Quelle:
https://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/landwirte-laden-steine-vor-gruenen-buero-in-hammelburg-ab-rottmann-spricht-von-bedrohung-bauernpraesident-distanziert-sich-art-11336710
Die Wut vieler Landwirte über die aktuelle Ampel-Politik war greifbar bei einer Demonstration des Vereins "Land schafft Verbindung" (LSV) am Montagabend in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen). Einem Aufruf dazu waren überraschend viele Bäuerinnen und Bauern aus der Rhön und dem Saaletal gefolgt.
Laut den Veranstaltern fuhren statt der erwarteten 20 bis 30 knapp 200 Traktoren durch die Weinberge und dann durch die Innenstadt von Hammelburg.
Ähnlich groß war die Resonanz auf einen Demo-Aufruf in Sommerhausen (Lkr. Würzburg). Ein Konvoi mit am Ende ebenfalls rund 200 Traktoren aus dem Raum Würzburg/Kitzingen schlängelte sich via Würzburg auf der B8 bis Biebelried (Lkr. Kitzingen). Immer wieder kam es zu Verkehrsbehinderungen. Größere Probleme meldete die Polizei nicht.
Derweil sorgte eine Protestaktion bei der Abschlusskundgebung in Hammelburg für Unmut bei der Grünen-Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann. LSV-Demo-Organisator Thomas Wolf hatte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, jeweils einen mitgebrachten Feldstein vor dem Wahlkreis-Büro von Rottmann in der Hammelburger Altstadt abzulegen - "stellvertretend für die Steine, die uns von der Ampel-Regierung in den Weg gelegt werden".
Rottmann spricht von "Einschüchterungsversuchen"
Die Stimmung war aufgeheizt. Manuela Rottmann, die selbst am Montag auf der Groß-Demo des Bauernverbands in Berlin und nicht in Hammelburg war, sprach am Dienstag von Steinen als potenziellen Waffen, die die Bäuerinnen und Bauern mit sich geführt hätten.
Sie sei einiges gewöhnt und könne einstecken, schrieb die Grünen-Politikerin auf Facebook. Wenn aber Sätze wie "Pass auf Dich auf" oder "Du wirst Dich schon umschauen, wenn die Mehrheiten anders sind" fielen, dann sei eine Grenze überschritten.
Verantwortlich für die "Bedrohungen" und "Einschüchterungsversuche" macht Rottmann, die bis vor einem Jahr Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium war, den Bauernverband (BBV). Von dort erwarte sie eine Entschuldigung und eine Aufarbeitung der Aktion.
Fürs Erste hätten die Landwirte sie als "eine der bisher stärksten Unterstützerinnen" für ihre Anliegen innerhalb der Ampel-Parteien jedenfalls verloren.
Quelle:
https://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/steine-vor-abgeordnetenbuero-deutscher-bauernpraesident-rukwied-distanziert-sich-von-aktionen-wie-in-hammelburg-art-11337727
Nachdem rund 200 Bäuerinnen und Bauern am Montagabend mit Steinen vor dem Wahlkreis-Büro der Grünen-Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) protestiert haben, hat sich Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, von "Aktionen mit persönlichen Anfeindungen oder gar Bedrohungen" distanziert. Sie seien "vollkommen inakzeptabel", schreibt der Bauernverband beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter).
Rukwied habe sich nach Bekanntwerden der Aktion bei ihr gemeldet und die Vorkommnisse vor dem Büro verurteilt, sagt Rottmann. Sie sei dankbar für dieses Zeichen. Auf Nachfrage dieser Redaktion verschickte die Pressestelle des Bauernverbands ein Statement des Präsidenten, in dem dieser zwar nicht konkret auf Hammelburg eingeht, aber grundsätzlich Klartext spricht.
Bauernpräsident Rukwied: "Beleidigungen und Drohungen sind inakzeptabel"
"Wir sind überzeugte Demokraten und setzen uns auf politischer Ebene für die Anliegen der Bauern ein", schreibt Joachim Rukwied. Landwirtinnen und Landwirte erlebten gerade einen "großartigen Rückhalt und viel Verständnis von Seiten der Bevölkerung". Diese Sympathie wolle man auf gar keinen Fall verspielen. Bei X heißt es weiter: "Beleidigungen, persönliche Angriffe und Drohungen sind vollkommen inakzeptabel."
Beim Bauernverband legt man Wert auf die Feststellung, dass man die Proteste am Montagabend nicht organisiert hat. Die Verantwortung liege bei der Initiative "Land schafft Verbindung".
Deren Vertreter Thomas Wolf, der die Demo in Hammelburg mitveranstaltet hat, betont derweil in einem Schreiben, das bei Facebook geteilt wurde: Man bedauere, dass Rottmann die "friedliche Botschaft" der Aktion nicht verstanden habe.
Die Steine seien nur symbolisch abgelegt worden, um auf die Sorgen und Nöte der Landwirte hinzuweisen: "Wir Landwirte sind ehrliche, friedliche Menschen." Die Steine als Wurfgeschosse zu verwenden, sei nicht die Absicht gewesen.
Grünen-Abgeordnete Rottmann: Demonstrierende Landwirte haben sich selbst geschadet
Für Manuela Rottmann haben Steine im politischen Diskurs gleichwohl nichts verloren. Es sei ja gut, dass nichts Schlimmes passiert ist, sagt die Grünen-Politikerin. Angesichts der Wut vieler Bäuerinnen und Bauern und der Anwesenheit sogenannter Querdenker sei dies aber alles andere als sicher gewesen. Die Stimmung habe jederzeit umkippen können.
Rottmann ist überzeugt, dass die Demonstrierenden mit dieser Aktion ihren eigenen Forderungen geschadet haben. Sie vergleicht das Verhalten der Landwirte von "Land schafft Verbindung" mit den Aktionen von Klimaaktivisten, die sich auf der Straße festkleben, um die Politik für mehr Engagement in Sachen Klimaschutz zu motivieren: "Hier wie dort verschwindet ein berechtigtes Anliegen hinter der Debatte um die Protestform."
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Jetzt werden wir schon in die Nähe von Klimaaktivisten gerückt.
Von Frau Rottmann, angeblich einer der stärksten Unterstützer der hieisigen Landwirtschaft, habe ich übrigens in Sachen Landwirtschaft bis dato noch net viel gehört.
Hier noch viele Bilder mit guten Protest-Schildern
https://www.mainpost.de/mediathek/fotos/regionale-fotos/bauernproteste-in-unterfranken-cme-10267131
Mein Respekt für diese gelungene Aktion des LSV im Saaletal in Hammelburg !
Gruß
Wini