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Hofübergabe mit Hindernissen

Schildern Sie hier hier Ihre Erlebnisse aus ihrer Familie und Freizeit.
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Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon ajohann87 » Di Jan 10, 2012 19:36

Hallo zusammen.
Ich bin neu hier, allerdings hab ich mich schon fleißig durch einige Themen gelesen. :D
Aber nun gleich zu meinem Anliegen, bei mir steht die Hofübergabe bevor und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich freuen soll oder nicht :roll:
Kurz zur Situation: Vater gerade 65 geworden, Mutter vor 8 Jahren gestorben, Vater seit 4 Jahren mit neuer Lebenspartnerin, nicht verheiratet. Ich selbst bin 24, seit 7 Jahren in einer Beziehung, nicht verheiratet, keine Kinder. 3 Geschwister vorhanden, alle älter, alle verheiratet, mit der Landwirtschaft nichts am Hut.

Bei uns war schon immer klar, ich bekommen den Hof, da ich der jüngste bin und der einzige der Interesse an der Landwirtschaft hat. Daher hab ich auch auf dem Hof geholfen, mit Freude, seitdem ich laufen kann. Seit meiner Grundschulzeit war das auch nötig, da meine Mutter damals schon an Krebs erkrankt war und dadurch deutlich gezeichnet war. Kurzum, es war für sie ein langer Kampf den sie 2004 leider verlor. Zu dieser Zeit waren alle meine Geschwister schon ausgezogen, mein Vater und ich waren nun alleine auf dem Hof. Und wie das so ist, hatte mein Vater mit Haushalt nichts am Hut und für ihn brach, wie für mich, eine Welt zusammen. Trotzdem musste es weitergehen, also war ich neben meiner Ausbildung zum Mechaniker auch noch Hausfrau und Knecht auf dem Hof. Meine Geschwister glänzten in der Zeit durch kluge Sprüche aus der Ferne, genauso wie jedoch mit ihrer Abwesenheit. Alles in allem war es eine schwere Zeit, jedoch hatte ich jeden Tag ein gutes Gefühl da ich ja wusste für was ich das alles mache. In der Zeit lernte ich auch meine heutige Freundin kennen, die nicht aus der Landwirtschaft kommt, jedoch von Anfang an im Haus und am Hof mithalf und mich bei der Hausarbeit entlastete. Auch das Verhältnis zwischen ihr und meinem Vater schien zu passen, schließlich packte sie mit an ohne zu meckern, was anderes zählt für ihn eh nicht. Aber naja.

2008 war es dann soweit. Mein Vater verkündete, sich sein einigen Monaten mit einer Frau zu treffen. Ich freute mich für ihn, da er sehr unter seiner "Einsamkeit" zu leiden schien und somit wurde ein Treffen mit Ihm, seiner Freundin mir und meiner Freundin vereinbart. Was soll ich sagen, der erste Eindruck ist meistens der richtige, und dieser war nicht wirklich gut. Aber das habe ich meinem Vater ihm zu liebe verschwiegen. 2 Wochen nach dem Treffen verkündete mein Vater, dass seine Partnerin zu uns zieht. Eine Woche später war sie da. Sie kannte sich zu diesem Zeitpunkt ganze 4 Monate, in denen sie sich nur an den Wochenenden sahen :shock:
Ab dem Tag wurde alles anders. Vom ersten Tag an wetterte die Frau gegen mich und meine Freundin, bezeichnete uns als faul, wir machen nur Dreck usw. Das schlimmste an der Sache war aber, das mein Vater auf Ihrer Seite stand und die Behauptungen nicht richtig gestellt hat. Es folgten 3 Monate voller Magenschmerzen, Schlaflosigkeit und einer schlimmen Leere. Dann war für mich klar, dass ich gehen muss, da mein Vater auf sturr geschaltet hat und seine Freundin auf Leib und Seele verteidigt hat. Also zog ich aus.
Ich hab meinem Vater weiterhin auf dem Hof geholfen wenn es gebrannt hat, hab mich um die Maschinen gekümmert usw. Unser Verhältnis jedoch ist und war angespannt.
Heute hat er fast die komplette Landwirtschaftliche Fläche verpachtet, da er die Lust am Reisen für sich endteckt hat und nicht mehr so angehängt sein will, was völlig verständlich ist. Nun steht also die Übergabe bevor, da er seine Rente nicht verschenken will.
Ich schreib euch mal Stichpunkte auf, wie er sich die Übergabe vorstellt. Eine andere Lösung kommt für ihn nicht in Frage.
- Hofstätte samt Landwirtschaftliche Flächen und Waldfläche wird auf mich überschrieben.
-ausgenommen sind das Wohhaus, die dazugehörge Doppelgarage und Garten. Diese hat er sich als Privatvermögen eintragen lassen.
-Seine Partnerin hat Lebenlanges Wohnrecht im Wohnhaus
-Er hat uneingeschränkten Nießbrauch auf die gesamte Hofstätte samt dazugehöriger Einnahmen (Ehem. Stall und Maschinenhalle sind vermietet) sowie auf den Wald samt Holzernte
-Betriebskonto ist keins vorhanden, somit auch kein Betriebsvermögen
-die Pacht (aus ca. 15 ha Ackerland) bleibt mir, dies ist die einzige Einnahmequelle aus dem Hof für mich
Geschwister haben Ihren Anteil in Form von Bauland bereits bekommen, verzichten auf alles weitere

Für mich heißt das, dass ich einen Hof übergeben bekomme, auf dem ich nicht wohne, in den seit Jahren nicht investiert wurde, den ich alleine durch die Pachteinnahmen erhalten muss, aber eigentlich nichts zu sagen habe. Bitte versteht mich nicht falsch, ich will nicht durch die Übergabe reich werden, noch mich auf die faule Haut legen. Ich bin schon immer ein meiner Meinung nach fleißiger Mensch gewesen. Ich habe 2 Jobs, arbeite täglich 10-14 Stunden und nun soll ich meine restliche Energie, womöglich auch noch mein privat verdientes Geld in einen Hof stecken, von dem ich nichts habe. Es war lange mein Traum den Hof zu übernehmen, ich hatte Pläne wie in 10-20 Jahren alles laufen soll, aber nun kann ich mir beim Besten Willen nicht mehr vorstellen wie das funktionieren soll.

Was sind eure Erfahrung, ist es üblich das sich der Übergeber soviel einbehält oder eher nicht. Ich kann es mir nicht vorstellen, aber vielleicht täusche ich mich ja und darf einfach nicht zu viel erwarten. Ich habe in den nächsten Tagen einige Beratungstermine, trotzdem würde ich mich über ein paar Meinungen hier sehr freuen. Bitte entschuldigt, das es so viel Text geworden ist, aber kürzer gings leider nicht :(

Einen schönen Abend
Lg Johann
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon Paulo » Di Jan 10, 2012 20:02

Hallo Johann,

Dein Vater ist 65 und hat wieder eine Partnerin gefunden, das ist gut so. Er hat jemanden der sich auch im Krankheitsfall um ihn kümmert, das nehme ich jetzt einfach einmal so an :wink: !

Dass er sich sein Wohnhaus zurückbehält, sowie einige Einnahmen für sich abzweigt, das finde ich ok.

Du hast Dich immer um den Hof gekümmert, die Fläche und Pachterträge gehören jetzt Dir.

Warum und für was müsstest Du Geld in einen verpachteten Hof stecken? Das ist natürlich aktuell kein Thema mehr.

Ich finde das gar nicht so schlecht, wie Dein Vater das geregelt hat...

Grüsse
..und Servus!
Ich steh auf "einfache" Technik:-)

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Paulo
 
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon ajohann87 » Di Jan 10, 2012 20:32

Hallo Paulo,

danke für deine Antwort. Zu deinem ersten Punkt, du hast natürlich recht, ich freue mich auch für ihn, jeoch liegst du falsch was das Thema Pflege angeht. Diese fällt nämlich auch auf mich zurück.

Zu dem Thema mit dem Hof und den Flächen, die Flächen sind verpachtet, das ist richtig, jedoch nicht die Hofstelle. Um diese muss ich mich kümmern und auch die damit verbundenen Kosten tragen.

Auch dein Punkt in Sachen Wohnhaus ist grundsätzlich richtig, jedoch wurde in den letzten Jahren Grund an die Gemeinde verkauft (mittlerer 6 stelliger Betrag), dieses Geld hat er komplett in sein Privatvermögen übernommen, davon unter anderem ein Ferienhaus gekauft.

Diese Punkte habe ich vorher vergessen zu erwähnen, aber ich denke das ändert die Sache doch in gewisser Weise.

Gruß
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon kleinlandwirt » Di Jan 10, 2012 23:28

Hallo Johann,

laut der Schilderung von dir geht passieren folgende Dinge:

1. der komplette LuF-Betrieb geht auf dich (= Übernehmer) über.
2. Das Wohnhaus mit Umgriff wird entnommen (bzw. ist bereits im steuerlichen Sinne Privatvermögen) und verbleibt im Eigentum des
Vaters (= Übergebers).
3. Für die Hofstelle (= Wirtschaftsgebäude) wird ein Vorbehaltsnießbrauch vereinbart.

Zu Nr. 1:
hinsichtlich der LuF-Flächen kannst du dann machen, was du willst. Entweder nach Ablauf der Pachtverträge selbst bewirtschaften oder weiterhin verpachten. Verkaufen kannst du jederzeit, wenn kein Sperrklausel im Übergabevertrag vorhanden ist.

Zu Nr. 2:
Nachdem für die jetzige und/oder zukünftige Lebensgefährtin ein lebenslanges Wohnrecht im nicht übergebenen Wohnhaus vereinbart werden soll, gehe ich davon aus, dass du spätestens beim Ableben deines Vater das Wohnhaus erbst. Lass dies aber bereits im Übergabevertrag mit aufnehmen, da du ansonsten - wenn du Pech hast- später trotz mündlicher Zusicherung in die Röhre schaust. Da hast ja schließlich noch 3 Geschwister und wenn notariell kein Erbteilsverzicht vereinbart worden ist, diese trotzdem vielleicht noch was vom Kuchen abhaben wollen.
Leider wirst du aber wegen des eingeräumten Wohnrechts für die Lebensgefährtin vermutlich noch Jahre bzw. Jahrzehnte auf eine Selbstnutzung warten müssen.
Sollte dies nicht der Fall sein, dann würde ich auf keinen Fall Aufwendungen für das Wohnhaus übernehmen, da du den Aufwand nie wiedersiehst. Wenn dein Vater vernünftig mit sich reden lässt, wird er dies sicherlich verstehen.

Zu Nr. 3:
Nachdem deinem Vater weiterhin die Erträge aus der Hofstelle zufließen, ist auch er für die Erhaltung und Reparaturen zuständig. Im gehört nämlich das Objekt faktisch noch (auch wenn du im Grundbuch als Eigentümer eingetragen bist). Er muss nämlich auch die Erträge daraus versteuern und wird im steuerlichen Sinne vermutlich um jede Betriebsausgabe froh sein.
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon ajohann87 » Mi Jan 11, 2012 7:46

Hallo kleinlandwirt,

die Situation wie du sie schilderst ist soweit im Großen und Ganzen richtig.

Zu 1:
Eine Sperrklausel von 5 Jahren soll bestehen. Desweiteren müsste ich nach den 5 Jahren bei Verkauf 50% des Nettoerlöses an meinen Vater abgeben. Dies ist aber eigentlich nicht das Problem, da ich nie vorhatte und auch nicht habe, Grund zu verkaufen. Ich würde die Flächen gerne wieder selber bewirtschaften, allerdings ist auch hier das Problem, das der Fuhrpark mehr oder weniger am Ende ist. Ich "durfte" die letzten Jahre nur noch das nötigste reparieren damit das Zeug irgendwie einsatzfähig bleibt, für so (in seinen Augen unnötige Sachen wie Wartung und Pflege) hat er nicht bezahlt, hierfür hätte ich selber mit meinem Privatvermögen aufkommen müssen. Was ich zum Teil auch getan hab, sonst wärs sowieso nicht bis heute irgendwie gut gegangen.

Zu 2:
Laut meinem Vater soll ich das Wohnhaus einmal erben, in dem Vorentwurf vom Übergabevertrag wird darin aber nichts erwähnt. Dies werde ich auf jeden Fall noch ansprechen, jedoch hab ich wenig Hoffnung das er dies einsehen wird. Meine Geschwister haben bereits 2004 ihren Anteil in Form von Bauland bekommen und es gibt auch einen Vertrag, indem sie auf allen weiteren Erbansprüche verzichten.

Zu 3:
Du hast recht, er ist für Erhaltung und Reparaturen zuständig. Jedoch war es auch hier die letzten Jahre so, das nur das allernötigste getan wurde. Daran wird sich auch in Zukunft wohl nichts ändern. Die Gebäude sind allesamt mehr oder weniger sannierungsbedürftig, jedoch nicht in seinen Augen, sie sind ja erst 50 Jahre alt
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon Baghira » Mi Jan 11, 2012 7:47

Wenn das Haus mit Umgriff im Privatvermögen ist, kann er es aber auch jederzeit verkaufen, eine Garantie das Du das erbst hast Du nicht. Könnte also passieren das Du mal eine Hofstelle hast wo noch anderer Menschen wohnen. Wenn Du schon die Pflege übernehmen sollst sollte das nicht passieren. Und lebenslanges Wohnrecht für die LG dem Sohn aufs Auge zur drücken halte ich auch für Grenzwertig, der könnte er ja auch das Wochenendhaus vermachen. Dann hätte sie eine Bleibe..... Ist das Wohnrecht beschränkt auf einige Zimmer oder das komplette Haus? Wie alt ist die LG?

Das mit dem Nießbrauch sollte auch notariell geregelt werden, wer für den Unterhalt zuständig ist.

Hat er außer der Rente noch Einnahmen oder Rücklagen? Denn falls er Pflegefall werden sollte zahlst Du, bzw. sein Privatvermögen (Haus) geht sowieso drauf und in dem Falle hat sich das mit dem Wohnrecht auch erledigt.

Falls nicht erkennbar ist, dass ihm am Erhalt des Hofes etwas liegt würde mir das zu denken geben... Allerdings sind die 15 ha auch nicht zu verachten. Sollte es da keine Einschränkungen geben kannst Du ja da frei drüber verfügen.
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon ajohann87 » Mi Jan 11, 2012 10:40

Andere Menschen wohnen auch jetzt schon auf dem Hof, da er das Obergeschoss des Wohnhauses vermietet hat. Die LG hat Wohnrecht im ganzen Haus, sie ist jetzt 59 Jahre alt. Aber auch dir danke für den Hinweis, ich seh schon, in Sachen Wohnhaus sind auch noch einige Fragen offen.
Er hat wie gesagt noch Mieteinnahmen aus Obergeschoss Haus, Stall und Maschinenhalle sind als Lagerraum vermietet. Genaue Zahlen kenne ich nicht, da er mir die nicht nennen will, aber diese Einnahmen reichen definitiv um gut zu leben. Was er mit dem restlichen Geld aus dem Grundverkauf an die Gemeinde gemacht weiß ích nicht, er sagt es mir natürlich auch nicht. Nebenbei erwähnt, das mit dem Ferienhaus hab ich aus Zufall erfahren, er war nicht gerade darüber erfreut das ich Bescheid weis.

Ob ihm am Hof noch was liegt kann ich nicht sagen, ich glaube nicht. Nur ist die Übergabe damals an ihn angeblich genauso abgelaufen, und was vor 40 Jahren war ist heute auch noch so. Punkt. Eine andere Meinung gibts da nicht.
Verstehen kann ich das Ganze nicht, er hat kein Interesse mehr an der Landwirtschaft, an der Hofstelle scheinbar auch nicht wenn ich mir anschaue wie es da mittlerweile zu geht. Er hat sich ein schönes Haus in einer schönen Gegend gekauft, das leer steht in welches er vielleicht einmal im Monat übers Wochenende fährt. Seine LG hat mir der Landwirtschaft auch nichts am Hut, aber ihr macht das Verreisen und Hausfrau sein viel Spass. Meine Partnerin und ich würden liebend gerne auf dem Hof wohnen, ihn erhalten und als Nebenerwerbweiterführen. Das war immer mein Traum und galt bis vor ein paar Jahren als völlig klar. Ich bin jetzt zwar erst 24, aber dennoch möchte ich mir mein Leben in absehbarer Zeit aufbauen und nicht in 20-30 Jahren vor einem Trümmerhaufen stehen und von vorne anfangen. Wenn ich meinem Vater das so erkläre, und das habe ich mehrmals in allen erdenklichen Weisen versucht, aber von ihm kommt da kein Verständnis. Ich bekomm dann nur zu hören, das ich froh sein soll das ich überhaupt was bekomme und überhaupt ist man ja zwischen 40 und 50 in den besten Jahren, da kann ich mir ja immernoch was aufbauen.

Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich um was es mir geht.
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon Manfred » Mi Jan 11, 2012 11:17

Und wenn du es ihm später in den Kram passt, heiratet er seine Lebensgefährtin, setzt dich im Testament auf den Pflichtteil zurück und vermacht ihr das Haus. Je älter und seniler, desto wahrscheinlicher solche Spielchen. Je nach Gegend ist der Rest der Hofstelle dann wertlos.
Das Wohnrecht der LG im ganzen Haus bedeutet, dass du auch nach seinem Tod im Erbfall nicht die Miete für das OG kassieren kannst. Sie hat dort wohnrecht und evtl. Mieter sind dann nur von ihren Gnaden möglich.
Wenn du den Hof wieder bewirtschaften willst und dazu die Wirtschaftsgebäude brauchst:
Die Wirtschaftsgebäude müssen dir gehören ohne wenn und aber, damit du sie entsprechend deinen Vorstellungen erhalten und entwickeln kannst.
Für das Wohnhaus muss ein Erbvertrag her, der dir das Haus und damit eine geschlossene Hofstelle sichert und der das Wohnrecht der LG auf maximal eine Wohnung geschränkt.
Andernfalls vergiss die Selbstbewirtschaftung. Dann kannst das Ding nur weiter verpachten und in 30, 40 Jahren nach Erbe und auslaufen des Wohnrechtes die Reste der Hofstelle wegplanieren...
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon Baghira » Mi Jan 11, 2012 12:06

Fassen wir mal zusammen:

Du bekommst die Hofstelle aber er hat Nießbrauch, setzen wir eine Lebenserwartung von 80 Jahren an, ist die Hofstelle in 15!! Jahren lastenfrei für Dich. Evtl. aber auch erst später.

Das Wohhaus erbst Du vielleicht, wenn noch vorhanden im Erbfall. Wohnrecht für die Tante Deines Vaters, die jetzt 59 ist, bei einer Lebenserwartung von 85 (Frau) bekämst Du das Haus in 25 Jahren!! Ebenfalls evtl. erst später.

Felder gehen an Dich zur "freien Verfügung" Selbstbewirtschaftung möglich. Aber womit bzw. von welchem Hof aus? Auf der Hofstelle hat der Alte den Nießbrauch, da kann er den letzten Quadratzentimeter vermieten. Da wird kein Platz für Deine Maschinen sein.

Mir geht das mit dem Wohnrecht nicht aus dem Sinn, wenn er doch noch ein Haus hat warum nicht Wohnrecht da?? Es ist zwar nett, dass er sich um die Zukunft seiner LG kümmert (oder doof, je nachdem) aber was hast Du damit zu schaffen, es ist nicht Deine Mutter. Das finde ich schon krass das er Dir das aufs Auge drücken will.

Am besten Du nimmst nur die Ackerflächen und siehst zu das Du in der Nähe eine andere Hofstelle findest und Dir das selbst aufbaust. Andernfalls wird das eine jahrelange "Nummer" mit Hinhalten, Hoffen, Bangen, etc......

Hör in Dich rein, was sagt Dir Dein Gefühl??
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon ajohann87 » Mi Jan 11, 2012 13:17

Manfred und Baghira. Danke für eure Worte. Genauso wie Ihr sehe ich das auch. Ich hab mich in letzter Zeit oft gefragt, ob ich zuviel erwarte oder undankbar oder sonstwas bin. Schließlich bekomm ich ja, irgendwann mal, einen großen Hof und Felder und Wald. Aber unter diesen Bedingungen kann es doch nicht funktionieren. Auch deswegen hab ich dieses Thema hier erstellt, um zu sehen wie die Meinungen von unabhängingen Personen zu diesem Thema sind.

Ich bin ehrlich gesagt immer noch nicht sicher was ich machen soll. Einerseits ist der Hof immer das was ich mir für meine Zukunft vorgestellt habe. Aber unter diesen Bedingungen kann und will ich mir das nicht antun. Ich wohne mit meiner Partnerin nur 500m vom Hof entfernt, ich glaube nicht das ich mir noch Jahrzehnte mit anschauen kann, wie der Hof langsam in sich verfällt. Der Gedanke, mit dem ich zur Zeit am meisten Spiele ist der, dass ich komplett gehe, irgendwo hin wo ich mir nach meinen Vorstellung etwas aufbauen kann, ohne das mir ständig jemand Steine in den Weg legt. Dass das nicht leicht wird ist mir klar, aber ich glaube mittlerweile das es immr noch leichter ist als mit ihm.

Ach ja, das mit den Maschinen ist heute schon so ein Thema. Der Großteil davon steht ganzjährig mehr oder weniger im freien, da alles was ein Dach hat vermietet ist. Somit muss alles auf den Zentimeter genau unterm Vordach geparkt werden, damit es zumindest halb unter Dach ist.

Das mit dem Wohnhaus und dem damit verbundenen Wohnrecht kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich bin mir sicher, das seine LG das Ferienhaus erbt, warum sonst wollte er es geheim halten. Soll sie auch haben, kann ich mit leben. Warum sie aber auch Wohnrecht im Haus am Hof hat, kann ich mir nicht erklären. Vielleicht hat es ja was damit zu tun, dass sie selbst nicht viel Geld hat, kein eigenes Wohneigentum besitzt, ihre erwachsenen Kinder auch nicht, sie höchsten 20 Jahre gearbeitet hat und jeweils beim Tod ihrer beiden vorherigen Lebensparnter fast leer ausging. Wie gesagt, vevor meine Vater diese Frau kannte, war er im Bezug auf den Hof und seine eigene Familie ein anderere Mensch.

Vielleicht tu ich der guten Frau aber auch unrecht....
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon Schoki80 » Mi Jan 11, 2012 13:37

Hallo Ajohann87,

wenn Du Dir jetzt schon vorstellen könntest Deinen Traum von Heim und Hof woanders aufzubauen, dann solltest Du das tun!! Wenn Du die Möglichkeit hast nur das Land zu bekommen, nimm es und mach damit was Du möchtest! Es gibt tatsächlich eine Sorte Frauen, die ihren Mann so umdrehen können, dass die Familie ihn nicht wieder erkennt. Und das lässt nichts gutes hoffen. Wenn es sich mit Sicherheit um eine geschlossene Einheit handeln würde, die Du bekämst - könnte man sich überlegen, wie leidenswillig man ist. Aber das muss auch nicht richtig sein. Du und Deine "Zukünftige" werdet den beiden immer aufs Fell schauen müssen, und jedes Mal, wenn Du eine Maschine wieder Millimeter genau unterm Vordach geparkt hast, wirst Du Dich ärgern. Und irgendwann kommt die Phase, in der es auf Deine eigene Beziehung Auswirkungen hat. Dann stehste am Ende mit noch weniger da..
Was das Wohnhaus betrifft: meine Eltern sind seit über 30 Jahren verheiratet. Meine Mutter wird dennoch kein Wohnrecht bekommen (so will es mein Vater). Ich werde sie ganz sicher nicht vor die Tür setzen, von den restlichen Kindern wird sich keines um die Mama kümmern wollen. Er will damit aber verhindern, dass sie zukünftige (meine) Entscheidungen blockiert. Wenn er Dir das Haus geben wollte, könnte er es Dir auch jetzt schon überschreiben und ebenso den Nießbrauch behalten, wie das Wohnrecht für eine Wohnung für seine LG festlegen. Wenn er das nicht will - ist was faul an der Sache. Aber wahrscheinlich weißt Du das im Grunde schon?
Gruß
P.S.: Normalerweise hätte er mit LG ins andere Haus gehört um Dir den Weg freizumachen!
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon ajohann87 » Mi Jan 11, 2012 15:36

Genau darum geht es mir auch. Kurz vor meinem Auszug 2008 war meine Beziehung schon sehr stark belastet, da ich durch die ständigen Streiterein am Hof meinen Frust an meiner Freundin ausgelassen habe. Heute tut mir das alles schrecklich leid und ich bin ihr über alles dankbar, das sie es trotzdem noch mit mir ausgehalten hat und auch heute noch aushält :lol: Das war auch einer der Hauptgründe für meinen Auszug.

Faul ist an der Sache wohl so einiges, er sagt ja eh schon immer er wíll nur der Rente wegen überschreiben. Was anderes wie z.B. verpachten kommt für ihn nicht in Frage, weil.... richtig, vor 40 Jahren hätte das auch keiner gemacht. Außerdem ist das bei uns im Ort soweit ich weis bei keinem anderen Hof der Fall, also was sollen denn die Leute sagen wenn er jezt mit verpachten ankommt :roll:
Also bleibt nur das Übergeben, damit er an die Rente kommt. Aber sonst soll sich bitte nichts ändern nach der Übergabe. Er hat das Sagen, er ist der Chef, er macht was er will. Und ich? Ich steh auf irgendeinem Papier das in nem Ordner liegt als Eigentümer, mehr nicht.
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon Paulo » Mi Jan 11, 2012 15:53

Dass jemand mit 65 Jahren noch etwas zurückbehält um ein eigenes Einkommen zu haben, das finde ich ganz normal.
Ihr habt euch nicht mehr gut vertragen, Du bist ausgezogen, die Felder gehören inzwischen trotzdem Dir;

Dein Vater gibt seiner LG ein Wohnrecht , .. Du verstehst Dich nicht mit Ihr, er nimmt an, dass Du Sie irgendwann auf die Strasse setzen würdest.

Lass Deinem Vater sein Leben so leben wie er will,
baue oder pachte eine Halle oder Hofstelle und bewirtschafte die Flächen, die vorhandenen Maschinen kannst Du ja evtl. noch eine Zeit nutzen.
..und Servus!
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon Wolfgang77 » Mi Jan 11, 2012 17:38

Irgendwie läuft da gewaltig was schief. Der Alte verkauft Grund, lässt die Maschinen im Freien vergammeln, gibt seiner Trulla Wohnrecht, hat das Wohnhaus vermietet usw.
Wo soll der Hofübernehmer denn wohnen?

Wie sollst du von 15 Hektar Acker leben, dazu darf dein Vater den Wald leerschlägern wie es ihm Spass macht?
Und du darfst dann noch den dankbaren Trottel am Hof spielen?

Nimm was du kriegen kannst und hau ab!
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Re: Hofübergabe mit Hindernissen

Beitragvon Jet 3 » Mi Jan 11, 2012 20:14

24 ,du bist doch noch blutjung .Wie Wolfgang 77 geschrieben ,mit dem 15 ha Acker kannst du dir keine Existens in der Landwirtschaft
aufbauen .Gut es gibt Haupterwerbsbetrieb die haben auch nicht mehr eigenes Land ,dafür viel gepachtet ,ist aber bei denen doch eine andere Situation.Schau das du beruflich vorwärts kommst ,mit 24 stehn dir noch viele Tore offen .Wenn du Zeit und Musse aufbringen willst und kannst kannst du ja versuchen die 15 ha selbst zu bewirtschaften ,mit ein paar alten Maschinen,wenn nicht dann verpachten.
Du hast doch auch bestimmt ein paar Kumpels mit eigenen Maschinen und Bauernhof . Kontakt zum Lohnunternehmer und/oder noch besser MR ist hilfreich .
In der Beratung ,auch rechtlich hilft der Bauernverband ,auch dir wenn du Mitglied bist !
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