Hallo Zusammen,
wie schon oft berichtet haben wir im Westerwald ja jetzt nach Trockenheit und Käferbafall große Kahlflächen. Einige Waldbesitzer hier nehmen jede Förderung mit und pflanzen und zäunen was das Zeug hält im Wald umher. Mir persönlich gefällt das nicht so richtig und es fühlt sich so an als ob Fehler der Vergangenheit wiederholt würden. Daher haben wir verstärkt auf Naturverjüngung gesetzt und das klappt bisher auch ganz gut.
Um das ganze etwas zu unterstützen hatte ich eine Idee von derem Erfolg ich selbst etwas überrascht bin:
Im Herbst war ich im örtlichen Kindergarten und hatte die Kinder vorgeschlagen dem Wald zu helfen in dem sie über 100 kg Eicheln sammeln sollen damit der Eichelhäher uns hilft den Wald wieder zu pflanzen. Die Begeisterung war groß, auch bei den Erziehern es wurde noch ein Theaterstück mit Jäger und Eichelhäher draus und die Kinder haben schließlich 130 kg Eicheln gesammelt, waren auch ein paar Walnüsse dabei.
Dann sind wir gemeinsam in den Wald, haben die von mir gezimmerten Kisten aufgesellt und mit Eichel reichlich vollgeschüttet.
Was soll ich sagen, die Eichelhäher verstecken die Eicheln wie verrückt, eine Kiste war schon nach ein paar Tagen leer, eine weitere hatte nur noch Waldnüsse drin, eine wurde überhaupt nicht angenommen.
Ich füge mal ein paar Bilder von der Wildkamera bei:
Gibt es weitere Erfahrungen mit der Hähersaat? Mit sind folgende Dinge aufgefallen:
1. Die ersten beiden Tage war nichts los, am Tag 3 startete dann der Flugbetrieb
2. Einige Kisten sind fast ganz leer, andere sind so gut wie nicht berührt. Ich habe das Gefühl wenn die Kisten zu exponiert auf einer Kahlfäche stehen, ohne umstehende Bäume oder Äste, dann werden die nicht so gut angenommen.
3. Alle Walnüsse sind liegen geblieben, die hatten keine Lust auf Walnüsse, zu groß für den Schnabel?
4. Ich hätte etwas früher anfangen sollen, die Eicheln fingen in den Kisten schon an zu keimen. Ist das von Nachteil?
5. Ich glaube auch das kleinere und nicht so volle Kisten und dafür mehr Standorte besser gewesen wären, ich hätte auch nicht alle auf einmal einbringen sollen sondern überlege das nächst Mal die Kisten zwischendurch aufzufüllen, damit ein Teil der Eicheln trocken bleibt.
Wer hat damit schon Erfahrungen gesammelt? Gibts noch weiter Tips? Ich persönlich finde das eine sehr umweltverträgliche Art der Pflanzung, ohne Mulchen, Pflanzstreifen, Dieselverbrauch, und vor allen Dingen muss ich nicht auf den Flächen rumstochern und rumstolpern und mich plagen.
....und ja, die Jagd muss stimmen, das tut sie aber bei uns, da kümmern wir uns selber drum. Der Verbiss ist überschaubar und man sieht Naturverjüngung und mehrjährige Eichen kommen. Bitte das Thema nicht auf die Jagddisskusion entgleiten lassen.
Bin gespannt auf Eure Sicht, alles Blödsinn oder bringt das was?
Freu mich auf eine sachliche Diskussion und weitere Tipps, denn ich plane schon die Aktion für diesen Herbst
Der
Westerwälder