Hier rächt sich halt, wer jedes Förderprogramm, Kulap, spätes Wiesenmähen etc pp. mitnimmt. Da kriegt man dann eine Aufgabe nach der anderen.

Ich belasse es lieber dabei, und mache einige Dinge freiwillig ohne Bezahlung. Die 50 oder 100€ Pro Hektar die es für viele Programme gibt, ist mir viel zu wenig für den ganzen Tam tam. Davon kann man auch keinen landwirtschaftlichen Betrieb erhalten.

Brudi22 hat geschrieben:Hier rächt sich halt, wer jedes Förderprogramm, Kulap, spätes Wiesenmähen etc pp. mitnimmt. Da kriegt man dann eine Aufgabe nach der anderen.

Ich belasse es lieber dabei, und mache einige Dinge freiwillig ohne Bezahlung. Die 50 oder 100€ Pro Hektar die es für viele Programme gibt, ist mir viel zu wenig für den ganzen Tam tam. Davon kann man auch keinen landwirtschaftlichen Betrieb erhalten.

Genau, ich mache nur Grundprämie. mehr nicht.

Ha ha , vor zwei Tagen lehne ich mich noch weit aus dem Fenster und breche eine Lanze für die Ferne Erkundung und jetzt muss ich mich der Art aufregen das ich Nasenbluten bekomme .
Im letzten Jahr eine streu8bstwiese, von mir ohne Zuschüsse oder Beihilfen vor Jahren angelegt.
Die Wiese ist 0,9 ha groß und steht auch nur so als grunland im Antrag.
Im letzten Sommer über diese Fläche Auftrag in der fani ap.
Im Herbst trotzdem eine Vorortkontrolle von einer jungen Dame , die alles für io befand .
Gerade komme ich nachhause und check meine Mails, erneut ein Auftrag von fani über diese Fläche

böser wolf hat geschrieben:...im letzten Sommer über diese Fläche Auftrag in der fani ap...
im Herbst trotzdem eine Vorortkontrolle...erneut ein Auftrag von fani über diese Fläche

Dazu brauchts keine Fernerkundung, das schaffen die vom Amt auch bei einer sich jährlich wiederholenden Vor-Ort-Kontrolle: Streifen an Ackerrand (0,3-3m breit) mit Grünland, Graben und Hecke. Jedes Jahr wurden die Flächenangabenvon Amts wegen nach Vor-Ort-Kontrolle korrigiert um dieselben Angaben (von mir in neuen Antrag übernommen) im Folgejahr wieder anzuzweifeln und dann wiederum nach einer erneuten Vor-Ort-Kontrolle zu korrigieren. Nach der 3. Runde lud ich dann den Amtsleiter zusammen mit seinen Hilfs-Sheriffs zu einem Vor-Ort-Termin ein. Dem Unsinn wurde dann auf Anordnung ein Ende bereitet, seitdem ist Ruhe. Ohne gemeinsamen Termin würden die noch heute korrigieren...

Limpurger hat geschrieben:

böser wolf hat geschrieben:...im letzten Sommer über diese Fläche Auftrag in der fani ap...
im Herbst trotzdem eine Vorortkontrolle...erneut ein Auftrag von fani über diese Fläche

Dazu brauchts keine Fernerkundung, das schaffen die vom Amt auch bei einer sich jährlich wiederholenden Vor-Ort-Kontrolle: Streifen an Ackerrand (0,3-3m breit) mit Grünland, Graben und Hecke. Jedes Jahr wurden die Flächenangabenvon Amts wegen nach Vor-Ort-Kontrolle korrigiert um dieselben Angaben (von mir in neuen Antrag übernommen) im Folgejahr wieder anzuzweifeln und dann wiederum nach einer erneuten Vor-Ort-Kontrolle zu korrigieren. Nach der 3. Runde lud ich dann den Amtsleiter zusammen mit seinen Hilfs-Sheriffs zu einem Vor-Ort-Termin ein. Dem Unsinn wurde dann auf Anordnung ein Ende bereitet, seitdem ist Ruhe. Ohne gemeinsamen Termin würden die noch heute korrigieren...

Auch ich rechne in diesem Jahr erneut mit einer Vorortkontrolle auf dieser Fläche

Limpurger hat geschrieben:

wastl90 hat geschrieben:...Wer nicht das Geld für ein vernünftiges Smartphone hat, der soll eben keinen Agrarantrag mehr stellen...

Jetzt denk doch mal etwas tiefgründiger als bis zum Touchgreen deines Hosentaschen-Tablets. Installierst du jede x-beliebige App, mußt du jede Datenkrake haben? Es gibt auch noch eine Welt jenseits von WhatApp, FaceBook und Co., dort leben sogar reale Menschen. Aber das ist total OT, hier gehts ja darum wie man sich zum Amtsgehilfen machen kann. Wenn die kontrollieren wollen dann sollen sie doch bitte auf ihrem Amtsschimmel anreiten und selber feststellen was vor Ort los ist. Dann kommt auch mal ein bisschen Abwechslung in den Büro-Alltag und die Bodenhaftung = Kontakt zur Praxis wird auch verbessert.

Obwohl viele von uns Landwirten die Förderungen dringend benötigen, ist es eben immer noch eine "freiwillige Leistung" vom Staat. Wie möchtest du das der Bevölkerung verklickern, dass es dem Landwirt nicht zuzumuten ist, ein Foto von seinen Feld zu machen und lieber der Beamte aus dem 40km entfernten Amt einen kleinen Ausflug macht?
Komm schon, das ist ein wenig lächerlich!

Ich bin nicht für die totale Überwachung, man muss jedoch schon die Gegenseite beachten.

wastl90 hat geschrieben:
Obwohl viele von uns Landwirten die Förderungen dringend benötigen, ist es eben immer noch eine "freiwillige Leistung" vom Staat..

wenn ich auf die prämie angewiesen wäre,würde ich den laden dicht machen. dieses jahr wird der bonus das letzte mal mitgenommen. den vorgeschriebenen fruchtwechsel und stillegung mach ich nicht mit

Ich möchte auch nicht darauf angewiesen sein, viele sind es aber. Ich bezweifle, dass ein klassischer Ackerbaubetrieb in einer durchschnittlichen Lage deutlich mehr erwirtschaftet.

Das wird bei Einigen jetzt schon Eng. Die Prämie sinkt ja schon von um die 300,- auf 160,- den Ha. Diese Ecoshemes haben ja keine positive Einkommenswirksamkeit.

Genau so sieht es aus Ob das alle unsere Kollegen schon realisiert haben

wastl90 hat geschrieben:
Obwohl viele von uns Landwirten die Förderungen dringend benötigen, ist es eben immer noch eine "freiwillige Leistung" vom Staat. Wie möchtest du das der Bevölkerung verklickern, dass es dem Landwirt nicht zuzumuten ist, ein Foto von seinen Feld zu machen und lieber der Beamte aus dem 40km entfernten Amt einen kleinen Ausflug macht?
Komm schon, das ist ein wenig lächerlich!

Ich bin nicht für die totale Überwachung, man muss jedoch schon die Gegenseite beachten.

Wie hat denn die Kontrolle zur Förderung in der Zeit von den frühen 90er Jahren bis vor zwei Jahren funktioniert? Ist etwa bekannt geworden, dass gerade die deutsche Landwirtschaft, die in der EU immer die Nr. 1 bei der Gängelei durch die Behörden ist, sich des großflächigen Betruges schuldig gemacht hätte? Oder ist es vielleicht so, dass die Politik, was Glaubwürdigkeit und Seriosität anbelangt, gern mal von sich auf andere schliesst? Die Funktionsträger in Brüssel sind in einem noch gar nicht bekannten Ausmaß korrupt aber auf der Erzeugerebene gilt es mit dem harten Besen zu kehren. In welchem Verhältnis stehen eigentlich bei der Kontrolle Aufwand und Ertrag zueinander? Rede mal mit einem griechischen, einem spanischen oder einem polnischen Berufskollegen und beschreibe denen dann, wie die Kontrolle hier gehandhabt wird. Die kriegen sich vor Lachen gar nicht wieder ein; wohlgemerkt, es ist das gleiche System.

Soweit ich weiß zahlen die Länder die nicht so genau arbeiten können nicht die ganze Prämie aus. Die schicken gleich einen Teil zurück nach Brüssel! Das ist in Deutschland anders wir wollen 100% auszahlen…
Früher sind immer 5% der Betriebe vor Ort kontrolliert worden, aber auch in der Landwirtschaftsverwaltung gehen viele in Rente/Pension und neue werden nur wenige eingestellt. Wie soll das in Zukunft funktionieren wenn nicht über die Digitalisierung. Zumal das auch noch vielgünstiger ist!

...Länder, die nicht so genau arbeiten können, nicht die ganze Prämie aus.

Vielleicht werden da ja 20 % mehr Fläche angegeben. Dann kann man getrost 10 % der Prämien wieder nach Brüssel zurücküberweisen.

Auch bei uns gibt es seit letztem Jahr eine Fotoapp. Die erkennt aber irgendwie gar nix. In erster Linie muss ich Bilder von Stilllegungen oder Gewässerrandstreifen machen, ob hier die Mindestätigkeit erfüllt ist.

Seit letztem Jahr müssen wir im Agrarantrag eine Bindung "GPS" angeben, wenn eine Fläche mit bspw. Triticale als GPS siliert werden soll. Habe dann im August einen Fotoauftrag bekommen, ich soll den Bestand einer GPS Fläche fotografieren

wastl90 hat geschrieben:...Obwohl viele von uns Landwirten die Förderungen dringend benötigen...

Jeder der ohne auskommt kann sich glücklich schätzen, oder glaubst du daß jemend den ganzen Zirkus mit Vor-Antrag stellen, Antrag stellen und diese und jene Nachweise erbringen aus Jux und Dollerei macht? Das kostete doch auch jede Menge kostbare Lebenszeit!

wastl90 hat geschrieben:... eine "freiwillige Leistung" vom Staat...

Die EU-Ausgleichszahlungen sind doch dem geschuldet daß wir in der EU einen in weiten Teilen ungeschützten Markt für Agrargüter haben. Um Wirtschaftsgüter exportieren zu können bestehen internationale Handelsabkommen in denen wir unseren Agrarmarkt in vielen Bereichen für Importe geöffnet haben. Oder sind wir in Europa etwa zB. auf argentinisches Rindfleisch angewiesen? Zu den sogenannten "Weltmarktpreisen" können doch nur sehr wenige produzieren! Jeder von uns wäre doch zufriedener und glücklicher wenn er für seine Erzeugnisse einen angemessenen Preis (Gestehungskosten + Gewinnaufschlag) erzielen würde, ganz ohne Fördergelder.

wastl90 hat geschrieben:...Wie möchtest du das der Bevölkerung verklickern...

Erkläre doch mal dem Otto Normalverbraucher welcher Gängelei du eben durch diese Förderbedingungen usw. ausgesetzt bist. Aber das interessiert keinen solange es das Schnitzel schon paniert im Supermarkt im Sonderangebot unter den eigentlichen Gestehungskosten zu kaufen gibt. Die sehen in den Landwirten doch nur die Id..... die von Fördergeldern leben um diese direkt in einen noch größeren Traktor nebst Güllefass zu investieren. Und dies um dann damit in der Rush-Hour die Straßen zu verstopfen und pünktlich zum WE die ganze Siedlung mit einer Güllegestanksglocke zu versehen. Das ist das wahre Bild von Landwirten bei den schwer arbeitenden Steuerzahlern!

Vor 50 Jahren gab es noch keine EDV in der Landwirtschaftsverwaltung, damals wurde mit kleinerer Mannschaft ein vielfaches an Betrieben betreut. Und heute? Das ganze ist doch ein Irrsinn.