Hallo Liebe Forummitglieder.
Nach langen surfen im Internet aller möglicher Fleischrinder Seiten und passivem Lesen vieler Forumseinträge habe ich mich nun entschlossen mich im Forum anzumelden und das schon so oft diskutierte Thema: Welche Fleischrinderrasse ist die beste? wieder aufzugreifen. Dazu möchte ich erst die Rahmenbedindungen festlegen und dann die Vor- und Nachteile der Rassen aus meiner Sicht vorstellen.
Rahmendingungen:
Der Standort besteht aus ausreichend saftigen Weiden, keine Grenzertrags Wiesen. Im Winter Stallhaltung.
Das Produkionsziel ist Absetzerproduktion für die Rindermast. Die Nachzucht soll aus dem eigenen Bestand kommen, weshalb keine Kreuzungen infrage kommen.
Tägliche Mindestzunahmen bis zum Absetzen weiblich 1kg pro Tag männlich 1.2 kg pro Tag. Möglichst große Zunahmen während der intensiven Mast mindestens soviel wie Fleckviehfresser.
Ausschlachtung möglichst mindestens U Fettklasse 2-3 hohes Schlachtgewicht, gute Schlachtkörperzusammensetzung.
Keine allzuschweren Geburten.
Dies sind meiner Meinung nach die Ziele der meisten Mutterkuhhalter. Wobei sich natürlich über die ideale Handelsklasse streiten lässt (vlt in einem anderen Thread).
Rinderrassen:
Hier gehen ich nach Ländern vor in Betracht kommen nur Mittel- und Großrahmige Rassen keine Englischen:
Deutschland:
Fleckvieh Fleisch:
Genügend Großrahmige Genetik (auch wenn die eher aus Irland, Dänemark und England stammt). Hohe Tageszunahmen sowohl während der Mast
als auch während der Aufzucht. Schlachtkörper sind nicht so gut ausgeformt wie bei den Französischen Rassen. Absetzerpreise sind auch niedriger als Charolais und Limousin. Kurzum ich mag sie nicht weil sie eben nicht viel von den Kollegen aus der Doppelnutzung abheben.
Frankreich:
Charolais:
Das Fleischrind schlechthin. Hohe Tageszunahmen. Gute Schlachtkörperquailtät. Gute Verfügbarkeit von Zuchtbullen in Deutschland, auch wenn ich französische Linien bevorzuge. Gutes Temperament. Das Kuhgewicht ist gerade so an der Grenze zu zu schwer und das Abkalbeverhalten könnte besser sein. Aber eigentlich mein Favorit.
Limousin:
Scheint gerade in Deutschland in zu sein. Ordentliche Tageszunahmen. Sehr gute Schlachtkörperqualität (vlt. schon zu gut, Lohnt es sich E Tiere zu produzieren?). Naja über das Temperament hört man viel, sie scheinen wohl die wildeste Rasse meiner Auflistung zu sein. Geburten gehen leichter als bei Charolais. Gute Zuchttiere finde ich allerdings viel zu teuer. Ich mag sie aufgrund des Temperaments und den zimlich hohen Preisen nicht.
Blonde d Aquitaine:
Hohe Tageszunahmen allerdings nicht so hoch wie bei Charolais obwohl man öfter liest, dass sie sich länger mästen lassen als Charolais und dann bessere Zunahmen aufweisen. Gute Schlachtkörperquailtät (besser als Charolais). Ich finde allerdings die Kühe zu schwer, sodass man zuviel Fleisch das Jahr über durchfüttert um dann ein Kalb zu erhalten. Geburten sind immer mit leicht angegeben was ich irgendwie bezweifle. Zuchtvieh ist genug verfügbar. Ich finde die Kühe einfach zu schwer und Charolais haben bessere Zunahmen.
Maine Anjou:
Nicht ganz so groß wie Charolais. Gute Zunahmen (soweit man liest). Sehr gut bemuskelt (Da oft Doppellender). Man liest immer von vielen Zwillingsgeburten und gigantischen Geburtsgewichte. Va aus letzterem folgen schwere Geburten. In Deutschland hat sich neulich ein Zuchtverband gegündet. In Benelux scheinen sich auch verbreitet zu sein leider auch nicht so sehr in Deutschland verbreitet. Für meinen Geschmack sind sie interressant allerdings ist noch viel Zuchtarbeit nötig um die Geburtsprobleme in den Griff zu bekommen.
Salers:
In Frankreich werden sie immer mit Charolais gekreuzt. Also sollte Charolais besser sein. Das Hauptproblem was ich sehe ist, dass reinrassige Tiere nur R bemuskelt sind. Ansonsten erfüllen sie meine Qualitätsansprüche
Aubrac:
Wie Salers bloß schlechtere Zunahmen dafür allerdings bessere Bemuskelung.
Parthenaise:
Die Iren und die Kanadier setzen auf diese Rasse und die haben Ahnung von Fleischrindern. Ich finde sie sind wie Limousin bloß viel ruhiger. Die Geburten etwas schwerer. Leider in Deutschland sehr schlecht verfügbar.
Belgien:
Weißblaue Belgier:
Zu viele Fruchtbarkeitsprobleme und zu viele Schwergeburten in Reinzucht ergo uninterresant.
Italien:
Piemonteser:
Zunahmen bis zu 1600g in der Mast. Sehr gut bemuskelt allerdings liest man auf der italienischen Homepage von vielen Kaiserschnitten. Also sind sie meiner Meinung nach uninterressant.
Chianina, Marchigiana und Romangnola:
Alles drei sehr interresante Rassen, Chianina sind vlt etwas zu groß und zu wenig Muskeln. Leider in Deutschland nicht wirklich verfügbar und immer nach Italien fahren für gute Genetik ist zu aufwendig. Wie man bei den Eigenleistungsprüfungen sieht schaffen die schon die 2kg Marke bei den Zunahmen wobei Chianina> Marchigiana> Romangnola und die Bemuskelug genau umgekehrt. Über das Temperament weis ich nicht viel scheinen aber ruhig zu sein. In Holland wird Marchigiana gezüchtet allerdings kommen die mit ihren Zuchtbullen nicht auf die 2kg Marke. Wenn es in Deutschland genügend Züchter gäbe würde ich auf eine dieser setzen.
Spanien und Portugal:
Hier kenne ich mich jetzt nicht so aus also lasse ich sie weg, sind auch in Deutschland nicht verfügbar, obwohl Asturiana de los vallos, Pajuna und Sayaguesa bestimmt interressant sind. Wenn sich jemand hier auskennt bitte schreiben!
So jetzt würde ich gerne mit euch über meine Bewertung diskutieren und eure Meinung hören. (Besonders estrell hätte ich gerne hier gesehn da seine Post sehr interressant waren). Wichtig wäre meiner Meinung nach erstmal zu klären ob eine E Ausschlachtung wirklich mehr bringt als eine U. Und bitte mehr als bloß einzutippen xxx ist die beste Rasse.