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Aufforstung durch Saat

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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38 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Aufforstung durch Saat

Beitragvon Forstjunior » Mo Apr 25, 2011 10:13

Hallo Leute, ich habe neulich eine Waldfläche entdeckt, in welcher vermutlich Ahorn (Spitzahorn) mittels Saat eingebracht wurde. Auf diese These komme ich, da es sich eigentlich um Buchen Altbestand handelt, der aufgelichtet wurde. Jetzt wachsen darunter aber tausende Spitzahornbäume flächendeckend wie ein Teppich. Wie im Dschungel. Schaut aufs erste gut aus. Nur bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass 75 Prozent der Bäume derzeit nur D-holz geben. Also sie sind entweder stark krum oder zwiesel ect. Nur wenige wachsen wirklich geradschaftig.

Wenn es sich um Saat handelt, wie wurde diese eingebracht, damit sich soviele Bäumchen entwickelt haben und welche Ziele werden damit denn verfolgt. Bislang sind die Buchen sehr lang und nahezu Astfrei auf den ersten 10 Metern. Dies wird bei den Ahörnen schwierig werden.
Aber vielleicht ist die Entwicklung da ja im Laufe der vielen Jahre anders.

Vielleicht kann ja mal jemand unserer Experten u.a. robiwahn seine Erfahrungen ect. dazu schreiben.

p.s. woher bekommt man denn solches Saatgut?
Zuletzt geändert von Falke am So Sep 06, 2020 9:30, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Thementitel korrigiert ...
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon deutz 7206 » Mo Apr 25, 2011 10:19

hy,
hast vielleicht ein bild?
www.brennholz-steiner.de
deutz 7206
 
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon Forstjunior » Mo Apr 25, 2011 10:20

Nein leider nicht. Hatte keine Digicam dabei.
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon Fleischi » Mo Apr 25, 2011 16:04

Servus,

bist du sicher, dass es sich um einen aufgelichteten Buchenbestand handelt?
Wenn nur ein Ahorn im Altbestand ist, vermehrt sich der wie Karnickel.

Zur Saat. Als erstes wird die Fläche aufgelichtet, dann die Samen eingebracht
(mithilfe einer Fräse oder kleinen Pflug) und dann kann es wachsen.
Bei viel Wild braucht man natürlich noch einen Zaun. Sonst ist es aber ein sehr
natürliches Verfahren. Wird desöfteren mit WTanne gemacht(s. waldwissen.net).
(Baysf FB Kehlheim.)

Fotos wären ideal, falls du nochmals da hin kommst..........
Fleischi
 
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon Sottenmolch » Mi Sep 02, 2020 20:37

Hat jemand hier im LT Erfahrung mit der Ansaat von Bäumen?
Ich bin am überlegen auf meiner Käferfläche Samen auszubringen. Die Flächen sind geräumt, werden aber nicht gefräst oder ähnliches.
Vertreiben die Forstbaumschulen auch Baumsamen oder woher bekommt man ordentlichen Baumsamen?

Gruß
Sottenmolch
 
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon Blaubärchen » Mi Sep 02, 2020 21:19

Suche bei g..gle nach "baumsamen kaufen" brachte einige Treffer.
Ob die "ordentliche Baumsamen" verkaufen wirst Du selbst feststellen müssen.

Gruß vom
Blaubärchen
Ois isi :klee:
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon Sottenmolch » Mi Sep 02, 2020 21:31

Ich hab die Suchmaschine schon bemüht, aber bei Treffer wie "Samenchilishop.de", bin ich erstmal skeptisch. Deshalb meine Frage(n)!
Sottenmolch
 
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon barneyvienna » Mi Sep 02, 2020 21:46

Samenaussaat hat bei mir leider noch nie funktioniert. Habs zwar immer nur kleinflächig gemacht (2-3 ar) mit Baumhasel, Esskastanie, Zürgelbaum, Eibe. Einzig bei Vogelkirsche dürften einige aufgegangen sein, die kommt aber bei mir auch als Naturverjüngung. Vielleicht hab ichs auch falsch gemacht: Rohhumus zur Seite, Korn in den Mutterboden, mit bisschen Laub abdecken. Ich bin dazu übergegengen, einerseits die Samen im Topf zu ziehen und nach 2 Jahren auszusetzen (aber bloss so im 20-Stk.-Bereich), andererseits hab ich zum Glück viel Laub-Naturverjüngung, die aber nur mit gutem Schutz eine Chance hat. Zaun möcht ich keinen.
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon yogibaer » Mi Sep 02, 2020 21:47

Hier findest du eine Liste von Samenhändlern die Forstsaatgut vertreiben: https://ffv-zertifikat.com/lieferanten-forstliches-saatgut/
Gruß Yogi
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon Argos » Mi Sep 02, 2020 22:27

Schwierig bisher bei Nadelbäumen den Erfolg zu messen, bei ELH ging es ganz gut. Haben wir an einigen Stellen gemacht, insgesamt so 10ha mit Tanne, Douglasie, Lärche und eben mit Nüssen und Roteiche in den letzten 2 Jahren.
Falls du mehr wissen willst schick mir gerne deine Telefonnummer per PN, dann rufe ich mal durch. Das wird sonst zu viel Text.
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon rima0900 » Do Sep 03, 2020 6:27

Schade, gute und erfolgreiche Tipps würden wahrscheinlich einige User interessieren... :regen:

Vielleicht findest du ja doch mal ein paar ruhige Minuten, deine Erfahrungen hier nieder zu schreiben :wink: :klee:
Grüßle
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon Argos » Do Sep 03, 2020 9:51

Na dann will ich mal anfangen.

Kurz zur Grundsituation, 1000l Niederschlag im Jahr normal, die letzten Jahre nur 600-700l Das mag den meisten hier immernoch viel vorkommen, aber die 350l fehlen im Grundwasser deutlich. Jagd in eigener Hand und entsprechend scharf, Buche im Klimax, verjüngt sich wie verrückt aber fast reiner Buchenwald mit 20% Fichte 10% anderem ELh und 5% anderem Nadelholz, Jahresdurchschnitt bei 7,9 Grad C.
Mittelgebirge, vorallem Steilhänge, pflanzen geht ist aber sehr teuer weil die Hänge sehr steil sind.

Saatversuche Nadelholz mit Lärche, DGL und Weißtanne, gesät haben wir diese in Buchen Altholz welches wir aufgelichtet haben oder auf Flächen der Größenordnung 0,5-1ha die wir extra dafür geräumt haben. 2 Methoden haben wir dabei vorrangig angewandt, einmal die Plätzsaat und einmal haben wir jeden Samen in einem relativ komplizierten Verfahren mit einer Laut FVA optimalen Mischung aus Erde, Dünger, etwals Lehm/Ton usw. ummantelt so das jeder Samen am Ende in ein etwa 1-2g schwere Kügelchen eingepackt war und diese einfach auf abgegrenzten Flächen Wald verstreut.
Insgesamt etwa 8 KG Samen,bei einem Tausendkorngewicht im unteren 2 Stelligen Gramm bereich also theoretisch sehr sehr viele Bäume. Die Samen kamen aus beernteten zugelassenen Saatgutbeständen. Die Kügelchen haben zu großen teilen überlegen und gingen erst 1-2 Jahre später auf, in 1-2 Jahren hatte sich die Buche aber auch schon ganz gut vermehrt und da werden wir den Erfolg erst in den nächsten 2-3 Jahren beziffern können. Die Bodenvegetation in einem aufgelichtetem Klimax Buchenbestand der dann auch noch anfängt sich zu verjüngen ist extrem Konkurrenzstark, schauen wir mal wie es dort tatsächlich in 3 Jahren aussieht.
Bei der Plätzsaat ging es bisher ganz gut da sind die meisten Samen direkt aufgegangen, aber auch da ist die Konkurrenzvegetation ein großes Thema. hier haben wir um das sähen zu erleichtern die Samen mit Sand und Erde vermischt und am Ende einfach mit der Hacke eine Stelle aufgetreten, dort eine Hand voll der Mischung reingestreut und diese dann mit etwas Boden wieder angetreten. Da sind die ältesten Versuche grade ins 2. jahr gekommen, es wird spannend ob die Pflanzen in 2 Jahren durch das Gras durchwachsen oder nicht. Leider muss man insgesamt sagen das durch die große Trockenheit der letzten 3 Jahre das alles schwieriger war als gehofft und sicherlich viele Pflanzen vertrocknet sind.

Saatversuche ELH mit Roteiche, Walnuss, Baumhasel und etwas Schwarznuss. Ich schätze mal insgesamt 20KG davon etwa ~1KG Schwarznuss und ~2KG Roteiche und ~2KG Baumhasel. Die Samen waren mehr oder weniger selbst geerntet.
Diese Saat haben wir in Käferlöchern und Windwürfen gemacht die nicht aufgeräumt wurden (nur Bruttaugliches Material halbwegs klein geschnitten und LAS /ISFK raus gerückt.
Das hat erstaunlich gut geklappt mit den Nüssen und den Eichen, nur die Baumhasel wollte nicht so,m aber vlt. habe ich die einfach noch nicht wiedergefunden. Wir haben die Nüsse zwecks stratifikation und Sicherung vor Mäusen im Sand in Rote Kisten mit Löchern nach draußen gestellt und als im März die ersten Nüsse aufgingen haben wir diese alle etwa 5-7cm tief in den Löchern gesäht. Pro loch 2 der selben Art. Ich schätze mal 70-80% davon sind aufgegangen. Begelitvegetation ist auch hier problematisch aber die werden im 1. Jahr ja doch deutlich höher als das Nadelholz und halten sich so wenigstens etwas am Licht. (Die höchsten Bäumchen bei Walnuss, Schwarznuss und Roteiche haben 30-50cm) Die die im nächsten Jahr noch stehen bekommen eine Baumscheibe um sie vor weiterem konkurrenzwuchs zu schützen. Baumscheiben machen wir selber aus Fichten FK derzeit, einfach eine 3cm starke Scheibe am Fichtenstamm abgesägt mit dem Durchmesser 30cm+ und vorher einmal ein V-förmigen Schlitz in den Stamm gesägt. Das wird dann einfach um den Baum gelegt. haben wir bei unseren Pflanzungen auch häufiger gemacht, funktioniert gut, ist natürlich und günstiger als das was Grube und Co anbieten. Schützt neben der Begleitvegetation auch noch excellent vor Verdunstung, unter den Scheiben ist es immer etwas feucht auch wenn es direkt daneben schon staubt und zumindestens in den 30cm um den Baum kommt nichts anderes hoch.

Also, long story short, Nadelholz sähen hat bei uns bisher zwar erfolge gezeigt aber ob die sich durchsetzen werden wir erst noch sehen. Laubholz ging dem ersten anschein nach deutlich besser. Ich denke in den nächsten Jahren werden sich die Mengen umkehren und wir werden 40-50 KG Nüsse und Eichen pro Jahr sähen und weniger Nadelholz. Evtl. nehmen wir noch die Kirsche mit dazu und etwas mehr Edelkastanie da hatten wir bisher nur kleinstmengen, die passen von den Wertholzproduktionszeiträumen besser zu Nuss als die Buche. Es geht alles nur wenn der Wildbestand im Griff ist, sonst kann man das eh vergessen. Saat im EInzelschutz oder im Zaun ist nonsens. ich erwarte bei Nüssen und Kirschen Wertholz in 60-100 Jahren, etwas pflegeintensiver (Astung) als das Nadelholz aber bringt am Ende auch mehr. Ich gehe davon aus, dass solches Holz auch weiterhin sehr gefragt sein wird. Das sind alles Annahmen, wir schauen mal was passiert. Die Nüsse und die Edelkastanien kommen zumindestens mit dem kommendem Klima weit besser zurrecht als die derzeit heimischen Baumarten.
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon haro » Do Sep 03, 2020 15:43

Toller Bericht, den ich gerne gelesen habe. Danke dafür!
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon rima0900 » Fr Sep 04, 2020 7:07

Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, genauso hab ich mir das vorgestellt :prost: :mrgreen:

Noch eine Frage, woher hast du die Edelkastanien bzw. die Samen allgemein?
Grüßle
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Re: Aufforstiung durch Saat

Beitragvon Argos » Fr Sep 04, 2020 8:21

rima0900 hat geschrieben:Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, genauso hab ich mir das vorgestellt :prost: :mrgreen:

Noch eine Frage, woher hast du die Edelkastanien bzw. die Samen allgemein?



Die Edelkastanien waren wie gesagt nur Kleinstmengen und alles mögliche, das ist nur versuchsweise und ganz im Anfangsstadium. DIe habe ich ganz stumpf immer gesammelt wenn ich im Herbst an einer Edelkastanie vorbei gekommen bin.das waren unter 1Kg, Die Nadelholzsamen kommen von unserer Forstsamendarre 3 Orte weiter, wie gesagt aus beernteten Beständen, die Nüsse habe ich z.T. gekauft und z.T. geschenkt bekommen und einige wenige selber gesammelt. Wenn Man Nüsse kaufen will müsst Ihr mal auf der Seite der IG Nuss vorbeischauen, da stehen einige Ansprechpartner.
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