Dem kann ich mich nur anschließen. War bei uns die Standardmethode fürs Absetzen im Spätherbst, solange wir noch einen Anbindestall hatten. Mit Blende und 3 Mann (je einer mit Zaumstrick am Kopf rechts und links und der dritte hinten mit Seil um einen Fuß als Notbremse) ging es vom Viehhänger in den Stall. Bin froh, dass ich das nicht mehr machen muss. Nicht schön für die Tiere und für die Menschen auch kein Spaß und gefährlich dazu.
Viel Spaß dabei, so ein "Kälbchen" 5 km zu führen.
Ich vermute mal, da hatte wer noch nicht mit "halbwilden" Mutterkuhabsetzern zu tun. Kein Vergleich mit Tieren aus dem Stall, die engen Menschenbezug haben und evtl. schon eine Fixierung (durch Fangfressgitter etc.) gewöhnt sind.
Und ja. Klar kann man auch Mutterkuhkälber durch intensive Betreuung von Anfang an zahm und führig bekommen. Das darf man dann aber unter Hobby verbuchen und nicht alt bezahlte Arbeit.

Der Moneymaker ist halt so. Wer sich schon so einen Nick gibt.....

Machbar ist alles. Wie es den Tieren geht ist die nächste Sache. Den Menschen geht es noch schlechter.
Meine ersten Erfahrungen mit Absetzern war erschreckend. Ohne jegliche Angst hüpfen sie über die Abstpergitter, springen 3 oder noch mehr Tiere einfach um und das schlimmste, man kann ihnen mit den Halsstrick die Luft nicht abdrehen. Knock out. Die Ziehen dich solange bis sie tod umfallen. Bei den Fressern aus der Milchviehhaltung ist das alles ganz anders. Sie sind zwar gestörte Tiere ohne jegliche Gruppenbildung, aber nicht so langatmig und so springfreudig. Und mit den Halsstrick fallen die Tiere gleich um und dann muß man schnell sein.

Zum Thema nochmal:

Eigenverbrauch oder Vermarktung?

zwiebe hat geschrieben:Ohne jegliche Angst hüpfen sie über die Abstpergitter,

sogar über aufgestellte Rundballen, obwohl sie NICHt sehen können, was dahinter ist. Da ist dann schon viel Panik im Spiel, weil Rinder das normalerweise vermeiden.

Qtreiber hat geschrieben:

zwiebe hat geschrieben:Ohne jegliche Angst hüpfen sie über die Abstpergitter,

sogar über aufgestellte Rundballen, obwohl sie NICHt sehen können, was dahinter ist. Da ist dann schon viel Panik im Spiel, weil Rinder das normalerweise vermeiden.

Rekord war bis jetzt ein ausgewachsener Fleischrassenbulle (500kg SG) über 3 aufeinandergestapelte Vierkantballen drüber (2,40m). Beim 2ten und 3ten Versuch war sogar noch ne aufgestellte Frontladerschaufen drauf, -hielt ihn nicht ab Brauchten aber dann nur noch das Futtertischtor hinterm Stall öffenen und er war wieder drin (beim ertsen Versuch standen wir ne Stunde bei Regen auf der Wiese bis er den Eingang wieder fand).
Wir mussten dann nen anderen Verladeplatz nehmen

Das mit den Kühen liegt aber 50 Jahre zurück. Und wenn das ging, dann sollte es doch wohl kein problem zu sein, so ein Bullenkalb 3m in einen Anhänger zu bekommen und danach 3m in die Schlachtküche. Irgendwie geht alles.

moneymaker hat geschrieben:[album][/album] Irgendwie geht alles.

Mit so einer oder so ähnlichen Einstellung hat sich schon so manches vermeidbares Leid für Mensch und Tier ergeben..

Wir haben die Rinder bei uns früher auch am Strick ins Schlachthaus gezogen, da aber immer weniger Rinder den Strick gewohnt sind wurde das mit der Zeit auch immer schwieriger. Auch wenn es mich eine Menge Euronen gekostet hat, bin ich heute froh darüber zwecks EU Zulassung eine Falle für die Rinderschlachtung zu haben. Aber wenn Du erst das erste mal an der Rohrbahn hängst wirst Du das sicher verstehen..