Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Mo Nov 17, 2025 10:06

Aufforstung für Feuerholzgewinnung

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

Antwort erstellen
32 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
  • Mit Zitat antworten

Aufforstung für Feuerholzgewinnung

Beitragvon Fieten » Di Mär 07, 2006 14:39

Hallo Landtreff-Mitglieder,
bin seit kurzem in diesem Forum Mitglied und sehr begeistert von der regen Teilnahme und Hilfsbereitschaft
der Mitglieder. Ich habe vor kurzem ein seit 30 Jahren verwildertes Stück Ackerland gepachtet mit
einigen wild gewachsenen Bäumen(Ahorn,Birke,Eiche, Kastanie). Es sind allerdings noch einige Lücken von 200-300 qm Größe da, die ich gern aufforsten möchte. Sämtliches Holz soll irgendwann bei mir im Ofen
landen. Ich wüßte gern, wie und welche Baumsorten ich pflanzen soll, um möglichst schnell und langanhaltend Feuerholz-Erträge erzielen zu können. Eichen , Buchen und Lärchen würde ich kostengünsstig als Planzbäume bekommen.
Birken ist ja sowieso kein Problem., sie kommen von allein.
Der Boden besteht aus einer Mutterbodenschicht und darunter Lehm.
Staunässe gibt es nicht und wie in Norddeutschland üblich, ist das Grundstück recht eben.
Über jede gutgemeinte Antwort und auch Tips für kostengünstige Lieteratur würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen von der Stader Geest.

Fieten
Fieten
 
Beiträge: 43
Registriert: Di Dez 13, 2005 22:23
Wohnort: Nordostniedersachsen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon lucki » Di Mär 07, 2006 14:57

Servus Fieten,

vor einer Antwort erst paar Fragen:

du willst gepachtetes Grundstück aufforsten: was sagt der Eigentümer?

Und warum kaufst du nicht vorher das Stück Land, dann gibt es später keinen Streit um die Nutzung ...

Wie groß ist das Grundstück? In Bayern kann man ab einer bestimmten Größe nicht einfach aufforsten, wie man will, das Forstamt legt (in Absprache mit dir) den Pflanzplan fest. Also dort mal erkundigen.

Lucki
lucki
 
Beiträge: 512
Registriert: Di Nov 29, 2005 11:24
Wohnort: Südbayern
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon MF-133 » Di Mär 07, 2006 15:12

Wenn ein Grundstück dauerhaft als Wald genutzt werden soll, braucht es allerdings eine Aufforstungsgenehmigung. Ist in der Regel kein Problem, die zu bekommen (Landratsamt, Forstamt).

Eiche, Buche, Lärche ist in Ordnung,
meine Favoriten für so einen Fall sind aber "echte" Pionierbäume wie
Hainbuche (carpinus betulus) und Esche (fraxinus excelsior). Die gedeihen gut auch auf nicht allzutiefgründigen Böden und eignen sich, um Bestandslücken abzudichten. Lärche und Eiche werden wohl nicht die Top-Wuchsleistungen bringen, wenn schnell Lehm kommt. Am Rand setzen wir hie und da eine Linde, Roßkastanie oder Kirsche. Für die Viecher und fürs Auge.
Ich würde allerdings auch hie und da im Bestand eine Douglasie setzen, nicht um sie verbrennen, sondern als Option für den Stammholzverkauf. Laubwald mit Douglasiengruppen ist ein ultraproblemloser Bestand und deine Urururenkel werden es Dir danken, wenn sie ein paar dicke uralte Douglasien im Bestand haben. MFG
P.S: Ich persönlich steh auf Wildlinge (wildgewachsene Pflanzen), keine Baumschulware.
Wenn man selber keinen Wald mit Wildanflug-Pflanzen hat, auf "chancenlose" Pflanzen an Wegrändern oder Gräben achten. Pflanzengröße 20-50 cm. Nicht vergessen, die Anrainer zu fragen. Ist zwar nur eine Formalie, aber juristisch ist Wildanflug Eigentum des jeweiligen Grundstückeigentümers- auch wenn er ihn verkümmern lässt.
MF-133
 
Beiträge: 2675
Registriert: Mi Nov 09, 2005 22:31
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon lucki » Di Mär 07, 2006 16:56

MF-133 hat geschrieben:und deine Urururenkel werden es Dir danken, wenn sie ein paar dicke uralte Douglasien im Bestand haben


Das ist ja der Punkt: er hat das Grundstück zur Pacht, drum meine ich, als erstes: wenn möglich, kaufen!

Sortenwahl beim Pflanzen ist dann das nächste. Ich denke auch, mit Esche, Birke, Erle ist er gut bedient, das sind relativ schnellwüchsige Hölzer. Esche mit gutem Brennwert, Birke auch ideal zum Verkaufen als Kaminholz. Und für ökologische Vielfalt Eiche, Buche beimischen, wenn er da günstig an Pflanzen kommt, die wachsen aber langsamer, Holz kriegen da eher die Nachkommen, s. oben ...

Lucki
lucki
 
Beiträge: 512
Registriert: Di Nov 29, 2005 11:24
Wohnort: Südbayern
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon waldarbeiter » Di Mär 07, 2006 20:53

Hallo Fieten,
kann mich nur den Vorredner anschliesen, wie lange hast du es gepachtet??
Bei uns hat ein Landwirt eine Fläche für 99Jahre gepachtet und hat darauf Fichte, Douglasie und Buche geplanzt (ist schon über 15 Jahre her) es steht ein schöner Bestand mitlerweile drauf und der Heinz (Landwirt) meint sein Sohn und sein Enkel ( wo er noch nicht hat :D ) haben was davon 1 Jahr bevor der Pachtvertrag ausläuft muss aber die Fläche abgetrieben werden. Dann sind es auch schon schöne Stämme.
Gruß Michael
waldarbeiter
 
Beiträge: 105
Registriert: Sa Feb 12, 2005 15:30
Wohnort: unterfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Murkser » Di Mär 07, 2006 21:05

Hallo

Ich hab mal gelesen, dass man die besten Flächenerträte (an Brennholz) mit einem Eschen/Buchen Niederwald bekommt. D.h. die Bäume werden bereits nach vielleicht fünfzehn jahren gefällt und erneuern sich rasch durch die Wurzel. Wo vorher ein Baum war treiben dann viele Stämme aus dem Stock. Nachteil sind halt die dünnen Hölzer aber dafür spart man sich ja vielleicht das Spalten.
Der MURKSER
Murkser
 
Beiträge: 386
Registriert: Di Jan 17, 2006 14:15
Wohnort: Oberfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Fieten » Di Mär 07, 2006 21:43

Vielen Dank für die schnellen Antworten, hoffentlich kommen noch mehr. Zur Aufklärung der Fragen möchte ich mitteilen, daß ich nicht kaufen konnte, weil es ein unverkäufliches Grundstück unserer Regionalbahn
ist, ich aber eine Kdg. nicht zu befürchten brauche. Vertrag wird nur gekündigt wenn Eigenbedarf der Bahn entsteht, was nicht so sehr denkbar ist.
Forstliche Nutzung habe ich im Vertrag verankert und den Förster über meine Aufforstpläne informiert, von Genehmigung hat der nichts gesagt.
Von diesem Abschneiden der Stämme nach 15 Jahren(Beitrag Murkser)
habe ich auch schon mal gehört, aber mit welchen Baumarten geht das?

Freundliche Grüße

Fieten
Fieten
 
Beiträge: 43
Registriert: Di Dez 13, 2005 22:23
Wohnort: Nordostniedersachsen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon MF-133 » Di Mär 07, 2006 22:13

Auf Stock setzen geht mit vielen Laubbäumen. Sehr gut verkraftet das die Hainbuche.( Viele Hecken an Wohnhäusern sind aus Hainbuche. Nicht verwechseln mit der "normalen" Rotbuche.) Der Haken bei der Sache ist, dass man sich bei der ersten Rodung für immer festlegt, da die Stümpfe der abgeköpften Bäume von Pilzen befallen werden und mit der Zeit faulen. Der Neutrieb steht dann auf einer schwachen, faulenden Wurzel. Das gibt keine Wertstämme mehr. Einmal Niederwald, immer Niederwald, es sei denn man rodet die Stümpfe aus und pflanzt neu. Es ist sehr gut möglich, dass die Sache mit dem auf Stock setzen zu Massegewinnung gut geeignet ist, allerdings sollte man das nur machen, wenn man dann Holzchips draus fertigt (Manche Holz-Heizungen benötigen das) Wer Scheite im Kamin verbrennen will, hat mit dünnen Rundhölzern, die bei Esche zur besseren Trocknung auch noch gespalten sein sollten, das Problem, dass das Feuer schnell hochbrennt, aber nicht so lang anhält. Da ist zur Glutbildung ein großer Scheit von einem alten Baum besser. MFG
MF-133
 
Beiträge: 2675
Registriert: Mi Nov 09, 2005 22:31
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Bananajoe » Mi Mär 08, 2006 12:07

Wenn ihr einen Baum anpflanzen wollt, der gute Pionierarbeit leistet und nach dem Fällen nochmals ausschlägt (und zwar nicht am Stamm, sondern etliche Meter in dessen Umkreis), dann kann ich euch nur die gemeine Akazie empfehlen :wink:
Habe vor 2 Jahren ein Wäldchen von diesen umgemacht und siehe da, mittlerweile sind deren Triebe schon teilweise Armdick und kerzengrade nach oben geschossen :wink:
Benutzeravatar
Bananajoe
 
Beiträge: 1242
Registriert: Di Jun 22, 2004 10:53
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon lucki » Mi Mär 08, 2006 12:43

Bananajoe hat geschrieben: kann ich euch nur die gemeine Akazie empfehlen


Joe,

"gemeine" Akazie kenn ich nicht (nur fiese, stachlige :wink: ), meinst du wohl Robinie (auch "Falsche Akazie")?

Lucki
lucki
 
Beiträge: 512
Registriert: Di Nov 29, 2005 11:24
Wohnort: Südbayern
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Bananajoe » Mi Mär 08, 2006 14:19

Richtig. Robinie ist der mehr in Wissenschaftskreisen geläufige Ausdruck und das gemeine muss ich wohl irgendwie durcheinander gebracht haben :oops:
Jedenfalls kann ich die Art nur weiterempfehlen.

- Meiner Meinung nach eines der schnellwüchsigsten Laubhölzer
- einmal gepflanzt, niemehr neue Setzlinge (dank Verbreitung über Wurzelausschläge, was auch nachteilig sein kann)
- Holz mit gutem Brennwert
- Sehr widerstandsfähiges Holz, vom dem auch nach Jahren meist nur die äußere Schicht gefault ist
Benutzeravatar
Bananajoe
 
Beiträge: 1242
Registriert: Di Jun 22, 2004 10:53
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Murkser » Mi Mär 08, 2006 15:08

@MF-133
Stimmt schon is wahrscheinlich etwas umstädlich mit dem Kleinholz

@Bananajoe
Robinie ist auch gut geeignet für zaun- und Baumpfähle da das Kernholz so gut wie ewig hält.
Der MURKSER
Murkser
 
Beiträge: 386
Registriert: Di Jan 17, 2006 14:15
Wohnort: Oberfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Marian » Mi Mär 08, 2006 19:13

Hallo!


Wir haben vor einigen Jahren im Garten kompletten Kahlschlag gemacht
weil die alten Krüppelkiefern und Tannen einfach zu groß wurden und kein Licht mehr in den Garten kam.
Da ich nun 2004 im Herbst auchnoch die schöne 32Jahre alte Birke im Garten
mit Steiggeschirr Ast für Ast, entfernen musste (da sie zu stark zum Haus hing) ... Überlege ich nun schon lange was ich neu anpflanze.
Eins steht fest, keine Birke (sauerei überall und vorallem bei den Dachfenstern) und keine Nadelbäume mehr.
Also Laubbäume.
Nur ich überleg jetzt schon länger was ich nehmen soll, da ich
einen möglichst schnell wachsenden Laubbaum bevorzuge.
Wie viel wächst denn soeine Robinie an sich, im Jahr?
Denn von der Beschreibung her klingt das ganze , ganz interessant!


MfG
Marian Pradler
20 Jahre beim Landtreff :prost:
Marian
Moderator
 
Beiträge: 4245
Registriert: Mi Jan 19, 2005 15:31
Wohnort: Ostwestfalen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon MF-133 » Mi Mär 08, 2006 20:27

Die Robinie wächst auf guten Standorten zwischen 50 cm und 1 m pro Jahr in die Länge. Sie hat eine recht kurze Vegetationszeit (steht die meiste Zeit ohne Blätter) und bildet sehr schöne und stark duftende Blütendolden (zieht die Bienen an). Robinien- (meist bezeichnet als Akazien-)honig hat einen sehr intensiven Geschmack. Nach der Blüte fallen die Blütenblätter ab. Im Herbst gibts als Samen kleine Bohnen, die in Schoten wachsen. Früher oder später fallen die auch herunter. Und Laub gibts natürlich auch. Fazit: Im Vergleich zur Birke nicht die ganz große Verbesserung. Eine männliche Esche (Esche ist nicht zwittrig anders als die meisten Bäume) ist wohl der Baum, der besonders wenig störend auffällt und auch sehr schnell wächst. Allerdings sieht man es der Esche wenn klein nicht an, ob sie männlich oder weiblich ist. Dazu müsste man einen ca. 10 Jahre alten Baumschulbaum von ca. 3 m Höhe kaufen. Viel zu teuer für meinen Geschmack.MFG
MF-133
 
Beiträge: 2675
Registriert: Mi Nov 09, 2005 22:31
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Bananajoe » Do Mär 09, 2006 14:16

Die Robinie ist aufgrund des Zierwertes ihrer Blüten in einer Vielzahl von Arten gartentauglich gemacht worden. Dazu zählen beispielsweise diese kleinen Kugelbäumchen, die man in Neubaugebieten oft findet. Schau dich doch mal in einer Baumschule um, ob du eine besonders blütenreiche Zucht findest, denn die können sich wirklich sehen lassen.
Ansonsten wäre die Roßkastanie sicherlich auch ein sehr schöner Baum, der nicht ganz so wuchert wie die Robinie, mittlerweile auch in schönen Blütenformen gezüchtet wurde und neben Laub und Fruchtständen keinen Schmutz verursacht :wink:
Benutzeravatar
Bananajoe
 
Beiträge: 1242
Registriert: Di Jun 22, 2004 10:53
Nach oben

Nächste

Antwort erstellen
32 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3

Zurück zu Forstwirtschaft

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Google Adsense [Bot], Hannibal, ka256, kretzer, langholzbauer, Nick, twt

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki