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biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Hier ist Platz für alles was an den Reben wächst.
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biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon blumentopferde » Mo Apr 02, 2012 23:19

Hallo!
Ich bin ein Hobbywinzer aus Österreich und auf der Suche nach einer geeigneten biologischen Spritzmittelkombination, um gegen die häufigsten Pilzkrankheiten gewappnet zu sein.

Ich möchte dabei weitestgehend auf Kupfer und Schwefel verzichten, da diese Mittel Nützlinge schädigen und/oder den Boden belasten.

Da ich Hobbywinzer bin und nicht an dem Ort wohne, an dem die Reben wachsen, kann ich nicht schnell auf Wetterereignisse reagieren. Die Präparate sollten daher mit regelmäßigen Spritzabständen (1-2Wochen) unabhängig von Wetterveränderungen auszubringen sein.

Ich habe mich schon mit den in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmitteln auseinandergesetzt und bin auf einige Wirkstoffkombinationen gekommen, die laut Datenblättern kombinierbar sein sollten. Nur sagt das leider noch lange nichts darüber aus, ob sie in der Praxis auch etwas taugen - an dieser Stelle hoffe ich auf Eure Erfahrungen!

Die Wirkstoffkombinationen:

1. MycoSinVin + Netzschwefel Stulln
- MycoSin Vin ( Schwefelsaure Tonerde + Pflanzenextrakte) gegen Falscher Mehltau, Roter Brenner, Schwarzfleckenkrankheit
- Netzschwefel Stulln (Schwefel) gegen Echten Mehltau und Spinnmilben

2. MycoSin Vin + Equisetum Plus
- Mycosin Vin: Siehe 1.
- Equisetum Plus (Schachtelhalmextrakt - Kieselsäure und Schwefelverbindungen) gegen Echten Mehltau
>> MycoSin Vin wird in Verbindung mit Netzschwefel empfohlen. Ist es auch in Verbindung mit Equisetum Plus wirksam?

3. Alginure Bio Schutz / Frutogard + Vitisan + HF-Pilzvorsorge
- Alginure Bio Schutz / Frutogard (Algen und Phosphite) gegen Falschen Mehltau
- Vitisan (Kaliumhydrogencarbonat) gegen Echten mehltau und Grauschimmel
- HF-Pilzvorsorge (Fenchelextrakt) gegen Echten mehltau und Grauschimmel, zu Verbesserung der Wirkung von Vitisan
>> Über die Mischbarkeit von Frutogard und HF-Pilzvorsorge gibt es widersprüchliche Aussagen. In manchen Publikationen wird vor Flockung gewarnt. Was sind Eure Erfahrungen?

4. Kaliwasserglas + HF-Pilzvorsorge + Cueva
- Kaliwasserglas (K2O + Kieselsäure) gegen Echten Mehltau, Grauschimmel, Fruchtfäule
- HF-Pilzvorsorge: Siehe 3.
- Cueva (Kupferoktanoat entsprechen 18g/l Reinkuper) gegen Echten und Falschen Mehltau
>> Kaliwasserglas darf nicht in die Blüte gespritzt werden. Ist es dewegen ratsam während der Blüte auf ein anderes Mittel auszuweichen. Wenn ja, welches?
>> Kann auf die oft empfohlene Kombination von Kaliwasserglas mit Schwefel verzichtet werden?

5. Kaliwasserglas + Equisetum Plus + Cueva
- Kaliwasserglas: Siehe 4.
- Equisetum Plus: Siehe 2.
- Cueva: Siehe 4.

6. Kaliwasserglas + Cueva
>> Wäre ein Spritzplan, der nur auf Cueva und Kaliwasserglas basiert (+ evtl. ein Ersatzmittel während der Blütezeit) möglich und wirksam?

Ich hoffe, ihr könnt mir bei der Wahl helfen!
Jegliche Diskussion zu biologischem Rebschutz abseits meiner Fragen ist ausdrücklich erwünscht!

lg, blumentopferde!
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon dude » Di Apr 03, 2012 7:47

blumentopferde hat geschrieben:..., kann ich nicht schnell auf Wetterereignisse reagieren.

Aber das ist genau das A und O beim biologischen Pflanzenschutz.

blumentopferde hat geschrieben:Die Präparate sollten daher mit regelmäßigen Spritzabständen (1-2Wochen) unabhängig von Wetterveränderungen auszubringen sein.

selbst mit konventionellen Mitteln bist du nicht ganz wetterunabhängig.
bei biologischen Mitteln musst du spätestens alle 10 Tage spritzen und bist absolut wetterabhängig, vor allem weil dir nur Kontaktmittel zur Verfügung stehen, die ab einer gewissen Regenmenge abgewaschen und damit unwirksam werden.
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon blumentopferde » Di Apr 03, 2012 10:48

Und jetzt nehmen wir einfach einmal an, dass ich mit der Gefahr eines Ernteausfalles leben kann, da ich ja keinen Erwerbsweinbau betreibe - was wäre dann die wirksamste Kombination?
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon Riesling007 » Di Apr 03, 2012 11:29

Ich würde dir PIWI`s empfehlen!!
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon blumentopferde » Di Apr 03, 2012 12:56

Ich habe unter anderem auch Piwis gepflanzt. Ich hoffe jedoch, ohne Piwis auskommen zu können! Ich betreibe Weinbau nicht, weil ich so gerne an Pflanzen herumschneide - da hätte ich mit Rosen sehr viel mehr Freude - sondern weil ich selbst guten Wein keltern möchte. Und da sind Piwis nicht einmal die zweite Wahl, denn sensorisch liegen sie weit hinter den klassischen Rebsorten zurück! Abgesehen davon werde ich wohl auch mit Piwis nicht ganz auf das Spritzen verzichten können....
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon Kyoho » Di Apr 03, 2012 14:10

Hast du schon Sachkunde?

Warum als Anfänger gleich biologisch? Wenn du wenig Kupfer und Schwefel einsetzen möchtest, dann spritze doch konventionelle Mittel. Die wirken und sind geprüft. Bei Schäden kannst du den Hersteller haftbar machen und sind anwenderfreundlich formuliert. Mit Backpulver und Co. sind Verbrennungen am Blatt und Traube häufig. Bei Vorjahresbefall mit Oidium wirst du selbst mit Netzschwefel kaum zurecht kommen. Am ehesten ginge statt Kupfer noch Frutogard. Sonst nimm Cueva, das Mittel ist auch für Kleingärtner erlaubt, also ohne Sachkunde.
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon µelektron » Di Apr 03, 2012 14:27

Ja, wenn das so einfach wäre mit dem biologischen Weinbau würds ja jeder machen.
Gerade bei Bio muss man ständig mit der Nase im Wind und den Füßen im
Weinberg sein. Alle 2 Wochen am Wochenende mal danach schauen wird nix.
Da gibt es auch eine breite Spanne zwischen gesund und Ernteausfall.

Schon leichter Oidiumbefall an den Trauben wird im Wein deutlich schmeckbar z.B..

Selbst im Haupterwerb konventionell sind Spritzabstände von 10 Tagen je nach Wetterlage
unabdingbar.
In manchen Jahren kanns auch etwas gedehnt werden. Kannst glauben, die Haupterwerbler
spritzen nicht aus Spaß an der Freude oder weils so billig ist, sondern aus der Notwendigkeit
heraus wenns dann am Ende auch was schmackhaftes werden soll.
:wink:
... ich mag keine Gäste die erst die Tür eintreten und dann nicht merken wenn die Party vorbei ist.
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon Kyoho » Di Apr 03, 2012 17:47

µelektron hat geschrieben:Ja, wenn das so einfach wäre mit dem biologischen Weinbau würds ja jeder machen.
Gerade bei Bio muss man ständig mit der Nase im Wind und den Füßen im
Weinberg sein. Alle 2 Wochen am Wochenende mal danach schauen wird nix.
Da gibt es auch eine breite Spanne zwischen gesund und Ernteausfall.

Schon leichter Oidiumbefall an den Trauben wird im Wein deutlich schmeckbar z.B..


:wink:


solange Bioweinbau der eigenen Befriedigung dient und sich halbwegs vom Aufwand bezahlt macht und gelingt, lässt sich damit sicher mit leben. Piwis sind zumindest eine gewisse Risikoabsicherung. Als Hobbywinzer mit der Einstellung ranzugehen, naja, wenns kaputt geht ist man um eine Erfahrung reicher, ist eine sehr dubiose Einstellung, da kann man als kommerzieller Winzer nur den Kopf schütteln. Schlecht ist, wenn die Flächen in der Nachbarschaft unter Sporenflug leiden, weil ein Hobbybetrieb die Sache nicht in Griff bekommt, das erzeugt leicht Unmut unter denen.
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon blumentopferde » Di Apr 03, 2012 18:13

@kyoho

Hast du schon Sachkunde?

Wenn du mit "Sachkunde" einen "Spritzschein" meinst, nein. Abgesehen davon habe ich mich schon intensiv in das Thema biologischer Rebschutz eingelesen. Soweit ich das verstanden habe, kann ich aber auch als "kleingärtner" in Österreich die Profi-Mittel beziehen, zumindest habe ich keine Bestimmug gefunden, die dagegen sprechen würde.

Warum als Anfänger gleich biologisch? Wenn du wenig Kupfer und Schwefel einsetzen möchtest, dann spritze doch konventionelle Mittel. Die wirken und sind geprüft.

Biologisch weil ich eben in Richtung Bio-Weinbau gehen möchte. Wann auch immer ich mit dem biologischen Spritzen beginne - ich werde auf diesem Gebiet ein Anfänger sein und Anfängerfehler machen. Also warum nicht gleich?

Am ehesten ginge statt Kupfer noch Frutogard. Sonst nimm Cueva, das Mittel ist auch für Kleingärtner erlaubt, also ohne Sachkunde.

Danke für die Einschätzung!

@all
Ich könnte mir gut vorstellen, konventionelle Mittel für den Notfall hinzuzuziehen, also prinzipiell biologisch spritzen, und falls die Sache aus dem Ruder läuft, auf konventionell zu wechseln. Vielleicht habt ihr ja Empfehlungen für konventionelle Spritzmittel? Was könnte ich etwa bei einem akuten Oidium-, Bortrytis oder Peronospora-Befall spritzen?
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon µelektron » Di Apr 03, 2012 18:51

Kyoho hat geschrieben:
µelektron hat geschrieben:Ja, wenn das so einfach wäre mit dem biologischen Weinbau würds ja jeder machen.
Gerade bei Bio muss man ständig mit der Nase im Wind und den Füßen im
Weinberg sein. Alle 2 Wochen am Wochenende mal danach schauen wird nix.
Da gibt es auch eine breite Spanne zwischen gesund und Ernteausfall.

Schon leichter Oidiumbefall an den Trauben wird im Wein deutlich schmeckbar z.B..


:wink:


solange Bioweinbau der eigenen Befriedigung dient und sich halbwegs vom Aufwand bezahlt macht und gelingt, lässt sich damit sicher mit leben. Piwis sind zumindest eine gewisse Risikoabsicherung. Als Hobbywinzer mit der Einstellung ranzugehen, naja, wenns kaputt geht ist man um eine Erfahrung reicher, ist eine sehr dubiose Einstellung, da kann man als kommerzieller Winzer nur den Kopf schütteln. Schlecht ist, wenn die Flächen in der Nachbarschaft unter Sporenflug leiden, weil ein Hobbybetrieb die Sache nicht in Griff bekommt, das erzeugt leicht Unmut unter denen.


genau da liegt der Hase im Pfeffer ... Stichworte z.B. "Trischen" und "Zeigertriebe".

-> http://www.rebendoktor.de/

Beim Bioweinbau muss noch viel mehr beachtet werden als die eigentliche Anlage. Sind z.B. Gewässer in der Nähe, oder ist der Weinberg in einer Senke in der der Nebel länger steht. Wie ist die Bodenstruktur, welche Nährstoffe sind drinnen (Bodenanalyse), wie erfolgt die Nährstoffzufuhr ... auch passiver Pflanzenschutz, Teilentblätterung ... natürlich auch die Rebe an sich, welche Sorte, welcher Klon, eigenheiten des Klons, ebenso die Unterlage versteht sich. Begrünung, welche Pflanzen stehen da sonst noch im Weinberg (Wirtspflanzen für Pilze und Schädlinge z.B. Löwenzahn oder Rosen oder Brennesseln) oder offener Boden, Art der Bearbeitung, Zeitpunkt etc..

... Mit "ich mach jetzt Bio und spritz kein Kupfer" ist es nicht getan.

Es gibt Hobyisten, die bekommen das gut hin, aber von den Anderen hatt ich in den vergangenen Jahren einige, die mit ihren Genüssen bei mir aufschlugen von wegen "der hot do än G'schmack ... was issn des un wie griesch isch dään raus??".
Meine Empfehlung daher: Konventionell anfangen, ein Gespür für den Weinbau und den Weinausbau entwickeln und dann nach und nach umstellen.
... ich mag keine Gäste die erst die Tür eintreten und dann nicht merken wenn die Party vorbei ist.
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon Kyoho » Di Apr 03, 2012 19:53

blumentopferde hat geschrieben:@all
Ich könnte mir gut vorstellen, konventionelle Mittel für den Notfall hinzuzuziehen, also prinzipiell biologisch spritzen, und falls die Sache aus dem Ruder läuft, auf konventionell zu wechseln. Vielleicht habt ihr ja Empfehlungen für konventionelle Spritzmittel? Was könnte ich etwa bei einem akuten Oidium-, Bortrytis oder Peronospora-Befall spritzen?


Oidium und Peronospora sollten grundsätzlich vorbeugend bekämpft werden, das spart Mittelkosten und beugt Resistenzen vor. Nicht erst, wenn das Kind im Brunnen liegt. Botrytis kann man zur Lese ausschneiden.
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon blumentopferde » Di Apr 03, 2012 19:57

µelektron hat geschrieben:Meine Empfehlung daher: Konventionell anfangen, ein Gespür für den Weinbau und den Weinausbau entwickeln und dann nach und nach umstellen.


Auch konventionell stehe ich vor dem selben Problem: Welche Kombination soll ich spritzen? Konventionell ist ja nicht minder kompliziert als biologisch! Da muss genauso auf Mischbarkeit geachtet werden, da müssen Wirkstoffe abgewechselt werden, um Resistenzen vorzubeugen, da sind sehr viel strengere Auflagen bezüglich Anwendungshäufigkeit, Spritzabstände usw. gegenüber dem biologischen Spritzmitteln (die ja hauptsächlich Pflanzenstärkungsmittel sind).

Hättest Du da irgendwelche Empfehlungen?

Eine andere Frage: Wie sieht es eigentlich mit Spritzen bei Junganlagen aus? Meine Stöcke sind im 2. Standjahr, ist da die gleiche Spritzintensität notwendig?

kyoho hat geschrieben:Oidium und Peronospora sollten grundsätzlich vorbeugend bekämpft werden, das spart Mittelkosten und beugt Resistenzen vor. Nicht erst, wenn das Kind im Brunnen liegt. Botrytis kann man zur Lese ausschneiden.

Selbst wenn man einen Zaun um den Brunnen baut, kann es passieren, dass das Kind trotzdem hineinfällt. Also wäre es auch in dem Fall nicht schlecht, ein Seil dabei zu haben...
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon dude » Di Apr 03, 2012 21:54

wenn das Kind im Brunnen liegt, ersäuft es, das Seil bringt dir in diesem Fall nichts. das ist leider so.
es muss konsequent vorbeugend gespritzt werden. Kurative Mittel gibt's keine beim biologischen PS, beim konventionellen gibt's einige wenige, die jedoch an ein kurzes Zeitfenster(Inkubationszeit) gebunden sind und das kann je nach dem bei nur einem Tag liegen.

Bezüglich der Anfängerfehler: bekomm erstmal durch konventionelles Spritzen ein Gespür für die Materie und steig dann um. Das verzeiht unter Umständen eher einen Fehler. Wenn deine Anlage nachher massiven Befall hat aufgrund eines "Anfängerfehler", haben umliegende Anlagen aufgrund der Sporulation höheren Pilzdruck und ggf. Schäden...und ich brauch dir nicht zu sagen wie deine Nachbarn darauf reagieren werden.

blumentopferde hat geschrieben:Eine andere Frage: Wie sieht es eigentlich mit Spritzen bei Junganlagen aus? Meine Stöcke sind im 2. Standjahr, ist da die gleiche Spritzintensität notwendig?

gerade hier ist es wichtig die Triebe gesund zu halten

blumentopferde hat geschrieben:Auch konventionell stehe ich vor dem selben Problem: Welche Kombination soll ich spritzen? Konventionell ist ja nicht minder kompliziert als biologisch! Da muss genauso auf Mischbarkeit geachtet werden, da müssen Wirkstoffe abgewechselt werden, um Resistenzen vorzubeugen, da sind sehr viel strengere Auflagen bezüglich Anwendungshäufigkeit, Spritzabstände usw. gegenüber dem biologischen Spritzmitteln (die ja hauptsächlich Pflanzenstärkungsmittel sind).

Also wenn du schon damit überfordert bist... :roll:
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon blumentopferde » Di Apr 03, 2012 22:25

dude hat geschrieben:Also wenn du schon damit überfordert bist... :roll:

Du weißt schon wofür ein Forum da ist? Zum Austausch - von Meinungen, Gedanken und Wissen. Nicht zum Rumstänkern und zur Selbstdarstellung, auch wenn sich das noch nicht bis hier herumgesprochen hat. Also wenn du so viel Wissen hortest, dann lass mich doch an deiner Weisheit teilhaben, anstatt über mein Unwissen zu lästern! ich weiß, das erfordert ein bisschen mehr geistige Anstrengung als reflexartiges Maulen, dafür hat man auch selber was davon, wenn man Leuten hilft. Probier's doch mal aus, es ist gar kein schlechtes Gefühl!
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Re: biologischer Rebschutz mit wenig Kupfer und Schwefel

Beitragvon Terrassenwein » Mi Apr 04, 2012 8:46

Wenn du nur am Wochenende in deinen Wengert kannst empfiehlt sich eine Basisabdeckung mit Kontaktfungizid alle 14 Tage (z.B. Folpan). Fang Mitte Mai an und hör um den 10. August rum auf.
Für den Beginn und Ende der Spritzungen gibt es meistens auch aktuelle Empfehlungen der zuständigen Weinbauberater.
Um die Blüte rum Spritzabstand verkürzen, also dreimal in 3 Wochen. Für die letzte Spritzung (bei stabilem Wetter auch die beiden letzten) nimm ein Kupferpräparat und spritz nicht mehr in die Traubenzone. Für die Spritzung um 10.-15. Juni und um 10.-15. Juli gibst du zusätzlich Phosphorige Säure (Phosfik), das hat eine vorbeugende Wirkung.
Gut ist, wenn du noch ein kuratives Mittel hast (z.B. Equation pro), das nimmst du statt Folpan, wenn es 1-2 Tage vor deinem Spritztermin geregnet hat.
Gib bei jedem Spritztermin noch ein Oidiummittel zu. Die ersten beiden mal Schwefel, dann bis Ende Juni unbedingt wirkungsvolle Mittel (z.B. Vento Power, Prosper/hat aber gerade keine Zulassung). Da ist Wirkstoffwechsel wichtig. Ab Juli kannst du auf billigere Mittel umsteigen bzw. da geht dann auch Backpulver bzw. Kaliumhydrogencarbonat. Aber Vorsicht, Backpulver bzw. Kaliumhydrogencarbonat und Phosfik schäumt beim Anrühren recht heftig auf. Für die letzte Spritzung brauchst du kein Oidiummittel mehr.
Du brauchst also zwei Peromittel und zwei Oidiummittel + Schwefel/Backpulver, Kupfer und Phosfik.
Das wäre eine Spritzfolge mit so viel konventionellen Mittel wie nötig und so viel Bio, wie ohne zu große Gefahr möglich.
Die erhältlichen Gebinde sind für Hobby recht groß und immer wieder mal läuft eine Zulassung aus, siehe Prosper.
Junganlagen im 2. Standjahr werden gleich behandelt. Nur im 1. Jahr ist es anders, da kannst du gegen Oidium mit Schwefel und später Backpulver spritzen. Allerdings musst du da bis Mitte September spritzen.
Viel Erfolg.
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