Zosse hat geschrieben:"In mir auch wohnet eine Seele,

Tiere sind nicht seelisch, sondern insinktgesteuert. Das hat mit Hormonen, Chemie und Epigenetik zu tun.
Dem Dichter kann man allerdings nachsehen, dass das Wissen darum zu seiner Zeit eher eingeschränkt war.

( Instinktgeteuerte und hormongesteuerte Wesen haben also keine Seele? Dann kenne ich viele seelenlose Männer.
Sorry fürs OT! )

Du schlankes Reh -

Du schlankes Reh, das du die Menschen fliehst,
bewegte dich dein Herz, wenn du mich siehst,
mich nicht zu fliehen, meinem Blick zu traun,
wie Deinesgleichen mir ins Aug zu schaun!

Ich weiss mich frei von jeder Mordbegier,
ich jage mich, mein Bruder, nicht in dir.
Du glaubst mir nicht? Ich bin dir nur ein Mann,
ein Mensch .. Ach, Reh, was geht der Mensch mich an.

(Christian Morgenstern 1871-1914)

Zosse hat geschrieben:( Instinktgeteuerte und hormongesteuerte Wesen haben also keine Seele? Dann kenne ich viele seelenlose Männer.
Sorry fürs OT! )

Noch schlimmer sind Weiber, die Tiere vermenschlichen...z. Bsp. mit Hunden ins Bett gehen....

Ein Reh springt hoch, ein Reh springt weit.
Warum auch nicht, es hat ja Zeit.

(Heinz Erhardt)

Isarland hat geschrieben:

Zosse hat geschrieben:( Instinktgeteuerte und hormongesteuerte Wesen haben also keine Seele? Dann kenne ich viele seelenlose Männer.
Sorry fürs OT! )

Noch schlimmer sind Weiber, die Tiere vermenschlichen...z. Bsp. mit Hunden ins Bett gehen....

Die Ärzte – Claudia hat 'nen Schäferhund
https://www.youtube.com/watch?v=rDEvucnEDBo

Sorry, das mit dem Reh sehe ich seit heute morgen differenzierter.
Der Gutachter sowie der Leihwagen lassen sich Zeit. Hätte besser das Reh so getan.
Grüße aus Selkirk

Da ist aber nicht das Reh dran schuld, sondern die unangepasste Geschwindigkeit!
Aber das Reh hat vermutlich mit seinem Leben dafür zahlen müssen.

Vermutlich, bin nicht vor Ort gewesen.
Grüße aus Selkirk

Ich hoffe Reh und Menschen geht es gut.
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Bis auf weiters

Das Messer blitzt, die Schweine schrein,
Man muß sie halt benutzen,
Denn jeder denkt: »Wozu das Schwein,
Wenn wir es nicht verputzen?«

Und jeder schmunzelt, jeder nagt
Nach Art der Kannibalen,
Bis man dereinst »Pfui Teufel!« sagt
Zum Schinken aus Westfalen.

(Wilhelm Busch 1832-1908)

Das Lied vom Motorrädle

I sott a Motorrädle hau,
des ka wohl a jeder verschtau,
drum hon i en Nagelnuis kauft,
e Rädle, des saumäßig lauft.

Do fahr i ganz luschtig drauf los,
achtzg Kilometr sinds bloß
Potz-Kuckuck, des dauret it lang,
bis i an re Stroßebah hang.

Zwoi Weibr, dia machet en Schwätz,
wia Goißböck, so machet se Sätz!
Se springet mr grad in mei Rad:
zue dritt lieg' mr drin im Salat.

Grad num von dr Schtadtapothek,
do rast auf mi zue en Kolleg.
Z'mol hangt an meim Roller en Schuah,
vom Fuaß no en Fetza drzua.

I fahr liabr naus aus dr Schtadt,
dia Bulla, dia hon i doch satt!
Acht Schtrofzettl hon i im Sack,
dia Dinger sind it noch meim G'schmack.

So gohts etzt aufs Land frisch drauf los,
vo hinta und vorna schpritzt d'Soß,
i iebrfahr in ra oinziga Schtund
acht Henna, vier Gäns und en Hund.

En Baur, der ladt grad sein Mischt,
do hon i a Gosch voll v'rdwischt,
's hot it grad noch Kalbsbrota g'schmeckt,
i hett liabr was anderes g'schleckt.

Am Weg schtoht en schtoialta Ma,
den fahr i an 'd Schieboiner na.
Der wird wohl sei A'denka hau,
meim Roller und mir hot's nix tau.

Zwoi Auto, dia raset drher,
i hau glei denkt, des geit a Malöhr:
Dia Rammel, dia fahret um d'Wett,
und mi U'glückswurm sähet se net!

'S geit en donndrmäßiga Krach,
und i fliag kopfiebr in a Lach,
wach erscht wiedr auf imma Saal:
se saget, des sei a Schpital.

Mein Kopf schteckt ganz imma Schlips,
alles andre in Watte und Gips.
So lieg i halt kläglich im Nescht,
vom Kerle en trauriga Rescht.

Sei guat, daß i s' Rädle it sieh,
se saget, 's sieht grad aus wie i.
Etzt simmer halt boid ausranschiert:
weil 's flicka sich nemme rentiert.
Schwäbisches Volkslied Verfasser nicht feststellbar

Die ganzen Breissn hier werden das kaum lesen, geschweige denn verstehen können.

Isarland hat geschrieben:Die ganzen Breissn hier werden das kaum lesen, geschweige denn verstehen können.

Reicht doch ,wenn es die Südländer verstehen

Kind und Kuh

Kuh, die weiße Milch uns gibt,
Bist ja heute so sehr betrübt,
Sprangst auf der grünen Weide doch
Gestern so froh mit dem Kälbchen noch;
Heute sprichst du kläglich: Muh, muh!
Sag, was fehlt dir, liebe Kuh?

Ach, der Fleischer ist früh gekommen,
Hat mir mein buntes Kälbchen genommen,
Hetzte die bösen Hunde ihm nach,
Gab ihm gar manchen harten Schlag!
Kind darf froh bei den Eltern sein;
Fleischer macht todt das Kälbchen mein.

Aufgabe: Abschreiben und Auswendiglernen!

( aus: Fibel oder der Schreib-Lese-Unterricht für die Unterklassen der Volksschule, 1906)

O wie so trügerisch (La donna è mobile) (Rigoletto: Herzog, 3.Akt)
Giuseppe Verdi

O wie so trügerisch, sind Weiberherzen
Mögen sie klagen, mögen sie scherzen
Oft spielt ein Lächeln um ihre Züge
Oft fliessen Tränen, alles ist Lüge
Habt ihr auch Schwüre zum Unterpfande
Auf lichtem Sande, habt ihr gebaut
Habt ihr gebaut
Ja, habt ihr gebaut
Sehnt euer Herz sich, nach süssen Stunden
Ein holdes Liebchen ist bald gefunden
Doch bitt're Reue, wird der empfinden
Der nur an Eine, sich fest will binden
Habt ihr auch Schwüre zum Unterpfande
Auf lichtem Sande, habt ihr gebaut
Habt ihr gebaut
Ja, habt ihr gebaut

Dann mal norddeutsche Kultur. Übersetzung steht unten. Zum Thema Solidarität.

Krachen un Huulen un barstende Nacht.
Düüster, — un Flammen in råsende Jagd!
Een Schrie dörch de Brandung!!!

Un brennt de Heven, so süht man goot:
Een Wrack op de Sandbank! Noch weegt dat de Floot;
glieks geiht dat in'n Afgrund.

Nis Randers luert — un ohn' Hast
seggt hee: "Dor hangt noch een Mann in'n Mast;
wi mööt em hålen!"

Dor fåådt em de Modder: "Du stiggst mi nich in!
Di will ik beholen, — du bleevst mi alleen;
ik will't, — dien Modder! —

Dien Vadder güng ünner, ok Momme, mien Söhn;
dree Johr ik nu üm Uwe all ween!
Mien Uwe! — Mien Uwe!"

Nis geiht op de Brüch, —de Modder em nå!
Hee wiest nå dat Wrack — un seggt: "Ik gåh!!!
Un sien Modder?"

Nu springt hee in't Boot, un mit em noch söss:
stoltet, hartet Friesengewächs!!!
Foorts suust de Ruder! —



Boot nerrn, — Boot båven — een Höllendanz!!!
Nu mutt dat zerschmettern ... — Nee!!! Dat blifft ganz!
Wo lang? —Wo lang???

Mit füerige Gieseln pietscht dat Meer
de Minschen fretenden Rosse dorher!
See snuuvt — un schüümt!

As hachelnde Hast se tosåmen dwingt!
Een op de Nack vun de anner springt,
mit stampende Hoven!

Dree Wedder tohopen!!! — Nu brennt de Welt!
Wat dor ...? — Een Boot, dat landwarts höllt!
See sünd dat! — Se kååmt!

Un Oog un Ohr in't Düüster spannt ...
Still! — Röppt dor nich een?
Hee schriggt dörch de Hand!
"Segg't Modder: dat's Uwe!!!"

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Krachen und Heulen und berstende Nacht,
Dunkel und Flammen in rasender Jagd -
Ein Schrei durch die Brandung!
Und brennt der Himmel, so sieht mans gut.
Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut;
Gleich holt sichs der Abgrund.
Nis Randers lugt - und ohne Hast
Spricht er: "Da hängt noch ein Mann im Mast;
Wir müssen ihn holen."
Da faßt ihn die Mutter: "Du steigst mir nicht ein:
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
Ich wills, deine Mutter!
Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
Mein Uwe, mein Uwe!"
Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach!
Er weist nach dem Wrack und spricht gemach:
"Und seine Mutter?"
Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs:
Hohes, hartes Friesengewächs;
Schon sausen die Ruder.
Boot oben, Boot unten, ein Höllentanz!
Nun muß es zerschmettern ...! Nein, es blieb ganz ...!
Wie lange? Wie lange?
Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer
Die menschenfressenden Rosse daher;
Sie schnauben und schäumen.
Wie hechelnde Hast sie zusammenzwingt!
Eins auf den Nacken des andern springt
Mit stampfenden Hufen!
Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt!
Was da? - Ein Boot, das landwärts hält -
Sie sind es! Sie kommen! - -
Und Auge und Ohr ins Dunkel gespannt...
Still - ruft da nicht einer? - Er schreits durch die Hand:
"Sagt Mutter, 's ist Uwe!"

Gibt auch einen Song von Achim Reichel