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Bio - Wer erklärts?

Dieses Forum soll Verbrauchern die Möglichkeit geben, auf Fragen zur Landwirtschaft eine Antwort zu bekommen.
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42 Beiträge • Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon Todde » Di Nov 28, 2017 20:13

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Hightech-Ängste und Idyllvorstellungen
https://www.youtube.com/watch?v=RhX07lVoNfg
Das Volk der Ukrainer verteidigt die Freiheit Europas
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon germane » Di Nov 28, 2017 23:50

stamo hat geschrieben:
ultimateluzifer hat geschrieben:
stamo hat geschrieben:bessere Lebensmittelqualität: nein im Sinne von mehr Vitamine, evtl sogar schlechter, da mehr mit Pilzen und Viren belastet, eventl. schmeckts besser


Ist das gesichert? Ich habe nämlich das Gefühl, dass Bio-Produkte durchaus gesünder sind. Ob es an Vitaminen liegt weiß ich nicht, aber vllt. sind mehr sekundäre Pflanzenstoffe enthalten bzw. weniger Pestizide die ja nicht so gesund sind wenn man sie isst :D


Ja, das ist gesichert. 1 Sekunde google: https://www.welt.de/debatte/kommentare/article157552478/Wer-bio-kauft-fuehlt-sich-besser-Gutes-tut-er-nicht.html


Der Placebo- Effekt ist - meiner Meinung nach - eh das Gesündeste am Bio-Essen. Wenn bei Bioprodukten mehr gesunde Stoffe drin sein sollen, dann wird andersrum von Stoffen welche Dir schaden auch mehr drin sein.
Biobauern bauen immer die gesündesten Sorten an, damit die Pflanzen gesund bleiben und sie nicht spritzen müssen. Klingt gut, nicht wahr?
Aber warum sind die Sorten gesund? Meine Theorie dazu: Da züchten die Biobauern in ihre Sorten natürliche Gifte hinein, die dann wie Pestizide wirken. Wie die natürlichen Gifte dann den Leuten bekommen wird momentan gar nicht geprüft.
Das könnte auch ein Grund für das Bienensterben sein, denn wie die Züchtung den Pollen verändert und wie der dann den Bienen bekommt wird auch nicht geprüft. Warum tritt das Bienensterben gerade jetzt auf, wo wir immer mehr Biobauern haben?
Ansonsten bin ich Fan von Bruce Ames: 1 Tasse Kaffee hat mehr krebserregende Stoffe, als ein durchschnittlicher Verbraucher in einem ganzen Jahr an Pestiziden aufnimmt

https://www.youtube.com/watch?v=3g1denSoAbc.


Aber warum sollten die Biobauern so was sagen? Jeder Kranke und sein Umfeld sind pot. Biokunden. Da kenne ich mehrere Fälle.
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon Nuffield » Mi Nov 29, 2017 10:37

ultimateluzifer hat geschrieben:Erstmal wünsche ich einen guten Tag :D
Kurz zu mir: Ich beschäftige mich hobbymäßig mit Ernährung blablabla und interessiere mich auch für Landwirtschaft.
Besonders einen Aspekt in der Landwirtschaft verstehe ich aber nicht. Was ist besser konventionell oder bio? Ich persönlich habe nämlich oft Diskussionen mit meinen Freunden, ob es denn überhaupt möglich wäre die Produktion in ganz Deutschland auf Bio umzustellen. Ich persönlich vertrete (zumindest bis ihr mich aufklärt :D) die Ansicht, dass eine Generalumstellung der Produktion die Artenvielfalt usw. aber auch den Preis für Lebensmittel senkt. Denn die konventionelle Landwirtschaft hat natürlich einen höheren Anteil an externen Kosten.
Aber naja - kann mir jemand erklären, ob die Produktion von Bio wirklich SOOO teuer ist? Ich zahle schließlich nicht selten im Biomarkt das 2 oder 3-fache für ein Produkt. Dabei bekommt doch (soweit ich weiß) der Biobauer für seine Biokartoffeln auch nicht deutlich mehr bezahlt als der Konventionelle?

Hilfe klärt mich auf! Warum ist Bio so teuer? Wann rentiert sich Bio? Von was ist diese Rentabilität abhängig (Einfluss der Marktpreises, Externe Kosten, Betriebsgrößt, Größe des Biomarktes)? Was wäre wenn wir in Deutschland nur noch Bio produzieren würden, könnten die Bauern dann noch überleben?


Hallo ultimateluzifer!

Vielen Dank für Dein Interesse. Die höheren Preise für Bioprodukte spiegeln nicht eine bessere Qualität wider, sind aber notwendig, um den Biobauern den höheren Aufwand und die geringeren Erträge auszugleichen. Selbstverständlich könnte man die Landwirtschaft Deutschlands komplett auf biologischen Landbau umstellen. Aber wozu? Die Mehrzahl der Verbraucher legt keinen Wert auf Bioprodukte bzw. kann sie sich gar nicht leisten. Somit wären wir auf Nahrungsmittelimporte angewiesen. Dann bräuchten wir aber keine Biobetriebe in Deutschland, bzw. nicht mehr, als wir jetzt bereits haben. Der Markt ist mehr oder weniger gesättigt. Aus Sicht der Biobauern ist jeder, der jetzt noch umstellt eine Katastrophe.

Man könnte sogar die Landwirtschaft weltweit auf Bio umstellen. Das hätte natürlich zur Folge, daß die Menschheit nicht mehr ernährt werden kann. Wir müßten die Anbauflächen etwa verdoppeln, was bedeutet, daß bisher nicht genutzte, unberührte Natur zu Ackerland umgebrochen wird. Kann es das sein? Die externen Kosten der biologischen Landwirtschaft bestehen somit in der unwiderbringlichen Zerstörung riesiger bisher naturbelassener Areale mit den bekannten Folgen: Erosion, Verarmung der Artenvielfalt etc.

Das wollen die Grünen und Umweltschutzverbände leider nicht wahrhaben. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß deren Horizont an der Staatsgrenze endet. Alles ist gut, wenn wir Deutschen die Kernkraftwerke abschalten, die Landwirtschaft auf Bio umstellen usw. Damit verlagern wir die Probleme aber nur nach außerhalb und verschlimmern sie sogar noch.

Die Erde verträgt vielleicht 4 Milliarden Menschen. Diese Schwelle haben wir leider schon lange überschritten, vor allem wegen der ungebremsten Vermehrung gerade in denjenigen Gegenden der Welt, in denen die Menschen am ärmsten sind. Was jemanden, der nichts zu essen hat dazu bringt, ein Dutzend Kinder in die Welt zu setzen, von denen er eigentlich wissen müßte, daß sie nicht überleben können, entzieht sich meinem Verständnis. Aber es ist nun einmal so. Überbevölkerung ist das wahre Umweltproblem, nicht die konventionelle Landwirtschaft. Erzähl mal einem (ver)hungernden Menschen, daß wir in Europa das Potential unserer hochertragreichen Böden nicht auszuschöpfen bereit sind!
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon LUV » Mi Nov 29, 2017 10:55

ultimateluzifer hat geschrieben:
Bei den Äpfeln bin ich drauf gestoßen, dass der Stoff, der dafür sorgt, dass der Apfel braun wird, warscheinlich der einzige Grund ist, dass der Apfel so positiv auf die Gesundheit wirkt. Jedoch ist genau dieser Inhaltsstoff auch für das krumme Wachstum des Apfels verantwortlich und wird deshalb rausgezüchtet.


Es war und ist das Ziel der Obstbauern, dass der Kunde mehr Äpfel isst. Je weniger Fruchtsäure enthalten ist, umso ansehnlicher bleibt der angeschnittene Apfel und umso verträglicher ist er. Niemand würde heute 3 echte Boskop nacheinander essen. Abgesehen davon, dass die Sorte auch nach der Reduzierung der Säure fast nicht gekauft wird.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt doch jede Menge Obst und Gemüse. Der Weg dahin ist u.a, einen säurearmen, knackigen, lange haltbaren Apfel zu kreieren......
DAS will der Kunde, das kauft der Kunde.....kein Apfel ist ungesund ultimateluzifer, iss einfach mehr davon, dann musst du keine Angst mehr haben!
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon ultimateluzifer » Mi Nov 29, 2017 17:04

Ok erstmal danke für die ausführlichen Antworten :D
Ich denke durch die Medien haben viele - wie auch ich - ein falsches Bild vom Zusammenahng Bio - Landwirtschaft - Konventionell - Umweltschäden - Kosten

Ich bin nun zur Überzeugung gelangt, dass das wichtigst Ziel sein sollte, den Einsatz von Pestiziden/Funghiziden und Herbiziden zu reduzieren! Ja die Landwirtschaft braucht Glyphosat, aber wichtig ist nicht das "ist es erlaubt oder ist es verboten", sondern wie verantwortungsvoll wird damit umgegangen. Zahlreiche Untersuchungen auch in Gewässern haben gezeigt, dass die ganzen Spritzmittelchen auch in sehr geringen Konzentrationen in Flüssen aktiv sind. Dort verschlimmert sic hdie Problematik, da diese hochreaktiven Chemikalien - das sind sie nämlich- miteinander wechselwirken. Über diese Wechselwirkungen gibt es aufgrund der Komplexität keine Untersuchungen.

Ich denke es gibt viele Innovationen, die man sich ausdenken kann, die dazu führen, dass man den Einsatz dieser Mittel reduzieren kann. So viel wie nötig - so wenig wie möglich.

Das Problem an Züchtungen/Chemikalien ist, dass man sie ja anwendet, weil sie einen speziellen Effekt erzielen. Mögliche andere Effekte, sind aber nicht auf dem Schirm - man kann ja auch nicht alles untersuchen. Und so kanns passieren, dass am Ende vllt. der Fischbestand zurückgeht weil meinetwegen Chemikalie XY zufällig mit Chemikalie YZ den Paarungssensor der Otterfliegeneidechse verwirrt. :D
Oder per Genediting wird der Mais AB verändert, damit er von selbst Schutzmittel produziert, dass dieses Gen eine Kontrollfunktion auf die Struktur der Pollen hat wusste man bis dahin nicht und wundert sich über ein plötzliches Bienensterben.

Vielleicht ist ja ein Problem, dass viele Leute, die auch beruflich untersuchen, durch was solche Phänomen ausgelöst werden nicht so recht wissen WO GENAU sie denn jetzt suchen sollen. Oft sind erstmal die ganzen Mittel unter Verdacht - Beispiel Glyphosat - inzwischen kommt man drauf, dass nicht der Wirkstoff an sich, sondern eventuelle Benetzungsmittel, die dazu führen, dass das Mittel anschließend auch auf den Blättern haftet, eventeuelle Effekte hat...

Ich denke an dieser Stelle ist die Wissenschaft gefragt, solchen Dingen konsequent und mit breit aufgefächerten Spezialisten heranzugehen.
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon ultimateluzifer » Mi Nov 29, 2017 17:16

LUV hat geschrieben:Es war und ist das Ziel der Obstbauern, dass der Kunde mehr Äpfel isst. Je weniger Fruchtsäure enthalten ist, umso ansehnlicher bleibt der angeschnittene Apfel und umso verträglicher ist er. Niemand würde heute 3 echte Boskop nacheinander essen. Abgesehen davon, dass die Sorte auch nach der Reduzierung der Säure fast nicht gekauft wird.
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Es ist die Säure die dafür sorgt, dass der Apfel NICHT BRAUN wird. Dies tut sie indem, sie anstelle der Polyphenole im Apfel oxidiert wird - das Vitamin C wirkt also als Antioxidants. Ein niedriger Säurewert ist vllt. geschmacklich relevant, aber hätte einen umgekehrten Effekt im "Bräunungsverhalten".

Das Problem ist die Rauszüchtung der Polyphenole. Ich denke diese Probleme treten auch bei anderen Pflanzen auf. Das ist die größte Gefahr. Die Leute haben immer nur Fett,Eiweiß,Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe auf dem Schirm - die sind natürlich wichtig, daber die größte Wirkung von Obst kommt von anderen Stoffen, wie den Polyphenolen.

Übrigens sind Dinge in denen diese Sekundären Pflanzenstoffe auch gut vorkommen unsere Gewürze :D deshalb ist es auch wichtig zu würzen; deshalb ist Pfefferminztee und Kamillentee gut bei Beschwerden etc.
Zuletzt geändert von ultimateluzifer am Mi Nov 29, 2017 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon LUV » Mi Nov 29, 2017 17:18

.....das ist das Ziel und die tägliche Arbeit der Agrarwissenschaften ......Tag für Tag, seit Jahren.
Leider sind die Mittel für die deutsche Agrarwissenschaft drastisch zusammengestrichen worden, weil politisch nicht gewollt.
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon Nuffield » Mi Nov 29, 2017 17:28

Selbstverständlich ist es das Ziel, den Pflanzenschutzmitteleinsatz zu reduzieren. Oder auf unproblematischere Wirkstoffe zu wechseln bzw. diese erst einmal zu entwickeln. Aber das ist ja nicht neu. Der Kostenblock "Pflanzenschutz" ist recht groß, so daß da schon von sich aus kein Landwirt mit der Aufwandmenge bis an das Maximum gehen würde. Ob die Landwirtschaft Glyphosat unbedingt braucht weiß ich nicht. Ich habe, als ich noch konventionell (und pfluglos) gewirtschaftet habe, auch kaum Glyphosat eingesetzt. Es ist halt ein bequemes Mittel!

Weißt Du, daß in Deutschland vom Geldwert her die privaten Verbraucher genausoviel Pflanzenschutzmittel einsetzen wie die deutschen Landwirte? Das ist ein etwas verzerrtes Bild weil die Landwirte die Mittel natürlich zu einem günstigeren Kurs bekommen. Aber während ein Landwirt seine Sachkunde in regelmäßigen Abständen nachweisen muß, darf jeder Bürger im Baumarkt kaufen, was er will und es dann natürlich auch einsetzen. Und dann wird gespritzt, bis die Brühe von der Pflanze herunterläuft! Die halbvollen Gebinde kommen in den Hausmüll. Und abends regt man sich dann über "die Bauern" auf, die die Umwelt verpesten. Weißt Du, wieviele Menschen von mir schon Glyphosat haben wollten? Darunter sind auch richtige Hardcoregrüne gewesen, von der Sorte, die mit Lichterketten Mahnwachen um Hähnchenmastställe herum veranstalten. Als ich ihnen gesagt habe, daß ich ihnen nichts geben werde und sie auch fragte, was sie denn mit dem Glyphosat wollten, da bekam ich zur Antwort, sie wollten ihr Grundstück (100 qm Verbundsteinpflaster) sauberhalten. Das wäre ja unzumutbar, das mit der Hand oder einem Gasbrenner zu erledigen. Und im Übrigen sei das ja auch ganz etwas anderes als wenn man auf dem Acker spritzt!

So, und in den Gewässern finden sich auch und vor allem Wohlstandsrückstände aus der zivilisierten Welt. Waschmittel und ihre Zusätze vor allem. Aber niemandem würde einfallen, deswegen Waschmittel zu verbieten. Davon wären ja zu viele Wähler betroffen. Die Bauern sind ja nur noch Randfiguren.

Mich kotzt an, daß "die Bauern" für ALLES verantwortlich gemacht werden, was irgendwo nachzuweisen ist. Und die Motivation "der Bauern" ist immer nur "Profitgier". Das sagen Menschen, die auch nicht umsonst irgendwo arbeiten gehen würden. Auch Bauern haben ein Recht darauf, für ihre Arbeit entlohnt zu werden. In vielen Jahren besteht der Gewinn der Bauern nur aus ihren Ausgleichszahlungen. Das bedeutet, der eigentliche Betrieb wirft gar nichts oder nicht genug ab. Warum hören denn so viele Betriebe auf? Weil die Einkommenslage so toll ist? Die Einkommen der Landwirtschaft haben mit der allgemeinen Einkommensentwicklung am wenigsten Schritt gehalten. Wir können eben nicht, wie jeder Handwerker und jeder Industriebetrieb das kann, unsere Produktpreise anhand der Kosten kalkulieren. Wir müssen das für unser Getreide nehmen, was an der Börse in Chikago ermittelt wird. Wenn das 10 €/dt sind, dann ist das eben so, egal, ob wir zu 15 €/dt produziert haben. Getreide wird weltweit gehandelt. Wir hier in Deutschland haben zwar einen Produktionsstandort mit hervorragenden Bedingungen, aber wir können mit vielen anderen Regionen in der Welt nicht konkurrieren weil unsere Sozial- Umweltstandards viel, viel höher als anderswo sind.
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon germane » Mi Nov 29, 2017 17:59

So einfach ist das mit dem Tee und den Polyphenolen auch wieder nicht. Ein gewisser O. Eichler hat schon 1976 in Berlin Versuche damit gemacht.

Der hat Mäusen das beim Räuchern entstehende Benzpyren gegeben und da war es nicht krebserregend. Hat er zu der gleichen Dosis Benzpyren noch Tee gegeben bekamen die Mäuse Hautkrebs. Schuld waren die Polyphenole im Tee.

Geräucherte Ware essen und Tee trinken sollte man also auch nicht. Es ist alles sähr komblizierd.
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon ultimateluzifer » Mi Nov 29, 2017 18:50

Nuffield hat geschrieben:Weißt Du, daß in Deutschland vom Geldwert her die privaten Verbraucher genausoviel Pflanzenschutzmittel einsetzen wie die deutschen Landwirte? Das ist ein etwas verzerrtes Bild weil die Landwirte die Mittel natürlich zu einem günstigeren Kurs bekommen. Aber während ein Landwirt seine Sachkunde in regelmäßigen Abständen nachweisen muß, darf jeder Bürger im Baumarkt kaufen, was er will und es dann natürlich auch einsetzen. Und dann wird gespritzt, bis die Brühe von der Pflanze herunterläuft! Die halbvollen Gebinde kommen in den Hausmüll. Und abends regt man sich dann über "die Bauern" auf, die die Umwelt verpesten. Weißt Du, wieviele Menschen von mir schon Glyphosat haben wollten? Darunter sind auch richtige Hardcoregrüne gewesen, von der Sorte, die mit Lichterketten Mahnwachen um Hähnchenmastställe herum veranstalten. Als ich ihnen gesagt habe, daß ich ihnen nichts geben werde und sie auch fragte, was sie denn mit dem Glyphosat wollten, da bekam ich zur Antwort, sie wollten ihr Grundstück (100 qm Verbundsteinpflaster) sauberhalten. Das wäre ja unzumutbar, das mit der Hand oder einem Gasbrenner zu erledigen. Und im Übrigen sei das ja auch ganz etwas anderes als wenn man auf dem Acker spritzt!

So, und in den Gewässern finden sich auch und vor allem Wohlstandsrückstände aus der zivilisierten Welt. Waschmittel und ihre Zusätze vor allem. Aber niemandem würde einfallen, deswegen Waschmittel zu verbieten. Davon wären ja zu viele Wähler betroffen. Die Bauern sind ja nur noch Randfiguren.

Mich kotzt an, daß "die Bauern" für ALLES verantwortlich gemacht werden, was irgendwo nachzuweisen ist. Und die Motivation "der Bauern" ist immer nur "Profitgier". Das sagen Menschen, die auch nicht umsonst irgendwo arbeiten gehen würden. Auch Bauern haben ein Recht darauf, für ihre Arbeit entlohnt zu werden. In vielen Jahren besteht der Gewinn der Bauern nur aus ihren Ausgleichszahlungen. Das bedeutet, der eigentliche Betrieb wirft gar nichts oder nicht genug ab. Warum hören denn so viele Betriebe auf? Weil die Einkommenslage so toll ist? Die Einkommen der Landwirtschaft haben mit der allgemeinen Einkommensentwicklung am wenigsten Schritt gehalten. Wir können eben nicht, wie jeder Handwerker und jeder Industriebetrieb das kann, unsere Produktpreise anhand der Kosten kalkulieren. Wir müssen das für unser Getreide nehmen, was an der Börse in Chikago ermittelt wird. Wenn das 10 €/dt sind, dann ist das eben so, egal, ob wir zu 15 €/dt produziert haben. Getreide wird weltweit gehandelt. Wir hier in Deutschland haben zwar einen Produktionsstandort mit hervorragenden Bedingungen, aber wir können mit vielen anderen Regionen in der Welt nicht konkurrieren weil unsere Sozial- Umweltstandards viel, viel höher als anderswo sind.


Ja ich finde, solche Pfanzenschutzmittel sollten grundsätzlich nicht mehr im Supermarkt verkauft werden - jeder Laie meint zu wissen, wie er die Mittel einsetzen muss. Dass am Ende immer ein Schaden entsteht wird dabei in Kauf genommen. Am ärgerlichsten finde ich es ja eh, dass dort die Mittel nicht zur Nahrungsmittelproduktion eingesetzt werden, sondern weil diese Pseudoökos einen geleckten Rasen wollen - das ist schon fast widerlich. Wer Bock hat auf einen Garten, der tut das ohne den Einsatz von Chemikalien - auch das ständige Düngen des Rasens stört mich.
Wenn ein Rattenfänger seine Box aufstellt in der nähe eines Spielplatzes kommen sofort alle Helicopter-Eltern aus ihren Löchern gekrochen und flamen ihn zu, dass das das Kindswohl gefährde, dass die Ratten in den Sand vom Spielplatz scheißen und ihre Kinder sich die Pisse anschließen in den Mund stopfen sehen sie aber nicht.
In der Landwirtschaft ist es das gleiche: Wehe der Bauer streut Dung aus (IIh das stinkt ja!! UNSER Grundwasser wird immer schlechter!)! Wehe der Bauer verwendet Mittel um seine Pflanzen vor Schädlingsbefall zu schützen (Wegen euch sterben die Bienen! Diese Gifte sind Umweltschädlich!) - dass die Alternative ist stundenlang quasi ohne Entgelt zu arbeiten wird nicht gesehen. Es sind die gleichen Leute, die anschließend in den Baumarkt rennen und sich die ganze Palette der Industrie auf den Rasen hauen. Wehe man sieht ein Unkraut - ein Farn - ein Blümchen. Es sind die gleichen Leute, die anschließend in die Alm fahren und sagen: "Mensch, so eine Idylle mit den ganzen schönen Blumenwiesen hätten wir auch gerne in Deutschland". Dass die eigenen Kinder oder die Hunde anschließend sich in den chemischen Mitteln die auf dem Rasen aufgetragen wälzen wird auch ignoriert.

Es werden Sicherheitshinweise und Gebrauchsanleitungen missachtet - dass man ein Teil eines größeren Problems ist sieht man nicht - Man weiß schließlich weshalb die Natur leiden - es sind natürlich die Anderen. Die Pharmaindustrie, die Landwirtschaft, alle Chemiekonzerne, Google&Facebook, die Politik, "die ja eh nur alles Lobbyisten sind" - dass man diese Leute gewählt hat, fällt wieder unter den Tisch. Heutzutage beliebt ist auch noch ja das ist wegen Merkel oder es liegt an den Flüchtlingen. Ich frage mich, wann der erste wieder auf die Idee gekommt es wären die Juden.
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon ultimateluzifer » Mi Nov 29, 2017 19:02

germane hat geschrieben:Der hat Mäusen das beim Räuchern entstehende Benzpyren gegeben und da war es nicht krebserregend. Hat er zu der gleichen Dosis Benzpyren noch Tee gegeben bekamen die Mäuse Hautkrebs. Schuld waren die Polyphenole im Tee.


Das ist nicht der heutige Forschungsstand. Es ist mittlerweile bis ins kleinste bewiesen, dass Benzpyren karzinogen ist. Es ist einer der am besten untersuchten Stoffe überhaupt. Das Mutagene Verhalten des Benzpyrens resultiert aus Produkten, die bei der Aufnahme im Körper entstehen (Biotransformation).
Das hat nichts mit den Polyphenolen zu tun. Es ist von Grund auf für den Menschen krebserregend - auch ohne Polyphenole.
Andererseits wurde beispielsweise bei Ellagsäure- ein Polyphenol - nachgewiesen, dass es mit karzinogenen Metaboliten reagiert.

Das ist übrigens der Grund, weshalb Polyphenole als gesund gelten. Sie reagieren nämlich mit hochreaktiven Stoffen, wie Metallionen und allerlei anderem Zeugs. Das Zeug ist krebserregend, weil es mutagen ist- also die Dna verändert - dafür muss das ganze ziemlich hochreaktiv sein. Das Polyphenol reagiert mit diesem und entschärft somit die Gefahr.

Benzpyren KANN unter anderem auch beim Räuchern entstehen. Bekannter ist es aber zum Beispiel, wenn Fett auf Kohlen verbrennt -> also beim Grillen :D
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexik ... /benzpyren
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon ultimateluzifer » Mi Nov 29, 2017 19:10

Nuffield hat geschrieben: Ich habe, als ich noch konventionell (und pfluglos) gewirtschaftet habe, auch kaum Glyphosat eingesetzt. Es ist halt ein bequemes Mittel!

Was für Maßnahmen hast du dann ergriffen? Und was macht Glyphosat nochmal alles - hat ja einige Effekte? :D
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon Nuffield » Mi Nov 29, 2017 19:23

ultimateluzifer hat geschrieben:
Nuffield hat geschrieben: Ich habe, als ich noch konventionell (und pfluglos) gewirtschaftet habe, auch kaum Glyphosat eingesetzt. Es ist halt ein bequemes Mittel!

Was für Maßnahmen hast du dann ergriffen? Und was macht Glyphosat nochmal alles - hat ja einige Effekte? :D


Zunächst einmal habe ich Glyphosat niemals zur Vorerntesikkation eingesetzt. Da gehört es einfach nicht hin. Ich habe auch fast nie Rapsaufwuchs mit Glyphosat unterdrückt. Da habe ich lieber einen mechanischen Arbeitsgang mehr durchgeführt. Scheibenegge oder Federzinkengrubber, je nachdem. Natürlich kostet das mehr Geld. Aber dafür hatte ich auch nicht die Situation, daß sich, wie bei manchem Nachbarn, unter den schon recht großen Ausfallrapspflanzen (die ich wegen der zusätzlichen Bodenbearbeitung nicht hatte) die Mäuse vermehrt haben. Falls dann im nachfolgenden Weizen noch Ausfallraps zu finden war, habe ich den mit 8 g/ha Pointer umgelegt. Auch nach Weizen wurde zur Not einmal mehr gegrubbert um das Ausfallgetreide im Zaum zu halten. Wenn überhaupt, dann habe ich (aber auch nur selten) Glyphosat vor der Zuckerrübenaussaat eingesetzt, aber auch nur dann, wenn es im Spätherbst zu feucht war, den gegrubberten Acker vor dem Winter noch einmal schwarz zu machen.

Was macht Glyphosat? Es ist ein sogenanntes Totalherbizid. Das killt jegliches Unkraut zuverlässig ab. Nun nutze ich im Frühjahr einen Striegel zur Unkrautbekämpfung und erwische auch das meiste damit. Den Insekten ist es, nebenbei bemerkt, völlig gleichgültig, auf welche Weise man das Unkraut bekämpft. Soweit ich weiß, ist Glyphosat als solches auch weder toxisch für Insekten, noch reichert es sich im Boden an. Es ist tatsächlich noch eines der harmloseren Mittel. Ich verstehe die ganze Aufregung überhaupt nicht.
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon germane » Mi Nov 29, 2017 19:26

Nach dem Eichler seinem Versuch hätten die Polyphenole aber das Problem verschärft. Aber ev. waren das auch andere Stoffe im Tee.

Man müsste solche Effekte bei der gesundheitlichen Bewertung von Fleischverzehr eigentlich heraus rechnen. Aber das ist halt schwierig.
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Re: Bio - Wer erklärts?

Beitragvon ultimateluzifer » Mi Nov 29, 2017 19:55

germane hat geschrieben:Nach dem Eichler seinem Versuch hätten die Polyphenole aber das Problem verschärft. Aber ev. waren das auch andere Stoffe im Tee.

Man müsste solche Effekte bei der gesundheitlichen Bewertung von Fleischverzehr eigentlich heraus rechnen. Aber das ist halt schwierig.


Meine persönliche Meinung ist, dass Fleisch grundsätzlich gesund ist. Jeder, der mal ein geiles Stück Fleisch gut durchgebraten auf dem Teller hatte - und ich rede hier jetzt in einem richtig guten Restaurant zubereitet etc. da kann man sich reinlegen :D da bekommt mein Kiefer immer so Zuckungen, weil ich einfach nur noch Beißen will :D

Bei Fleisch denke ich muss man folgendes Beachten: 1. Qualität des Fleisches 2. Geschwüre/Erkrankungen etc. die die Tiere hatten 3. Antibiotika, die sich besonders im Fett anlagern 4. Natriumnitrit mit dem Wurstwaren haltbar gemacht werden 5. Oxidation von Fleisch (das ist ziemlich schädlich) 6. Weitere Mittel, die zur Verarbeitung verwendet werden Stichwort "Kochschinken". (7. Radioaktivität bei Wild :D aber yolo das geht schon mal)

Diese Aspekte sollte man beim Krebsrisiko beachten.
Dann ist die Frage, was für Studien ein Krebsrisiko ermittelt haben. Sind es einfach nur so Befragungsstudien etc.? gibt es da vielleicht methodische Mängel?

Das Natriumnitrit schädlich ist ist eigentlich klar - dass Erkrankungen der Tiere auch schlecht sind ebenso, Antibiotika auch. Die Oxidatoin ebenfalls.
Das irgendetwas davon Krebs auslöst wäre mir eingängig. Aber die Behauptung Fleisch löst Krebs aus, wäre deshalb trotzdem falsch. Es sind Verfahrensschritte. Haltung - Haltbarmachung - Gebrauch
Und genau diese müsste man Verbessern.
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