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Filmtipp

Alles rund um das Borstenvieh.
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37 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Filmtipp

Beitragvon LUV » Di Sep 05, 2017 18:36

Heute Abend auf Arte: "Fettes Schwein - Großes Geschäft"
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
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Re: Filmtipp

Beitragvon Eicher1950 » Mi Sep 06, 2017 4:47

Habe es leider verpasst. Lohnt sich die Mediathek zu besuchen oder eher nicht ?
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Re: Filmtipp

Beitragvon bauer hans » Mi Sep 06, 2017 5:18

deutsche filmproduktion von französinnen kommentiert.
die "böse deutsche billgschweinefleischproduktion",die laufend mrsa-keime produziert,weil hunderte tonnen antibiotika eingesetzt werden,bestätigt vom prof. aus jena.
die schweden sind da viel weiter,da haben die schweine ne küche,nen schlafzimmer und nen klo.
interessanterweise ist aber deutsches fleisch auch in schwedischen discountern zu kaufen.
sollte der film dem wahlkampf dienen :?:
wir schaffen uns :mrgreen:
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Re: Filmtipp

Beitragvon ltMart » Mi Sep 06, 2017 7:15

Einige Thesen die aufgestellt wurden sind bereits überholt:
- Die aktuelle Düngeverordnung regelt (sofern es tatsächlich große Probleme mit der Gülledüngung gab) ganz aktuell die Düngung sehr restriktiv
- Der Antibiotikaverbrauch ging stetig zurück und von 3-4 Behandlungen pro Tier in der Mast kann keine Rede mehr sein (wenn das überhaupt schon mal so war) wenn man sich die Monitoringergebnisse ansieht
- Die Schlachthöfe haben sich um das Thema Leiharbeiter, Subunternehmer und Mindestlohn angenommen und sind auch hier auf einem guten Weg
- Die gesetzlichen Haltungsverschärfungen ab 2013 und in der Sauenhaltung ganz aktuell wurden ausgeblendet genauso wie die große Beteiligung an der ITW und damit verbunden mehr Platz, mehr Stroh usw.

Auch bei den Diskussionen um Nitrat im Trinkwasser und MRSA-Keimen in Krankenhäusern, hat die Landwirtschaft nur einen bedingten Einfluss.

Dass zum Schluss Schweden als Musterland dargestellt wurde und auf deren gesetzliches Label verwiesen wurde, hat gezeigt weshalb diese Reportage so kurz vor der Wahl ausgestrahlt wurde!
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Re: Filmtipp

Beitragvon die Schwarze » Do Sep 07, 2017 7:00

bauer hans hat geschrieben:deutsche filmproduktion von französinnen kommentiert.
die "böse deutsche billgschweinefleischproduktion",die laufend mrsa-keime produziert,weil hunderte tonnen antibiotika eingesetzt werden,bestätigt vom prof. aus jena.
die schweden sind da viel weiter,da haben die schweine ne küche,nen schlafzimmer und nen klo.
interessanterweise ist aber deutsches fleisch auch in schwedischen discountern zu kaufen.
sollte der film dem wahlkampf dienen :?:

ARTE ist ein deutsch-französischer Kultursender, deshalb auch die zum Teil zweisprachigen Untertitel.....
Dient der Film dem Wahlkampf? Wichtig ist.... egal aus welchem Anlaß .... den Focus darauf legen, wie wir unserer Welt agieren.
Ich hoffe doch - in erster Linie dient er den Tieren..... unseren Nutztieren..... und macht uns sensibel für deren Dasein und wie wir mit ihnen umgehen.
Es ist bitter für die Höfe, die aufgeben. Aber sie haben meinen Respekt - wenn sie es tun, um diesen Preisdruckwahnsinn nicht mehr auf Kosten ihrer Tiere zu betreiben. Sondern Ihre Prinzipien von Respekt auch der Spezies Nutztier gegenüber haben.
@lMart
Ja, die Düngeverordnung regelt.....aber - halten sich alle daran? Wie oft wird kontrolliert?
Es ist wie auf der Autobahn, es gibt Geschwindigkeitsbeschränkungen - es gibt Abstandbestimmungen - es darf rechts nicht überholt werden u.a.m. Und in der Realität ist dort jeden Tag Kampf angesagt und die Hoffnung, dabei nicht erwischt zu werden, wenn man sich daneben benimmt und vorsätzlich Gesetze überschreitet.
Was den Antibiotikaverbrauch angeht, er greift letztendlich auch in unser menschliches Leben. Das ist bekannt. Es ist auch bekannt, daß nicht nur die Landwirtschaft der Buhmann ist, aber sie ist ein großes Puzzleteil im System. Da kann man jetzt "Haarspalterei" über Mengen betreiben oder auch nicht.
Es ist zuviel und es wäre so nicht nötig, wenn die Haltungsbedingungen andere wären. Denn es sind ja nicht nur die Schweine, die solche wunderbaren Leckerlis bekommen. Punkt!
DIE Schlachthöfe sind auf einem guten Weg? Was verstehst Du konkret darunter? Wie wird das aussehen? Denn der Betrieb in unserer Region ist noch - wie es scheint - schwer am suchen, wohin in die Reise geht........ Das angestammte Zerlege- und Verpackungspersonal ist zum großen Teil raus und ausgetauscht gegen Osteuropäer. Und deren Lebensbedingungen sind alles andere als prickelnd, wie ich von dort noch arbeitenden Deutschen erfahren habe.
Gesetzliche Haltungsverschärfungen - greifen diese auch bei Altbauten und muss nachgerüstet werden oder gibt es dort Bestandsschutz?
Und wie viel qcm darf ich mir denn vorstellen bei der Aussage "mehr Platz"? Deine Anmerkung es soll "mehr Stroh" geben, kann ich so nicht nachvollziehen, denn auf Spaltenböden gibt es doch bisher gar keines? Oder?
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen durch den Garten.... :wink:
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Re: Filmtipp

Beitragvon ltMart » Do Sep 07, 2017 9:08

Es wird in Deutschland kein Gesetz geben, gegen welches nicht verstoßen wird. Es würde deshalb aber keine auf die Idee kommen zu sagen, dass die Gesetze aus diesem Grund nicht benötigt werden würden.
Die Kontrollen sind streng und werden sicherlich noch strenger. Wer das Risiko erwischt zu werden eingehen will wird das tun, die große Mehrheit wird sicher aber an Recht und Gesetz halten. Wie das in jedem anderen Bereich auch ist. Gleiches gilt für die Einhaltung des Mindestlohns in der Schlachtbranche.

Zum Thema Antibiotika hoffe ich dass hier jeder weiß dass es zwischen den MRSA-Keimen bei Schweinen und bei Menschen Unterschiede gibt. Nur dann begreift man dass die Tierhaltung nicht das Problem für die Menschen ist. Nicht umsonst wird auch von "Krankenhaus-Keimen" gesprochen. Dass die Humanmedizin gerne die Unwissenheit der Verbraucher nutzt um das Thema auf die Landwirtschaft zu schieben finde ich unanständig. Jeder (naive) Fernsehgläubige erhält so eine einfache Erklärung die schlicht und ergreifend falsch ist.
Kranke Tiere müssen behandelt werden (das ist Tierschutz) wobei das bei guter Betriebsführung nicht mehr als 5% der Mastschweine sein sollten. Da ist im Biobereich nicht viel weniger möglich und in der Natur ist die Sterblichkeit einfach höher.

Die Gesetzesverschärfung 2013 hat auch Altbauten betroffen, weshalb viele Betriebe 2012-2014 aus der Schweinehaltung ausgestiegen sind weil sie sich den Umbau nicht mehr antun wollten. Für Neubauten gilt das sowieso.

Mehr qm bedeutet bei ITW bis 40% mehr Platz auf Basis der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung die bereits 15% über dem europäischen Stand liegt. Stroh in Raufen, als Pellets und Briketts findet man zum Teil auch in Vollspaltenboden-Ställen (ist ein Wahlkriterium der ITW).

Mittlerweile schaut jeder TV-Sender nur noch auf seine Quoten und dabei helfen Skandale und einfache Erklärungen. Leider ist die Welt nicht so einfach wie man sie sich wünscht, auch in der Landwirtschaft.
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Re: Filmtipp

Beitragvon LUV » Do Sep 07, 2017 9:25

die Schwarze hat geschrieben:[ Wichtig ist.... egal aus welchem Anlaß .... den Focus darauf legen, wie wir unserer Welt agieren.
Ich hoffe doch - in erster Linie dient er den Tieren..... unseren Nutztieren..... und macht uns sensibel für deren Dasein und wie wir mit ihnen umgehen.
Es ist bitter für die Höfe, die aufgeben. Aber sie haben meinen Respekt - wenn sie es tun, um diesen Preisdruckwahnsinn nicht mehr auf Kosten ihrer Tiere zu betreiben. Sondern Ihre Prinzipien von Respekt auch der Spezies Nutztier gegenüber haben.


1. Wer legt denn fest, was richtig und falsch in Bezug auf die Haltung ist?
2. Es ist eben nicht allein in erster Linie wichtig, wie es den Nutztieren geht. Der Mensch, der davon lebt, sowohl Halter, als auch Verbraucher, sind ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger. Hier geht es dann wohl um eine grundsätzliche Diskussion um Nahrung und dessen Überfluss bzw. dessen Verfügbarkeit.
3. Die Betriebe geben nicht ausschließlich wegen des Preisdruckes auf, sondern weil ihnen häufig der Nachfolger fehlt und weil sie die immer höheren Auflagen und Gesetze eben nicht erfüllen können. Für sie springen andere ein und dem Tier geht es weiterhin gut oder aus deiner Sicht eher schlecht - je nach Gesinnung.
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Re: Filmtipp

Beitragvon Thomas Sch. » So Sep 10, 2017 21:01

Na ja der Film war schlecht für das deutsche Schweinefleisch sogar über Biolabel wurde schlecht geredet .Und wie das in Schweden mit dem Ringelschwanz bei diese Belegdichte klappen soll ist mir auch ein Rätsel.Da würde ich gerne den ganzen Stall sehen und nicht nur 5 Schwänze.
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Re: Filmtipp

Beitragvon die Schwarze » Di Sep 12, 2017 10:29

ltMart hat geschrieben:.....Die Kontrollen sind streng und werden sicherlich noch strenger. ......
Gleiches gilt für die Einhaltung des Mindestlohns in der Schlachtbranche.
Zum Thema Antibiotika hoffe ich dass hier jeder weiß dass es zwischen den MRSA-Keimen bei Schweinen und bei Menschen Unterschiede gibt. Nur dann begreift man dass die Tierhaltung nicht das Problem für die Menschen ist. Nicht umsonst wird auch von "Krankenhaus-Keimen" gesprochen. Dass die Humanmedizin gerne die Unwissenheit der Verbraucher nutzt um das Thema auf die Landwirtschaft zu schieben finde ich unanständig. Jeder (naive) Fernsehgläubige erhält so eine einfache Erklärung die schlicht und ergreifend falsch ist.
Kranke Tiere müssen behandelt werden (das ist Tierschutz) wobei das bei guter Betriebsführung nicht mehr als 5% der Mastschweine sein sollten. Da ist im Biobereich nicht viel weniger möglich und in der Natur ist die Sterblichkeit einfach höher.
....
Mehr qm bedeutet bei ITW bis 40% mehr Platz auf Basis der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung die bereits 15% über dem europäischen Stand liegt. Stroh in Raufen, als Pellets und Briketts findet man zum Teil auch in Vollspaltenboden-Ställen (ist ein Wahlkriterium der ITW).
Mittlerweile schaut jeder TV-Sender nur noch auf seine Quoten und dabei helfen Skandale und einfache Erklärungen. Leider ist die Welt nicht so einfach wie man sie sich wünscht, auch in der Landwirtschaft.

Die Kontrollen sind streng.... und ich hätte mir von Dir - konkrete Zahlen gewünscht und nicht nur allgemeines blabla...... sorry. NRW ist Vorreiter, aber hat seine Kontrolleure auch im letzten Jahr verdoppelt (!) In den anderen Bundes-Ländern ist noch viel Nachholbedarf, so daß unter Umständen nur bis zu 1% der Betriebe geprüft werden können...... :(

Die Einhaltung des Mindestlohnens in der Schlachtbranche ist noch genauso schwammig, wie in der Baubranche, dem Gaststättenbereich, dem Transportwesen u.a....... es gibt viele Schlupflöcher. Statt Geld wird Zeit abgerechnet, wenn "angebliche Vorgaben" vom Arbeitnehmer nicht eingehalten wurden. Das heißt, für viel Arbeit ist definitiv weniger in der Lohntüte, als sein müsste. Es ist nur schwerer nachzuweisen..... Aber für den, den es betrifft, absolut bitter!

"Krankenhauskeime" sind keine Keime, die im Krankenhaus gezüchtet werden :lol: Einige Menschen, die ankommen, tragen diese Keime bereits in sich, ohne etwas davon zu spüren. Diese Bakterien können aber schwere Infektionen verursachen, die oft tödlich enden, weil sich andere geschwächte Patienten damit (im OP) anstecken. Die Bakterien haben eine Resistenz gegen viele Antibiotika ausgebildet und sind dadurch nicht mehr beherrschbar. DIE Landwirtschaft ist EINE der möglichen Infektionsquellen.
Menschen, die in geringer Entfernung zu einem Schweinemastbetrieb leben, haben offenbar ein höheres Risiko für eine Infektion mit dem multiresistenten Keim MRSA. (Quelle: John Hopkins Bloomberg School of Public Health in Pennsylvania) So würde nicht nur die Nachbarschaft zu einem Schweinemastbetrieb das MRSA-Risiko erhöhen, sondern auch die Nähe zu Getreidefeldern, die mit der Gülle von Schweinen gedüngt wurden. Möglicherweise trügen bakterienbelastete Aerosole in der Luft dazu bei, dass sich die Resistenzgene verbreiten und auch zu Menschen gelangen, die keinen direkten Kontakt zu Schweinen haben.
Deshalb werden Patienten in den NL bei der Aufnahme untersucht und gegebenenfalls in Quarantäne gelegt, um weitere Infektionen einzudämmen.
Ein erhöhter Tierbesatz und die Änderung der Haltungsbedingungen fördern die Erhöhung der Medikamentengabe bei Tieren. Und da gibt es in einigen Betrieben Missstände und ich finde es fatal, es zu verniedlichen oder abzuwiegeln.
Interessant auch Deine Aussage, TV-Sender seien auf Skandale aus und das sei der Grund für so einen Bericht. Willst Du sagen, diese Bilder sind gestellt? So etwas gibt es nicht? Alles böse Lügenpresse? Ich denke, das hätten die Schweine (im akuten Fall) auch gerne gesagt - deren Stall in Beeskow (in unserer Region) steht.
WARUM vereidigt Du die schwarzen Schafe Eurer Branche und fühlst Dich "auf den Schlips getreten"?
Früher war es selbstverständlich, daß Schweine auch Stroh hatten. Jetzt muss das erst im Gesetz festgeschrieben werden :roll: Sauen werden mit Bügeln fixiert, um ihre Ferkel nicht zu erdrücken...... wie erbärmlich, was wir diesen intelligenten Tieren antun. Wäre genügend Platz vorhanden, würde sich KEIN Muttertier (es sei denn, es wäre wesensgestört) auf seinen Nachwuchs legen.
Und ich finde es fragwürdig von Dir, kritische Anmerkungen hierzu, mit "naiver Fernsehgläubigigkeit" gleichzusetzen.
Ich für meinen Teil, komme aus einer Zeit und einem Land, wo ich gelernt habe "zwischen den Zeilen zu lesen", was Informationen aller Art angeht.
Zudem habe ich in der Tierzucht gelernt und gearbeitet......
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Re: Filmtipp

Beitragvon LUV » Di Sep 12, 2017 10:52

http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/20 ... ie/seite-2

Liebe Schwarze, was mich immer stört ist die einseitige Darstellung des Antibiotika-Problems und der MRSA in Bezug auf die Landwirtschaft. Holland ist ein gutes Beispiel für Pragmatismus ohne Ideologisierung. Die Keimproblematik ist ein Krankenhaus - Problem. Man möchte nur wieder einen Hauptschuldigen, weil man sich ja selbst nicht vorstellen kann, dass das Wischen des Fussbodens unwichtiger sein kann, wie das Installieren von Handdesinfektionen an Türeingängen. Das ist ein typisch deutsches Problem, dass historischen Ursprung hat.
Eine Verniedlichung des Problems gibt es in keinen Fall, wohl aber eine Panikmache und Stigmatisierung der Tierhalter von Seiten der Möchtergern-Tierschützer.
Genauso unrichtig und ideologisiert ist dein Vorwurf der armen Sau im Eisenkasten. Ich kenne noch die Schweineställe, in denen die Sau frei laufen konnte auf Stroh und die Ferkel einen separaten Raum hatten in den sie schlüpfen konnten. Die Zahl der erdrückten Ferkel war etwa dreimal so hoch, wie in den dann eingebauten Schutzkörben ....aber wir müssen wieder ideologisch anstatt fachlich diskutieren, stimmts? :wink:
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Re: Filmtipp

Beitragvon die Schwarze » Di Sep 12, 2017 11:30

LUV hat geschrieben:
die Schwarze hat geschrieben:[ Wichtig ist.... egal aus welchem Anlaß .... den Focus darauf legen, wie wir unserer Welt agieren.
Ich hoffe doch - in erster Linie dient er den Tieren..... unseren Nutztieren..... und macht uns sensibel für deren Dasein und wie wir mit ihnen umgehen.
Es ist bitter für die Höfe, die aufgeben. Aber sie haben meinen Respekt - wenn sie es tun, um diesen Preisdruckwahnsinn nicht mehr auf Kosten ihrer Tiere zu betreiben. Sondern Ihre Prinzipien von Respekt auch der Spezies Nutztier gegenüber haben.

1. Wer legt denn fest, was richtig und falsch in Bezug auf die Haltung ist?
2. Es ist eben nicht allein in erster Linie wichtig, wie es den Nutztieren geht. Der Mensch, der davon lebt, sowohl Halter, als auch Verbraucher, sind ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger. Hier geht es dann wohl um eine grundsätzliche Diskussion um Nahrung und dessen Überfluss bzw. dessen Verfügbarkeit.
3. Die Betriebe geben nicht ausschließlich wegen des Preisdruckes auf, sondern weil ihnen häufig der Nachfolger fehlt und weil sie die immer höheren Auflagen und Gesetze eben nicht erfüllen können. Für sie springen andere ein und dem Tier geht es weiterhin gut oder aus deiner Sicht eher schlecht - je nach Gesinnung.

zu 1. derjenige, der seine Interessen vertritt
zu 2. Es war, seid Einführung der industriellen Massentierhaltung immer eine Kosten-Nutzungsrechnung und das emotionale Wohlergehen der Tiere spielt keine Rolle. Leistung wird durch hochwertiges Futter forciert und zum Bsp. der Weidegang der Milchkühe - früher eine Selbstverständlichkeit - weitestgehend abgeschafft, weil :mehr Bewegung + mehr Weidegras - weniger Kraftfutter= weniger Turbo-Milch-Leistung
Und diese Denkweise ist besonders in der Schweinebranche ausgeprägt, denn als die Kühe noch draußen waren, wurden die Schweine schon lange weg gesperrt.
DIE Verbraucher sind wichtig..... Na dieses Argument finde ich immer niedlich.... . Wobei sind sie denn wichtig? Sie mit Billigfleisch zu bewerfen? Dieses Naturprodukt ist verkommen durch die menschliche Gier. Durch Konsumenten, in denen das Bedürfnis geweckt wurde, Fleisch nicht mehr als "Sonntagsbraten" zu schätzen, sondern früh, mittags und abends zu konsumieren.
Und auch die Tierhalter, die sich auf Kosten der Tiere diesem Druck der verarbeitenden Industrie beugen, machen sich mitschuldig.... wie ich finde.
Mercedes macht auch nicht seine Autos preiswerter, damit das Auto mit Stern in jeder Garage stehen wird. Es ist den Besitzern wert, darauf zu sparen.
Und diese Wertigkeit sollten deutsche Agrarprodukte auch wieder haben. Aber das ist eine Wunschvorstellung, ich weiß.
Denn wenn Bauer "A" zu niedrigen Preisen nicht verkauft, dann tut es eben Bauer "B"..... Solidarität und ein gemeinsamer Schulterschluss in dieser Branche?.... ich sehe ihn nicht.
zu. 3. ich bezog mich auf Beispiele in meinem Umfeld....
Unser Nachbar hat in seiner Agrargenossenschaft die Schweine abgeschafft, weil er sich und seinen Tieren diesen Preisdumping nicht mehr antun wollte.
Stattdessen hat er seine Mutterkuhhaltung - ganzjährig auf der Weide - ausgebaut.
Andere Bekannte leben nicht mehr von der Milchwirtschaft, sondern haben ihre Nische im Ackerbau gefunden.
Und eine Freundin sitzt jetzt bei Real an der Kasse - sie wollte ihre Tiere auch nicht mehr unter Wert verkaufen und hat deshalb, bis auf einen kleinen Nebenerwerb. keine Landwirtschaft mehr.
Also von Hofaufgabe wegen fehlender Nachfolge kann hierbei keine Rede sein......
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen durch den Garten.... :wink:
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Re: Filmtipp

Beitragvon LUV » Di Sep 12, 2017 11:43

Schwarze, du argumentierst wie ein WHES - Aktivist. Preise haben nichts mit Wert zu tun, das wird dem deutschen Bauern ständig suggeriert, hat sich eingebrannt ins kollektive Unwissen.
Preise bilden den Wunsch des Kunden nach einem Produkt ab, egal wie wertvoll es ist.
Und in unserer Region gibt es noch jede Menge Kühe auf der Weide.....obwohl es hier schon Laufställe (agrarindustrielle Massentierhaltung nach deiner Definition) schon seit den 70er Jahren gibt.
Mastschweine wurden übrigens zuletzt etwa im Mittelalter in der Hudewirtchaft draußen gehalten...das kannst du unmöglich noch wissen. :o
Schau dir die Schweineställe in den Freilichtmuseen an, dann weißt du wie sie aussahen.
Dass dein Nachbar sich für die Mutterkuhhaltung entschieden hat wird wohl vorrangig an den Fördermitteln dafür liegen.... :wink:
Man muss ja auch keine Schweine halten.
Deine Freundin bei Real verkauft jetzt sich selbst unter Wert, wetten?
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Re: Filmtipp

Beitragvon LUV » Di Sep 12, 2017 12:33

die Schwarze hat geschrieben:zu 2. Es war, seid Einführung der industriellen Massentierhaltung immer eine Kosten-Nutzungsrechnung und das emotionale Wohlergehen der Tiere spielt keine Rolle.


Wann war die Einführung noch mal? Vor der Wiedervereinigung oder nachher? :?
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
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Re: Filmtipp

Beitragvon JohnDeere4ever » Di Sep 12, 2017 13:07

Die Einwürfe von "die Schwarze" sind massiv ideologisch motiviert.

Leider nimmt er/sie keinen Bezug auf Marktmechanismen, auf Zugang zu guten Lebensmitteln für jedermann, auf Versorgung mit Nahrungsmitteln (insbesondere Fleisch) für jedermann (Bezahlbarkeit), auf die miserable Stallhaltung der Tiere bis in die siebziger, auf die Qualitätsanforderungen an die tierischen Lebensmittel (Bio ist meist schlechter in der Qualität als Konventionell).

Leider kann man hier nicht zwischen schwarz und weiß entscheiden.

Nach rationaler Abwägung aller Fakten muss man zu dem Schluss kommen, dass insgesamt die konventionelle Erzeugung (Pflanze und Tier) effektiver und vor
allem gesünder und meist besser für Tiere und Menschen ist.

Wenn man diese konventionelle Produktion noch etwas modifiziert wird sie weiterhin konkurrenzlos bleiben.
Ich bin Tierschützer, ich reite nicht.
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Re: Filmtipp

Beitragvon LUV » Di Sep 12, 2017 13:23

Sehr richtig JohnDeere4ever, solange Nahrungsaufnahme in dieser Gesellschaft einen religiösen Charakter aufweist und Essgewohnheiten lediglich zur Abgrenzung von der Masse dienen, so lange wird die Landwirtschaft gegen Ideologische Argumente ankämpfen.
Der SH- Bauernführer Schwarz (man beachte die Namensnähe) hat eine sehr schöne Rede zum Thema Landwirtschaft und dessen Stellung gehalten finde ich....ok, Detmar fand sie nich so gut, das war aber abzusehen....
https://www.topagrar.com/news/Home-top- ... 82334.html
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