Jo, solche Beispiele sind Legion - ich hab immer noch ne Platte im Bein - doppelter Wadenbeinbruch dank eines Schafbockes (nicht meiner!!). Und die Besitzerin sagt auch noch: "Dabei haben wir ihn so lieb mit der Flasche in der Küche aufgezogen". Er Landwirt, Sie Biologin - da sollte man denken, wenigstens einer von beiden wüßte es besser - aber nee...
Wir halten seit ca 20 Jahren Mutter und Ammenkühe in der Größe 25 -35 Stück. Normalerweise lassen wir alle zwischen Ende März bis mitte Mai Abkalben. Wir haben 2 Limobullen einer Genetisch Hornlos einer mit Hörnern. Der Gehörnte Bulle ist jetzt fast 7 Jahre alt, der andere 4. Die bullen werden bei uns nicht mehr ausgeliehen, da wir zum Teil schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Wir sind jetzt dabei uns einen neuen Bullen zu Kaufen da der Alte weg muß weil wir sonst nicht mehr mit der Nachzucht und mit der Herdengröße zurechtkommen. Da wir alle Bullen ausmästen und wir Kreuzungskühe haben stehen wir jetzt vor der Frage Limousin oder Charolais. Einen Blonden haben wir auch schon gehabt aber nach 2 Jahren wieder Verkauft da wir unheimlich viel Probleme mit schweren Geburten hatten, was wir bei den Limos nicht kennen.
Vielleicht kann mir ja noch jemand auf diese Frage eine Antwort geben.
Zu der Winterhaltung der Deckbullen
Die Bullen werden kurz vor den ersten Nachtfrösten auf Stroh (ca. Jeder 10m² ) aufgestallt und mitte Mai anfang Juni kommen sie mit den ersten Kühen wieder nach draußen. Unsere Bullen sind führig und bislang (Gott sei Dank) auch keine Probleme mit Bölken Löchern graben und so weiter.
Bei der Befruchtung gehen wir so vor.
Wir lassen den neuen erst 8 Wochen bei den Rindern, dann den alten noch mal 4 Wochen und dann sehen wir ja was passiert.
Hallo Christian
wenn ich hier Nachbarn sehe kann ich deine Erfahrung nur bestätigen - Charrolais-Bullen machen größere Kälbergeburtsgewichte, besonders die Becken der Kälber sind schon stärker bemuskelt und das macht die Schwergeburtsprobleme.
Limosinbullen vererben sehr kleine Kälber, die aber das fehlende Geburtsgewicht sehr schnell wieder herrausgeholt haben, da sie wüchsiger sind als die Charrolaisnachkommen.
Andererseits versuchen es hier meine Nachbarn immer wieder mit Charrolais, da sie ruhiger sind - Limosin sieht man immer "freilaufend" Charrolais findet man auf der Parzelle wieder, wo man sie hingestellt hatte
Eine Alternative - Chianina - eine italienische Fleischrasse - die Tiere sind sehr ruhig, sie kennen eigentlich keine Schwergeburten, aber die Kälber wachsen noch schneller. Zwei Nachbarn haben - einer seit 2004, einer seit 2005 diese Bullen im Einsatz. Sie sind extrem groß, aber die Kälber sind sehr zierlich. Schon die Absetzer sind ähnlich den normalen blau-weißen Belgiern (nicht der Doppellender), die Schlachtkörper der 10 ersten Tiere im Herbst waren hochbewertet. Ich bin schon sehr gespannt, wie das weitergeht. Sie haben die Bullen auf unserem normalen rotbunten Fleckvieh in doppelnutzung eingesetzt. Wenn es dich interessieren sollte stelle ich gerne einen Kontakt zum Interessenaustausch her.
Zu den Schwergeburten: Es ist richtig, dass der Charolais im Allgemeinen schwerere Kälber macht, aber auch bei denen gibt es Schläge, die dem Limo in der Beziehung sehr nahe kommen. Wir achten beim Bullenkauf immer darauf, dass der Bulle einen kleinen Kopf hat und feine Knochen hat. So haben wir auch nur selten richtige Schwergeburten. Das Testen machen wir auch so wie Christian, nur dass wir eben nicht nur auf Fruchtbarkeit achten, sondern eben auch auf die Geburtsgewichte und das Wachstum der Kälber.
Ein Limo hat sicher seine Vorteile. Kommt am Ende auch drauf an, was ihr mit den Absetzern macht. Gehen die direkt auf den Schlachthof hat Limo Vorteile, gehen die aber in die Weitermast werden sie schnell vom Charolais überholt, da der ein höheres Wachstumspotential hat, aber spätreif ist.
Inzucht ist denke ich wie Christian angesprochen hat auch ein wichtiges Thema, gerade wenn man an einem alten Bullen, mit dessen Leistung man zufrieden ist festhalten will. Würd auch dazu gern mal hören wie ihr darüber denkt und wie ihr das managt. Wir haben dass Glück, eh immer zwei Herden zu haben und meistens nur einen ganz alten Bullen.
Ich wünsche allen ein frohes und gesundes neues Jahr.
Euer Kroegen.
Hallo ihr. habe den ersten Schritt zu meiner Bachelorarbeit jetzt hinter mir. Hab am Montag ein Referat mit dem Titel " Deckbullenmanagement in der Mutterkuhhaltung" gehalten und es ist ganz gut gelaufen.
An dieser Stelle also erstmal ein dickes DANKESCHÖN für eure Tipps. Ich habe erstmal die Punkte Haltung, Hygiene/Gesundheit, Sicherheit abgehandelt. Nun muss ich bis ende des Monats die Hausarbeit schreiben. In meiner Bachelorarbeit möchte ich noch mehr auf die FRUCHTBARKEIT eingehen und würde mich freuen, wenn ihr dazu noch ein wenig schreiben könntet.
- Wie Fruchtbarkeit testen???
- Gab es schonmal Probleme??? (wie bemerkt???)
- Macht einer Spermauntersuchungen beim Jungbullen??? Ich les das in jedem Buch aber ich kenne keinen Mutterkuhhalter der das macht. Nur Züchter.
- Habe ich vielleicht einen wichtigen Themenkomplex vergessen???
Sag - gibts gegen Tips auch die Infos aus der Hausarbeit und dem Referat?
Ne, also irgendwelche Testst speziell haben wir nicht gemacht, unser Bulle deckt nun im 9. Jahr, das dritte Jahr bei mir. Seine Nachkommen und sein Wesen gaben bei mir den Ausschlag, ihn zu nehmen.
Sein eventueller Nachfolger (mit meiner Herde nicht blutsverwant) ist nun 1,5 Jahre alt, dieses Jahr wird sich zeigen ob ich ihn probeweise mal decken lasse - eine Kuh, deren Kälber ich nun gut kenne. Wird auch das positiv, wird er ab der übernächsten Saison Kasimir ablösen. Gesetzt den Fall, er bleibt ebenso freundlich wie der Altbulle.
Das wäre denn meine Art zu testen.
Abfallen sollen bei mir Zuchttiere und Weidemasttiere (Galloway)
Das Referat und die Hausarbeit schick ich euch gerne zu. (Die Hausarbeit ist aber erst Ende März fertig).
@estrell: Das ist wie ich bis jetzt gehört habe die häufigst Art neue Bullen zu testen. Interessant ist aber auch, wie die Fruchtbarkeit eines Altbullen eingeschätzt wird. Nachgewiesen ist, dass die Spermaqualität im Alter abnimmt. Das spielt aber bei Natursprung eher eine untergeordnete Rolle, da ja viel Sperma da ist. Was immer schwierig ist, ist die Ursachenermittlung bei schlechter Fruchtbarkeit, da die Kühe ja auch ( zum größeren Teil) dazu beitragen. Trotzdem wäre interessant, wie man den Altbullen überprüft.
Das Referat und die Hausarbeit schick ich euch gerne zu. (Die Hausarbeit ist aber erst Ende März fertig).
@estrell: Das ist wie ich bis jetzt gehört habe die häufigst Art neue Bullen zu testen. Interessant ist aber auch, wie die Fruchtbarkeit eines Altbullen eingeschätzt wird. Nachgewiesen ist, dass die Spermaqualität im Alter abnimmt. Das spielt aber bei Natursprung eher eine untergeordnete Rolle, da ja viel Sperma da ist. Was immer schwierig ist, ist die Ursachenermittlung bei schlechter Fruchtbarkeit, da die Kühe ja auch ( zum größeren Teil) dazu beitragen. Trotzdem wäre interessant, wie man den Altbullen überprüft.