Hi,

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/r ... -1.1777437

Da bleibt dir die Spucke weg!
Die Gelben vertrauen dem Kapitalmarkt nicht - stattdessen machen sie es old style: Selber...

Bleibt nur die Frage, wie man eine 3Mio ha - Ernte quer durch Eurasien schafft - geht nur per Eisenbahn und einer ganzen Flotte von großen Schiffen!

Favorit hat geschrieben:


Bleibt nur die Frage, wie man eine 3Mio ha - Ernte quer durch Eurasien schafft - geht nur per Eisenbahn und einer ganzen Flotte von großen Schiffen!

Also der Transport ist nun wirklich das kleinste Problem für die Chinesen. Sie produzieren Billigware für den gesamten Rest der Erde – und die unzähligen Schiffe finden kaum Rückladung. Wenn die Chinesen mal ein Teil importieren, dann bauen sie es auch sofort nach, der Bedarf an Importwaren hält sich dadurch in engen Grenzen. Bleibt also massig Frachtraum für Getreide - ganz billig.

Hi,

die meisten der großen Liner sind sog. Containerschiffe. Diese sind NICHT eingerichtet für Schüttgüter wie z.B. Korn! Den Job übernehmen sog. Bulker. Additionell können sog. Mehrzeckfrachter einzelne Abschnitte mit Schüttgut laden - aber niemals ganz Vorne (weil sie sonst kopflastig werden). B. haben eine spezielle verstärkte Hülle, sog. Wingtanks in allen 4 Ecken zum Livetrimmen sowie generell ein niedriges Überwasserschiff, das von 4-7 flachen Luken bestimmt wird. Oft haben sie Feuerpreventeinrichtungen - das Schüttgut rießelt natürlich im Wellengang hin und her und neigt bei dieser mechanischen Erwärmung zur Selbstentzündung...
Problem: Die meisten Bulker, ob chinesisch, deutsch oder sonst was, laufen sowiso schon nach China - und zwar randvoll mit Kohle, Eisen- und sonstigen Metallerzen...
Ebenfalls dauert der Umschlag von Schüttgütern rel. lange - bis zur Größe von "Supramax" geht ein eigenes Ladegeschirr noch gut, aber die Schaufelgreifer sind natürlich Tag und Nacht damit beschäftigt, die Luken zu leeren - Schnecken usw. sind auch nicht schneller...

Ob mit Schiff oder mit der Bahn - das wird in jedem Fall eine aufwändige und teure Sache.

Die Ukraine ist nicht Russland - die Ukraine ist außerdem arm und kann die Devisen sicher gut brauchen...
Aber Du hast recht: Die Russen gucken sicher mit scheelem Blick auf diese Vorgänge!

Chinesen sind mir eh suspekt. Ich hab mal einen Beitrag gesehen, wie sie in Südportugal die Textilienherstellung beherrschen.
Das ist glaub ich auch fast die einzige Kultur, mit der ich mich überhaupt nicht anfreunden kann. Diktatorisches Regime und die fressen alles, was 4 Beine hat und kein Tisch ist.

Leute, das dürfte wohl keinen überraschen.....Landgrabbing ist doch schon allgegenwärtig!!
Was mich wundert ist nur, wieso pachten die und kaufen nicht....vermutlich dürfen sie nicht

China erstickt im Geld, ist ihnen vermutlich auch schon zu blöd immer nur Ami-Anleihen zu kaufen;-)

gibt ne tolle Datenbank: http://www.landmatrix.org/
dort wird der Ausverkauf von Land dokumentiert, demnach wurden seit dem Jahr 2001 in Entwicklungsländern rund 227 Millionen Hektar Land verkauft – eine Fläche etwa so groß wie Westeuropa.

Käufer sind vor allem
USA, Saudi-Arabien, China etc.

Dieses Landgrabbing treibt recht skurrile Züge:
In Spanien gehören zwei Prozent der Landbesitzer über die Hälfte aller Flächen

http://www.tagesspiegel.de/politik/landgrabbing-wettrennen-um-nahrungsmittel-in-der-zukunft/8621946.html

@tyr
Selbst wenn dieser Testzug erfolgreich sein sollte, wird er nie die Masse der Waren befördern können. Sein eigentlicher Sinn liegt in einer deutlichen Verkürzung der Lieferzeit für eilige Kunden.
Deine Einschätzung der russischen Interessen liegt nach meiner Ansicht auch weit daneben. Russland verfügt über enormes Potenzial zur Steigerung der eigenen Getreideernten, sie werden in absehbarer Zukunft stärker auf dem Exportmarkt präsent sein. Da geht dieser Handel mit China eher in die richtige Richtung.
Was den russischen Interessen völlig entgegensteht, wären amerikanische „Heuschrecken“, die sich in der Ukraine festsetzen.

@Favorit
Dein umfangreiches Schiffswissen in Ehren, aber es geht weit am Kern vorbei. Getreide lässt sich auch in Containern transportieren. Und richtig teuer ist es, Containerschiffe leer bzw. mit Ballast auf die weite Reise nach China zu schicken.

Kaninchen hat geschrieben:Chinesen sind mir eh suspekt. Ich hab mal einen Beitrag gesehen, wie sie in Südportugal die Textilienherstellung beherrschen.
Das ist glaub ich auch fast die einzige Kultur, mit der ich mich überhaupt nicht anfreunden kann. Diktatorisches Regime und die fressen alles, was 4 Beine hat und kein Tisch ist.

Diesen Beitrag habe ich sicher nicht gesehen, denn ich habe seit über 10 Jahren keinen Fernseher mehr. Sobald man anfängt, die Inhalte solcher Beiträge kritisch zu hinterfragen, kommt man oft zu dem Schluss, dass es sich dabei nur um planmäßige Volksverhetzung handelt. So dürfte die Einführung des Euro weit mehr Anteil als die Chinesen am Niedergang der portugiesischen Wirtschaft haben. Aber es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.

Was die chinesische Kultur betrifft: Sicher wurde in dem Beitrag nicht hinterfragt, warum denn wohl so viel im doch sehr weit entfernten China produziert wird. Also niedrige Löhne allein können es auch nicht sein. Die Hauptherkunftsländer unserer unzähligen „zukünftigen Rentenzahler“ liegen allesamt sehr viel näher und dort dürften die Löhne auch nicht gerade hoch sein. Man sollte ernsthaft drüber nachdenken, ob das nicht vielleicht auch etwas mit einer anderen Kultur zu tun hat.

So in den 60ern kamen die Japaner massenhaft mit Billignachbauten auf den deutschen Markt. Zwanzig, dreißig Jahre später waren sie in vielen Bereichen Weltmarktführer. Die Chinesen stehen heute nach Überwindung des Sozialismus dort, wo die Japaner in den 60ern standen. Und bei 1.5 Milliarden Chinesen haben wir da noch einiges zu erleben.

tyr hat geschrieben:Die Russen sehen die Ukraine als absoluten Teil ihres Herrschaftsgebietes, die werden kaum dulden, wenn andere dort sich festsetzen. Zumal das Verhältniss China- Russland immer schon schwierig ist....
Russland kann sich einen Einflußverlust in seinem eigenen Herrschaftsgebiet nicht leisten... schon gar nicht, auf Kosten Chinas. Das könnte andere Ansprüche Chinas auf russisches Einflußgebiet im Fernen und Nahen Osten stärken....

Das russische Einflussgebiet in Nahost wird gerade durch die USA und Verbündete demontiert, die Chinesen sind da für die Russen in der UN eher hilfreich. Auch sonst wird Russland massiv vom Westen drangsaliert, dass zwingt sie geradezu sich Richtung China tu wenden. Und die Chinesen wissen auch, dass sie vom Westen oft gebraucht aber nie geliebt werden.
Deshalb: Für die Russen war es ein Erfolg, die US-Marionetten in der Ukraine zu entmachten. Die Chinesen sind da eher hilfreich, weil, irgendwie muss ja auch die ukrainische Wirtschaft stabilisiert werden. Ansonsten droht die Gefahr des Rückfalls.

Ich möchte nicht wissen wie die Chinesen die dortigen Grundbesitzer zur Verpachtung auf 50 Jahre willig machen.... oder liegt dort so viel Brach????

Auf einer DLG Tagung vor 2 Jahren sprach mal der Stefan Dürr (größter Bauer Russlands mit deutscher Herkunft) das es auch in Russland keine Brachflächen mehr gibt.

Ebenso ein bayerischer Bauer der sich in der Ukraine 1500 Hektar gepachtet hat. Dort wird auch alles beackert. Das mit den riesigen Brachflächen war man nach dem Zusammenbruch der UDSSR so...

Mister DAX Dirk Müller hat in einem seiner Bücher geschrieben, dass die Archilesfärse der Chinesen die Nahrungsversorgung ist. Wenn China nicht spurt lässt man die Nahrungsmittelpreise stark steigen, dann werden sie gefügig. Nur ein leerer Bauch löst Aufstände aus!