Aber was verstehen wir unter bäuerlicher Landwirtschaft?
Jedes Kind weiß, was einen Bauernhof ausmacht. Mit
einem Bauernhof verbinden wir die Vorstellung von
Kühen auf der Weide, Schweinen im Stroh, Hühnern auf
dem Mist, Feldern, Feldwegen und Bächen. In das Bild
gehören Obstbäume und der ursprüngliche Bauerngarten,
der Trecker auf dem Acker, die Scheune voller Heu und
natürlich Bäuerin und Bauer. Der Bauernhof ist wie ein
Kindheitstraum, ein schöner Ort. Nicht umsonst wird Idylle
auch und vor allem dort bemüht, wo sie gar nicht mehr
existiert, etwa wenn für Produkte aus der Agrarindustrie
geworben wird.
Doch aller romantischen Verklärung zum Trotz verkörpert
dieses Bild vom Bauernhof nach wie vor das, was gute
Landwirtschaft ausmacht. Etwas nüchterner ausgedrückt
steht der Bauernhof für die nachhaltige Erzeugung qualitativ
hochwertiger Lebensmittel und für artgerechte
Tierhaltung. Er liefert Beiträge zum Klima- und Umweltschutz,
für den Erhalt der Biodiversität und für eine
dezentrale regenerative Energieerzeugung. Bäuerliche
Landwirtschaft bedeutet auch unternehmerische Selbstständigkeit
und gute Arbeitsplätze für Familienarbeitskräfte
und Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Oder
wie wir es in der EU nennen: das europäische Agrarmodell
einer multifunktionalen Landwirtschaft, die nicht nur
Lebensmittel produziert, sondern auch Kulturlandschaften
pflegt, öffentliche Güter bereitstellt, lebendige ländliche
Räume schafft und Einkommen generiert. Das ist die bäuerliche
Landwirtschaft, die wir meinen.
Eine solche Landwirtschaft ist notwendig, um den
Herausforderungen
des Klimawandels, des Artensterbens
und des Hungers begegnen zu können. Unsere Gesellschaft
verlangt nach ihr. Das zeigt die wachsende zivilgesellschaftliche
Bewegung gegen Massentierhaltung und
für eine andere Landwirtschaft. Und sie ist möglich, das
beweisen die zahlreichen ökologisch und tiergerecht wirtschaftenden
Betriebe, die längst eine andere Landwirtschaft
praktizieren.
http://f-ostendorff.de/fileadmin/datens ... altung.pdf
Die Grünen haben mit ihrem Text wieder mal bewiesen, daß sie von Landwirtschaft immer noch nichts verstehen.
Sie scheinen das Lehrbuch von Pol Pot abgekupfert zu haben. Ich kann mir aus heutiger Sicht nicht vorstellen, daß sie für ihre Vorstellung von Landwirtschaft genügend Bauern finden würden.