böser wolf hat geschrieben:Ich könnte mir den dammanbau nach Turiel auch nicht auf meinem Betrieb vorstellen, trotzdem interessiert es mich .
Zu deiner Frage , in ersterliene fällt mir der maisanbau auf Dämmen ein wo die Dämme Vorteile bieten sollen .
Reihenabstand ändern sehe ich weniger als Mode sondern wie beschrieben als einzelbetrieblche technische oder wirtschaftliche Notwendigkeit .
Stellt sich die Frage nach der evtl. betriebsbedingten Notwendigkeit weiter Reihen beim Getreide. Ich kenne zwei Kollegen die machen "weite Reihe", weil sie sonst der Beikräuter nicht Herr werden. Zweimal hacken und dann beim zweiten Hacken wird Weisklee zwischen den Reihen ausgesät. Das gelingt ganz gut, ist mir aber viel zu aufwändig. Außerdem zieht der Weisklee natürlich auch noch Wasser. Bei der jetzigen Situation im Ökolandbau, wird wohl über die eine oder andere Maßnahme aus Kostengründen nachgedacht werden müssen.
In 1996 gab es in NRW, organisiert von Naturland, eine Exkursion zu Öko-Ackerbaubetrieben die Dammkulturen auch bei Getreide praktizieren. Begleitet wurde die Exkursion von einem Mitarbeiter der LWK NRW und einem Mitarbeiter des Lehrstuhls "Pflanzenbau" der FH Witzenhausen. Ich war nur auf dem Betrieb in Lichtenau dabei. Dort gibt es sandigen bis ansandigen Lehmboden. Die drei in Augenschein genommenen Kulturen (Dinkel, WWeizen Roggen) standen auf Flächen, die schon seit mehr als 5 Jahren in Dammkulturweise bestellt worden waren. Alle Flächen wiesen einen hohen Distelbesatz auf! Der Hochschullehrer wies darauf hin, dass diese Anbauweise evtl. sogar die Verbreitung der Disteln begünstigt. Auf den Flächen hatte zuletzt vor Beginn der Dammkulturanbauweise Kleegras gestanden. Die Anbauabfolge war gewesen: WW, WW, Roggen, A-Bohnen und Dinkel. Ich fand das einfach nur grauenhaft.