Wie spät ist eigentlich noch sinnvoll um Körnererbsen zu säen? Bei mir ists nämlich nass und wenns mal trocken ist wirds gleich wieder nass! Vielleicht hat ja da irgendwer schon Erfahrung.
Mfg Stefan
Ist es nicht wie du willst, so musst du wollen, wie es ist!
Hab gerade mit meinem Vertreter geplaudert da ich dieses Jahr mal ein Feld Versuchsweise mit Körnererbsen bestellen möchte.
Nun hab ich aber noch ein paar Fragen die offen sind:
-Welche Aussaatstärke (kg/ha bzw Körner/qm) ist anzustreben? Der Vertreter meinte aus der Praxis heraus ca 100kg/ha wenn ich aber ins Versuchsheft (Integrierter Pflanzenbau) schau wird 150-200kg/ha empfohlen -Welche Sorten sind zu bevorzugen (Standort Oberpfalz) bzw sollte man auch auf den Säuregehalt der Sorten achten, da man ja bestimmte Mengen in der Ration nicht überschreiten sollte, und auch vom Amt aus nur bestimmte Sorten mit sehr hohem Gealt angebaut werden dürfen wenn man die Eiweisprämie bekommen will. Also die Prämie will ich nicht mir liegt mehr an der Verträglichkeit, Ertrag und Pflanzengesundheit.
Also ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen bin für jeden Tipp dankbar
Der Vertreter hat keine Ahnung - mit 100 kg auf dem ha kannst die alle vom Boden kratzen bei der Ernte.
150 kg ist das wenigste, eher 200 kg, dann bleiben sie schöner stehen.
Ich habe bisher immer die Santana angebaut, Ertrag war sehr gut, um die 55 dt/ha
Willst du die an Rinder oder Schweine verfüttern?
Erbsen werden mit rd. 80Kö/qm gedrillt (nicht zu dünn, damit der Bestand gut zuwächst und ne bessere Standfestigkeit hat). Die Sorten unterscheiden sich z.T. nicht unerheblich im TKG. Das kann bei gleicher Saatstärke mitunter bis zu 50 kg ausmachen.
Bei einer großkörnigen Sorte kann man schon mit 200 - 220 kg/ha rechnen.
Ich würde Dir die neue Sorte Gregor empfehlen. Die ist recht ertragsstark und hat einen hohen Eiweißgehalt (BSA-Note . Von der ertragsstarken Neuzüchtung Alvesta wirst Du wohl noch kein Saatgut bekommen.
Die Standardsorten sind Hardy, Santana und Rocket. Rocket ist etwas kleinkörniger, was die Aussaatkosten etwas verringert, hat aber einen etwas niedrigeren Eiweißgehalt.
Auf ne Stickstoffdüngung kannst Du zwar verzichten, aber ne Grunddüngung mit Rhe-Ka-Phos oder Thomaskali muss sein. Falls genug Phosphat im Boden ist, kannst Du auch Korn-Kali nehmen. Jedenfalls haben Erbsen einen recht hohen Kali-Bedarf (120 - 150 kg K2O/ha).
Falls Du ne Insektizidbehandlung machen willst, kannst Du auch noch etwas Bittersalz (microtop mit B und Mn) mitreintun.
Aussaat: Mitte März - Mitte April
Saattiefe: ca. 5 cm
Die Körner müssen gut abgedeckt sein. Nach der Saat walzen !!!
Pflanzenschutz: 4l Stomp SC oder 4l Bandur im Vorauflauf, Fungizide brauchst Du normalerweise keine
Danke schon mal für die schnellen Antworten das hilft mir ja schon mal sehr weiter.
Die Fläche hat 1,1ha also werd ich mal 250kg Saatgut ordern (grad billig ist´s ja nicht).
Die Erbsen sollen an Rinder (Milchleistungsfutter) verfüttert werden, nur mal so als Versuch, einen Teil des Sojas ersetzten. Den zu viel soll ja nicht grad gesund dafür sein.
Erbsen werden zwar vereinzelt in unserer Gegend angebaut aber die große Rolle spielen sie irgendwie nicht ist hald alles zum Eigengebrauch. Aber wie ich beim Lohndreschen schon gesehen hab, haben die zum Teil mächtige Erträge bei relativ geringen Anbaukosten und den guten Vorfruchtwert darf man ja auch nicht vergessen.
Hab grad noch ein bisschen gegooglet die "Säure" nennt sich Tannin bzw Tanningehalt und zu den Sorten hab ich auch noch was gefunden von Gregor und Alvesta gibt´s noch kein Z-Saatgut.
http://www.neinhaus-verlag.de/files/landpost/fachartikel/2009-06_Landessortenversuche%20Koernerleguminosen.pdf
Ich hab mir sowas in der Art schon fast gedacht, weil der Erbsenanbau eher rückläufig ist. Da vollzieht sich der Sortenwechsel doch etwas langsamer.
Bei Gregor würde ich aber schon noch mal nachfragen, ob man da nicht irgendwoher Saatgut bekommen kann. Immerhin wurde die Sorte bereits 2006 zugelassen und hier bei uns in Baden-Württemberg wird sie auch offiziell empfohlen.
Aber ich seh schon, die Auswahl an verfügbaren Sorten ist doch eher gering.
Erbsen kannst Du bedenkenlos an Rinder verfüttern. Die fressen den Erbsenschrot sogar recht gern, wenn sie sich erst mal daran gewöhnt haben. Und die Bitterstoffe (Tannine) begrenzen auch nicht ihren Einsatz. Bei den gelbsamigen Erbsen ist der Tanningehalt eh nicht mehr so hoch wie bei den grünen. Nur die kleinen Kälber verschmähen noch etwas die Erbsen.
Mit den Erbsen kannst Du jedenfalls einen Großteil an Soja- und auch Getreideschrot ersetzen.
Hab heut morgen noch mal mit dem Landhändler telefoniert als Sorten kann er mir Hardy und Rocket besorgen. An Gregaor ist nicht´s verfügbar, auch einige Maissorten sind schon wieder ausverkauft musste ich erfahren! Ich hab jetzt die Hardy bestellt. Vogelfraß ist eigentlich kein Thema in unserer Gegend und da ich ne relativ neue Sämaschine hab drück ich die auf 5cm tiefe, und gut zugedeckt und gewalzt dann dürfte des kein Thema sein.
http://www.landtreff.de/album_showpage.php?pic_id=8411&user_id=11256 Wenn Interesse besteht halt ich euch übers Jahr mit Berichten und Fotos am laufenden.
Also besten Dank schon mal an die Usergemeinde für die schnelle Hilfe mfG Stoapfälzer
Kleine Gedankenspielerei:
Wäre es möglich Erbsen in Schwaden zu mähen und mit dem Häcksler einzusilieren?
Bei den momentan herschenden Sojapreisen eigentlich doch eine sinnvolle Alternative als Eiweißfutter?
Hat jemand Praxiserfahung? Wann wäre wohl der beste Erntezeitpunkt? Teigreife? Oder doch besser dreschen und schroten?