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Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwingen?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwingen?

Beitragvon Falke » Do Jun 04, 2020 7:42

In Ö. läuft aktuell eine Debatte über eine Novelle zum Forstgesetz, dass die Holzindustrie zwingen soll, im Notfall zuerst Schadholz aus der betroffenen Region anzukaufen.
Da die EU-Maxime des freien Warenverkehrs aber auch nicht angetasten werden soll, kann "betroffene Region" aber auch das angrenzende Ausland sein.
Ein Sturm über Südkärnten und Nordslowenien würde also tausende LKW-Ladungen aus Slowenien zur hiesigen Holzindustrie bedeuten. Also alles wie gehabt ... :|

Kann so ein Zwang funktionieren?

https://orf.at/stories/3168133/

A. aus Ö.
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon pmraku » Do Jun 04, 2020 9:22

Für mich ist die große Frage, wie man hier den Preis feststetzen will. wenn man zb aktuell saagt, dass man Käferholz um 20 Euro hergibt, dann würde es mit dem Absatz wohl auch kein Problem geben
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon Pflanzmeister » Do Jun 04, 2020 10:19

Schwieriges Thema..
das kann schnell zum Boomerang werden, dann kaufen die von uns einfach keine Holz Fertigwahren mehr.
Problematisch bleibt, dass einfach mehr Holz auf den Markt kommt, als dieser aktuell aufnehmen kann. Anders als z. B. im Milchmarkt lässt sich die anfallende Holzmenge nur schwer steuern.
Das schimpfen auf die Großsäger mit ihren schlechten Preisen bringt nunmal auch nix, die nehmen das Holz in geordneten Zeiten ab und exportieren es um den halben Globus. Mit unseren kleinen Bauernsägern wäre dies auch nicht möglich. Fakt ist auch, dass über Jahrzehnte sehr hohe Vorräte in den Beständen angespart wurden und diese jetzt relativ instabil dastehen.
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon Pflanzmeister » Do Jun 04, 2020 10:22

Was mich schon sehr nervt: Wenn ich Holz verkaufe, gibt es zwei Qualitäten - mit und ohne Käferbläue, bei entsprechendem Abschlag. Wenn ich dann Konstruktionsholz bei meinem Zimmerer kaufe, gibt es nur eine optische Qualität, da ist dann aber alles bunt und blau gewürfelt drinn. :gewitter:
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon Westerwälder » Do Jun 04, 2020 12:00

Im ersten Moment klingt das schön logisch das kein Holz mehr von Außerhalb reinkommen soll (egal wo). Bei etwas Nachdenken kommt man schnell drauf, daß es doch etwas populistisch klingt. Ganz ausgesprochen heißt die Forderung nämlich: Kein fremdes Holz in meine Heimat, aber ich will mein Holz auch weiterhin ins Ausland verkaufen dürfen. Wenn das Ausland kein deutsches Holz mehr nimmt gehen hier die Lichter bei uns sofort und komplett aus. Gilt auch für Eiche.

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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon Englberger » Do Jun 04, 2020 14:22

holz-metall-artinger hat geschrieben:In Niederbayern werden 10000 fm/Tag eingeschnitten, selbst wenn nur die Hälfte eingeschnitten wird wäre das Holz im Inland nicht zu beschaffen
Fol

Hallo josef,
welcher Grosssäger ist das? Ich kann mich an einen Skandal erinnern wo die bayrischen Staatsforsten einem Grosssäger vor dem Bau seiner Anlage eine bestimmte Liefermenge und Preis garantiert hatten.Der Preis war niedrig(imho)
Hab die Geschichte nicht weiterverfolgt da ich jetzt weit weg bin.
mfG Christian
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon Werner_Trac » Do Jun 04, 2020 21:33

Solche Verträge mit langer Preisgarantie sind oder wären jetzt eventuell von Vorteil?
Hat man damals günstig Holz verkauft, profitieren die heute eventuell davon, daß jetzt Holz zu überdurchschnittlich hohem Preis abgenommen wird.

Unsere WBV vermarktet noch Frisch bzw. Käferholz, die Nachbar WBV hat Annahme Stop. Von Kostendeckung ist nicht die Rede.
Ich kann dann verstehen daß die befallene Fichte im Bestand bleibt, dir Folgen sind euch bekannt.
Aber bei einer Finanzierung über einen längeren Zeitraum kann es zu gleichen Vor bzw. Nachteilen kommen.
Gruß Markus
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon Ernstfried » Fr Jun 05, 2020 10:51

Es wäre ja zunächst mal zu fragen: was genau soll denn mit diesem Kauf-zwang erreicht werden ?
Und dann wäre zu prüfen, ob es andere und geeignetere Maßnahmen gibt zur Erreichung des Zieles
Mir sind Leute lieber, die "mir" und "mich" verwechseln, als "mein" und "dein"
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon Wald-vor-Wild » Sa Jun 06, 2020 20:02

Heimische Hackschnitzel sollten m.E. wesentlich mehr genutzt werden - insb von Gemeinden oder in neuen Wohngebieten.
Ein großer Vorteil wären, zumindest in Bayern, auch die extrem kurzen Lieferwege und würde auch zum Trend "zu heimischen Produkten direkt vom Erzeuger" passen.
Die Co2-Emissionen sind neutral, den Feinstaub hat man mit Filtersystemen bereits gut im Griff und der Import von Öl und Gas könnte wesentlich reduziert werden.
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon bastler22 » Sa Jun 06, 2020 20:35

In den neuen Wohngebieten, da haben die Häuser doch eh keinen Energiebedarf mehr, da lohnt sich eine zentrale Hackschnitzelfeuerung nicht.
Bei Gemeinde wäre es was anderes wenn einige Verbraucher dran hängen, Schule, Schwimmbad z.B. dann muss das aber auch von der Lage passen, und Filter macht das ganze noch teurer
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon Redriver » So Jun 07, 2020 10:29

Hallo,
Kaufzwang bringt meiner Meinung nach gar nichts, und ist langfristig lebensgefährlich für den Markt und die Säger. Das einzige Mittel sind langfristige Lieferverträge wie z. B. es die Staatsforsten vormachen. Aber da müssten halt dann auch die Waldbesitzer mit spielen bei den WBV`s, und da wir es dann schwierig alle zufrieden zu stellen. Marktwirtschaft regelt sich eigentlich selber wenn sie frei ist, Regelungen und Eingriffe können immer spätere Probleme auslösen. Würde jetzt z.B. der Regionale Säger verpflichtet Holz aus der Gegend zum Preis x zukaufen und der Säger im Nachbarland kommt zum halben Preis an Stammware dann ist klar wer auf dem Schnittholzmarkt verliert, und dann kauf der auch nicht mehr regional.
Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts.
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon langholzbauer » So Jun 07, 2020 11:19

Hast Du mal den Schnittholzmarkt angesehen?
Um wie viel ist der billiger geworden, seit das Rundholz gefallen ist? :oops:
Die Kräfte der Marktwirtschaft funktionieren nur, so lange genug Konkurrenz herrscht.
Das ist beim Rohholz leider vorbei. Da beherschen weniger als 10 Großsäger den deutschsprachigen Markt und das Kartellamt schaut vom Rand zu, nach dem es die kleineren Waldbesitzer erfolgreich von der gemeinsamen Vermarktung mit den Landesforsten getrennt hat.
Die einheimischen Steuerzahler haben viele dieser Großsägewerke über hohe Subventionen gefördert , damit die aktuelle Situation so nicht eintreten sollte....
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Holzindustrie zum Ankauf von heimischem Schadholz zwinge

Beitragvon eclipso » So Jun 07, 2020 11:51

Luxuskopfschmuck by Protos, Hightech by Forstmaschinenherstellern,

whatever it costs :klug:


Gewinnsteigerung in der Waldwirtschaft durch Lieferverträge mit Großsägewerken, WBVs sei Dank :wink:

Der kleine Säger aus dem Nachbarort wurde ausgehungert.

Gewinnsteigerung durch "Wertholz"! Monokulturen und Borki sorgen für den Rest.

Freigestellte Z-Bäume und der leergefegte" Waldböden, in Kombination mit Bodenverdichtung erschweren unserem Wald das Überleben.

Alles zusammen ein ungesundes Rezept :wink:
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