Aktuelle Zeit: Mi Mai 01, 2024 18:53
Meini hat geschrieben:
wir müssen mehr vor Ort agieren ohne Verband, da sonst immer der Eindruck entsteht alles Lobbyisten und das finden die Leute ja auch schön autentisch ist halt so
Stellen Sie sich mal vor …….
Sehr geehrte Wurster Bürgerinnen und Bürger, stellen Sie sich vor: Sie haben gerade Ihren Rasen neu angelegt. Sie haben gegraben, gesät und geharkt und nun erfreuen Sie sich daran wie das junge Gras sprießt. Am nächsten Tag aber müssen Sie feststellen, dass Hunde auf Ihrem neuen Rasen gespielt haben, jemand mit seinem Pferd darüber geritten ist und ein Auto auf der Fläche umgedreht hat. Was empfinden Sie in diesem Moment?
Für viele Landwirte gehört es zum Alltag sich solche Bilder anschauen zu müssen. Gerade jetzt in der Zeit der Getreideaussaat kommt es fast täglich zu neue Schäden an den jungen Beständen. Flächen, die parallel zu Straßen und Wegen verlaufen, sind oft besonders stark betroffen. Auf Schlägen, die sich als Abkürzung zwischen Siedlungen und Spazierwegen anbieten, bilden sich im Laufe des Jahres stellenweise regelrechte Trampelpfade. Es hat sicher niemand etwas dagegen, wenn Stoppelfelder genutzten werden, aber in der frischen Aussaat ist es für jeden Landwirt ein Ärgernis. Sollte man sich nicht sicher sein, ob eine Fläche frei oder ausgesät ist, so sollte es doch eine Frage des Anstands sein, diese nicht zu betreten.
Stellen Sie sich vor: Sie haben in ihrem Garten ein Blumenbeet angelegt. Sie haben die Blumen gepflanzt und gepflegt und nun stehen sie in voller Blüte. Am nächsten Tag müssen Sie feststellen, dass jemand über Nacht in ihren Garten gekommen ist und einen Teil ihrer Blumen gepflückt und mitgenommen hat. Was geht bei diesem Gedanken in Ihnen vor?
Diebstähle von Feldfrüchten sind keine Seltenheit. Gerade zur Zeit der Frühkartoffelernte findet man oft Stellen, an denen sich jemand „selbst bedient“ hat. Ob Kartoffeln, Mais, Steine, Weihnachtsbäume, Feuerholz oder anderes, nichts ist in der Feldmark sicher. So lange es nicht mit dem Besitzer abgesprochen ist, ist es schlicht und einfach Diebstahl. Und die Tatsache, dass der Bauer ja soviel davon hat oder man nicht wusste, wen man hätte fragen sollen, entschuldigt die Tat nicht. Der finanzielle Schaden hält sich ja meist in Grenzen, aber der Diebstahl an sich bringt jedem Landwirt das Blut zum kochen.
Stellen Sie sich vor: Sie haben einen gepflegten Garten. Sie mähen den Rasen, harken das Laub, wässern und düngen. Es ist wirklich ein schöner Garten und alles ist sehr gepflegt. Am nächsten Tag müssen Sie feststellen, dass jemand Abfall über Ihren Gartenzaun geworfen hat. Sie finden Gartenabfälle, ein paar alte Autoreifen, einen alten Kühlschrank und einen Kanister mit einer nicht definierbaren Flüssigkeit. Was denken Sie in diesem Moment?
In der Feldmark ist so etwas fast an der Tagesordnung. Gerade jetzt im Herbst werden vielerorts wieder Laub und Gartenabfälle wild entsorgt. Einige Zeitgenossen scheinen dabei sogar ihre bevorzugen Stellen zu haben, denn im Laufe der Zeit entstehen an vielen Stellen regelrechte Abfallhaufen. Oftmals schaffen es diese Menschen nicht einmal die Plastikbeutel zu entfernen, die sie für den Transport genutzt haben. Im Frühjahr wachsen dann an vielen Stellen die Moosgebirge vom Vertikutieren und dazu gesellt sich der Rasenschnitt des gesamten Jahres. Sperrmüll wird gerne mal an Felder und Wegen entsorgt, von Elektrogeräten über Sofas bis zu kompletten Kinderzimmern. Die alten Autoreifen fliegen kurz aus dem Kofferraum, so kann man schließlich die 10 € für die Entsorgung sparen. Früher holte der Landkreis diese Hinterlassenschaften aus der Feldmark ab, aber in Zeiten leerer Kassen wurde dieser Dienst stark eingeschränkt. Der Landkreis schickt nur noch ein Fahrzeug, wenn von dem Abfall eine direkte Umweltgefahr ausgeht, wenn es sich also um den besagten Kanister mit unbekanntem Inhalt handelt. Wir können von Glück sagen, dass vielerorts die Jugendfeuerwehren und die Jägerschaft sich dafür hergeben, die Umwelt aufzuräumen. Ich bin jedes mal wieder erschrocken, welche Mengen solche Sammelaktionen ans Tageslicht fördern.
Sicher verhält sich der größte Teil der Bevölkerung in der Feldmark angemessen, einige Mitbürger aber auch leider nicht. Daher möchte ich jeden bitten, in Wald und Feld Rücksicht zu nehmen. Gerade auch in der kommenden Zeit der Grünkohlwanderungen sollte kein Leergut den Wanderweg kennzeichnen. Und sollten Sie auf einen Mitmenschen stoßen, der sich verhält, wie in diesem Artikel beschrieben, fragen Sie ihn doch mal, wie er sich fühlen würde, wenn es um seinen Garten ginge.
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