Der allgemeine europäische Trend geht vermehrt zu Kurzholz.
Deutschland ist eines der wenigen Länder in denen so viel Langholz ausgehalten wird, merkt man auch daran, dass viele Forstschlepper aus deutscher Entwickelung hervorgehen, während die Technik für Kurzholz überwiegend aus Schweden und Finnland kommt.
Jedoch macht der Trend auch vor Deutschland nicht halt.
Vorallem Stürme wie z.B. Kyrill erfordern Forstschlepper mit Seilwinde und teilweise auch Kran um die Wege frei zu räumen. Zu diesen Zwecken haben manche Forstämter eigene Skidder oder Traktoren mit 3 Punktwinde.
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Meiner Meinung nach ist ein Unimog für die Waldarbeit wesentlich ungeeigneter als landwirtschaftliche Schlepper.
Zu den einzelen Punkten:
Geschwindigkeit
- In der Regel wird die Maschine am Einsatzort belassen und von dort aus zum nächsten Einsatzort umgesetzt, daher lohnt sich eine hohe Endgeschwindigkeit von 50 KMh nicht wirklich im vergleich zur wesentlich kostengünstigeren 25, 32 oder 40 Kmh Version.
Übersicht
- auch die Übersicht auf die Winde ist bei einem Unimog stark eingeschränkt
- die Traktorkabine lässt einem deutlich besseren Überblick zu
Hubhöhe der Dreipunkt
- Kann auch bei einem Traktor mit Kat 2 noch zu gering sein wenn man Gräbe durchfahren muss oder ähnliches
Aufsetzen
- denke das ein Unimog schneller aufsetzt als ein Traktor wenn man über eine Rinne muss, denn die länge im Verhältnis zu Reifen größe scheint mir dabei ein Hindernis zu sein
Aufbäumen
- denke das der Unimog hier klar den Vorteil hat, aber dafür gibts ja Frontgewichte die dies kompensieren
Fahrerlaubnis
- Führerscheinklasse T ist wesentlich günstiger als C1, C, C1E oder CE und die wird bei einem Mog der 70 Kmh läuft benötigt
Anschaffungskosten
- gebrauchte Mogs sind meisten sehr teuer und dafür noch recht alt!
- Ein neuer 80 PS Traktor kostet je nach Ausstattung zwischen 30 und 40 Tausend Euro
Für Rückeunternehmen sind mehr oder weniger nur Forstschlepper interessant, wobei sich jedoch auch mit Forstschutzausrüstung ausgestattete Traktoren mit mit Profidreipunktwinde zum Beiseilen von schwachen und mittlerem Langholz gut eignen um den Forstschlepper (mit Zange, Klemmbank..) besser Auslzulasten. So kann auch die eine oder andere Nachtschicht effektiv eingelegt werden.
Übrigens für die Hobbyholzer und Kleinprivatwaldbesitzer rentiert sich weder das eine noch das andere!
Gruß