auch mit der Population befaßt:

"Jägerschaft Gardelegen zweifelt offizielle Wolfs-Zahlen an // Wolfsrisse zeigen: „Schere geht immer weiter auseinander“"

https://www.az-online.de/altmark/gardelegen/wolfsrisse-zeigen-schere-geht-immer-weiter-auseinander-9700645.html
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Manfred » Sa Mär 17, 2018 18:09

Dass bei den Zahlen und Grafiken alles getan wird, um den Wolfsbestand in D klein erscheinen zu lassen, wird doch überall offensichtlich.

Hier z.B. die Karte der LCIE, stand 2012:

LCIE_Wolf.jpg
LCIE_Wolf.jpg (116.45 KiB) 3080-mal betrachtet


Quelle: http://www.lcie.org/Large-carnivores/Wolf-

Damals in Schweden + Norwegen angeblich 260 bis 330 Wölfe.

In D 36 Rudel, was nach dem allgmeinen Tenor der Literatur ca. 7 Tiere pro Rudel + 20 % der Population an Einzeltieren bedeutet. Also 7x36*1,25 = 315 Tiere. Also ca. der gleiche Bestand wie in Schweden + Norwegen.

Und dann vergleicht mal die eingezeichneten Meldungen und Verbreitungsgebiete auf der Karte.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass Skaninavien durch die Perspektive auf der Karte überproportional groß erscheint und man es in der Fläche um die Hälfte reduzieren würde...

Die Karte zeigt auch gleich den zweiten gerne genutzten Trick:
Man schneidet das Verbreitungsgebiet im Osten ab, um die Bestände an den Ostgrenzen als zersplitterte Einzelbestände erscheinen zu lassen.

Nimmt man dagegen die Karte des FLI Greifswald, ebenfalls auf Datenbasis 2012, stellt sich die Vernetzung der Population gleich ganz anders dar.

FLI-Griefswald_Wolf.jpg
FLI-Griefswald_Wolf.jpg (83.33 KiB) 3080-mal betrachtet


Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/a ... 3314004390
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Re: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Manfred » Sa Mär 17, 2018 18:14

Und packt man dann noch eine halbwegs aktuelle Verbreitungskarte aus Polen dazu, hier Stand 2016

Wolf_Polen_2016.jpg
Wolf_Polen_2016.jpg (228.56 KiB) 3077-mal betrachtet


Quelle: http://www.polishwolf.org.pl/wolf (Abgerufen am 16.03.2018)

Und diese Sammelkarte der Meldungen aus D:

Wolfsmonitor_Wolf.jpg
Wolfsmonitor_Wolf.jpg (231.24 KiB) 3077-mal betrachtet


Quelle: https://www.google.com/maps/d/viewer?mi ... 795124&z=6

Dann dürfte so ziemlich jedem klar sein, dass wir es inzwischen mit einer zusammenhängenden Population von Russland bis in die Niederlande und nach Dänemark zu tun haben, mit sehr gutem Erhaltungszustand.

Diese Population hat in Anhang IV der FFH-Richtlinie nicht das Geringste zu suchen und könnte problemlos umgehend ins Jagdrecht überführt werden.
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