Es ist doch ganz einfach: pro kWp schafft man mit einer halbwegs gut ausgerichteten PV-Anlage rund 1MWh pa. Beim PKW kann man davon locker 20-30% abziehen, weil PKW-Dächer in der Regel deutlich schlechter ausgerichtet sind als Hausdächer. Und wenn im Hochsommer der Akku zwischendruch voll ist, bringt der Spaß garnichts mehr.
Pro Quadratmeter erreichen sehr gute Paneele etwa 220Wp. Bei 5qm bzw 1,1kWp auf dem Auto sind diesen Annahmen nach also maximal rund 900kWh pro Jahr möglich, wahrscheinlich eher weniger.
Lightyear geht offenbar von einem Verbrauch von lächerlichen 8,3kWh/100km (?) aus, weshalb auch in sehr sonnenreichen Gegenden 20.000km pro Jahr berechnet werden. Einerseits ist Deutschland aber nicht sonnenreich und andererseits bezweifle ich die sehr optimistische Verbrauchsannahme.
Aber selbst wenn das alles stimmen würde, wäre es immernoch sinnvoller, die PV-Zellen nicht an ein Auto, sondern auf ein Carport oder sonstwas zu basteln.
Ich hatte es schon mehrfach geschrieben: PV gehört dorthin, wo es billig installiert werden kann und hohe Erträge liefert. Und das ist definitiv nicht auf Autos.
Und mal ganz abgesehen davon: Niemand gibt 150.000€ für ein Auto mit 100kW Antriebsleistung mit bescheidener Ausstattung aus (abgesehen von Sonderfällen wie bei seltenen Oldtimern oder so). Der VW XL1 war ein ähnliches Projekt (unter 2l Diesel auf 100km). Für Forschungszwecke und Werbung geeignet, für alles andere eher nicht, auch wenn die Hersteller natürlich gerne behaupten, sie könnten das billig in Großserie bauen. Die Realität sieht etwas anders aus.