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Deckbullen in der Mutterkuhhaltung

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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26 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Deckbullen in der Mutterkuhhaltung

Beitragvon Kroegen » Mo Dez 18, 2006 14:58

Hallo alle zusammen.
Ich studiere Agrarwissenschaften in Göttingen und sitze gerade an den Vorbereitungen für meine Bachelorarbeit. Ich werde etwas übers Deckbullenmanagement in der Mutterkuhhaltung schreiben. Wir haben zu Hause 130 Mutterkühe und machen Ochsenmast. Das Thema interessiert mich sehr und ich wollt jetzt mal in die Runde fragen, wie ihr eure Deckbullen haltet, um mal einen überblick zu bekommen.
Also wäre echt nett, wenn ihr mir kurz zu folgenden Themen ein paar Angaben machen könntet:
-Haltung außerhalb der Deckzeit
-Vorbereitung zum Decken
-Wieviele Kühe pro Bulle
-Wie lange Deckzeit
-Welche Probleme gibt es(Fruchtbarkeit, Rangkämpfe, Agressivität???) und was macht ihr zur Optimierung???
Wäre schön wenn sich ein paar Leute dazu äußern würden. Werde die Arbeit wenn sie fertig ist auch ins Netz stellen.
Wenn einer fragen hat kann er sie auch melden. Hab schon einige Betriebe gesehen.
Schonmal vielen Dank und ein schönes Fest.
Gruß Kroegen.
Kroegen
 
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Beitragvon SHierling » Mi Dez 20, 2006 15:12

*nochmal anschubs*

Ich hab zwar keine eigenen Erfahrungen, kann aber immerhin ein bißchen "weitersagen". Bekannter von mir hält immer so 70, 80 Mutterkühe in Schleswig-Holstein. Der überwiegende Teil sind noch seine alten RDN (ehemaliger Milchbetrieb), dann dazu Aubrac und etliche Charolais-Mixe inzwischen auch. Bullen hatte er FV, Limousin, Charolais.

Anzahl Kühe je Bulle ergibt sich bei ihm von selbst, die Weiden reichen jeweils für ca 20 Kühe, und da kommt dann halt je ein Bulle dazu.

Kalben sollen die April/Mai, also stellt er die Bullen im Juli dazu, für 2 Monate, den Rest der Zeit weiß ich jetzt nicht aus dem Kopf, Bullenweide, denk ich mal, hat er auch irgendwo, zu Hause steht im Sommer imho nur Schlachtvieh, wenn überhaupt.

Probleme gibts nur mal mit frühreifen Kwiekälbern, oder wenn - was ihm aber noch nie selber passiert ist - mal ein Bulle dabei ist, der zwar springt wie der Teufel, aber nicht befruchtet. Naja, hingucken muß man halt schon ob was umbullt ...

Agressivität ist kein Thema, macht er aber an der Rasse fest. Limousin will er nicht mehr, auch keine Mixe, weil man "da ja nur mit dem Trecker auf die Weiden kann!!", FV auch nicht (nicht genug Zunahmen und zu teuer), und mit den Charolais ist der sehr zufrieden, sowohl was die Leistung angeht als auch, weil die so schön friedlich sind.

Soviel als Erzählung, wenn Du mehr Fragen hast, meld Dich (der Mensch hat kein Internet , aber ich kann Dir seine Telefonnummer geben)

Grüße
Brigitta
PS: Grittel bei HH oder bei Gorlosen?
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Beitragvon Kroegen » Do Dez 21, 2006 14:12

Vielen Dankl für die Antwort.
Wir haben nur Charolais aus genau den selben Günden. Muss man mit der Zeit nur immer auf die Milchleistung der Nachzucht achten, weil die Charolais nicht so viel Milch geben.
Die meisten Mutterkuhhalter führen die Agressivität auf die Rasse zurück. Klar ist das so, aber mit dem falschen Umgang ist auch ein Charolais nicht besser als ein Limo. In den meisten Betrieben, die ich kenne (meist Großbetriebe mit über 200 Mutterkühen) ist die Agressivität einer der Hauptabgangsgründe bei Deckbullen, weil die sich keine Zeit für die Bullen nehmen und sie außerhalb der Deckzeit einfach auf eine Weide "abstellen".
PS: das Grittel bei Gorlosen im schönen MV.
Kroegen
 
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Beitragvon Manfred » Do Dez 21, 2006 17:19

Hallo Kroegen,

wer halten auch einige Mutterkühe (Angus), außerdem lassen wir Fleckviehkalbinen aus der Milchherde auf der Weide von Angus decken.
Bezüglich der Deckbullen arbeiten wir wegen der kleinen Herden hier in der Gegend (5 bis 50 Kühe) mit mehreren Betrieben zusammen.
Wir versuchen eher ein paar € mehr in die Bullen zu stecken, und sie dafür überbetrieblich einzusetzen, was wegen der unterschiedlichen Abkalbezeitpunkte gut möglich ist.
Wenn es die Zeit zum nächsten Betriebswechsel zulässt, bleiben die Bullen 3 Monate in der Herde, damit jede Kuh sicher bis zu 3x gedeckt werden kann. (Wenn eine Kuh 2 Tage bevor der Bulle in die Herde kommt gerindert hat, dann dauert es halt ein paar Tage länger bis zur 3. Chance, daher die 3 Monate).
Kühe, die erst beim 3. Mal trächtig werden, werden denn meist im nächsten Jahr gemerzt, weil sie aus der Saison fallen.
Wenn die Bullen nicht im Einsatz sind, bleiben sie entweder in einer Herde mit jüngeren oder männlichen Kälbern oder bei den jungen Mastbullen.

Jungbullen in der ersten Saison versuchen wir nicht als 10 Kühe gleichzeitig zu geben. Wenn von der Herdeneinteilung her möglich, setzten wir Jungbullen nicht für Kalbinen ein, bis das Geburtsgewicht ihrer Kälber halbwegs abgesichert ist. Das Risiko ist bei Angus zwar minimal, aber wieso auch nur eine unnötige Schwergeburt riskieren, wenn man sich absichern kann.
Ältere Bullen bekommen bis 30 Kühe und Kalbinen.

Probleme mit aggressiven Bullen haben wir bei Angus vergleichsweise wenig, auch bei Altbullen. Die Rasse ist einfach traditionell auf Gutmütigkeit selektiert. Wenn doch mal einer Mucken macht, wird er sofort aussortiert.
Ob und wieviel Kontakt man zum Bullen sucht, muss jeder selbst entscheiden. Bei Schaubullen kommt man um viel Kontakt eh nicht herum. Ansonsten sind mir die die leibsten, die 2 m Sicherheitsabstand zum Menschen halten.
Mein Onkel war neulich auf einem Kuhflüsterer-Seminar in der Schweiz. (Das System von Monty Roberts übertragen auf Rinder.) Das scheint mir eine sehr gute Möglichkeit zu sein, um den Umgang zwischen Jungbullen und Mensch auf eine vernünftige Basis zu bringen. Wenn der Bulle dich einmal als Leitwolf anerkannt hat, dann hast du auf ganzer Linie gewonnen.)

Wenn du weitere Fragen zu den Betrieben hast, kannst du mich gerne per PM oder Mail ansprechen.

Viele Grüße,
Manfred
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Beitragvon estrell » Do Dez 21, 2006 20:33

@manfred
wie macht ihr das mit dem "mit mehreren Betrieben zusammenarbeiten"? Tauscht ihr den Bullen untereinander aus? Wie regelt ihr das mit der Ummelderei?
Und - wie wird sichergestellt, das ihr keine Deckseuchen mitliefert?

Unser Bulle ist dieses Jahr 9 Jahre im Einsatz, bei mir wird er vorraussichtlich noch 1-2 Jahre bleiben, danach ersetze ich ihn durch einen blutsfremden - wenn möglich den von letztem Jahr - WENN der dann noch so freundlich ist.
Es ist ein angenehmes Gefühl, wenn ein Bulle etwas Abstand hällt 8) und wenn man ihn trotzdem auch problemlos geladen bekommt, umweiden kann oder ihn für Untersuchungen einfach aufhalftern kann.

Es ist aber nicht NUR der Umgang mit den Tieren, das Naturell der Tiere ist auch wichtig! Eine unangenehme Kuh mag ich nicht in der Herde, da sie ihre Art auch an den Nachwuchs weitergibt.
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Deckbulle

Beitragvon stadlerg » Do Dez 21, 2006 20:41

Hallo

Finde deine Arbeit sehr interessant ,das mit umgang hängt meiner Erfahrung sehr stark mit den Halter zusammen .
Zu meiner ZEIT als Betreibsleiter von 120 Mutterkühen hatten wir 2-3 Bullen mitlaufen Wobei auch Bullen Gruppen ab 3 Bullen KEIN Problem sind da gibt 1-2 Tage Rangortungkämpfe und das wars dann klabbt ohne Probleme AUCH auf der weide
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Beitragvon MatthiasG » Do Dez 21, 2006 23:12

Manfred hat geschrieben: Wenn der Bulle dich einmal als Leitwolf anerkannt hat, dann hast du auf ganzer Linie gewonnen.

Viele Grüße,
Manfred


ok, so eine diskussion hatten wir hier schonmal, aber ich will trotzdem mal behaupten dass so eine einstellung tödlich sein kann ..
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Beitragvon Manfred » Do Dez 21, 2006 23:32

@MatthiasG: Keine Angst, Selbstmord durch Leichtsinn will ich nicht begehen. Aber wenn ich mir den wochenlangen Terz ansehe, den sich mancher macht, um seine Bullen führig zu bekommen, und das mit 15 Minuten Arbeit im Roundpen vergleiche, konnte ich mir diese Übertreibung nicht verkneifen. Man muss das einfach mal gesehen haben, ein völlig anderer Umgang mit den Tieren.

@estrell:
Die Bullen werden teilweise von einem Betrieb verkauft, und an die anderen verliehen, teilweise werden sie von mehreren zusammen gekauft.
Der Bulle wird jedes Mal auf den Betrieb umgemeldet, in dem er steht.
Die Bullen durchlaufen die üblichen Blutuntersuchungen (wie vor einer Auktion oder Ausstellung). Der Gesundheitsstatus der Betriebe (BHV1 usw.) muss natürlich erhalten bleiben. Spezielle Untersuchungen auf Bakterieninfektionen usw. werden nicht gemacht. Die kannst du dir aber auch über jedes weibliche Tier in den Bestand holen.

Lasst ihr beim Deckbullenkauf irgendwelche Sonderuntersuchungen vornehmen?

Grüße,
Manfred
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Beitragvon estrell » Do Dez 21, 2006 23:45

Manfred - ich würde mich nicht auf sowas wie "Bulle im Roundpen" einlassen. Pferde und Rinder sind in ihrem Wesen völlig unterschiedliche Tiere. Einen aufgeregten Hengst beruhige ich mit wenigen Worten, einen aufgeregten Bullen lasse ich sich in Ruhe abregen - die beiden Tierarten Pferd und Rind sind einfach völlig unterschiedlich.
ZB gibt es auch Menschen, die das Join-up-prinzip als auch auf Hunde umzusetzen sehen. Das geht dann regelmässig auch in die Hose.

Ein Bulle der agressiv ist gehört nicht in den Mutterkuhdeckeinsatz, der gehört mM nach in die Wurst. Und umerziehen wirst du ihn als erwachsenes Tier nicht und als Jungtier mit Neigung zur Konfrontation mM nach auch nicht.

Vorsichtig wäre ich auch mit zu distanzlosen Bullen, zB Handaufzuchten.

---
Tiere "ausleihen" geht hier nicht - darum fragte ich da nach. Es ist immer ein kompletter Besitzerwechsel - incl Bluttest usw. Auch Leute, die aus irgendwelchen Gründen zwei Herden haben (zB bei Betriebsübernahmen), dürfen innerhalb ihrer Herden die Tiere nicht so stellen wie sie wollen, es dürfen immer nur Tiere einer Herde zusammen sein.
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Beitragvon Manfred » Fr Dez 22, 2006 0:00

Hallo estrell,

wo ist denn hier? Ein wechsel zwischen zwei Betrieben geht bei uns auch nicht ohne Ummeldung, auch wenn beide den gleichen Besitzer haben. Unter den Herden eines Betriebs wird aber ohne Probleme rotiert.

Was agressive Bullen angeht: Wie ich oben schon geschrieben habe: Kopf ab. Zu Umerziehungsveruschen kommt es da gar nicht.

Vom close up bei Rindern bin ich inzwischen aber überzeugt. Wer es drauf hat, bekommt einen halbwilden Jährling aus einer Mutterkuhherde in deutlich unter einer halben Stunde führig. Leider fehlt uns noch der geeignete Ring. Eine Fläche mit Ecken taugt da nicht wirklich. Evlt. wird nächstes Jahr Abhilfe geschaffen.

Das Problem mit zu wenig Distanz sehe ich ebenfalls. Auch bei Pferden scheinen ja Handaufzuchten ab und an Probleme zu machen. Die Gefahr eine Fehlprägung spielt da immer mit. Und wenn man von einem Bullen mal für seinesgleichen gehalten wird: Gute Nacht.
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Beitragvon estrell » Fr Dez 22, 2006 0:39

Also das mit dem "Ring" - den man Round-Pen nennt hab ich mit mobilen Panels gelöst. Die sind wahlweise Box, Fanganlage, Weidehütte oder eben Round-Pen.
Führig werden meine Kälber mit ca 14 Tagen - drei Tage ruhige Arbeit, danach gibts keine Probleme - aber - alle Muttertiere sind Halfterführig und ich habe keine unangenehmen Tiere (mehr).

Hm
Auch bei Pferden scheinen ja Handaufzuchten ab und an Probleme zu machen. Die Gefahr eine Fehlprägung spielt da immer mit


Noch nicht viele Pferdekinder gehabt, ja?
Lies mal "Imprint Training of the Newborn Foal" (Taschenbuch)
von Robert M. Miller - gibts glaub ich auch in deutsch im Kierdorfverlag.
Klar machen manche Pferde bei manchen Menschen Probleme - was aber nicht an der Handaufzucht an sich scheitert sondern am Umgang des Menschen mit dem Pferd als Wesen. Pferde sind keine Hunde und Pferde muss man auch erziehen - und - noch nichtmal die eigene Brut bekommen manche erzogen.
Ich würde mir aber nicht zutrauen, einen Bullen zu erziehen und vermute fast, das das auch nicht von langanhaltendem Erfolg ist. Trauen würde ich jedenfalls dem Tier dann nicht mehr.

Wie ist das eigentlich bei Besamungen von Mutterkuhherden - geprüft wird bei der Bullenprüfung ja nur auf Leistungsweitergabe, nicht auf Wesenszüge?
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Beitragvon Kroegen » Fr Dez 22, 2006 10:55

Nochmal ein großes Dankeschön für die angeregte Diskusion.
@Manfred: Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass Bullen eine Bezugsperson brauchen oder er zumindest ruhiger ist, wenn er immer von der gleichen Person betreut wird. Verhält sich der Bulle denn in allen Betrieben gleich? Gebt ihr ihm eine Art Eingewöhnungszeit, damit er sich an die neuen Personen gewöhnen kann, oder stellt ihr ihn direkt zu den Kühen??? Ich sehe da auch ein Gesundheitsproblem, zu mindest ein erhöhtes Risiko,denn mal von den klassischen Deckseuchen abgesehen, auf die ständig untersucht wird, hat ja jede Herde ihre eigene Keimflora, gegen die sie immun ist. Da wär eine Quarantäne doch angebracht. macht ihr das? Denn gerade die Kälber in der Herde sind zum Deckzeitpunkt ja besonders empfindlich. An sonsten find ich es eine super Idee, sich Bullen zu "teilen".

Zur Agressivität: Wir haben zu Hause ständig zwischen 4 und 6 Bullen stehen. Wír kaufen jedes Jahr einen Jungbullen im Alter von ca. einem jahr zu. Der läuf nach einer 4wöchigen Quarantäne bei den älteren Bullen mit. Wir haben nicht viel Zeit ihn zu zähmen, aber das passiert von ganz alleine weil er sich das Verhalten der Älteren Bullen abschaut, die jeden Tag eine kurze Steicheleinheit und ein Leckerli bekommen. Nach einigen Wochen kommt dann auch der Neue an. Wenn er dann im nächsten jahr nicht zutraulich ist, kommt er in die Wurst.
Genauso wie die Altbullen die aufmüpfig werden. Ich denke auch dass ein Bulle Distanz halten muss. wenn ich ihn steicheln oder aufhalftern will muss ich eben zu ihm kommen. Wichtig ist auch dass er weiß was ich von ihm will. wenn ich ihn wegtreiben will darf er nicht denken ich will ihn steicheln.

EIN WEITERES THEMA meiner Arbeit wird die Fruchtbarkeit sein. Wär mal interessant, wie ihr z.B. einen Neuen testet.
Es kommt zwar nicht sehr häufig vor, dass ein Bulle nicht deckt oder befruchtet aber wenn ist der schaden groß, da man es zu meist zu spät mitbekommt.
Wir geben unserem Neuen immer eine kleine Herde von 20 Kühen 3 wochen lang alleine und lassen dann einen Alten dazu für die Letzten 3 Wochen und beobachten, wieviele Kühe dann noch bullen. Sind es weniger als 10 kommt er weg. Dann wird im nächsten Frühjahr noch drauf geachtet, wie die kälber sind(Schwergeburten, Wachstum, ...).

Ich wünsche allen eine frohe Weihnacht. :)
Kroegen
 
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Beitragvon SHierling » Fr Dez 22, 2006 11:22

Hallo,
Das Bullen und Hengste verschiedene Tierarten sind, hat ja eigentlich nichts damit zu tun, das man trotzdem die selbe Methode anwendet - nur eben auf die jeweils arteigenen Verhaltensweisen bezogen.
Problematisch wird es imho immer dann, wenn der Bulle, der Hengst, der Schafbock, Hahn was auch immer den Menschen als Sozialpartner / Herdenmitglied ansieht, denn dann sind Rangkämpfe und andere Probleme sozusagen vorprogrammiert.
Bild
(Bild: Fehlgeprägter Bulle - Quelle: Sambraus, Nutztierethologie)
Die Tiere müssen den Menschen (!) als Menschen (!) aktzeptieren, und wissen, "Das da ist mein Chef, da brauche ich andere Späßchen nicht zu versuchen" - und je besser man die arteigene Sprache versteht und spricht, desto schneller kann man das beibringen.
Ich halte gar nichts von solchen Aussagen wie "Ich bin das Oberhuhn", oder "Ich bin Der Leitbulle" (ist eh immer ne Kuh, bzw eine Wölfin), man kann das Alpha-Tier in einer Rangordnung nicht ersetzen, weil einem dazu ganz einfach Zeit und Mittel fehlen (kein Mensch kann einem Bullen "Bescheidstoßen", und keine Herde läuft außerhalb der vom Menschen betreuten Zeit "ohne Leittier" herum), darüberhinaus unterschätzt man die Tiere damit enorm. Nahezu jede Tierart ist darauf angewiesen und in der Lage, andere Tierarten als solche zu erkennen und zu bewerten, also auch den Menschen. Ohne diese Fähigkeit würde die Natur nicht funktionieren.
Der Vorteil, den man beim ~wasauchimmer~flüstern ausnutzt, ist lediglich der, das Menschen Tierversuche machen können und deswegen besser "Fremdprachen" sprechen.

Grüße
Brigitta
PS: Kroegen: schade eigentlich - ich hätte Dir gerne noch einen Ausflug empfohlen nach Kietz, Eldenburg und Lenzen/Rambow - aber wenn Du da schon wohnst ... :D :D
Die Bullenställe in Lenzen hab ich mal gesehen, fand ich schön. Nicht nur, das die da gar nicht erst scheu werden können, da ist ja auch alle naslang Publikumsverkehr mit Führungen etc - das macht sicher auch was aus.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Beitragvon agrotron 100 » Fr Dez 22, 2006 23:32

moin
ich pass auch immer bei unseren ebern auf!!! das sind auch saugefährliche biester! meinem großonkel hat ma einer den ganzen oberschenkel aufgerissen! ich nehme mir immer ne schüppe mit wenn ich ma einen umstallen muss oder zum besamen aus seiner bucht heraushohle. man darf keine angst haben aber respekt muss man schon ahben vor den burschen!
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