Ein Buch im Giftschrank!

Ich habe kürzlich gesehen, daß jemand den verbotenen Klassiker vom alten Adolf stehen hat...
Ich denke mir da gar nichts bei. Das wird einfach ein geschichtlich interessierter Mensch sein!
Ich verstehe nicht, warum so etwas verboten ist. Die Gedanken sind nun mal frei.
Ob einer Das Kapital stehen hat oder Adolfs Hirnwichse ist mir völlig schnurz.
Nach den Büchern im Regal auf die Gesinnung des Besitzers zu schließen, ist recht engstirnig.

Ich habe Bücher im Regal stehen, deren Auffassung ich auch nicht teile... z.B. "Vegetarische Hunde- und Katzenernährung" Bevor man weiß, wogegen man ist, sollte man sich damit auseinender setzen....

Seriöse Hände sind für mich beispielsweise Geschichtslehrer etc. die das sinnvoll einsetzen. Falsche Hände sind Jugendliche, die unreflektiert glauben.

Ich denke schon, daß ich Dich richtig verstanden habe, Zensur und Bücherverbote sind ja nichts Neues, und die EInstellung, daß gewisse "gefährliche" - oder in der jeweiligen Gesellschaft als gefährlich definierte - Ideen und bestimmte Schriften "nur für die Elite" der Besserlehrer zu begreifen sind, ist auch schon Jahrtausende alt. Noch leichter wars natürlich, als man "den unkundigen Jugendlichen" und unmündigen Erwachsenen einfach das Lesen verbieten konnte, so bis zu Gutenberg etwa.

Inzwischen haben wir aber so Dinge wie das Internet, und selbst wenn sich da einige Herrschaften immer noch nicht mit Abfinden können, es sind ALLE Ideen JEDERMANN zugänglich. Auch ohne Bücher. Die Sprüche der NPD gibts an jeder Ecke wohlfeil, genau so wie die von Scientology, dem Papst oder Herrn Schäubles Islamistenhetze. Es sollte - meiner Meinung nach - Sache der Schule sein ,den Schülern beizubringen, wie man sich Kriterien und Methoden zulegt, solche Informationen EGALWOHER zu sortieren und zu bewerten, und nicht, vorsortiertes Wissen Häppchenweise mit vorgefertigten Werten zum Auswendiglernen vorzubeten.

Denk mal dass die heutige Jugend mit politischen Themen eh nix am Hut hat.
Hab mal irgendwo gelesen dass die Schamfrisur von Paris Hilton 10x mehr Klicks verursacht hat als Obamas Wahlprogramm.
Buch ist eh Auslaufmodell, wer will schon mehr als nen Dreizeiler lesen( und verstehen), Film ist Auslaufmodell, wer schafft noch mehr als 10 min am Stück ohne Pisspause (commercial break), und auch Musik ist Auslaufmodell wer will den ganzen Song wenn es das als Werbeuntermalung oder Klingelton gibt?

Also stirbt das Problem eh aus ...

Ich habe Schüler, die rechtem Gedankengut anhängen. Mit Vernunft kommst da nimmer weit.
Klar, Internet hin oder her, an alles kommt man ran. Aber Originale haben doch "Kultstatus" und den möchte ich nicht mehren. Und wenn ich da mit dem Original auflaufe, weiß ich nicht, ob die hirnvernagelten das in den falschen Hals kriegen.
So einfach ist es eben nicht.
Ist es Zensur, wenn Bücher mit Alterfreigabe belegt werden? Denn nichts anders ist es doch, wenn ich dafür sorge, dass die Kinder in meinem Haus an den rechten Schwachsinn nicht in einem Alter hintappen, wo sie die Welt noch nicht verstehen.

Ach ja, der Nationalsozialismus wird in der 10. Klasse behandelt. Bisschen spät, meiner Meinung nach. Aber gut....

Steppenwölfin, waren wir denn anders?
Ich habe als Teenie zum Leidwesen meines Vaters trotz ihm/wegen ihm dem linkslastigen Gedankengut gefrönt , habe linke Schülerzeitungen veröffentlicht...

Kleines Schmankerl aus meiner Jugend... . Nach Tschernobyl gab es in Berlin heftige Schülerproteste gegen Atomkraft... ich hatte da gar nicht teilnehmen wollen... aber als das meinen Eltern zu Ohren kam?
Ohohoh... "da gehst du aber nicht hin... " Gleich die Keule!
Logisch war ich beim Schulstreik dabei! Und damit meine Eltern nicht behaupten können, daß ich nur schwänzen will, war ich pünktlich zur letzten Stunde zurück in der Schule...

Was war der Aufstand groß!

Die Strafe war: Mit nem alten mechanischem Rasenmäher den ganzen Garten mähen. Nie zuvor und danach habe ich das mit so einer inneren Befriedigung getan! Das war's wert und da denke ich echt gerne dran!

Steppenwölfin hat geschrieben:Ich habe Schüler, die rechtem Gedankengut anhängen. Mit Vernunft kommst da nimmer weit.

Das hat auch niemand behauptet - aber irgendwo haben sie das Deiner Meinung nach "falsche" Gedankengut (Gedanken sind frei) ja her, und haben es dann ganz offenbar nicht in Deinem Sinn bewerten können, Das ist Fakt und da ist imo dann auch der Ansatzpunkt, und nicht in der Frage, wie sie überhaupt "auf solche Gedanken kommen konnten".

, Internet hin oder her, an alles kommt man ran. Aber Originale haben doch "Kultstatus" und den möchte ich nicht mehren.

Und warum haben sie den? Weils so schön "verboten" ist, verrucht, und das, was "man nicht tut und hat". Allein die ewigen Diskussionen, die NPD verbieten zu wollen, macht sie doch erst recht interessant (wäre dem nicht so, könnte man ja auch einfach sagen: "Darfst Du nicht" und gut wärs...)

Ist es Zensur, wenn Bücher mit Altersfreigabe belegt werden? Denn nichts anders ist es doch, wenn ich dafür sorge, dass die Kinder in meinem Haus an den rechten Schwachsinn nicht in einem Alter hintappen, wo sie die Welt noch nicht verstehen.

Ja, klar ist das Zensur, genau wie Kinderschutz auf dem Rechner, und es ist egal, wie "gut gemeint" sowas früher mal war, oder wie sinnvoll oder nicht, wir haben uns nun mal eine Welt geschaffen, in der solche Zensur nicht mehr funktioniert, egal ob als Buch, Webseite oder auf den Handys. Ob diese Gedanken, Ideen und Parolen nun in der Schule verboten werden oder nicht, sie sind nun mal da, habhaft und solange man seine Kinder nicht ins Lager sperrt, kommen die da auch ran.

Ach ja, der Nationalsozialismus wird in der 10. Klasse behandelt. Bisschen spät, meiner Meinung nach. Aber gut....

Der müßte meiner Meinung nach außer im ganz normalen Geschichtsunterricht überhaupt nicht gesondert behandelt werden, der ist doch nichts anderes als ALLE anderen "Leutefänger-Ideologien" auch, und man kann weder in der Schule noch zu Hause noch sonstwo ALLE heutigen "gefahren" oder "falsche" Gedanken einzeln behandeln, die Chance ist seit lange 10 Jahren doch vorbei, und darauf sollte sich meiner Meinung nach eben auch die Schule einstellen. Das einzige, was man tun kann, ist doch, die Methoden!! aufzeigen, deren sich solche Leute - EGAL welcher Herkunft - bedienen, und darauf hinweisen, wie der Aufbau so einer "Bewegung" funktioniert. Wenn Dir ein Guter Onkel einfach so eine Tafel Schokolade gibt und sagt, komm mit zu mir, dann will der vermutlich nichts Gutes, das kann man kleinen Mädchen auch in der ersten Klasse schon beibringen. Und wenn ein anderer Guter Onkel Dir einen Arbeitsplatz verspricht, Anerkennung, Geld oder das Himmelreich, egal ob er nun NPD heißt, Hubbard, Marx, Merkel oder Papst, dann nutzt es wenig, Jugendlichen beizubringen: "Das hier sind die Guten" und "Das hier sind die Schlechten", ganz einfach, weil man nicht mehr alle zu fassen bekommt mit so einer "Listenlehre", und WEIL SIE ALLE DIE SELBEN METHODEN BENUTZEN. Und das tun leider eben auch immer noch die Eltern und Lehrer: "Hör auf MICH/UNS, übernimm unsere Theorien, und dann bist Du auch ein Guter. Funktioniert aber zunehmend nicht mehr, kann man an jeder Ecke sehen."

Es ist imo auch müssig, darüber zu diskutieren, ob so eine Informationsflut die Kinder überfordert, und ob "einfache Werte, eingehämmert - oder meinetwegen auch vorgelebt" - "besser" wären als Hilfestellung, es gibt nun mal keine Chance mehr, Kinder und Jugendliche von allem fernzuhalten, was sie entdecken können. Das einzige, was man stabil aufzeigen kann, sind die Methoden solcher Leutefänger, einschließlich der eigenen.

SHierling, mich würde interessieren, wie du Kinder erziehen und aufwachsen lassen möchtest.... du schreibst immer, was wir als Lehrer alles falsch machen. Wenn ich deine Beiträge lese, dann habe ich nicht nur das Gefühl, wir Lehrer sind überflüssig, sondern sogar schädlich. Warum wirst du nicht Lehrer, wenn du so genau weißt, wie es richtig geht? okay, gehört hier nicht zum Thema. Sorry. Fiel mir nur grad ein.

Soweit ich weiß , ist Adolfs Buch " Mein Kampf " seit Urzeiten in Nachkriegsdeutschland auf den Index ..... und das auch aus guten Grund .... genauso , wie es keine KFZ - Kennzeichen mit Nazikürzel in der Buchstabenfolge gibt ..... SS oder KZ .... diese Buchstaben wird man nirgendwo auf Autos sehen ....
Man ( frau ) kann nicht " Mein Kampf " mit Karl Marx sein Buch " Das Kapital " vergleichen ... letzteres kann man auch getrost sich zu Hause in's Regal stellen .... um Eltern und Gäste nervös zu machen ....
Wer ein Buch wie " Mein Kampf " heute noch sein eigen nennt , sollte entweder Geschichtslehrer sein , oder hat definitiv ein Problem mit sich und seiner Umwelt ...
Der Sinn solche Bücher zu verbieten , hat nichts mit Zensur zu tun ... dient wohl mehr auch , unbeteiligte vor den fortschreitenden geistigen Verfall eines solchen " Lesers " zu schützen ....
Ein Buch , was so die Menschenwürde , Moral und das Recht auf Leben ..... tritt , hat wenig mit freier Meinungsäußerung zu tun .....
Auszüge davon habe ich damals auch im Geschichtsunterricht gesehen ..... ob heutige Jugendliche noch was mit " Volk ohne Raum " , Blut und Boden " und " Herrenrassen und Untermenschen " anfangen können ..... sei dahingestellt .... aber alleine der mehr als menschenverachtende Aspekt ist unerträglich ....

Ich kann mit solchen Begriffen auch nichts anfangen und habe auch kein Interesse daran, so eine Hirnwichse zu lesen, aber mit dem Verbot erreicht man doch gar nichts.

Vielmehr stellt man sich auf dieselbe niedrige Stufe der Bücherverbrennung / -verbannung.

Kritikfähigkeit ist das, was man den jungen Menschen beibringen sollte, nicht S-/W-Denken.
sagt eine, die ihr Lehramtsstudium im 7. Semester abgebrochen hat...



Es gibt ja aber auch bezügl. der NS-Zeit recht merkwürdige Denkansätze, wie z.B. von dem jüdischen Dichter Isaac Singer:
Singer, Isaac Bashevis (1904-1991)
jüdisch-amerik. Schriftsteller; Nobelpreis 1978, emigrierte 1935 in die USA.

* In ihrem Verhalten gegenüber der Kreatur sind alle Menschen *Zensur* ... Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka...
* Es wird oft gesagt, dass die Menschen schon immer Fleisch gegessen hätten, als ob dies eine Rechtfertigung wäre dies weiterhin zu tun. Gemäss dieser Logik dürften wir nicht versuchen, Menschen daran zu hindern andere Menschen umzubringen, da dies auch schon seit je her getan wurde.
* Er hatte jetzt seit einiger Zeit daran gedacht, Vegetarier zu werden. Bei jeder Gelegenheit wies er darauf hin, dass das, was die *Zensur* mit den Juden gemacht hatten, dasselbe sei, was die Menschen mit den Tieren machten.
* Fische, die noch vor wenigen Stunden durchs Wasser geschwommen waren, lagen mit glasigen Augen, verletzten Mäulern und blutbefleckten Schuppen auf den Bootsdecks. Die Fischer, reiche Sportangler, wogen die Fische und prahlten mit ihren Fängen. Jedesmal, wenn Herman Zeuge gewesen war, wie Tiere umgebracht wurden, hatte er denselben Gedanken gehabt: In ihrem Verhalten der Kreatur gegenüber waren alle Menschen *Zensur*.
* Ich würde fortfahren, vegetarisch zu leben, selbst wenn die ganze Welt begänne, Fleisch zu essen. Dies ist mein Protest gegen den Zustand der Welt. Atomkraft, Hungersnöte, Grausamkeit - wir müssen Schritte dagegen unternehmen. Vegetarismus ist mein Schritt. Und ich glaube, es ist ein sehr wichtiger.
* Wir sind alle Gottes Geschöpfe - dass wir um Gnade und Gerechtigkeit beten, während wir weiterfahren, das Fleisch der Tiere zu essen, die um unseretwillen geschlachtet wurden, ist unvereinbar.
* Wo es um Tiere geht, wird jeder zum *Zensur*... Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka.


Es hat überall in der Welt Unmut gegeben darüber, wie ein jüdischer Mensch Vergleiche ziehen kann zwischen der Behandlung von Menschen und Tieren!
Auch hier muß ein jeder sich sein eigenes Bild machen...

Oder Tolstoi: "Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben."

Schubladen-Denken ist einfach. Hinterherplappern auch.
Aber Dinge durchdenken und auch mal unbequeme Sichtweisen anzusprechen erzeugt immer eine gewisse Aufruhr...

Ganz schlimm ist es allerdings auch, wenn ein denkender Mensch seine Meinung ändert!
Dann sagt einjeder: Vor zig Jahren hast du ganz anders geredet...
als wenn man sich nicht entwickeln und seine Meinung auch mal ändern dürfte....




Übrigens: Heute würde ich nicht mehr zum Schulstreik gegen Atomkraft gehen!
Selbst wenn der Rasenmäher meiner Eltern heute längst nicht mehr mechanisch ist...

Kaninchen hat geschrieben:Ich kann mit solchen Begriffen auch nichts anfangen und habe auch kein Interesse daran, so eine Hirnwichse zu lesen, aber mit dem Verbot erreicht man doch gar nichts.

Vielmehr stellt man sich auf dieselbe niedrige Stufe der Bücherverbrennung / -verbannung.

Kritikfähigkeit ist das, was man den jungen Menschen beibringen sollte, nicht S-/W-Denken.
sagt eine, die ihr Lehramtsstudium im 7. Semester abgebrochen hat...

Ahja, mit ähnlichen Argumenten arbeiten die Verbreiter von Kinderpornogaphie, Snuffvideos und andern Sauereien.Also alles legalisieren?

Der Unterschied liegt für mich darin, ob es um Gedankengut geht oder tatsächliche Straftaten und damit verbundenes persönliches Leid.
Gedanken sind frei. Bücher sollten frei sein, um Gedanken und vor allem Kritik daran zu entwickeln!

Sobald es jemanden in seiner Persönlichkeit, seinem Leben oder seiner Persönlichkeit beeinträchtigen, hört für mich die Freiheit auf!

"Tu was du willst, so lange es niemandem schadet!", das ist mein Grundsatz.
Klar komm ich auch mit dem an meine Grenzen...

Wenn ich ein Schnitzel esse, schade ich natürlich dem Schwein, der Tiger schadet auch der Antilope, die er reißt...
Ich versuche aber, das Ausmaß dessen, was ich in der Welt von anderen fordere, in Grenzen zu halten....,
indem ich vielleicht nicht täglich was vom Schwein esse, in dem ich mich maßvoll ernähre, mir möglichst nur das nehme, was ich wirklich brauche...
indem ich mich auch im Umgang mit anderen so verhalte, daß ich nur in Anspruch nehme, was ich wirklich brauche, also andere nicht nerve... usw.

Ich treffe leider immer wieder auf Menschen, die wirklich nur nehmen, die ständig Energie und Aufmerksamkeit saugen - und das wird immer schlimmer!

Anyway - ich versuche im Leben möglichst wenig Schaden und möglichst viel positive Spuren zu hinterlassen....

Aber Birgit .... wenn Du weniger Schnitzel ißt .... dann schadest Du mir aber ganz entscheidend ...
Aber im Ernst ....... ich denke einfach , das man bei bestimmten Medien , wo auch Bücher zu zählen ....... eine gefestigte geistige Reife haben muß , um " besondere " Literatur auch zu " verstehen " können .. bzw, richtig einordnen zu wissen .....
Und das können Jugendliche in der Regel so nicht unbedingt ......
Und es ergibt für mich auch keinen Sinn , wenn jemand so ein Dreck wie " Mein Kampf " oder ähnliches mag .... aber zeitgleich betonen möchte ..... das er davon in der Realität natürlich nichts von umzusetzen gedenkt .... neee ....... das ist definitiv die falsche Lektüre ....
Dann laße uns auch Horrorfilme und die Schriften vom Sade de Macic auch schon in der Grundschule freigeben ..... hier geht es ja nicht um politische Meinungsbildung , sondern um krankhafte Weltanschauungstheorien ...
Ob der Verzehr von Tieren Treblinka nahekommt ... weiß ich nicht .... die Welt existiert seit Jahrmillionen durch Nahrungsketten .... der Mensch .. so habe ich es damals in Biologieunterricht gelernt .... steht am Ende dieser Kette .... und wo ist jetzt Treblinka ... in den Mastställen der Landwirte ?
Diese Tiere hätten ja auch nie gelebt , wenn sie nicht gegessen würden .....
Wird nicht der Fortbestand alter Schweinerassen grade dadurch garantiert ... das sie ein Nischenprodukt darstellen ?
Fortbestand durch aufessen ..... um es auf den Punkt zu bringen ......
Schlachtfelder gab es sicher schon vor den Schlachthäusern ..... insofern irrt da wohl Tolstoi ... nur ist der Mensch das einzige Lebewesen , was seinesgleichen mit System umbringt .....

Hürli, ist es nicht Sinn von Schulen, den Umgang mit Lektüre zu lehren? Dafür gibt es doch Schulen, um die Kinder zu lehren, wie man Bücher liest, Kritikfähigkeit entwickelt, Inhalte interpretiert, analysiert, in ein Weltbild einordnet...

Schon damals zu meiner Zeit war es so, daß bestimmte Interpretationen mit 5 bewertet wurden, obwohl jemand nachdachte... wenn der Gedankengang nicht grad mit dem Lehrerlevel übereinstimmte...
Ich hebe sehr oft die Engstirnigkeit des "guten alten Gymnasiums" verflucht, weil ich leider damals oft angeeckt bin - aber letzlich haben sie dort den Grundstein für mein heutiges Leben gelegt:

Ich versuche, erst alles zu analysieren, bevor ich mir eine Meinung bilde... Und ich nehme mir immer das Recht, meine Meinung auch zu verändern und mich weiter zu entwickeln!

Siehste, Hürli, man kann viel annehmen....., viel behaupten....
aber geht es denn nicht in der Grundessenz darum, daß man kritikvoll mit allem umgeht?
Du wirst sicherlich auch etliche "Güllepropheten" schon vom Hof getrieben haben ....

Übrigens: Wo warst du überhaupt so lange? Hab dich schon vermißt!

Kaninchen .........stimmt ja gar nicht ......... ich habe noch nie jemanden von meinen Hof verjagt ...... das hat bisher immer noch mein Hund für mich erledigt ..... , aber vielleicht sollte ich das unleserliche Schild " VORSICHT ! Bissiger Hund " durch ein neues ersetzten .... nicht das die sich nachher immer beschweren , der Hund hätte so unvermittelt plötzlich zugebissen ....
Stimmt aber schon eher , das neben mir , auch Sue und ihre Mitstreiterinnen seit längeren hier im Landtreff im Schweigen verfallen sind .....
Zum Thema ..... Ich weiß gar nicht , ob man auch Schüler der Jahrgänge 9 und 10 einen wirklichen Umgang mit der " Deutschen Geschichte " lehren kann .... dafür sind sie schon zu sehr in ihrer eigenen Meinung gefangen ....
Wie war es denn in meiner Klasse ? Ein Drittel hatte überhaupt kein Interesse an Drittes Reich und Co ....da war der Lehrer schon froh , das sie es zeitlich überhaupt einordnen konnten ......
Das zweite Drittel arbeitete rege mit , und die waren da auch noch ansprechbar und formbar ...
Und das letzte Drittel fand eigentlich den Adolf und seine Machenschaften gar nicht so verkehrt .... und drückten den türkischen Mitschülern gerne dann auch mal so einen KZ - Satz rein ....
Das letzt Drittel hatte schon ihr " Weltbild " .. und ihre Welt war einfach ...... die hätten sich eh noch mehr für die braune Lektüre begeistert .....
Ich glaube wirklich , das man ein gewisses Lebensalter erreicht - und Erfahrung gesammelt haben muß , um zu erkennen , was wirklich Recht und was Unrecht ist .
Die Schulen können da nur noch einen gewissen Teil von erreichen und formen ......
Zu sehr spielt da wohl auch das private Umfeld und der Umgang eine Rolle .....
Ich fand es immer interessant , warum grade die , die hinter den antifaschistischen Schutzwall lebten ... noch empfänglicher waren , für braune Botschaften .
Dort gab es doch 40 Jahre keine Faschisten .....

@ Kaninchen

Wieso behauptest du, ich würde Antilopen anfallen? Sowas würde ich nie tun und verbitte mir ausdrücklich solche Unterstellungen.

Kaninchen jagen, joa, das ist was anderes.