Falke hat geschrieben:Die Stromverteilung wird nicht an den übers Jahr gemittelten Größen scheitern, sondern an der wachsenden Unmöglichkeit Produktion, Verbrauch und Verteilung kurzfristig (Sekunden, Minuten, Stunden) in Einklang zu bringen.
So ist es.
Das Elektroauto funktioniert sowieso nur für einzelne Haushalte als Speicher, weil die Netze genau wie beim schnellladen sowieso hoffnungslos überlastet sind, wenn auf einmal ein ganzer Straßenzug mit 30kW pro Auto ins Netz speist.
Über Elektroautos kann man nur den momentanbedarf der Haushalte etwas glätten. Für das gesamte stromnetz sind auch 40mio Elektroautos nicht wirklich nennenswert. Die Speicherkapazität wird im Norden gebraucht, die meisten Autos fahren im Süden. Wenn mal eben 20-30GW (also übliche Schwankungen allein durch Wind, wie wir sie bereits bei heutigem windstromanteil schon haben) auf die 7-8 Millionen Autos (von denen ja nur einige überhaupt am Netz hängen und bis 100% Elektroautos dauert es sowieso noch ewig, falls es überhaupt jemals Eintritt) im Norden verteilt werden sollen, wird es spannend für die Netze. Das entspricht kollektivem schnellladen, also dem, was laut der elektromobilisten ja glücklicherweise nie nötig ist, weil da tatsächlich das Netz hoffnungslos überlastet wäre.
Aber jetzt ist es auf einmal die Lösung!?
Zement hat geschrieben:In Schnitt werden 8GW/Stunde in das Ausland Exportiert .
Entweder es sind im Schnitt 8GW oder 8GWh/h, was aber sinnlos zu schreiben wäre.
Davon mal abgesehen sind es übrigens für das Jahr 2019 im Schnitt 4,2GW (~37TWh/8.760h).
weissnich hat geschrieben:zum thema speicher gibt es aber auch interessante ideen.. in england baut ne firma anlagen die luft auf -192°c kühlt und verflüssigt - damit verringert sich das volumen und durch wärmezuführung kann man dann sozusagen druckluft erzeugen und wieder strom machen.. k.a. wie da die wirkungsgrade sind..
die schweizer haben ne art kran entwickelt der einfach betongewichte hebt und damit den strom in lageenergie speichert - soll wohl ganz okay sein
Die Luftverflüssigung hat einen ziemlich bescheidenen Wirkungsgrad (carnot lässt grüßen, der mag starke Kühlung überhaupt nicht) und den Nachteil, dass die Methode wegen der permanent nötigen Kühlung als Langzeitspeicher noch ungeeigneter ist als schwungradspeicher.
Mit den Betonbausteinen lassen sich keine nennenswerten Energien speichern (m*g*h). Stemmt man 1mio to ganze 200m in die Höhe, sind das gerade mal 0,55GWh. Kannste vergessen.
Sogar pumpspeicher sind da interessanter, weil man zwischen oberbecken und unterbecken auch größere horizontale Entfernungen haben kann, was bei einem Kran nicht geht.
Ich habe es schonmal gesagt:
Druckluft mit Wasser als arbeitsmedium ist eine der sehr wenigen speichertechniken, die ortsunabhängig bei akzeptabler energiedichte mit hohem Wirkungsgrad funktioniert. Eine entsprechende britische Firma gibt stolze 65kWh/m³ an, dafür müsste ein Kran den Beton (bei normalbeton) mindestens 9,2km in die Höhe heben.
Wasser und Luft werden nicht verbraucht und sind weder umweltschädlich noch teuer. Was will man mehr? Wenn ich das Geld hätte, würde ich heute anfangen, heim- und Industriespeicher damit zu bauen. Billiger als chemische Akkus ist man damit definitiv, allein schon wegen des materials. Eventuell lohnt es sich für die aus der EEG Förderung fallenden WKAs dann sogar, einen Speicher zu ergänzen und hochwertigen Strom zu produzieren (sprich Regelarbeit) anstatt alles zu demontieren, weil hauptsächlich zu zeiten niedriger Preise Strom produziert wird.
Regelleistung vorhalten und Regelarbeit leisten ist wesentlich umsatzstärker als einfach "ungeregelt" vom windrad ins Netz zu speisen. Da reicht sogar eine Wochenspeicherung locker aus, es gibt täglich mehrere regelleistungsspitzen.