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Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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41 Beiträge • Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon H1asl » So Dez 16, 2018 20:56

Teilweise geb ich ihm schon recht. Was mir auch missfällt ist einen langen Fragebogen aufzustellen, dann aber selbst nicht die Hosen runter zu lassen.

Was hat der Förster denn im Besitz zu bewirtschaften?
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon Obelix » So Dez 16, 2018 20:59

Fuchse hat geschrieben: … Müll

Danke für die Bestätigung, dass ich getroffen habe.
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon Obelix » So Dez 16, 2018 21:23

H1asl hat geschrieben:Teilweise geb ich ihm schon recht. …

Danke!

H1asl hat geschrieben: … Was mir auch missfällt ist einen langen Fragebogen aufzustellen, dann aber selbst nicht die Hosen runter zu lassen. …

Es gibt keine Patentlösung, die ich aufzeigen könnte.
Dafür kommen wir hier im Forum auch aus viel zu unterschiedlichen Gegenden von Finnland bis Italien, von Frankreich bis Russland.
Ich weiß keine Lösung.
Es ist nur schlimm, dass sich Einige hinstellen und suggerieren, sie hätten eine Lösung.
Obwohl sie fachlich wissen müssten, dass es so einfach nicht ist bzw. wird.

H1asl hat geschrieben: … Was hat der Förster denn im Besitz zu bewirtschaften?

Ich weiß jetzt nicht, wie Du auf Förster kommst?
Bei uns haben/nehmen die viel Einfluss auf Entscheidungen des Waldbauern, weil der i.d.R. deren Empfehlungen folgt.
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon franz_h » So Dez 16, 2018 21:32

@Obelix
Mit dem Fragebogen und dem Förster ist der TE gemeint und nicht du. Denke ich ..
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon DST » So Dez 16, 2018 23:38

Obelix hat geschrieben:
DST hat geschrieben: … Wenige Waldbesitzer haben es begriffen und pflanzen auf Kahlflächen andere Baumarten vor. …

Wie will man die zukünftig mal irgendwann vermarkten?
Fragt Dich doch einfach mal, wem Du heute diese Baumarten verkaufen wolltest, wenn die hiebsreif wären?
(p.s.: Funierstämme sind eine Ausnahme, nicht jeder Standort bringt Holz in Schreiner- oder Möbelqualität.)



Wenn ich deine Antwort so lese, bezweifle ich das Du meinen Beitrag verstanden hast, bzw interpretierst Du da einiges rein was ich nicht geschrieben habe.

Bei dem von Dir zitierten Beitrag beziehe ich mich auf die genannten Kalamitätsflächen mit Nvj aus Fichten und Birkenwildwuchs.

Fichte ist in diesen Höhenlagen nicht heimisch.

Aber Tanne.

Und ja, hiebreife Tanne kann man wohl auch in Zukunft verkaufen.

Und Nein. Ich glaube nicht das da Furnier draus gemacht wird.

Eigentlich ist es völlig egal was auf solchen Fichtenmono-Kalamitätsflächen vorgepflanzt wird, Hauptsache es wird nicht wieder eine Fichtenmonokultur!

DAS ist der Punkt.
Wer das nicht kapiert der hat nichts draus gelernt, und das hat dann u.U. tatsächlich etwas mit "Dumm" zu tun.

Also erst richtig lesen, dann richtig denken, dann klappt es auch mit dem verstehen.
Erfahrungen macht man erst dann wenn man Sie bereits gebraucht hätte.......
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon DST » Mo Dez 17, 2018 1:04

Obelix hat geschrieben:
DST hat geschrieben: … Die erste Generation hat mit so etwas nur Arbeit und Unkosten. Darum machen es die wenigsten,
überlassen den Wald sich selbst und jammern dann bei Sturm und Käferschaden rum das alles Scheiße ist. Tja,
selbst schuld. Von nix kommt nix. Wer Änderung will muß Änderung schaffen. …

Du machst Dir die Welt sehr einfach und hältst Andere für Dümmer als sie sind.

1. Fehlschluss: Sturmschäden wären durch Mischwald zu verhindern bzw. deutlich zu vermindern gewesen.
Bei mir hat das keinen Unterschied gemacht.
Im Gegenteil: Dichtstehender Fichte-Monokulturwald von Nachbarn, die nie was am Wald gemacht haben, und
wo mehrere Durchforstungen unterlassen wurden, hatte keine Sturmschäden.

2. Fehlschluss: Dürreschäden können durch andere Baumarten vermieden werden.
Bei mir sind an bestimmten Standorten alle Baumarten kaputt gegangen.
Bei den langen Trockenphasen, die wir haben, hält keine Baumart durch.
Sollte sich der Golfstrom weiter verlangsamen und damit die Witterung bei uns noch kontinentaler werden,
gibt es dafür keine Lösung. Die Trockenperioden sind einfach zu lang.

3. Fehlschluss: Man schließt immer von sich auf Andere.
Bei uns 5 km weiter hat es in der langen Trockenperiode im Sommer 2018 1x mehr geregnet, wie bei uns.
Dort sind keine nennenswerten Trocken und Käferschäden entstanden.

4. Fehlschluss: Böden und örtliche Gegebenheiten sind gleich.
Die Fachwelt fociert u.a. tiefwurzelnde Douglasie.
Was will man damit, wenn man örtlich nur 10 cm Erde über Felsen hat?
Man macht es sich zu einfach mit den Rezepten zur zukünftigen Waldbewirtschaftung und berücksichtigt
zu wenig örtliche Gegebenheiten.



Also mal oben angefangen:
Nein, ich halte andere grundsätzlich nicht für dümmer als sie tatsächlich sind.
Wie auch, ich kenne sie nicht einmal, und das wäre das mindeste für eine solche Beurteilung.

Möglicherweise hältst aber Du Dich für schlauer als Du tatsächlich bist?
Du kennst mich auch nicht. Also Putz deine Glaskugel.

Zu 1.
Wenn auf extrem steinigem oder sandigem Boden nach einem Sturm die Wurzelteller der Fichtenmonokultur senkrecht aufragen, dann wäre dies mit geeigneteren Baumarten nur in weitaus geringerem Ausmaß geschehen.
Habe selbst Fichte - Kiefer - Buche auf reinem Sand und keine Probleme.
Mein Senior hat Fichtenmono auf steinigem Grund und Sturm- und auch Käferprobleme.

Sturmschäden gibt's bei allen Baumarten.
Senkrecht stehende Wuzelteller zum allergrößten Teil nur bei Flachwurzlern.

Zu 2.
Ebenso treten Trockenheitsschäden überwiegend als erstes bei Flachwurzlern auf.
Tief- und Herzwurzler kommen logischerweise an mehr Wasser.
Ist überhaupt kein Wasser mehr da, vertrocknen alle Baumarten.
Siehe z.B. Sahara.
Kein Wasser - kein Baum.
Logisch. Oder?

Dein Golfstromszenario ist eine Wetterprognose für die nächsten 100 Jahre.
Wenn ich dann sehe wie häufig die Prognosen für die kommenden 24h daneben liegen, so ist eine 100Jährige Prognose doch sehr mit Vorsicht zu genießen.
Zudem gibt es mehrere Golfstrom - Rechenmodelle mit sehr sehr unterschiedlichen Ergebnissen.
Auch hier kann man nur rumorakeln.

Zu deinem " Kontinentalen Klima"?
Was verstehst du darunter?

Meinst du warm und trocken wie in den Südeuropäischen Ländern?
Wachsen dort keine Bäume?
Was nehmen die dort als Bauholz? Feuerholz?
Fichte aus Deutschland?
Nein. Die nehmen das was wächst.
Geht anscheinend auch.
Und das sollten wir uns abschauen.

Zu 3. Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Summe aller Vorrausetzungen miteinander multipliziert.
Trockenheits- und Käferschäden hängen wohl in den seltensten Fällen nur von 1x Regen ab.
Da sind noch zig andere Faktoren im Spiel.

Zu 4.
Ich habe noch nie gelesen das jemand pauschal eine Baumart empfiehlt.

Jeder halbwegs fachlich kompetente Mensch sondiert erst einmal die örtlichen Gegebenheiten bevor er eine Empfehlung ausspricht.

Btw. Bei nur 10cm Erde übern Felsen
würde ich mir nicht die Mühe machen etwas anzupflanzen, auch nicht die von dir forcierte Fichte.


Ich weiß nicht wo du deine Argumente her hast, aber so wirklich tiefsinnig sind diese nicht.
Hört sich für mich eher nach laienhaftem Stammtischgerede an.

Wenn du das unbedingt kundtun mußt, bitte, ist deine Sache.
Aber bitte zitiere damit nicht meine Beiträge, vor allem nicht wenn ich zu deinem Schmarren gar nichts geschrieben hatte.
Danke.
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DST
 
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon rima0900 » Mo Dez 17, 2018 11:15

OdenwaldFoerster hat geschrieben:1. Euer Wald, Fläche, Lage, aktuelle BA Zusammensetzung, Altersstufen, aktuelle Nutzung jährlich je ha.

ca. 55ha Wald, davon 3 mir und 52 meiner Mutter, verteilt auf 19 Parzellen. Ca. 450m üNN bis 640m üNN 900mm Jahresniederschlag. Von eben bis Steilhang alles dabei, tendenziell aber eher hängig. Man kann den Wald in 2 Klassen einteilen:
Einmal seit jeher Dauerwald, da zu steil oder zu weit entfernt für die Landwirtschaft, dürfte 1/3 - 1/2 der gesamten Fläche ausmachen. Diese setzt sich aus 75% Fichte, 24% Tanne und 1% Buche-Lärche-Douglasie-Ahorn zusammen. Darin enthalten sind auch ca. 3,5ha Kyrillflächen die wieder mit Fichte aufgeforstet wurden, durchsetzt mit Douglasie, Lärche, wenig Buche und etwas Ahorn.
Die übrigen Flächen sind ehemalige Äcker und Wiesen, vor ca. 40-60 Jahren als Fichtenmonokultur aufgeforstet worden.
Altersstufung ist daher in den Monokulturen innerhalb des Bestandes exakt gleich, in den Dauerwäldern gemischt, aber auch eher überaltert.

OdenwaldFoerster hat geschrieben:2. Einflussfaktoren, Sturm, Käfer, Wild

Wie oben geschrieben, 3,5ha Kyrillfläche, ansonsten von größerem Unheil verschont geblieben. Ein bisschen Käferholz jedes Jahr, mal mehr - mal weniger, heuer eher viel mit ca. 200fm. Wildsituation schlecht, es kommt außer Fichte nix hoch und selbst die wird stellenweise stark verbissen.

OdenwaldFoerster hat geschrieben:3.Eure Ziele, hinsichtlich Baumarten, Struktur, zukünftige Nutzung

Ziele sind im Groben die Einbringung und Förderung von (vor allem) Nadelholzarten wie Weißtanne und Douglasie, auch etwas Lärche. In Beimischung zu Verbesserung des Bodens auch Laub in Form von Buche, Ahorn und Birke. Ich ziele auch auf einen geschichteten Altersklassenwald, da ein richtiger Plenterwald sehr aufwändig ist hinsichtlich der Logistik und der Wirtschaftlichkeit, da bei uns der Nutzholzeinschlag im Lohn erfolgt (motormanuell). In der Zukunft sollen die "Fehler" der vorherigen Generation ausgebügelt werden, indem der Jahreseinschlag deutlich erhöht wird, da vorher quasi nur Kalamitätsnutzung stattfand und eben weg von der reinen Fichtenwirtschaft gegangen wird.

OdenwaldFoerster hat geschrieben:4. Wie soll das Ziel erreicht werden, Durchforstungskonzept, Pflanzung, Verjüngung, Pflege

In den Dauerwäldern soll in erster Linie die Tannennaturverjüngung geschützt werden, bei größeren Fehlstellen dann noch Douglasie eingebracht werden. Zusätzlich in homöopatischen Dosen Laub. In den Monokulturen stückweise Auflichtung oder Saumschläge, je nach örtlichen Gegebenheiten und anschließender Vorbau mit o.g. Baumarten. Die Durchmischung soll zuerst mal großflächig mit geringerer Dichte erfolgen, um auch dort eventuell folgende NVJ. nutzen zu können, dann soll die Dichte erhöht werden. In einigen Beständen muss aber zuerst eine Negativauslese erfolgen, da selbst abgebrochene Fichten und Zwiesel oftmals stehengelassen wurden.

OdenwaldFoerster hat geschrieben:5.Hintergründe zu euren Positionen

Als großes Ganzes soll mit dem Wald natürlich dauerhaft Ertrag generiert werden und das Risiko bei Kalamitäten gestreut werden. Allerdings bin ich da ganz bei manch anderen Usern, der Fokus liegt sehr auf Nadelholz. Dies ist einfach mit den örtlichen Gegebenheiten begründet. Bei Laubholz gibt es weder Vermarktungsmöglichkeiten noch sind Sortimente von nennenswerter Qualität zu erzielen. Und so schlimm der Preisverfall und der Käferdruck bei der Fichte auch aktuell ist, es lässt sich immer noch verkaufen und erzielt Erlöse, die bei minderwertigen Laubhölzern nicht zu erreichen wären.

Edit: Könntet ihr bitte versuchen, euch mal nicht gegenseitig anzugehen und zu beleidigen? Ist wie im Kindergarten und wer meint, Verantwortung für zig ha Wald übernehmen zu können, sollte doch auch in der Lage sein, vernünftig zu diskutieren ohne das es gleich Auseinandersetzungen wie auf einem Pausenhof gibt.... :regen: :roll: n8
Grüßle
Max

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Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser!
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon OdenwaldFoerster » Do Dez 20, 2018 19:53

Hallo miteinander, freut mich wenn das Thema auf so große Resonanz stößt.

Durch meinen Fragebogen sollte sich niemand in die Ecke gedrängt fühlen, es steht natürlich jedem frei was er Preis gibt und was nicht.
Selbstverständlich sage ich auch gerne wie meine aktuelle Lage ist und welche Ziele ich verfolge.

1. " Mein" Wald

Ich betreue rund 1600 Hektar Großprivatwald in Nordbaden. Die Baumartenverteilung liegt etwa bei 30% Fichte, 10% Douglasie, 20% Kiefer, 40%Buche, 10% Eiche.
Die jährliche Nutzung liegt aktuell deutlich über dem Zuwachs von rund 8,5 FM/ha. Der Grund hierfür liegt im Vorratsabbau und der "Entrümpelung" der Laubholzbestände.
Die Wälder wurden bis vor etwa 5 Jahren ganz klassisch als Altersklassenwälder bewirtschaftet. Jeder Bestand ist gleichförmig, oftmals im Reinbestand und in einem Alter.
Der Kahlhieb bzw. der Schirmschlag in der Buche waren die gängigen Verjüngungsverfahren.

2. Einflussfaktoren

Im Jahr 2018, bis dato, rund 5000 Festmeter Kalamitätsholz, v.a in der Fichte aber auch in der Douglasie. Käfer, Sturm Fabienne und Dürreschäden. Die Fichte wird in den kommenden Jahren signifikant abnehmen, viele Bestände sind nun lückig und instabil, ein leichtes Ziel für Stürme und weitere Käferkalamitäten.

Den Großteil des Revieres bejagen wir selber, nach knapp 5 Jahren intensiver Schalenwildbejagung sieht man erste Erfolge, ich spreche von einer sehr intensiven Bejagung . Tanne, Edellaubholz, Douglasie und vereinzelt auch Eiche kommen unverbissen/ungefegt durch den Winter/Frühjahr. Buche und Fichte verjüngen sich bei uns schon immer komplett problemlos.

3.Die Ziele

Überführung des Altersklassenwaldes in einen gemischten Dauerwald. Ich möchte auf der gesamten Fläche einen inhomogenen Bestand erreichen.
Möglichst viele Baumarten, möglichst alle Altersstufen und möglichst viele Durchmesserspreitungen.
Der Nadelholzanteil soll möglichst gehalten werden aus wirtschaftlichen Interessen des Waldbesitzers. Hier setze ich vor allem auf die Weißtanne und die Douglasie.
Im Laubholz will ich qualitativ hochwertige Einzelbäume erzielen. Mein Ziel ist es Betriebssicherheit zu erreichen und nicht bei jedem Sturm oder jedem Trockenjahr um die Einnahmen zu bangen.

4. Zielerreichung

Dauerwald bedeutet: Dauernd jagen, dauernd pflegen und dauernd Holz machen.

Das Schalenwild auf einem sehr niedrigen Stand halten, so dass auf der ganzen Fläche die Verjüngung der verschiedensten Baumarten möglich ist.
Pflege von Naturverjüngung, konsequente Förderung von Mischbaumarten ( auch Birken, Vogelbeeren oder Pappeln können ganz tolle Mischungselemte sein)
Vom starken und schlechten Ende nutzen. Möglichst früh durchforsten, Zuwachs ausnutzen, schlechte Qualitäten möglichst früh entfernen ( Vorratsabbau) , keine Angst vor Lichtungslöchern haben, Zielstärkenutzung.

5. Meine Motivation

Stabile, artenreiche Mischwälder zu erzielen. Die meinem Waldbesitzer ein dauerhaftes Einkommen bescheren und auch in " schlechten Zeiten" für den Wald, noch Gewinne abwerfen. Weg vom ständigen Krisenmanagement der standortfremden Reinbestände hin zu einer ökologischen wie ökonomischen Waldbewirtschaftung die einem bei der Nutzung viel Spielraum lässt.


Das war es in aller Kürze zu mir. Sicher wird es hier und da Unklarheiten geben oder Fragen, die versuche ich schnellstmöglich zu beantworten.
Eine gute Durchforstung bedarf einer scharfen Axt und eines kalten Herzens.
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon Manfred » Do Dez 20, 2018 20:09

So ungefähr war meine Erwartungshaltung, was du beschreiben würdest.
Die Frage war halt, was du unter naturgemäß verstehst.
Heute wird das ja gerne so ausgelegt, als wäre Natur das, was entsteht, wenn man den Menschen aussperrt ohne das bisher vom Menschen veränderte rückgängig zu machen. Das würde bei uns monotone Hochwaldstrukturen aus wenigen dominanten Baumarten und weitgehend frei von jüngeren Altersklassen bedeuten, wo eine Verjüngung nur nach Bildung von Dornengestrüpp nach Bildung von Lichtlücken durch den Ausfall einzelner Bäume oder Gruppen entsteht, wie z.B. in den "Buchenurwäldern" an der iranischen Schwarzmeerküste zu beobachten, die ja gerne zum "natürlichen" Wald Mitteleuropas stilisiert werden.
Dein Naturbegriff dagegen scheint den Menschen als Prädator und ständigen Störungsvektor zu umfassen, was überhaupt erst die hohe Biodiversität und Altersklassenstufung ermöglicht.
Das ist mir persönlich auch näher als der Blödsinn, der heute gerne als "Natur" verkauft wird.
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon Pflanzmeister » Do Dez 20, 2018 21:13

Ich denke, der OdenwaldFörster setzt einfach die Ziele der ANW (Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft) um.
www.anw-deutschland.de
Die ANW steht für die der Natur am nächsten kommende Form der Waldnutzung.
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon stamo » Do Dez 20, 2018 21:23

aha
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon Manfred » Do Dez 20, 2018 21:34

stamo hat geschrieben:aha


Das widerspricht nicht deiner Forderung nach Vollernterfähigkeit (soweit vom Gelände her möglich und sinnvoll). Ganz im Gegenteil.
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon OdenwaldFoerster » Do Dez 20, 2018 21:53

Manfred hat geschrieben:So ungefähr war meine Erwartungshaltung, was du beschreiben würdest.
Die Frage war halt, was du unter naturgemäß verstehst.
Heute wird das ja gerne so ausgelegt, als wäre Natur das, was entsteht, wenn man den Menschen aussperrt ohne das bisher vom Menschen veränderte rückgängig zu machen. Das würde bei uns monotone Hochwaldstrukturen aus wenigen dominanten Baumarten und weitgehend frei von jüngeren Altersklassen bedeuten, wo eine Verjüngung nur nach Bildung von Dornengestrüpp nach Bildung von Lichtlücken durch den Ausfall einzelner Bäume oder Gruppen entsteht, wie z.B. in den "Buchenurwäldern" an der iranischen Schwarzmeerküste zu beobachten, die ja gerne zum "natürlichen" Wald Mitteleuropas stilisiert werden.
Dein Naturbegriff dagegen scheint den Menschen als Prädator und ständigen Störungsvektor zu umfassen, was überhaupt erst die hohe Biodiversität und Altersklassenstufung ermöglicht.
Das ist mir persönlich auch näher als der Blödsinn, der heute gerne als "Natur" verkauft wird.


Tut mir Leid, auf deine Frage bin ich gar nicht mehr eingegangen.
Wie ich aber lese sind wir auf einem Nenner.
Für mich gehört der Mensch zur Natur, unser tuen ist auch Natur. Naturgemäß heißt für mich mit der Natur zu Arbeiten und nicht gegen sie.

Reine Buchenwälder sind für mich alles andere als naturgemäß, dies sind Fiktionen von Pseudonaturschützern.
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon OdenwaldFoerster » Do Dez 20, 2018 21:54

Pflanzmeister hat geschrieben:Ich denke, der OdenwaldFörster setzt einfach die Ziele der ANW (Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft) um.
http://www.anw-deutschland.de
Die ANW steht für die der Natur am nächsten kommende Form der Waldnutzung.



Manchmal liegt ein Link näher als alle Erklärungen..

Danke Pflanzmeister!
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Re: Die naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung

Beitragvon OdenwaldFoerster » Do Dez 20, 2018 21:56

Manfred hat geschrieben:
stamo hat geschrieben:aha


Das widerspricht nicht deiner Forderung nach Vollernterfähigkeit (soweit vom Gelände her möglich und sinnvoll). Ganz im Gegenteil.



Dem Ganz im Gegenteil gebe ich meinen vollen Zuspruch!

Eine sinnvolle Rückegassenanlage und eine vernünftige Hiebsplanung und Auszeichnung sind natürlich das a.o für die Ökonomie eines Waldes....bei großen Strukturen.
Eine gute Durchforstung bedarf einer scharfen Axt und eines kalten Herzens.
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