Nach Praktikum in den Ferien, Gespräche mit Stundenten und einem Angebot f. eine Anstellung als Maschinenbautechniker werde ich wohl weiter dem Metall treu bleiben.
Die Aussichten auf eine Anstellung als Förster sind einfach äußerst beschränkt.
Ja, WaldbauerSchosi, da kann ich dir nur zustimmen!
Studiert ja keinen Forst. Ich hatte das Glück, dass ich nach meinem Master 2013 1,5 Jahre zumindest in der Landschaftsplanung und im Naturschutz arbeiten durfte. Ich kann zumindest Berufserfahrung aufweisen und habe indirekt auch schon an einigen größeren Fachberichten für große schwedische Energiekonzerne mitgewirkt, sowie an großen Sächsischen Artenschutzprogrammen. Ist ja nun ni so, als hätte ich keinen Plan und nix auf dem Kasten... Seit Okt. 14 sitze ich nun zuhause mit einem 1er Abschluss... Bisher 85 Bewerbungen und nix in Aussicht. Aus einigen Telefonaten weiß ich nun: Aktuell geht im Forst nix. Gar nix. Landschaftsplanung, Naturschutz etc.: keine/kaum Fördergelder bis mind. Ende 2016 (Sachsen). Das einzige was einem angeboten wird ist ehrenamtliche Arbeit.... Durch die 8.50€ gibt es für Absolventen keine Praktika mehr. Auch nicht als Quereinsteiger in andere Branchen. Durch die immer dümmlicher werdende Menschheit, gibt es ebenfalls keine Praktika für Absolventen mehr, da Arbeitgeber mit Anzeigen wegen Scheinbeschäftigung rechnen müssen, wenn sie Praktikanten einstellen... Für einfache Tätigkeiten, um sich überhaupt über Wasser halten zu können (Verkauf o.Ä.) gilt: Überqualifiziert, überqualifiziert, Überqualifiziert. Nicht mal in einem CallCenter wird man eingestellt. Ca. 95 % der Absolventen meines Jahrgangs (inkl. mir) gehen Kellnern oder machen Baumarktinventuren.... Sollte man dann doch mal evtl. möglicherweise eine Beschäftigung erhaschen ist ALLES befristet. Man bangt um jeden Monat Vertragsverlängerung. Und im schönen Freistaat Sachsen, wo die Idiotie der Politik nahezu grenzenlos ist, darf man drei Jahre nach einer Anstellung beim Freistaat nicht wieder für Selbigen arbeiten (gilt für alle Branchen). Natürlich sagt man das den Stundentischen Hilfskräften nicht. So, dass diese sich nach dem Studium meist nicht sofort, sondern erst Jahre später in der Verwaltung/Amt/etc. bewerben dürfen. Soviel zu einem Fachkräftemangel...
Fazit: Grüne Branche aktuell so ziemlich tot, Quereinstieg in andere Branchen nur über Kontakte/Beziehungen/Vettern-Wirtschaft möglich oder über 2-jährige Umschulung.
Allerdings: Das Arbeitsamt hilft einem nicht. Haben die von Anfang an gesagt: In ihrer Branche können wir ihnen nicht helfen!
grundsätzlich hast Du recht, nur in Einem muss ich Dir vehement widersprechen. Diese unsägliche Manie, mit fertigem Diplom etc. ein Praktika "für Lau" anzutreten - für was wäre dann die Ausbildung, bzw. die Investition in diese, gut gewesen Insofern finde ich hier den Mindestlohn absolut in Ordnung
Gruß vom Buntspecht
Alle Kinder sind klug, solange sie klein sind, aber bei der Mehrzahl bleibt es beim Kinderverstand.
Bei uns in der Region, also eigentlich der Studienort Freiburg, hat einen wahnwitzigen NC für das Forststudium. Das ist halt ein sehr beliebter Studiengang. Ich bin in der Industrie und da werde ich auch bleiben. Zwar hätte das Forstwirtschaftsstudium schon seine Reize, aber dass kann man - so denke ich zumindest - von jedem anderen Studienplatz auch sagen.
Mir würde ja Bürgermeister noch am besten gefallen.... Der wird in BaWü auf 8 Jahre gewählt. Wobei unser Burgi Forstwirtschaft studiert hat, was für Parallelen.
Grüße
Zu fällen einen schönen Baum, braucht es eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen bis man ihn bewundert, braucht er - bedenke es - ein Jahrhundert.
"Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt man hat die Mittel." Wilhelm Busch
Das mit dem Praktikum im forstlichen Bereich wäre ja auch lediglich eine Notlösung, damit man überhaupt in seiner Branche bleiben kann... Aber nur über Praktika kann man den Einstieg in eine andere Branche schaffen. Jetzt geht ein Quereinstieg tlw. nur noch über eine 2-jährige Umschulung. Die 8.50 € haben aber gerade im Naturschutz so richtig reingehauen. Fast nur noch ehrenamtliche Mitarbeit möglich. So gut wie keine Projekte können mehr kostendeckend bearbeitet werden oder "ordentlich" ausgeführt werden. Das liegt aber eben z.T. an den Landesämtern. Die zahlen für rel. große Projekte auch nur n Appel und n Ei...
Hallo Steffi, Wie flexibel bist du denn was deinen Wohnort angeht? Ein Kumpel von mir hat auch Forstwirtschaft studiert und ist jetzt bei unserer WBV angestellt. Vielleicht klappt ja so was, zumal es den Anschein hat als ob demnächst in BaWü möglicherweise einige neue WBVs/FBGn entstehen könnten
Grüßle Max
Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila
Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser!
Willst du weiterhin in der Forstwirtschaft tätig sein so hast du eine Möglichkeit völlig unerwähnt gelassen. Bewerbe dich um ein Referendariatsplatz oder um eine Anwärterstelle! Sind zwar 1 bzw. 2 Jahre viel zu lernen und wenig Geld erhöht aber bei erfolgreichem Abschluss deine Chancen enorm. Wenn gleich es auch keine Garantie für eine spätere Anstellung ist. Neben Sachsen bildet Thüringen, Hessen, Bayern, RLP, Niedersachsen und Meck Pom Anwärter und Referendare aus. Flexibel muss man in der Branche schon sein, ich selbst war auch 2 Jahre in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Bin nun in Oberbayern tätig (auch nicht meine Heimat).
Naturschutzprojekte sind keine dauerhafte Perspektive, genauso wenig wie Praktika. Außerdem drängen hier auch viele Biologen und Landschaftsplaner auf den Markt.
Von deinen Schilderungen her vermute ich das du aus Ostsachsen kommst und dort im Bereich der Braunkohlerekultiervierung tätig warst. Verfügst du über keine weiteren Erfahrungen im Bereich Forstbetriebsarbeiten so ist es ziemlich aussichtslos im Bereich der privaten Forstwirtschaft ohne abgeschloßene Anwärterausbildung.
Für Praktika unter Mindestlohn sollte dir deine Qualifikation zu Schade sein, wenn schon sollte es etwas sein das man unter Berufserfahrung im Lebenslauf verbuchen kann. Aber selbst da ist es zu überlegen ob es finanziell nicht doch sinnvoller ist Baumarktinventuren durchzuführen.
Also falls du weiterhin in der Forstwirtschaft eine Perspektive siehst kümmere dich um ein Anwärterjahr oder Referendariatsplatz!