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Bio (welchem Verein beitreten?)

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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon Estomil » Di Aug 06, 2019 7:53

DWEWT hat geschrieben:
T5060 hat geschrieben:Aktuelle Preisgebote RHG RheinMain 25 € für Bioweizen .... da braucht es 800 € Prämie um zu kompensieren .... das ist dann der Untergang des Hofs


Nöö, wieso? Wenn man 4,5 t Bioweizen erntet und 250€ /t bekommt, beträgt der Erlös 1125€. Da außer etwas Bodenbearbeitung, Aussaat, Saatgut, Striegeln und Dreschen keine weiteren Kosten anfallen, sieht das besser aus als beim Konvi-Kollegen. Der erntet zwar 9t/ha zu derzeit 145€/t und kommt somit auf 1305€/ha, er hat aber neben Bodenbearbeitung, Aussaat, Saatgut, Dreschen auch noch PSM und Düngerkosten. Da dürfte am Ende deutlich weniger übrig bleiben. Selbst wenn der konvi-Kollege heute gleichziehen würde, ist seine Perspektive für die Zukunft wesentlich beschis...... . Wegfallende PSM und eine zurückgehende N-Düngemenge, werden sicher nicht mehr zu Höchsterträgen führen.
Ich bin von einem "richtigen" Ökobetrieb mit Wiederkäuerveredlung ausgegangen.


Auch der biobetrieb hat Düngerkosten. Zudem ist die Bodenbearbeitung deutlich intensiver, Striegel ist auch nicht umsonst und biosaatgut für Haupt und Zwischenfrüchte ist auch kein Schnäppchen. Von Regenerationsjahren mit zb Kleeanbau ganz zu schweigen.

Am Ende ist der Verdienst etwa gleich beschissen bzw der biobetrieb kommt eigentlich nur über die Runden solange er umstaellungspraemie bekommt und seine Böden noch hoch versorgt sind.
Nach zehn Jahren wird der bioanbau jedoch sehr sehr anspruchsvoll da Nährstoffe und Humus runtergehen und der Unkrautdruck steigt.

Deswegen steigen auch jede Menge Betriebe wieder aus.
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon Farmer79 » Di Aug 06, 2019 8:27

Estomil hat geschrieben:Von Regenerationsjahren mit zb Kleeanbau ganz zu schweigen.

Ich benötige das Kleegras zB im eigenen Betrieb.

Bio passt eben nicht überall. Das muss aber jeder individuell für sich rausfinden.
Farmer...ehemals >Deutz-Fan<
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon hampi11 » Di Aug 06, 2019 16:47

Meine Betriebsgröße ist 450 ha Ackerbau Bonität ist bei uns im durchschnitt 25 und 60 Kühe Muttertierherde
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon CarpeDiem » Di Aug 06, 2019 17:03

Estomil hat geschrieben:Deswegen steigen auch jede Menge Betriebe wieder aus.

Den Grund wollte ich unlängst bei einer Info-Veranstaltung von der grünen LW Ministerin wissen. Die blieb allerdings eine Antwort schuldig, bekam stattdessen leichte Schnappatmung und tat dies als Meinungsmache ab......!
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon DWEWT » Di Aug 06, 2019 17:22

Ja, die Fluktuation ist gestiegen. Aussteigen tun allerdings die, die sich allein wegen der Förderung für den Ökolandbau entschieden hatten. Das ist auch gut so. Wer es im konv. Bereich nicht gebacken bekommt, wird als Öko schon gar nicht erfolgreich sein. Ich finde es gut, dass, wie ich schon mal geschrieben hatte, jene wieder aussteigen die ohne Beratung - weil sie ja eh schon alles wissen - beginnen und dann feststellen, dass Öko mehr ist als ohne Kunstdünger und PSM zu landwirtschaften. So werden erneut Fördermittel frei für die, die es ernsthaft angehen wollen.
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon DWEWT » Di Aug 06, 2019 17:34

Estomil hat geschrieben:
Auch der biobetrieb hat Düngerkosten. Zudem ist die Bodenbearbeitung deutlich intensiver, Striegel ist auch nicht umsonst und biosaatgut für Haupt und Zwischenfrüchte ist auch kein Schnäppchen. Von Regenerationsjahren mit zb Kleeanbau ganz zu schweigen.

Am Ende ist der Verdienst etwa gleich beschissen bzw der biobetrieb kommt eigentlich nur über die Runden solange er umstaellungspraemie bekommt und seine Böden noch hoch versorgt sind.
Nach zehn Jahren wird der bioanbau jedoch sehr sehr anspruchsvoll da Nährstoffe und Humus runtergehen und der Unkrautdruck steigt.

Deswegen steigen auch jede Menge Betriebe wieder aus.


Ich hatte klar und deutlich beschrieben, wie ein Öko-Betrieb wirtschaftlich gut funktionieren kann. Gedüngt wird mit Wirtschaftsdüngern und dazu kommen Kalk und je nach Bedarf K und P. Alles natürliche Düngemittel und relativ günstig zu haben.
Kleegras ist ein hochwertiges Futter für Wiederkäuer. Die sehr gute Vorfruchtwirkung plus das Futter für die Rinder müssen ökonom. mit kalkuliert werden. Wer sich in die Situation bringt das Kleegras in der Biogasanlage entsorgen zu müssen, sollte seinen ganzen Bioanbau überdenken. Eine Umstellungsprämie gibt es nicht in allen Bundesländern. Bei Veredlungsbetrieben geht es auch ohne!
Warum sollten Humus und Nährstoffgehalt des Bodens "runtergehen"? Der Versorgungsgrad meiner Böden liegt, nach 16 Jahren Öko, im Bereich von B und C. pH-Wert liegt bei 5,8 bis 6,8 und die Humuswerte der Ackerflächen liegen bei 4 bis 8%. Konv. Betriebe würden sich über die Hälfte freuen! Wo also liegt das Problem? Ein Problem liegt in der Motivation zum Bioanbau. Förderung kassieren, reicht nicht!
Zum Wiederausstieg siehe meinen vorstehenden Beitrag.
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon DWEWT » Di Aug 06, 2019 17:37

Farmer79 hat geschrieben:
Bio passt eben nicht überall. Das muss aber jeder individuell für sich rausfinden.


Stimmt, aber bitte bevor man beginnt. Sonst droht, aufgrund der Rückforderung schon gezahlter Prämien, sehr schnell das "Aus" für den Betrieb.
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon Manfred » Di Aug 06, 2019 18:19

Bei der Größenordnung solltest du selbst mit den einzelnen Verbänden reden, welche Vermarktungspreise sie anbieten können und welche Kosten und Auflagen auf dich zukommen würden.
Die hochpreisigste Vermarktungsschiene für Fleisch und Getreide hat m.E. Demeter. Dem stehen relative hohe Beiträge und Mehrkosten für Präparateausbringung und die Haltung behornter Rinder gegenüber. Und mit der esoterischen Seite dieses Verbandes sollte man auch im Lot sein oder wenigstens kein Problem haben.
Bioland hat viel Volumen und eine bekannte Marke. Kosten und Preis soweit ich es im Blick habe im Mittelfeld.
Biopark war ein kostengünstiger Verband mit wenig Auflagen, hat sich aber kürzlich für die Vermarktungsschiene in die Schweiz einen ganzen Katalog von Zusatzverpflichtungen aufgeladen und arbeitet zudem eng mit dem WWF zusammen, den man ethisch ja leider sehr kritisch sehen muss. Ich werde wohl wegen der WWF-Mauschelein und der wuchernden Bürokratie bei Biopark austreten.
Hat alles seine Vor- und Nachteile...
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon hampi11 » Di Aug 06, 2019 18:40

Danke erstmal für eure Antworten
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon DWEWT » Di Aug 06, 2019 19:19

hampi11 hat geschrieben:Meine Betriebsgröße ist 450 ha Ackerbau Bonität ist bei uns im durchschnitt 25 und 60 Kühe Muttertierherde


Was schwebt dir denn als ackerbauliche Nutzung deiner Fläche so vor? Beim Ackerfeldfutterbau werden sich die Leguminosen wohl eher schwer tun. Außer Roggen und evtl. Triticale wird wohl kein Getreide zu erzeugen sein. Und das auch nur mit viel Wirtschaftsdünger. Lupinen und Lein erfordern Spezialwissen. Auf der anderen Seite werden dir die Quecken das ackerbauliche Leben schwer machen.
In dieser schwierigen Situation kommt es zunächst auf ein rigides Kostenmanagement an. Wenn du eine gute Möglichkeit zum Verkauf der Absetzer hast, wäre ein Ausbau der Mutterkuhhaltung evtl. sinnvoll. Sind zusätzliche Förderungsmöglichkeiten evtl. mit der Ökoförderung kombinierbar? Ich würde dir auf jeden Fall anraten, vorab eine eingehende, auf den Standort und seine Ökonutzungsmöglichkeiten abgestimmte Beratung in Anspruch zu nehmen. In manchen Bundesländern wird diese Einstiegsberatung zu 100% gefördert. Einfach mal beim Amt f. Landwirtschaft anfragen.
Unter den von dir beschriebenen Bedingungen, würde ich dir von einer Verbandsmitgliedschaft eher abraten.
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon hampi11 » Di Aug 06, 2019 20:30

vielen Dank, ich werde mich mal erkundigen wegen einer Förderung
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon hampi11 » Di Aug 06, 2019 20:31

Ich hatte überlegt es mal mit Quinoa auszuprobieren
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon DWEWT » Di Aug 06, 2019 21:29

hampi11 hat geschrieben:Ich hatte überlegt es mal mit Quinoa auszuprobieren


Quinoaanbau in Deutschland ist schon sehr anspruchsvoll. Wenn dann noch Bioanbau dazu kommt, ist das eine Königsdisziplin. Der Anbau hier erfolgt über Verträge in denen sich die Anbieter von Saatgut auch die Ernte sichern. Anbau und Kulturpflege sind im konv. Anbau kein großes Problem. Über PSM kann der Boden beikrautfrei gehalten werden. In den Kulturen gibt es derzeit keine zugelassene PSM_Maßnahme. Wenn du Quinoa ökologisch anbauen willst, musst du ein sehr sauberes Saatbett hinbekommen. Aufgrund der sehr kleinen Samen, brauchst du eine spezielle Aussaattechnik. In der Kultur sind dann händische Beikrautregulierungen angesagt. Zur Ernte sind nicht alle Samen komplett abgetrocknet und Teile der Pflanzenmasse sind ebenfalls noch grün. Du musst also die Erntemenge trocknen und anschließend reinigen. Zum Reinigen hat sich fast jeder Anbauer selbst eine Anlage nach seinen Wüschen gebaut. Da die meisten Sorten Bitterstoffe in den Schalen ausfweisen, müssen die Samen geschält werden. Das macht i.d.R. der Abnehmer. Mittlerweile gibt es wohl auch Bitterstoff freie Sorten.
Ökolandbau schon gleich mit dem Anbau von Quinoa zu starten, halte ich für hochgradig Risiko behaftet. Ich würde es nicht machen.
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon heico » Fr Aug 09, 2019 19:26

Wenn es ungleich reift, warum wird dann nicht in Schwad gelegt?

Viele neue Bio-Anbauer gehen undogmatisch an den Anbau mit entsprechenden Erfolgen. Statt mit 1 ha zu beginnen wird meistens gleich mit 10 bis 20 ha angefangen.
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Re: Bio (welchem Verein beitreten?)

Beitragvon DWEWT » Fr Aug 09, 2019 19:53

heico hat geschrieben:Wenn es ungleich reift, warum wird dann nicht in Schwad gelegt?


Die Ernte ist erst ab Mitte September. Da trocknet es auch im Schwad nicht mehr.
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