Lometas hat geschrieben:...daß die Grünen verhindern wollen, daß ihr nur noch die Arbeitstiere der Chemie-Konzene, der Pharma-Konzerne, der Schlachter- Fleischverarbeiter wie z.B. der Konzern in Rheda-Wiedenbrück, der Hersteller von neuen Agrar-Maschinen im Nachbarort, seid.
Die Politiker (AUCH DIE GRÜNEN!) geben über EU, Schengen, WTO, usw. vor, daß die Bauern am Weltmarkt konkurrenzfähig sein müssen - trotz der in vielen Bereichen höheren Auflagen.
Der Grünen-konforme Betrieb ist aber für den Massenmarkt (also für die Versorgung von 80 Mio Bundesbürgern!) bei dieser Politik nicht konkurrenzfähig. Also benötigt er zum Überleben noch mehr Subventionen. Ist das die bessere Alternative, noch mehr am Tropf des Staates zu hängen?
Lometas hat geschrieben:Ich war jahrelang mit einem Dorfmetzger befreundet, er kannte auch die Zustände in großen Schlachthöfen wo so mancher Bolzenschuss daneben geht, weil dort meist Sklaven für einen Mini-Lohn beschäftigt werden. Dieser Metzger hat mir geschworen, daß er immer alle seine Schlachttiere sehr sorgfältig beteubt/getötet hat, es wäre ihm noch kein Schuß daneben gegangen. Ich kannte aber auch einen Arbeiter in einem Großschlachtbetrieb der mir total fürchterliche Sachen erzählt hatte, es war der Betrieb in Rh.-Wied.
Welcher Selbständige redet die Konkurrenz schon gut?
Und an wievielen Schlachtungen ist der Arbeiter im Großschlachtbetrieb beteiligt, und an wievielen der Dorfmetzger? Wer hat also wohl mehr erlebt?
Lometas hat geschrieben:Ich meine, wenn Bauern-Nutztierzüchter ihre Produkte an gewissenlose Händler/Schlachter verkaufen, sind sie ungebildet. So ungebildet, als wenn sie fast nicht lesen können.
Diesen Spruch halte ich für eine grobe Beleidigung , auf die ich normalerweise nicht reagiere.
Da ich aber grad gut drauf bin, und Du in der Materie offensichtlich recht unbewandert bist, hier noch eine kleine Geschichte aus dem wahren Leben:
Meine paar Mastschweine gehen nicht an einen Schlachthof, sondern an den örtlichen Metzger. Das hat aber in erster Linie logistische Gründe, keine ideologischen und schon gar keine finanziellen.
Der Metzger bezahlt mir keinen Cent mehr wie die Schlachthöfe. Eher im Gegenteil, ich habe hierdurch höhere Ausgaben, z.B. weil der deutsche Verbraucher kein Fett mag. Also erwartet der Metzger, dass alle von mir gelieferten Schweine mager sind. Im Gegensatz zu den Schlachtunternehmen kann er eben nicht so einfach die fetteren Stücke ins Ausland verkaufen. Magere Schweine benötigen aber höherwertiges und damit teureres Futter. Finanziell honoriert wird mein Mehraufwand vom Metzger aber nicht, der bezahlt trotzdem nur den Durchschnittspreis der Schlachthöfe (und ja, ich hab's schon probiert, mehr zu verlangen!).
Ob der Metzger die Tiere besser oder gar schlechter behandelt als der Schlachthof, weiß ich nicht. Auch er hat Mitarbeiter bei der Schlachtung, und auch die müssen ranklotzen.
Und er hat auch kein Interesse an "artgerechteren" Schweinen oder garantiert gentechnikfreiem Futter, da seine Kunden das nicht nachfragen, also den höheren Preis nicht bezahlen würden.
Aber leben kann ich von den paar Schweinen nicht, dafür bin ich viel zu klein. Der Bauer aber, der von der Schweinemast lebt, muss eben sehr viele Schweine mästen. So viele, dass sie nicht an die paar kleinen Dorfmetzger zu verkaufen sind. Der hat keine Wahl, als an die Schlachthöfe zu liefern - oder den Laden dicht zu machen.
Und der Verbraucher kauft eben den Großteil des Fleisches nicht mehr beim örtlichen Metzger, sondern beim Discounter.
Btw. den Bauern die Verantwortung zuzuschieben, WIE die Tiere geschlachtet werden, oder wie die Schlachter ihre Mitarbeiter entlohnen, halte ich für ziemlich daneben.
Den Titel des Threads halte ich übrigens auch für suboptimal.