Ich hab ja nur ein kleines Waldstück. Es liegt in südlicher Hanglage in Westmittelfranken. Der Boden ist an dieser Stelle eher sandig und trocken was meine Fichten dem Käfer ausgeliefert hat.
Im Jahre des Herren 1820 war mein Wald noch eine Wiese und ich denke mal, die Hanglage und der Boden haben die Altforderen dazu bewogen aus der Wiese einen Wald zu machen.
Ich habe heute ein Brennessel, Brombeeren und Schlehenproblem, da wo in Folge von Lücken, die durch die Entnahme von Käferfichten entstanden sind, Licht auf den Boden kommt. Deshalb sehe ich speziell für mein Waldstück absolut kein Nährstoffmangelproblem. Der Wald hat wohl, zumindest oberflächlich, die Humusschicht seit 1820 verstärkt. Da kann ich erstmal ganz getrost ganze Bäume entnehmen.
Ob auf einem Acker Pappeln, Mais oder Getreide angebaut wird, sollte was den Nährstoffentzug betrifft egal sein.
Über die Jahre gerechnet dürfte immer die selbe Größenordung an Biomasse geerntet werden.
Und bei intensiver Bewirtschaftung wird wohl, je nach Bodenqualität und Nutzungsdauer, ohne Düngung auch kein hoher Ertrag zu erreichen sein.
Bis vor 50 oder 60 Jahren, lag in unseren Wäldern kein Stöckchen und die Nadelstreu wurde von den Bauern zum Einstreuen im Stall genutzt. Mittelfranken war arm. Der Wald ist damals auch gewachsen. Ich halte die Diskussion um die Vollbaumentnahme für gewaltig überzogen.
Meine KUP-Erfahrungen beschränken sich auf das erste Experiment mit 50 Pappelstecklingen, die genau den richtigen Standort brauchen, damit sie wachsen wie in der Werbung versprochen. Schatten und wenig Wasser bremsen das Höhenwachstum im ersten Jahr ganz gewaltig auf 60 cm. Mehr Licht und wenig Wasser sorgen für ein Höchenwachstum von 2m im ersten Jahr. Viel Licht und viel Wasser werde ich noch testen.
Ob sich für 3ha KUP die Anschaffung von eigenen Erntemaschinen lohnt ist wohl stark zu bezweifeln. Und warum um alles in der Welt soll eine KUP so lange wachsen bis man Stammholz ernten kann. Ich denke KUP ist gut für die Hackschnitzel- oder Pelletproduktion aber Scheitholz aus KUP kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Viele Grüße
Jürgen
