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Ammenkuhhaltung

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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20 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Ammenkuhhaltung

Beitragvon Moorfee » Di Apr 12, 2011 0:14

Gibt es hier noch mehr Ammenkuhhalter?
Frankenbauer habe ich ja in einem anderen Thema schon entdeckt und ich würde mich über ein paar Erfahrungen dazu und Schilderung der betrieblichen Abläufe jeweils sehr freuen, da mich das schon lange interessiert, aber das anscheinend eher nur im süddeutschen Raum noch verbreitet ist?!
Wie schnell habt Ihr das aufgebaut, bzw. wie schwierig war das, geeignete Kühe dafür auszuwählen?
Und wie funktioniert das bei Euch im einzelnen?
Wo seht ihr die Vorteile/Nachteile?
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Bodenseefarmer » Di Apr 12, 2011 12:23

Ich mache Ammenkuh seit Oktober 2010 (2009 habe ich auch schon einen Versuch gemacht), eine Kuh tränkt je nach Leistung 3 bis 6 Kälber. Absolut arbeitsextensiv und die Kälber sind so gesund und frohwüchsig wie noch nie. Seit ich es mache hatte ich keine Kälberverluste mehr (ausser einer Totgeburt) Wichtig ist ein Kälberschlupf in dem die Kälber adlibitum Kraftfutter und Heu bekommen und sich in sauberes Stroh zurückziehen können (Lunge). Zum abtränken reduziert man einfach langsam die Kuhzahl bzw. ersetzt die Ammen durch leistungsschwache Altmelker. Man braucht ca. 3 Ammengruppen, damit man die Kälber je nach Alter und Saugwillen aufteilen kann. Die Kälber bleiben bei mir ca.3 bis 7 Tage in der Abkalbebox und werden ggf. mit dem Eimer zugetränkt, bis sie zuverlässig am Euter Saugen. Die erste Kolostrumgabe nach der Geburt bekommen sie eigentlich immer mit dem Eimer. Dann kommen sie erst mal in die saugschwache Gruppe.

Vorteil: wesentlich weniger Arbeit
Nachteil: etwas mehr Milchverbrauch und man muss regelmäßig die Euter kontrollieren sowie die jüngsten Kälber etwas beobachten.
Kuhauswahl: Ich nutze bevorzugt Kühe die mir im Melkstand auf die Nerven gehen, komisches Euter, 3-strichig, hohe Zellzahl. Manche Kühe lassen die Kälber ungern trinken, ggf. hilft dann sie 2 mal täglich für eine Stunde im Fressgitter zu fixieren und die Schlagfessel anzulegen. Wenn sie nach einer Woche immer noch nicht saugen lassen sind sie ungeeignet. Kühe mit hohen Zellzahlen sollte man erst bei den über 4 Wochen alten Kälbern einsetzen, nicht dass irgendwelche Colis aus der Milch Durchfall verursachen.

Bisher habe ich nur zwei Gruppen, das ist eine zu wenig. Ich werde bald meinen Stall anpassen, damit es zukünftig 3 Ammengruppen gibt, eine mit den Saugschwachen, eine mit den Saugstarken und eine mit denen die Abgetränkt werden. In Zukunft möchte ich ca. alle 3 Wochen eine Gruppe abtränken, damit die Kälber zwischen 8 und 11 Wochen getränkt werden.

Im Süddeutschen Raum verbreitet würde ich nicht sagen, ich habe nach langer recherche gerade einmal 5 Betriebe gefunden die das auch machen, zwei davon aus der Schweiz.
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Moorfee » Di Apr 12, 2011 21:32

Bodenseefarmer hat geschrieben:Wichtig ist ein Kälberschlupf in dem die Kälber adlibitum Kraftfutter und Heu bekommen und sich in sauberes Stroh zurückziehen können (Lunge).
.


Hallo
Vielen Dank erstmal. :D
Das heißt also, Du hast die Kälber auch durchgehend bei den Kühen dann mit dabei und lässt sie nicht nur zum Saugen begrenzt dazu?
Ist da auch Weidegang geplant dann später mit dem ganzen Kindergarten jeweils?
Dass es mit einer störrischen Kuh mal gar nicht geht....ist das also eher eine Ausnahme?
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Frankenbauer » Di Apr 12, 2011 23:46

Nachdem ich so freundlich eingeladen wurde, hier mein Ablauf:

2004 BSE Krise, keine Kälber für die Färsenmast auf dem Markt oder unbezahlbar, die wenigen Färsen, die noch nicht zu schwer waren wurden belegt, Trefferquote drei Stück, davon leider eine mitsamt Kalb bei der "Frühgeburt" drei Wochen vor dem errechneten Termin verendet (lt. TA aufs Kalb nachgerindert) , die Zweite nach dem zweiten Kalb mit einem Vorfal so groß wie ein Handball selektiert, inzwischen drei "teure" Zuchtkälber gekauft und Gott sei Dank weiter gemacht, zwei sind heute noch im Stall und die erste nachgezogene hat heuer gekalbt.
Das ganze läuft im Nebenerwerb und etwas anders als am Bodensee. Meine Ammen (im Moment fünf) sind angebunden, die Kälber in einfachen Buchten direkt dahinter und werden zweimal am Tag zur Kuh gelassen, eigene Bullenkälber werden verkauft, eigene Kuhkälber bleiben zur Nachzucht und werden auch zeitig entwöhnt (Ausputzereffekt), bevor die wegkommen habe ich i. d. R.Ersatz, der untergeschoben wird und da nur Kuhkälber. Macht sich das ein oder andere besonders gut wird es als Färse behalten, der größere Teil aber geht mit 4-5 Monaten zum Schlachten. Außer Milch gibts nur Heu, Wasser, Weizen- und Gerstenschrot. Da die Buchten hinter den Kühen a)zu eng und b) langsam zu wenige sind und c) die Schweine eh nur zum Geldwechseln gut waren wird nun der Schweinestall zum Kälber- und Fresserstall und die Kuhstände, die mit "Jungfärsen" in Buchten belegt waren werden wieder mit Färsen belegt.
Längerfristiges Ziel ist aber eine Haltung ähnlich der vom Bodenseefarmer, allerdings besteht für den "Bauplatz" im Moment eine Veränderungssperre wegen übergeordneter öffentlicher Belange und so lange da nicht Klarheit herrscht muß es so weitergehen.

Gruß

Werner
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Bodenseefarmer » Mi Apr 13, 2011 22:44

@Frankenbauer: Hast du zu deinen 5 Ammen auch noch Milchkühe? Oder wo kommen sonst die vielen Kälber her?


Moorfee hat geschrieben:Hallo
Vielen Dank erstmal. :D
Das heißt also, Du hast die Kälber auch durchgehend bei den Kühen dann mit dabei und lässt sie nicht nur zum Saugen begrenzt dazu?
Ist da auch Weidegang geplant dann später mit dem ganzen Kindergarten jeweils?
Dass es mit einer störrischen Kuh mal gar nicht geht....ist das also eher eine Ausnahme?
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Ich habe Braunvieh und Holsteins. Grob über den Daumen kann man sagen, dass 1 viertel keine Kälber saugen lässt und 1 Viertel erst nach ein paar Tagen training mit Fressgitter und Schlagfessel. Es hilft nur ausprobieren und ggf. austauschen, man weiß ja dann in Zukunft welche Kühe als Ammen nicht funktionieren.

Färsen nehme ich nie als Ammen, da diese nach einigen Wochen bei den Kälbern dann im Melkstand die Milch nicht mehr runter lassen. Manche Kühe die sehr lange als Ammen gedient haben lassen sich danach die ersten paar mal im Melkstand nicht mehr ganz leer melken--> Bei der 4ten Problemmelkzeit einmal Oxi, dann klappts wieder.

Die Kälber sind bei mir immer bei den Kühen, das ist in meinem Fall arbeitsextensiver und die Kälber können sich in kleinen Portionen bedienen. Ausserdem kann eine 3-strichige mit 35Litern Milchleistung so problemlos 5 Kälber tränken. Wenn man die Kälber nur kurz dazu lässt, können nur 3 an diese Kuh ran. Ich habe mit einem Landwirt aus dem Schwarzwald gesprochen, der die Kühe immer nur zum tränken zu den Kälber bringt, er sieht darin folgende Vorteile:
-Weniger Strohverbrauch
-er sieht sofort ob ein Kalb irgend was hat, da die gesunden Kälber sofort aufstehen wenn die Kuh dazu kommt.

Zum Kuhbesatz: In der Saugschwachen Gruppe sollte morgends um 7 Uhr noch Milch in den Eutern sein, um 10Uhr sollten sie dann großteils leer sein. Daran kann man ungefähr die Kuhzahl auf die Kälberzahl abstimmen. Bei den zuverlässigen Saugern kann man nach der geschätzten Milchleistung soviele Kühe rein stellen, dass 5-7 Liter Milch pro Kalb vorhanden sind.

Weidegang ist bei mir bei den Ammen nicht geplant, da meine Kühe von Oktober bis Januar im Block abkalben. Ich möchte jedoch in Zukunft den Kälberschlupf nach aussen machen und den Kälbern dort ein großes Gruppeniglu anbieten. Vorstellen kann ich mir aus Managementgründen Weidegang auch nur bei der Saugstarken- oder Absetzer-gruppe. Ausserdem sollte auch bei Weidegang ein Kälberschlupf angeboten werden, meiner Erfahrung nach fressen alle Rinder unter 5 Monaten auf der Weide viel weniger (zu wenig) als von Heu und Kraftfutter. Bei Ammen könnte es jedoch sein, dass die Kälber von den Kühen das grasen abschauen, genau so wie sie sich auch das TMR-fressen am Fressgitter von den Ammen abschauen... probier es doch einfach mal aus.

Zu beachten gilt ausserdem, dass jede Amme die wieder in die gemolkene Gruppe kommt 3 Tage lang rum schreit und alles mögliche versucht um wieder zu den Kälbern zu kommen.
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Moorfee » Do Apr 14, 2011 0:36

Bodenseefarmer hat geschrieben: Bei Ammen könnte es jedoch sein, dass die Kälber von den Kühen das grasen abschauen, genau so wie sie sich auch das TMR-fressen am Fressgitter von den Ammen abschauen... probier es doch einfach mal aus.
.

Hallo

Das würde ich sehr gern, halte das auch für sehr wahrscheinlich, dass sie so früh auch mit Gras fressen würden, es sind aber leider nicht meine Kühe und Kälber.
(Kälberschlupf mit Kraftfutter haben die mir bekannten Mutterkuhhalter aber ja auch und die Kälber vom Milchvieh bekommen draußen auch Kraftfutter dazu....)
Ich würde aber gern Jemand in meinem Bekanntenkreis davon überzeugen, das mich mit einem bestimmten Teil seiner Kälber mal so herum versuchen zu lassen. Zugegeben auch, weil es was ist, was ich schon immer selbst gern machen wollte.

Deshalb freuts mich auch so, dass es hier im Forum Ammenkuhhalter gibt, denn ich persönlich weiß schon länger, dass das funktioniert, aber anscheinend ist es eben nicht so bekannt und die meisten sind doch eher skeptisch, mit denen ich mal drüber gesprochen habe, bzw. haben höchstens das Wort mal irgendwo früher in der Ausbildung aufgeschnappt und auch gleich wieder vergessen.

Möglicherweise hats aber schon bisschen auch mit den hier oben verbreiteten Rassen zutun?
Vielleicht sind die Schwarzbunten und HF ja in der Summe auch etwas zickiger dabei, als z.b. Fleckvieh und Braunvieh, ich weiß es nicht.
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon josefthomas » Do Apr 14, 2011 9:27

Hallo,
wir betreiben seit etwa 13 jahren Ammenkuhhaltung. Meine Milchkühe wurden als Ammenkühe umfunktioniert. Ging bis auf 1 Kabakuh für meine Kinder ohne Schwierigkeiten. Meine Kälber müssen bis spätestens nach 6 Monaten zum Schlachter als Kalbfleisch. Begonnen haben wir mit 5 Kühen jetzt sind es etwa 18 Stück und etwa 35 Kälber
Gruß Thomas
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon magga » Do Apr 14, 2011 10:42

Hallo ich mache Mukh im Nebenerwerb, also nur ein Kalb pro Kuh und Jahr . Kälber werden mit 8-10 Monaten Abgesetzt oder Verkauft . Weibliche zum Teil Behalten zur Bestandsergänzung , Männliche zum Mäster. Muk Flv oder Kreuzungen Vater ein Flv und ein Cha Hornlos und Leichtkalbig . Beste Erfahrung habe ich mit Flv Müttern und Cha Vater ,Mama Milch Papa Fleisch gibt beste Absetzer. Kalbung von Oktober bis April . Meist bis Dezember Weidehaltung und ab Anfang März wieder Raus.Hab den Betrieb in 95 übernommen Vater Milchvieh aber nur im kleineren Stil 22 Milchkuhe Gruss Magga :D
Es gibt drei wege zulernen : Duch Nachahmung, das ist der leichteste. Durch Nachdenken, das ist der edelste. Durch Erfahrung, das ist der bitterste.
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Moorfee » Do Apr 14, 2011 11:14

josefthomas hat geschrieben:Hallo,
wir betreiben seit etwa 13 jahren Ammenkuhhaltung. Meine Milchkühe wurden als Ammenkühe umfunktioniert.

Hallo Thomas
Was sind das denn bei Dir? Schwarzbunte?
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon josefthomas » Do Apr 14, 2011 11:35

die Mutterkühe sind reinrassig Fleckvieh und der Bulle reinrassig Limosine. Kälber F1 und Zukaufkälber reinrassig Fleckvieh.
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Frankenbauer » Do Apr 14, 2011 22:08

@Bodensefarmer

Die Kälber werden zugekauft, hab nur im Moment das Problem, dass ich von einem sehr guten Lieferanten nicht mehr kaufen darf, da Hessen noch nicht BHV1- frei ist. Ist halt hier im Grenzland Mist, wenn 15km hinter Dir Top- Vieh steht, Du aber nicht rankommst, bzw. ein Rankommen sich nicht lohnt.
Ach ja, wenn alle ihre Rassen nennen, meine sind komplett Fleckvieh lt. Papieren, aber bei manchen Kälbern schaut schon ab und zu der fremde Vater, bzw. Vorfahr raus (beim einen Betrieb Charolais, bei einem anderen rote Rhöner)

Gruß

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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Bodenseefarmer » Fr Apr 15, 2011 18:10

Moorfee hat geschrieben:...
Das würde ich sehr gern, halte das auch für sehr wahrscheinlich, dass sie so früh auch mit Gras fressen würden, es sind aber leider nicht meine Kühe und Kälber.
(Kälberschlupf mit Kraftfutter haben die mir bekannten Mutterkuhhalter aber ja auch und die Kälber vom Milchvieh bekommen draußen auch Kraftfutter dazu....)
...

Nur bekommen bei den Mutterkuhhaltern die Kälber 6 Monate lang Milch und bei den Milchviehhaltern nur 8-12 Wochen. Länger würde ich die Kälber auch nicht saugen lassen, nicht dass sich die Kühe dann später besaugen.

Das gegenseiteige besaugen wenn sie dann erwachsen sind ist auch meine größte sorge. Unter diesem gesichtspunkt müssten eigentlich die Holsteins am besten für Ammenkuhhaltung geeignet sein. Bei den Braunen gibt's wesentlich mehr sauger und bei den Fleckviechern ist es besonders schlimm. Letztes Jahr habe ich ein paar Kälber an Ammen groß gezogen diese sind jetzt 14 Monate alt. Von denen von den Ammen besaugen sich bisher keine, von den Eimerkälbern habe ich schon bei 4 Braunen einen Saugentwöhner rein gemacht. Deshalb habe ich mich dieses Jahr auch getraut alle an Ammen zu tränken.
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Qtreiber » Fr Apr 15, 2011 21:07

Bodenseefarmer hat geschrieben: Länger würde ich die Kälber auch nicht saugen lassen, nicht dass sich die Kühe dann später besaugen.


Ich denke eher, dass es umgekehrt passt. Je länger das Kalb seinen Saugtrieb befriedigen konnte, umso unwahrscheinlicher ist es, dass es später an anderen Kühen saugt. Wäre es anders, müssten ja alle Mutterkuhnachzuchten sich gegenseitig besaugen. Kühe mit Igel in der Nase sieht man aber nahezu ausschliesslich in Milchviehherden.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Moorfee » Fr Apr 15, 2011 22:13

Könnte auch gut damit zusammenhängen, ob sie nur EINE bestimmte Amme kennengelernt haben, oder immer mal so nach belieben halt an irgendeine der Ammenkühe randurften.
Das wäre dann auch der plausible Unterschied zur Mutterkuhherde. Da bekommt das Kalb ja meist sofort eins geschubst und notfalls auch mal eine gedallert, wenn es fremdtanken möchte.
In Sachen Mutterkuhhaltung wär das auch nur so eine ein Kuh-idee und nur mal für Nachzügler gedacht, die aus irgendwelchen Gründen nicht bei der Mutter aufwachsen können. Bei 100-200 Kühen kommt das schon mal vor.(z.B. Kalb ein paar Tage Pflegefall und danach bei Mutter Milch weg, oder mal benachteiligter Zwilling).Bisher wird sowas dann handaufgezogen, was aber auch immer nochmal extraaufwändig ist, bei einem der Betriebe auch vor allem wegen der Ersatz-Milchbeschaffung in Bio dann sehr umständlich.

Beim Milchvieh wirds bezüglich späterem Saugeärger schon interessanter, denn da wärs speziell für besonders gute Zucht-kuhkälber und eben einen evtl. Entwicklungsvorteil gedacht.
Die sollen dann natürlich weit älter werden und später keine Saugdiebe sein.
Allerdings fürchte ich, das Problem liegt oft auch mehr an den Kühen, bei denen vor dem Melken schon stark die Milch einschießt/tröpfelt und die willig alles saugen LASSEN und nicht an denen, die es dann gern tun.
Es sind nämlich da im mir bekannten Fall immer die gleichen beiden Kühe von mehreren hundert leer gewesen, aber doch teils ganz unterschiedliche, die ich beim Saugen dort erwischt habe.Das machten die dann gern im Vorwarteraum und rangelten teils zu viert und zu fünft um jeweils diese blöden ollen Kühe herum.
Diese zwei Kühe z.B., die wären für so eine Ammen-Idee sicher ganz prima gewesen.
Sind aber leider damals beide sowieso dann der IBR-Sanierung zum Opfer gefallen (hätte ich sonst vielleicht recht günstig bekommen....wegen "schlechter" Leistung :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )und es ist ja auch erstmal nur Theorie von mir.
Wahrscheinlich wäre eine Art Schutzsack ums betreffende Euter da wirklich auch erfolgreicher gewesen, als die Igel, die damals ergebnislos immer wieder neu verteilt wurden.
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Re: Ammenkuhhaltung

Beitragvon Bodenseefarmer » Fr Apr 15, 2011 22:21

Qtreiber hat geschrieben:
Bodenseefarmer hat geschrieben: Länger würde ich die Kälber auch nicht saugen lassen, nicht dass sich die Kühe dann später besaugen.


Ich denke eher, dass es umgekehrt passt. Je länger das Kalb seinen Saugtrieb befriedigen konnte, umso unwahrscheinlicher ist es, dass es später an anderen Kühen saugt. Wäre es anders, müssten ja alle Mutterkuhnachzuchten sich gegenseitig besaugen. Kühe mit Igel in der Nase sieht man aber nahezu ausschliesslich in Milchviehherden.


Mein Vater hatte vor 30 Jahren noch so ca. 70 Kühe im Anbindestall, er hat die meißten an Ammen groß gezogen, das war immer problemlos, auch auf der Weide. Als er in den Laufstall umgezogen ist, hatte er auf einmal Sauger.... als er dann auf Transpondertränke umgestiegen ist, hat sich das wieder erledigt. Kann aber zig verschiedene Gründe haben, insbesondere die Braunviehgenetik.
Meine Theorie geht eher dahin, dass bei frühem Absetzen und vielen Ablenkungsmöglichkeiten sowie guter Eiweiss- und Mineralfutterversorgung die Kälber das Saugen besser wieder vergessen.

Ich hatte eine Braunviehkalbin mit Saugentwöhner gekauft, sie hat ihn verloren und 1,5Jahre lang hab ich sie nie beim saugen erwischt. Bis sie einem Kalb beim saugen zugesehen hat, Da hat sie sich irgendwie an das saugen erinnert und sich sofort, vor meinen Augen, auf die Suche nach einem Euter gemacht.
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