Servus liabe Leids,
bin ganz neu im Forum und habe nicht direkt ein passendes Unterforum gefunden, daher hier im Allgemeinen. Ich komme aus dem südlichen Oberbayern und bin gelernter biologisch-technischer Assistent.
Schon seitdem ich denken kann bin ich naturverbunden und habe großes Interesse an Technik und Biologie, daher die Ausbildung als BTA. Leider gefällt mir die Branche mittlerweile gar nicht mehr und es gibt nur sehr wenige Labore, welche irgendwie ökologisch arbeiten. Die Wenigen die es gibt, brauchen auch fast nie neue Mitarbeiter.
Auf gut Deutsch, ich will Landwirt werden!
Bin ich naiv, wenn ich mit 24/25 Jahren noch eine Ausbildung zum Landwirt machen möchte? Ich träume schon lange vom eigenen, großangelegten Pflanzenbau, möchte mich mit Energieerzeugung auseinandersetzen und eventuell Nutzhanf für weitere Industriezweige meinerseits bereitstellen.
Also letztendlich, kleiner/mittelgroßer Hof mit ein paar Hektar Acker und Gewächshäusern sowie wenige Tiere, die aber eher für die Selbstversorgung/als Hobby zugelegt werden sollen.
Ist das naiv? Kann man sich als Neuling ohne eigenen Hof eigentlich den Einstieg in die Branche leisten/finanzieren? Mein EK beläuft sich auf nur etwa 25K welche ich mir durch die paar Jahre Beruf angespart habe, also eigentlich nichts. Nach der Ausbildung hätte vor in der Region Niederbayern, Ober- oder Niederösterreich ansässig zu werden. Bekommt man von Banken Kredite für Landwirtschafts-Konzepte, oder wie bekommen das andere Leute, ohne geerbten Hof hin?
Ein Berater vom örtlichen AELF meinte, dass es noch die Möglichkeit der Erbpacht(?) gäbe. Wenn ältere Landwirte keine Nachfolger finden könnte man bei Ihnen eventuell mitarbeiten und anschließend den Hof übernehmen, ist so etwas wirklich realistisch?
Mir ist klar, dass es sehr teuer ist Landwirt zu werden, allerdings würde ich nicht als Großbauer starten wollen, sondern erstmal romantisch mit vielen Einachsigen-Gerätschaften und kleineren Traktoren und Hofladen/Direktvermarktung anfangen. Falls das zu Beginn nicht klappt, gibt es einen Fachkräftemangel in der Branche? Findet man auch so einen Job bei anderen Höfen oder Institutionen und wie sieht dort die Vergütung aus? Nach welchen Jobs kann man auf den bekannten Plattformen suchen, um sich einen Überblick über den Arbeitsmarkt zu machen?
Noch ein paar Infos zu mir, ich habe Fachabitur, bin ausgebildeter BTA und würde die Landwirtausbildung auf zwei Jahre verkürzen. Ich bin handwerklich sehr geschickt und baue seit zwei Jahren Pflanzen in einigen Hochbeeten und in einem großen Gewächshaus an. In meinem bisherigen Leben habe ich ab und an mal auf Höfen mitgeholfen und auch ein Jahr auf einem (als Mieter) gewohnt, also bin ich nicht gänzlich Fachfremd.
Gebt mir gerne all eure Meinungen, aber seid bitte auch gnädig, da ich noch mitten in der Info-Phase bin.
Wo wir uns schonmal hier versammelt haben noch eine Frage: Wenn ich auf zwei Jahre verkürze und dadurch nur BGJ und 3. Lehrjahr mache, habe ich dann im BGJ nur einen Vertrag mit der Berufsschule? So wie der Berater vom AELF mir das erklärte, braucht man den Vertrag erst zum Abschluss des BGJ, da der Betrieb einem das Schuljahr nicht vergütet. Was für Fördermöglichkeiten gibt es hier? BAFÖG wegen schulischer Ausbildung? Oder doch BAB wegen insgesamt gesehen betrieblicher Ausbildung? Gibt es vielleicht Förderungen vom Bauernverband/Maschinenring o.Ä?