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Harvestereinsatz - Meinungsaustausch

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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33 Beiträge • Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
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Beitragvon W-und-F » Mo Feb 05, 2007 9:59

Habe das Thema nun geteilt, bitte postet hier euere Meinungen zum Thema Harvestereinsatz.
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Beitragvon Waldschrad » Mo Feb 05, 2007 10:38

Hallo,

wie immer hat der Harvestereinsatz 2 Seiten. Klar der Harvester verursacht Befahrungsschäden auf der Rückgegasse, ist aber meistens nicht der Harvester sondern der Forwarder der öfter beladen über die Gasse fährt. Nur wer macht heute noch wirtschaftlich motormanuell Holz bis BHD 20, ganz von der körpferlichen Belastung bzw den Unfallrisiko zu schweigen. Meiner einschätzung nach liegt das Problem nicht in der Durchführung der Arbeit sondern mehr in der Planung.

Wenn Harvestereinsätze geplant werden, wird oft sehr viel entnommen, um den Einsatz rentabel zu machen, was wieder die Bestandsstabilität gefährdet. Denn ein nochmaliger Einsatz in z.B. 2-3 Jahren, wenn sich der Bestand vom Eingriff erholt hat, ist ja nicht wirtschaftlich. Vor allem dann, wenn das Holz auf dem Stock an den LU verkauft wird, denn der will ja was verdienen. Was die Befahrungschäden angeht ist eben immer die Frage, wann der Eingriff erfolgt, ich hatte letzen Winter auch einen Harvester bestellt und habe keine Befahrungschäden, da der Boden vollständig gefrohen war, auch die Erschließung mit Rückegassen hatte ich im Vorjahr schon durchführt, damit sich der Bestand etwas erholen kann und dann keine Gassen im 20m Abstand. Dann muss man halt die Bäume in zwischenraum manuell vorliefern. Kann Sie aber auch wie ich, zur Stabilisierung des Bestandes noch ein paar Jahre länger stehen lassen und dann erst entnehmen. Nur so ein Verfahren kann man eben nur im Pivatwald durchführen, wenn man nicht auf den kurzfristigen Gewinn aus ist.
Was die Größe und Breite der Rückegasse angeht halte ich es für sinnvoller geziehlt entsprechend breite Rückegassen zu schlagen, als auf schmalen schlangenlinienförmigen sich meist von selbst ergebeden Pfaden duch den Bestand zu fahren. Flächenmäßig, als Fläche die dem Bestand zur Nutzung entzogen wird macht das keinen Unterschied. Im Gegenteil am Rand des "Zufallspfads" werden jede Menge Bäume angeschrammt, weils halt mal wieder Eng ist und ein Stamm ausschehrt. Am Rand von solchen Gassen findet meist nur D Holzproduktion statt.

Wie gesagt, Harvestereinsätze im Schwachholz sind vor allem eine Sache der Planung und man sollte nicht immer den Aspekt der Wirtschaftlichkeit in der Vordergrund stellen, sondern auch an den verbleibenden Bestand denken und bei widrigen Bedingungen die Maschine mal stehen lassen.
Harvestereinsätze im Starkholz sind aber noch ein anderes Thema, da dort wesentlich schwerer Maschinen eingesetzt werden. bzw. oft wird auch mit dem Starkholzharvester ins Schwachholz gefahren, nur damit sich die Maschine rechnet.

Das Problem ist meiner Meinung nach nicht der Harvester sondern der aus den hohen Investitionskosten entsehenden Druck zur Wirtschaftlichkeit auf Teufel komm raus!! da spielt der Zustand des verbleibenden Bestandes keine rolle!!!


Gruß
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Beitragvon Moier » Mo Feb 05, 2007 14:00

So Leute

Rückezug/-wagen:
Es muss aber das holz zu Säge gebracht werden und das geht nur mit dem rückewagen/zug der auf der RÜCKEGASSE unterwegs ist. Das argument das die gassen schuld sind am dilemma "kyrill" ist kann ich nicht bekräftigen. Zu beachten, die Gassen sollten nicht näher als 30meter stehen und nicht breiter als 4meter sein.
Man darf nicht übersehen das in unseren (bayrischen) wäldern durch massive fichtenbestände so viel holz nachwächst welches NUR durch systematische Erschliessung vor dem "Käfertod" bewahrt werden kann! Ganz wichtig hier die Mobilisierung der Privatforsten. Denn wenn man mal durch solche Bestände spaziert ist es meiner Meinung nach erdrückend wie hier fette Bestände vor sich hingemästet werden. Naturnaher Wald sieht anders aus!

zum Harvestereinsatz:
Das a & o der Hochmechanisierten Holzernte ist die Erfahrung und das Können der Maschinenführer. HIER liegt das Hauptproblem. Auf unseren 30ha Fichtenstandort setzten wir seit 7 Jahren gezielt die Maschine ein (Lohnunternehmer). Bis auf heuer. War die letzten 2Jahre sehr entäuscht über die Arbeitsqualität so das ich durch freie Arbeitskapaziäten (was man nicht unterschätzten darf!) dazu fähig war die über 200fm langholz alleine einzuschlagen.
Erklärung: Die ersten Jahre war der Kostendruck noch relativ gering und die Fachkräfte (=Maschinenführer) vorhanden. Einmal war sogar ein Werksfahre von Timberajack da welcher seit 20jahren in Skandinavien schon Erfahrungen sammeln konnte. Doch mit zunehmender expansion des Unternehmens wurden junge fahrer auf diese Hochkomplexen Maschienen gestetzt denen gesagt wurde "fm, fm, fm und nochmals fm" Dementsprechend war auch die arbeitsqualiät. So hat das Unternehemen durch schlampige Arbeit der letzten Jahre die gut 2000 Euro heuer an mir NICHT verdiente!
Weiterere Fakten in Punkto Staatswald WENN DAS PERSONAL DIE OBENGENANNTEN VORRAUSSETZUNGEN MITBRINGT: Jeder okonomisch und ökologisch denkender Unternehmer versucht doch durch geringstmögliche(n) Kosten und Aufwand bei größtmöglichster Sicherheit und Umweltschutz zu wirtschaften.
- Kosten: geht nicht wenn durch zu übertriebenen Lohnnebenkosten zu hohe Vergütungen nötig sind (über Daumen:20 Waldarbeiter ersetzten 1 Harvester)
- Aufwand: Bei Harvester und Rückezug kurze und rationelle Arbeitsabschnitte
- Sicherheit: Gefahren Bei der motormanuellen Holzernte
- Umweltschutz: Kein flächiges Befahren was der Naturverjüngung (spart Kosten) einen grossen Vorteil bringt.

Fazit:
1.Es ist eine systematische Erschliessung wegen überquillenden Holzvorrates sehr von Nöten.

2. Ja zu Harvestereinstätzen NUR wenn die Qualifikation der Arbeitskraft ausreichend ist und sonst keine Arbeitskräfte vorhanden sind!
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Beitragvon Krampen-Kalle » Mo Feb 05, 2007 18:50

Die Frage, ob ein Harvestereinsatz richtig oder falsch ist, stellt sich gar nicht.
Der Schneedruck im letzten Winter hat bei uns 3ha komplett geplättet, die maschinell in zwei Tagen aufgearbeitet waren.

Wir selbst hatten manuell noch mehr als genug mit den einzeln geknickten Bäumen zu tun.

Ohne Harvester wären die 300fm Holz ein schönes Fressen für den Käfer geworden.
Der Harvester ist eine super Sache, wenn man ihn braucht.
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Beitragvon Markus K. » Mo Feb 05, 2007 22:27

das die Harvester notwendig sind, bestreite ich nicht. Im Gegenteil.

Moier hat geschrieben:Das a & o der Hochmechanisierten Holzernte ist die Erfahrung und das Können der Maschinenführer. HIER liegt das Hauptproblem.


Genau das ist der Punkt. Wenn der Hobby-Holzmacher im Staatswald bzw. Bundesforst so einen Verhau hinterlassen würde wie manch ein Harvestermaschinist, der würde wohl das nächste mal nur Äste bergen dürfen.

1.Es ist eine systematische Erschliessung wegen überquillenden Holzvorrates sehr von Nöten.


Hierzulande wird immer von nachhaltiger Forstwirtschaft gesprochen, gehört da nicht ein wieder-aufforsten mit dazu? Speziell meine ich hier z.B. Windwurfflächen. Mir ist da eine bekannt (mehrere Ha), da stehen jetzt noch ein paar Pappeln und Kiefern (seit Lothar), jetzt ist´s noch etwas weniger seit Kyrill. Aber seit 2000 ist die Hauptvegetation in dem "Wald" Gras.
Gruß Markus

ein Schlepper kann nicht rot genug sein!
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Beitragvon Waldschrad » Di Feb 06, 2007 12:23

Hallo,

da sieht man halt wieder den Zwang zum grandenlosen Kosten senken, der hastig und unsauber arbeitende Fahrer macht eben mehr Fm in der Stunde, wie der Wald dann aussieht ist zweitrangig solange der Preis stimmt. Da zeigt sich dann wieder der Sinn oder Unsinn der öffentlichen Ausschreibung von Aufträgen, zu dehen Forstabeiten seit geraumer Zeit gehören.

Gruß
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Unterschied Deutschland / Belgien

Beitragvon 1060Premium » Di Feb 06, 2007 14:45

Hallo,

so zu diesem Thema möchte ich mal was schreiben.
Voraussetzen muss ich, dass ich nur 100 Meter von der deutschen Grenze wohne und selber Waldbestand in Belgien und in Deutschland habe.
Ich sehe zu allererst einen riesigen Unterschied in der forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Fichtenbestände in B/ D. In Belgien wird viel früher durchforstet und dies zum Teil auch maschinell (Foto folgt) . Aber in B wird hauptsächlich Langholz rausgeholt (mit dem Harvester aufgearbeitet) , also nicht mit dem Rûckezug sondern mit kompakten Rückermaschinen . Dazu werden auch keine Rûckegassen angelegt , dies erst bei forstgeschrittenen Durchforstungen wenn die Lângen zu groß sind.

Ich muss sagen dass die meisten der durchforsteten Bestände nach Beendigung der Arbeit keineswegs verwüstet aussehen, sondern gepflegt.
Die Harvesterfahrer (teilweise Deutsche) haben den primären Auftrag den Bestand zu schützen und möglichst wenig Schaden zu machen .

ich kann euch versichern , dass man Durchforstungen mit Maschinen machen kann und man keinen Unterschied zur manuellen Holzernte sieht.

(anbei noch ein Bild von einem kleinen Harvester für die 1. Durchforstung)

Mfg,

werner
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bobcat 1.JPG
bobcat 2..JPG
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Beitragvon Waldschrad » Di Feb 06, 2007 15:04

Hallo 1060Premium,

fährt dann der Baggerharvester flächig durch den Bestand oder auch auf einer Gasse und das Holz wird ggf mit der Winde vorgeliefert?

Das ist nämlich in D auch das Problem, es wird mit dem Starkholzharvester nur um die Maschine auszulasten auch ins Schwachholz gefahren. Mit entsprechendem Ergebnis, was die Rückgasse angeht.

Gruß
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flächige Befahrung

Beitragvon 1060Premium » Di Feb 06, 2007 15:29

er befährt den Bestand flâchig, man sieht nach getaner Arbeit keine Gassen . Hin und wieder muss allerdings , je nach Gegebenheit der Topographie und nach Dichte des Bestandes mit dem Seil oder dem Pferd für die Rückermaschine angeliefert werden . Dabei handelt es sich teilweise um schmale LKT - Knicklenker oder Holder oder Kompakttraktoren . Wenn Rückegasse, dann nicht unbedingt schnur gerade und nicht breiter als nötig .

Ich hatte letztes jahr eine Forstamtsleiterin aus dem Hunsrück zu Besuch und wir waren die Maschine bei der Arbeit begutachten. Sie war begeistert und hat sich umgehend die daten des Lohnunternehmers besorgt.
Dieser Lohnunternehmer hat 2 baugleiche kleine Bobcat (1.05 breit ) und hat letzten Monat eine bekommen , der eine Nummer größer ist , dh 1.50 Breit und 3.5 Tonnen schwer.

werner
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Beitragvon Waldschrad » Di Feb 06, 2007 16:33

Hallo,

das ist für Schwachholzbestände sicherlich keine schlechte Lösung nur in D ist eben das flächige Befahren nicht erlaubt. Rückegassen halte ich generell schon für nötig, allerding nicht in einen Abstand von 20 m wie sie ine Harvester braucht und dann nicht 5m breit, wie z.B. für den Impex Königstieger notwenidig.
Ich bin von 20 Jahren auch mit einem leichten Schlepper durch den Bestand gefahren und heute sehe ich noch die Rückeschäden. Ich arbeite daher mit Rückgassen im Abstand von 40-50m, damit ergibt sich eine durchschnittliche Rückeentfernung von ca 30m und auf dieser Länge kann man auch noch einen Stamm ohne Schäden am Bestand beiseilen. Bei größeren Enternungen ist es oft kaum mehr möglich eine gerade Seillinie zu finden und man verursacht zusätzliche Rückeschäden, wenn der Gassenabstand noch größer wird.

Mit dieser Technik habe ich meine Rückeschäden deutlich reduziert.

@1060Premium weißt Du wie das gesamte Arbeitsverfahren mit diesen kleinen Maschinen aussieht und welche Sortimente sie machen?

Gruß
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@ Waldschrad

Beitragvon 1060Premium » Di Feb 06, 2007 20:54

also die Maschinen sind hauptsächlich für 1. und 2. Durchforstung im Fichten oder Lärchenbestand eingesetzt. Die Astung darf nicht zu stark sein , sonst schaffen es die Maschinen nicht . Douglas ist zb schwierig .

Das Holz bleibt lang , es werden keine Abschnitte gemacht . Max Dicke +/- 30 cm ( meine Einschätzung , habe nicht nachgemessen). Aber bei noch dickerem Holz bleibt der Bagger nicht stehen .

Was die kosten pro Fm , weiss ich allerdigs nicht . Meistens wird aber mit der Motorsäge vorneweg abgemacht .

Mfg,

Werner
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Beitragvon Fendt412 » Di Feb 06, 2007 22:12

Dann übernimmt so ein kleiner Harvester nur das Ausasten, wie ich das verstehe?
Sicherlich auch sehr nützlich, da man beim manuallen Asten mit der Motorsäge doch immer eine Zeit damit beschäftigt ist!
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Beitragvon haldjo » Mo Mai 14, 2007 19:42

Also zum Thema Harvester folgendes:

Wir setzen in unserem Betrieb 4 Harvester ein, und wenn ich sowas höre wie "Die machen den Wald kaputt und räumen nicht auf" dann muss ich mir schon an den Kopf fassen.

Ein guter Harvesterunternehmer achtet darauf dass der Wald geschont wird, und das Reisig in den Gassen dient der Stabilisierung und Bodenschonung.
Die zerstörten Wälder(was zugegebenermasen leider auch vorkommt) resultieren daher dass niemand für die Schonung bezahlen will.

Wie gehören beispielsweise nicht zu den Dumpingpreis fahrern, und trotz allem haben wir inzwischen jede Menge arbeit, weil unsere Kunden sehen, dass wir auf den Wald achten und ihn schonen.

Leider dauert diese Erkenntniss bei den Kunden sehr lange und Kostet den Unternehmer eine Menge Geld.

Das sollte immer im Hinterkopf behalten werden.
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Beitragvon Holzprofi » Mo Mai 14, 2007 20:08

Moin an alle

So hier ist meine Meinung:
Wenn es darum geht 100 ha Fichtenbestände kahlzuschlagen, dann ist der Harvester natürlich die erste Wahl. Auch bei der Käferholzernte und der Sturmaufarbeitung findet der Harvester seine berechtigung. Das kann ich alles akzeptieren.
Aber:
Wenn in einem Fichtenbestand nur einezelne Bäume entnommen werden sollen, so finde ich den Harvestereinsatz völlig übetrieben und unnötig.
Ich denke, keiner kann abschtreiten, dass der Waldboden nach einem harvestereinsatz aussieht wie Sau und das man riesige, schlammige Fahrspuren im Bestand hat. :evil:
Und das alles füt eventuell 15 Stämme. Dessweitern kommt ein Forstarbeiter mit mehr oder weniger mühe an jeden Stamm heran, ohne sonderlich viel zu beschädigen. Ein harvester brauch alle 25 meter eine Rückegasse, die nach dem Einsatz eher einem acker gleicht als einem gesunden Waldboden.
Und noch was: Wenn ein Harvester 10 mal die Rückegasse rauf und runter gefahren ist, ist es dort ordentlich schlammig. Das ist die eine seite, aber das geerntete Holz wird durch diesen Matsch durchgezogen und die Stämme sehen nacher aus wie Sau.
Ein benachbartes Sägewerke, von dem ich den Chef ganz gut kenne sagte mir mal, dass sie kein Harvesterholz mehr annehmen würden, weil die Stämme so verschmutzt sind, das nach 5 Stämmen die Sägeblätter stumpf sind.

Der Harvester hat seine Vorteile, wenn es um Kahlschlag geht, denn da ist es ja eher zum Vorteil, wenn der Waldboden für die wiederaufforstung etwas umgewühlt ist. Und ist manche Arbeit mit dem Harvester wesentlich sicherer als mit der Motorsäge.
Aber wenn im Wald alle 25 meter eine Rückegasse vorzufinden ist, die eher einem Schützengraben ähnelt, nur wegen 15 Stämmen und das Holz dann nacher auch noch aussieht wie sau, da denke ich mir, das könnte man auch anders lösen. :x

Meine Meinung

Gruß Janik
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Beitragvon haldjo » Mo Mai 14, 2007 21:07

ich weis ja nicht was bei auch für harvesterunternehmen fahren, aber mit so ner praxis wären wir schon lange pleite.

50 meter Gassen reichen voll und ganz aus, der rest muss eben vorgeliefert werden.
Und wenn der fahrer ddie Abschnitte neben der Gasse ablegt, und nicht im schlamm(was ja auch zweckmässiger ist) sind sie auch nicht verschmutzt, und können vom forwarder schmutzfrei am waldweg gepoltert werden.

ausserdem fährt ein harvester in der regel nur 1 mal die gasse rauf/runter, jedoch max 2 mal wenn noch vorgeliefert werden muss.

und seht euch doch mal so ne durchforstung nach einem halben jahr an, ihr werdet feststellen dass sie dann schon viel besser aussieht.

wir zumidest fahren viele durchforstungen, und das würde ich sagen, waldbaulich sinnvoll.
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