fischerwast hat geschrieben:Ja, der Händler, sonst wär's ja einfach.

Hatten vor Jahren hier den identischen Fall. Da musst du dich mit deinen Verbindlichkeiten beim Insolvenzverwalter melden, mach dir aber keine großen Hoffungen mehr.
Aus der Insolvenzmasse werden erst ausstehende Löhne, Steuern und Verbindlichkeiten mit Banken bedient, als privater stehst du ganz hinten in der Liste.

Wir sind damals auf 100% des Schadens sitzen geblieben.
Aussage der Rechtsberatung der BBV "Wie kann man nur etwas im Voraus bezahlen? Ich würde nicht mal ein Hotelzimmer im Urlaub voraus bezahlen!"

Selbst wenn zum Zeitpunkt der Insolvenz der eigene Schlepper zerlegt in der Werkstatt steht geht er erstmal automatisch mit in die Insolvenzmasse selbst das ist gar nicht so ohne den da wieder zu bekommen.

Fazit hier wird keine Maschine mehr im Voraus bezahlt und wenn Händler A nicht mitspielt dann geh ich zu Händler B der macht das Geschäft dann.

Stoapfälzer hat geschrieben:Aussage der Rechtsberatung der BBV "Wie kann man nur etwas im Voraus bezahlen? Ich würde nicht mal ein Hotelzimmer im Urlaub voraus bezahlen!"

Ich halte mich da an den Grundsatz meines Opas: "Nur in Köln wird im voraus bezahlt."
Damit meinte er körpernahe Dienstleistungen in entsprechenden Einrichtungen.
Woher er das aber wusste, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich Hörensagen.

Hast du natürlich Recht, kann ich nur auch nicht mehr ändern...

Was ich aber heute gelernt habe, selbst wenn ich die Maschine beim Händler hätte mitnehmen können, kann es passieren, dass die dann wieder weg ist. Wenn da nämlich ein Eigentumsvorbehalt drauf ist, wird es ähnlich blöd... Man bräuchte also bei Kaufabschluss einen Eigentumsnachweis...

Wenn es ganz blöd kommt, hat der Händler nämlich gar nichts. Also hatte auch nie was. Alles nur gemietet für die Ausstellung...
Wenn ich dann mal weiter überlege, 20 Geschädigte vom Messewochenende, alle 30% angezahlt bzw. die "Lagerware" komplett

Die Frage ist jetzt einfach, was tun?
- Wenn ich einfach meine Forderung anmelde, wird alles weg sein.
- Über Anwalt könnt ein kleiner Rest zurück kommen und der Händler möglicherweise wegen Betrug belangt werden.
Termin beim Anwalt ist am Mittwoch, vielleicht geht ja was.

Geld wird zum größten Teil weg sein. An diesen Gedanken muss ich mich einfach gewöhnen.
Aber was dann? Ein Sondersonderangebot des Herstellers mit Nachlass >30% annehmen und das ersparte anpacken? Genaue Details gibt es noch nicht, steht aber so in etwa im Raum.

T5060 hat geschrieben:Creditreform, Regelabfrage; hilfsweise Bundesanzeiger

So wer jetzt nicht an eine Crefo kommt, bittet den Lieferanten um Crefo-Selbstauskunft

Ist die Crefo getürkt, haftet der Geschäftsführer mit seinem Privatvermögen

Creditreform ist der schlechteste Witz den ich jemals gelesen habe. Mich wundert welche Zahlen dort teilweise hinterlegt sind. Ich bin selbst bei der Creditreform eingetragen, ohne dass ich das veranlasst hätte. Die Daten sind sehr mager und völlig aus der Luft gegriffen.

Moin,

Du könntest versuchen die anderen Geschädigten ausfindig zu machen u. mit denen deine Forderungen zu stellen, evtl. in Zusammearbeit mit dem Hersteller.

Der Hersteller ist an dem Thema dran, wobei er wohl nur einen Imageschaden hat. Es wurde scheinbar nur ausgeliefert, was bezahlt war...

Ich gehe mal davon aus dass der Hersteller von der drohenden Insolvenz wusste, bei dem würde ich nichtmal mit 50% Nachlass noch was kaufen.

wastl90 hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:Creditreform, Regelabfrage; hilfsweise Bundesanzeiger

So wer jetzt nicht an eine Crefo kommt, bittet den Lieferanten um Crefo-Selbstauskunft

Ist die Crefo getürkt, haftet der Geschäftsführer mit seinem Privatvermögen

Creditreform ist der schlechteste Witz den ich jemals gelesen habe. Mich wundert welche Zahlen dort teilweise hinterlegt sind. Ich bin selbst bei der Creditreform eingetragen, ohne dass ich das veranlasst hätte. Die Daten sind sehr mager und völlig aus der Luft gegriffen.

Bei größeren Firmen, bei Leuten mit Vorgeschichte und bei auffälligen Firmen klappt das schon. Aber mache einen anderen Vorschlag ?
Mit Schufa kommst da auch nicht zu einem sicheren Ergebnis.

Creditreform hat aber eine solch schlechte Datenlage, dass es einfach nicht mehr feierlich ist.
Das sind irgendwelche hochgerechneten oder geschätzten Zahlen, selbst das Gründungsjahr ist bei mir falsch. In dem Jahr war nicht mal eine Änderung oder ähnliches, die evtl. von Creditreform fehlinterpretiert hätte werden können.
Aber gut, bisher hat das noch jeden gereicht

Aber egal, das Geschäft und die Kacke ist jetzt hier eben passiert. Das lässt sich nicht mehr ändern. Wer im übrigen in Vorleistung geht, spielt ja eigentlich auch keine Rolle. Genauso gut kann es passieren, dass eine offene Rechnung vom Kunden nicht beglichen wird.

Kennt man sich nicht (Maschinenkauf, PKW und Co.), würde ich immer die Sofortüberweisung bevorzugen. Das klappt Live und beide Seiten stehen sich noch gegenüber.

Das Problem wird ja jetzt mehr.

Also muss man faktisch dann so bezahlen, dass mit Zahlungseingang das Eigentum an der orderten Ware sofort an den Zahler übergeht.

Das geht aber nur bei Bar auf Kralle, Maschine anhängen und sich aus dem Staub machen.

Normal steht das genau so in den AGB der meisten Verkäufer.
Mit Bezahlung der Rechnung geht das Eigentum und der Besitz auf den Kunden über.

Es liegt allein an der Beziehung zwischen Verkäufer und Kunden, ob das Gerät oder die Maschine schon auf dem Hof des Kunden steht, bis die Forderung für deren Erwerb fällig wird.
Sorry!
Aber wer mehr als einen Bruchteil der Produktionskosten auf dem Niveau der Sonderausrüstungen vorfinanziert, ist selber schuld, wenn er rein fällt.
Warum soll ich irgend welches Gerät bei einem Händler kaufen, der nicht mal in der Lage ist,die Zwischenfinanzierung zu stemmen?
Einfach Hände weg von Verkäufern, die nicht mal Wahre gegen Bares liefern wollen!

Das deutsche Insolvenzrecht entspricht nicht gerade dem Rechtsempfinden eines KMU,
denn die bekommen nach Banken, Staat und Arbeitnehmern immer nur den Rest.
Ich meine das passiert halt auch noch viel Schlaueren, dass sie bei einer Insolvenz rasiert werden.

@ Langholzbauer: Unrecht hast du nicht, hilft jetzt aber nicht mehr... Es steht auch nirgends, dass es um eine Landmaschine geht. Beim Landmaschinenhändler hab ich auch noch nie etwas Vorkasse bezahlen müssen, man kennt sich. In anderen Bereichen sieht es aber völlig anders aus. Als Beispiel Bestellung im Möbelhaus. Da ist man einer von vielen, 30% Anzahlung bei Bestellung ist Standard, vorher geht nichts an den Lieferanten. Schlusszahlung entweder bei Abholung im Laden, Bar bei Lieferung durch das eigene Personal, oder eben als Überweisung bevor die Spedition los fährt.

Solange nicht geklärt ist, ob der Händler schlicht ein Betrüger ist und ob der Hersteller tatsächlich nichts mit dem Händler zu tun hat, kann ich keine Details nennen. Sollte der Hersteller seine Neukunden ins offene Messer laufen lassen haben, geht das Thema an die Öffentlichkeit. Aktuell gibt sich der Hersteller bemüht, betont aber, nur als Aussteller (wenn auch der einzige mit Personal) anwesend gewesen zu sein und entsprechend zu nichts verpflichtet zu sein. Es geht um etwa 20 Geschädigte in Zusammenhang mit Bestellungen auf besagter Messe.

Ich denke nun ist soweit alles gesagt. Danke für die vielen Informativen Rückmeldungen.

Ich werde berichten, sobald es Neuigkeiten gibt. Werde aber vorerst keine weiteren Informationen geben.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott , nicht zu Sorgen!
Frage den RA, wegen der Kosten, bei 20 tausend Streitwert,
bevor Du was Unterschreibst!!!!
Viel Glück