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Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Auch für das Federvieh haben wir hier einen Platz ;-)
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33 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon Taumariechen » So Jun 10, 2012 20:08

Hallo

Wir möchten gerne Hühner halten. Es geht uns nur darum uns mit Eiern und vielleicht ab und an Fleisch selbst zu versorgen.
Aktuell sind wir zwei Erwachsene und ein Kind, unser Bedarf hält sich also in Grenzen.
Das Grundstück hat etwa 800qm, davon sind etwa 500 unbebaut. Diesen sollen die Hühner auch komplett nutzen können.
Gemüse bauen wir in Hochbeten an, die wir vielleicht noch etwas sichern gegen die Hühner. Blumenbete schauen wir mal.

Wir haben einen alten Ziegenstall in dem aber scheinbar auch schon Hühner waren, denn es ist ein Hühnereinstieg in der Tür. Diesen Stall würden wir gerne wieder nutzen.
Wir werden ihn frisch kalken und mit Legeplätzen und Stangen ausstatten.
Darüber haben wir uns auch schon informiert.

Nun bleibt nur die Frage, wieviele Hühner brauchen wir eigentlich und welche??

Wir hätten gerne zwei-drei Legehennen, die uns mit Eiern versorgen. Wir sind eher sparsame Eieresser, wobei sich das bei leckeren, eigenen Eiern ja vielleicht verändert. Ich habe gesehen, dass es Hühner gibt, die 120 Eier im Jahr legen und andere, die 200 legen.
Bei drei Hühnern, wären das schon wahnsinnige Mengen für uns. Selbst, wenn wir die Nachbarn noch wegen des Lärm bestechen. ;)

Wir möchten auch etwa 2-3 Hühner im Jahr schlachten. Fleisch essen wir eigentlich kaum, das wäre dann als Braten für Feste.
Also würde uns ja eine Gruppe von vielleicht 8 Hühnern reichen.

Sollte man einen Hahn dazu holen?
Vermehren sich die Hühner dann unkontrolliert?
Wie ist das mit den Eiern? Woher weiß ich ob befruchtet und bebrütet oder nicht?

Einmal im Jahr ein paar Küken wäre schon schön, um die geschlachteten Tiere wieder aufzufüllen und um alternde Legehennen auszutauschen.


Für unsere Bedürfnisse nehme ich wohl am besten zwei unterschiedliche Rassen oder?
Welche eignen sich da?
Es sollen Rassen sein, die genügsam und ruhig sind. Wir wohnen in einem ruhigen Wohngebiet, aber der Nachbar hat Hunde, ab und an ist es doch laut. Außerdem sollten sie nicht so scheu sein, sondern eher "zutraulich".
Eierertrag ist für uns zu dritt nicht so wichtig, aber es sollte schon konstant sein.
Gibt es Hühner, die auch im Winter noch ab und zu Eier legen?
Es ist auch nicht schlimm, wenn mal einfach einige Zeit kein Ei da ist.

Die Hühner zum schlachten sollten lecker, aber nicht zu schwer werden. So, dass sie für uns auch essbar bleiben. Zu dritt essen wir kein 3kg Huhn.

Kann ich alle Rassen einfach zusammen halten? Oder gehen nur bestimmte?
Wenn Hahn, dann von welcher Rasse?

Oder kann ich mir auch einmal im Jahr einen Hahn ausleihen zum Befruchten? Gibt es das bei Hühnern?

Und wie kaufe ich die Hühner am Besten? Ich habe keine Brutmaschine.
Kann ich sie frisch geschlüpft kaufen oder sollten wir als Anfänger lieber erwachsene Tiere kaufen?
Wie lange dauert es bis ein Huhn das erste Ei legt?

So... viele Fragen, ich hoffe, das war nun nicht zuviel. Ich danke schon mal für jede Antwort und jedem der sich die Mühe macht das alles zu lesen. :)
Taumariechen
 
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon kaltblutreiter » So Jun 10, 2012 21:39

Du solltest Dir erstmal darüber im Klaren werden, ob Du es eher "einfach" für Dich haben willst, dann kaufst Du Dir bei einem Geflügelhof paar Legehybriden und Fertigfutter dazu. Die Hennen, die Du dort kaufst, sind schon "legereif", d. h. am Legen oder sie fangen bald damit an. Dann hast Du Hühner, die für eine Nutzungsdauer von 1 Jahr ausgelegt sind und fast jeden Tag ein Ei legen. Die haben eigentlich keinen Bruttrieb und sind (wie die Bezeichnung Hybriden schon sagt) das "Endprodukt" der Zucht und nicht zur Weitervermehrung gedacht. Da kann Dir shierling besser Auskunft geben, was Heterosiseffekt usw. betrifft. Du müßtest Dir also jedes Jahr neue kaufen. Und man sollte auch nicht verschweigen, was viele nicht wissen: Daß für jede so "erzeugte" Legehenne ein Hähnchenküken ums Leben kommt.

Oder Du willst das mit Rassehühnern machen, was aufwendiger, aber "nachhaltiger" (um das Modewort auch mal zu verwenden :wink: ) ist und worauf ich im folgenden mal näher eingehe.
Da gibt es grob gesagt 3 Arten, nämlich die, welche relativ viele Eier legen (NICHT jeden Tag eins!) und nicht so viel Fleischansatz haben (z. B. Leghorn); dann die, welche relativ wenig Eier legen und dafür fleischiger sind (z. B. Orpington); oder die sog. Zwiehühner, die von beidem nicht das Maximale bringen, sondern halt so der Mitteltyp sind - Fleisch und Eier (z. B. Rheinländer).

Mit dem Bruttrieb ist das dann sehr rasse- und sogar farbschlag-abhängig. Im Allgemeinen heißt es, daß z. B. Wyandotten gut brütig werden. Aber dazu muß man wissen, daß ein Huhn keine Eier legt, wenn es brütig ist. Wenn Du Dir also eine Rasse zulegst, die gut brütet, dann hast Du evtl. oft Nachkommen und wenig Eier... Oder Du hast immer damit zu tun, die Hennen von den Eiern zu nehmen und denen das auszutreiben.

Mit zwei verschiedenen Rassen würde ich als Anfänger nicht loslegen, es sei denn, Du hast 2 Ställe, zwei Ausläufe usw., also kannst sie getrennt halten, denn der Hahn fragt die Hennen nicht, zu welcher Rasse sie gehören, und Du hast nach paar Jahren eh alles durcheinander. Also würde ich Dir zu einer Zwiehuhnrasse raten: Rheinländer (s. o), Kraienköppe, Welsumer usw. Wenn Du Wert legst auf ruhige und flugfaule Hühner, dann Wyandotten.

Einen Hahn würde ich unbedingt dazutun. Der hält die Damen zusammen und kümmert sich um sie. Grade bei Freilauf warnt er z. B. vor Greifvögeln. Natürlich ist er auch für die Fortpflanzung notwendig, aber das wissen wir ja.

Wenn Du einen Hahn mit drinne hast, kannst Du davon ausgehen, daß die Eier zum größten Teil befruchtet sind. Solange die aber nicht angebrütet sind, macht das keinen Unterschied. Angebrütete Eier erkennt man, indem man sie in eine Tasse aufschlägt, da siehst Du dann so rote Adern, die sich am Eigelb entlang ziehen.

Wenn Du allerdings "züchten" und nicht nur vermehren willst, solltest Du Dich einem Rassegeflügelverein anschließen und Dich dort beraten lassen, denn jede Rasse hat ihre Standards, nach denen dann selektiert wird. Dort kriegst Du auch den Impfstoff her (ist für jeden Vorschrift, seine Tiere impfen zu lassen - Schluckimpfung) und bist gleichzeitig bei der TSK angemeldet. Die können Dir auch Züchter nennen bzw. kannst Du von den Mitgliedern Deine Hühner kaufen und die (Mitglieder) helfen Dir dann weiter.

Was Du außerdem beachten mußt: Immer die Hühner abends in einem geschlossenen Stall haben (wegen Fuchs und Marder). Normalerweise gehen sie nach einer Eingewöhnungsphase von selber rein - mußt halt Futter drinne haben usw. Den Hühnergarten je nach Rasse gut und hoch einzäunen.

Rassehühner sind nicht ganz so anspruchsvoll, was das Futter angeht, wie Hybriden, da sie nicht so sehr auf Leistung gezüchtet sind. Wenn Du Hybriden kein ausgewogenes Futter anbietest, legen sie nicht mehr und "fallen Dir irgendwann um".

Wovon Du Dich allerdings verabschieden kannst, das sind irgendwelche Beete im Hühnergarten. Die scharren Dir alles durch. Da müßtest Du schon mit Maschendraht oder so abdecken.

Als gute Anzahl für einen Anfänger würde ich sagen 4-5 Hühner und einen Hahn. Kommt natürlich auf die Stallgröße an. Du hast dann ungefähr 20-25 Eier pro Woche, im Winter weniger.

Ich würde Dir raten, erstmal ein Buch über Hühnerhaltung zu kaufen und wenn Du noch was wissen willst, dann fragst Du nochmal. Was ich auch noch empfehlen kann, ist http://www.huehner-info.de Dort steht eigentlich alles drin, wonach Du hier gefragt hast.
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon Taumariechen » So Jun 10, 2012 21:59

Danke.

Ne Züchten möchte ich nicht. Es soll wirklich nur Selbstversorgung sein.
Bin mir nicht mal sicher, ob ich umbedingt selbst vermehren will. Mir würde es an sich auch reichen frische Brut im Frühling unter eine Glucke zu setzen oder per Handaufzucht großzuziehen und dann eben dadurch auch neue Tiere zu haben, wenn wir geschlachtet haben.

Wenn ich nun aber nicht vermehren will, dann muss ich den Hahn von den Hühnern trennen oder? Das ist ja dann aber auch nicht Sinn der Sache.
Gibt es auch Hühner, die sich nicht so schnell vermehren. Die man ohne Probleme mit Hahn zusammenhalten kann ohne andauernd brütende Hühner zu haben?
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon kaltblutreiter » So Jun 10, 2012 22:31

Ja, dann legst Du Dir eben eine Rasse zu, wo die Hennen nicht so schnell und oft brütig werden. Meiner Erfahrung nach kann man aber grob sagen: Je brutfreudiger, desto ruhiger und umgedreht. Heißt, wenn Du eine lebhafte Rasse hast (Italiener, Kraienköppe usw.), dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich eine zum Brüten hinsetzt, ziemlich gering. Das hat meiner Erfahrung nach nix damit zu tun, ob ein Hahn dabei ist. Im Gegenteil, die Hennen wollen ja zum Brüten ihre Ruhe - müßte ja heißen, sie brüten besser, wenn KEIN Hahn dabei ist ...

Wenn Du den Hahn nur zeitweise dazutust, dann kann es auch sein, daß ihn die Hennen nicht akzeptieren und weghacken. Es sollte schon ein Hahn sein, der immer mit drinne ist und der vom Charakter her so ist, daß er seine ihm zugedachte Rolle erfüllen kann. Nicht falsch verstehen - normalerweise macht er das. Aber Hühner haben nunmal eine Hackordnung, und die wird, sobald jemand neues dazukommt, neu festgelegt. Und meistens ist es so, daß der Neuankömmling im unteren Bereich rangiert.

Ich würde vorschlagen, Du kaufst Dir erstmal paar Hühner einer Rasse, die Dir zusagt.
Kriterien sind objektive:
- Eieranzahl
- Lebhaftigkeit
- Größe
- Kammform (Einzel- oder Rosenkamm usw. - Rosenkamm ist in Gegenden mit kalten Wintern vorteilhaft, da er nicht so leicht erfriert)

und subjektive:
- Eifarbe (mir war z. B. weiß ganz wichtig)
- Gefiederfarbe
- evtl. Ständerfarbe

Auf Nachzucht würde ich an Deiner Stelle die ersten ein bis zwei Jahre verzichten, sondern mich lieber erstmal in die Haltung und Pflege einfuchsen. Such Dir einen Züchter, von dem kaufst du dann im Folgejahr noch weitere Hühner. Und wenn das klappt, dann tauschst Du Dich mit ihm aus, was die Fragen zum Nachwuchs angeht. Vielleicht bietet er Dir ja an, daß Du seinen Brutapparat mit nutzen kannst.

Bei Rassehühnern geht man übrigens davon aus, daß die Tiere ca. 5-6 Monate alt sind, wenn sie mit Legen anfangen und dann die Hähne schlachtreif sind (ist aber auch wieder rasseabhängig - die einen früher, die andern später). Im Gegensatz zu Masthybriden, da geht man von 35 - 40 Tagen aus :!:
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon SHierling » Mo Jun 11, 2012 0:17

Ich würd mir an Deiner Stelle zwei legereife Hybriden holen, dann hast Du schon mal immer Eier. Und für's Auge und das Fleisch 2, 3 Hennen einer hübschen, schweren Rasse mit Bruttrieb dazu + Hahn, die vermehren sich auch nicht "unkontrolliert", sondern Du kannst die Zahl der Eier, die so eine Glucke unter sich liegen hat, ja selber bestimmen. Sollten die dann tatsächlich alle 3 brüten, gibst Du jeder 4 Eier, dann hast Du - wenn alles gut geht und alle Küken etwas werden - gerade mal 1 x Hühnchen im Monat. Das kann man problemlos "schaffen", oder mal Suppe machen, oder Ragout, oder Hühnchen-Sauerfleisch oder Aufschnitt oder oder oder ... die sind schneller alle als man denkt. Und meistens will der Fuchs oder der Marder auch sein Teil, oder die Kokzidien schlagen zu, oder ein Waschbär besucht Dich - 100% verlustfreie Hühnerhaltung gibt es im Auslauf auch nicht.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon Hauke schidt » Mo Jun 11, 2012 6:39

Moin,

ich finde Du denkst als Anfänger zu weit oder planst die Haltung schon zu weitsichtig. Mein Vorschlag wären zu Beginn drei Hühner und ein Hahn einer alten mittelschweren Landrasse. Recht ruhige Hühner sollen die Vorwerk Hühner sein. Von Hybriden, die nur auf Legeleistung "gedrillt" sind rate ich Dir als Anfänger ab. In meinen Augen ist da zu wenig dran, wenn die Tiere geschlachtet werden und ich halte sie für Anfänger für zu empfindlich.

Wenn sich heraus stellt, das Du auch mehr Hühner halten möchtest, kannst Du im nächsten Jahr immer noch welche dazukaufen und mit der Brut anfangen. Entweder indem Du eine Rasse weitervermehrst oder einfach ein paar Mixe ausbrüten lässt.

Grüße
Hauke
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon Taumariechen » Mo Jun 11, 2012 8:56

Hybriden kommen eigentlich nicht in Frage. Klar auf lange Sicht sind die Hühner natürlich Nutztiere und wir wollen ihre Eier, aber ich hätte gar nicht den Anspruch, dass sie damit direkt los legen. ;)
Sie sollen auch Haustier sein und uns Freude machen.

Ich hab mir nun mal die Rassetafeln durchgesehen und rein äußerlich gefallen mir eigentlich diese Rassen hier am besten:
Australorps
Augsburger
Croad-Langschan
Friesenhühner
Jersey-Giants
Lakenfelder
Vorwerkhühner

Eierfarbe ist uns egal. Am schönsten wären unterschiedliche. ;)
Da würde es sich ja dann auch anbieten verschiedene Rassen zu nehmen.

Naja, die wichtigsten Kriterien wären bei uns definitiv:
- ruhig
- zutraulich
- Kindverträglich
- nicht gluckig
- nicht fliegend
- relativ anspruchslos/anfänger geeignet

Wie sieht es da bei den Rassen aus, die mir gefallen? Welche würde das erfüllen?

Wir leben in Bayern. Manche Rassen werden hier wahrscheinlich auch schwer zu bekommen sein oder?
Wo finde ich Züchter? Und wo kaufe ich die Tiere am besten?
Taumariechen
 
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon Hauke schidt » Mo Jun 11, 2012 10:37

Ich werfe hier die Lakenfelder und die Vorwerk ins Rennen, aber bei den alten Hühnerrassen wird Dir nach meiner Erfahrung jeder was anderes sagen, weil auch ein wenig Liebhaberei dabei ist.

Letztendlich bleiben es aber Hühner, also Scharren, Flattern, etc werden sie alle. Und beim Hahn finde ich, ist es generell schwer zu sagen, wie aggresiv er seine Damen verteidigt. Bei den "Nichtbrütern" kannst Du auch mal eine Henne dazwischen haben, die ständig kluckt.

Da Du die Hühner auch schlachten möchtest, wie ich verstanden haben, ist auch nichts verwerfliches daran, wenn Du in den folgenden Jahren auch mal die Rasse wechselst.
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon SHierling » Mo Jun 11, 2012 11:42

Naja, die wichtigsten Kriterien wären bei uns definitiv:
- ruhig
- zutraulich
- Kindverträglich
- nicht gluckig
- nicht fliegend
- relativ anspruchslos/anfänger geeignet


Stofftiere?

Taumariechen hat geschrieben:Hybriden kommen eigentlich nicht in Frage. Klar auf lange Sicht sind die Hühner natürlich Nutztiere und wir wollen ihre Eier, aber ich hätte gar nicht den Anspruch, dass sie damit direkt los legen. ;)

Der Unterschied zwischen Legelinien und Rassen, die überwiegend zu Ausstellungszwecken gehalten werden ist der, daß Du bei Hybriden halt das ganze Jahr über Eier hast. Rassehühner legen zwischen 80 und 180 Eier, mit "direkt loslegen" hat das nichts zu tun, sondern nur damit, ob Du für die Weihnachtsbäckerei auch "eigene" Eier haben möchtest, oder nur im Frühling / Sommer. Das Problem, daß Du im Frühling zu viele Eier hast, und im Winter ggf gar keine, oder eben nur sehr wenige, liegt einfach daran, daß man Hühner nur in Gruppen von mindestens 4-5 Tiere und aufwärts halten sollte. Gesunde Hühner legen immer "jeden Tag" (5 Tage + 1 Tag Pause meistens) ein Ei, und Rassen, die "nur alle paar Tage / Wochen mal ein Ei legen" gibt es nicht (kann es aufgrund der Biologie nicht geben), nur eben solche, die nach ein paar Monaten damit aufhören und den Rest des Jahres Pause machen.

Da würde es sich ja dann auch anbieten verschiedene Rassen zu nehmen.

Hühner erkennen sich an Kammform, Körperform und Farbe (inkl. einiger "Farben", die Menschen nicht sehen können). Wenn Du also Rassen mischen möchtest, dann bitte immer mindestens 2 Tiere, die zusammengehören, je einheitlicher eine Herde ist, desto friedlicher geht es zu.


- ruhig
Im allgemeinen sagt man, je schwerer die Rasse, und je einheitlicher die Herde, desto "ruhiger". Allerdings schließt das nicht die natürlichen Lautäußerungen mit ein: Gackern und Krähen ist nun mal die Sprache der Hühner, die kannst Du nicht abstellen.

- zutraulich
- Kindverträglich
Das widerspricht sich meistens. Je "zutraulicher" man die Hühner macht, zB indem man sie mehr oder weniger auf den Menschen prägt und / oder dressiert ("Zutraulichkeit" ist nichts anderes als der mehr oder weniger große Verlust/das Unterbinden der arteigenen Verhaltensweisen), desto größer sind später die Probleme mit den Hähnen. Guckst Du zB hier: http://www.gutefrage.net/frage/agressiver-hahn


- nicht gluckig
- nicht fliegend
Widerspricht sich ebenfalls. Die Fähigkeit zum Brüten / Zucht auf Nicht-Brütigkeit ist umgekehrt proportional zum Gewicht und zur Legeleistung. Legerassen sind leichte Tiere, die lebhaft sind und gerne Flattern / Fliegen, aber selten Brüten (am seltensten brüten Legehybriden). "Nicht fliegend" sind schwere Rassen, Fleischhühner, und solche, die wenig legen: die brüten dann aber auch gern und relativ oft.

- relativ anspruchslos/anfänger geeignet
"Anspruchslos" ist gar kein Huhn. Jedes Huhn hat in der Legephase höchste Ansprüche an Futter und Haltung, denn da bringt es Hochleistungen (nur mal so als Vergleich: ein Ei legen setzt im Vergleich zum Körpergewicht ungefähr so viele Nährstoffe als würdest Du ein Kind in einer Woche bekommen). Der Unterschied zwischen Legehybriden und Rassehühnern besteht nur in der Dauer / Länge dieser Phase. Die Ansprüche der Tiere an zB das Futter ergeben sich aber "pro Ei", jeden Tag, (Hühner haben einen extrem schnellen Stoffwechsel), und die Ansprüche an Temperatur, Licht, ggf Impfungen etc, und die an Zeit und Aufmerksamkeit sind ohnehin unabhängig von der Rasse. Das einige Leute behaupten, solange Hühner nicht legen oder Hühner, die weniger legen wären "weniger Anspruchsvoll", entspricht in weiten Bereichen nicht der Biologie der Tiere: die sind hier nach wie vor nicht heimisch.

Wo finde ich Züchter? Und wo kaufe ich die Tiere am besten?

Beim nächsten RGZV, oder zB über www.indiez.de
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon Hauke schidt » Mo Jun 11, 2012 12:33

Der Unterschied zwischen Legelinien und Rassen, die überwiegend zu Ausstellungszwecken gehalten werden ist der, daß Du bei Hybriden halt das ganze Jahr über Eier hast.


Lass als Anfänger die Finger von den Legehybriden ala Lohmann und Co. Die Tiere sind "Hochleistingsleger" und dafür sollte man den Tieren ein legefreundliches Klima vorgaukeln, incl. Licht Temperatur und Feuchtigkeit. Das ist im Hobbybereich nicht unbedingt realisierbar. Ohne dieses Klima werden auch Legehybriden nicht die vom "Züchter" angegebene Legeleistung bringen.
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon SHierling » Mo Jun 11, 2012 12:56

Hauke, hast Du die letzten 10 Jahre geschlafen? Selbst Lohmann hat inzwischen - wie etliche andere auch - Linien für die Freilandhaltung. Und nur weil es keine Erfassung der Verluste bei den "Hobbyhaltern mit Rassehühnern" gibt, heißt das noch lange nicht, daß das weniger sind! Ich hab mal zwei Jahre lang versucht, eine aufzustellen - da sind gerade bei den "Kleinsthaltern" 30-70% keine Seltenheit, da gehen auch schon mal ganze Bruten hops, oder es sterben die Hennen wie die Fliegen, eben gerade WEIL den Leuten eingeredet wird, ihre Rassehühner "wären ja so schön anspruchslos".

Nochmal: der Anspruch des Stoffwechsels an Licht, Temperatur etc unterscheidet sich nicht, der ist ARTeigen, nicht rassebedingt.
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon Hauke schidt » Mo Jun 11, 2012 13:19

SHierling hat geschrieben:Hauke, hast Du die letzten 10 Jahre geschlafen? Selbst Lohmann hat inzwischen - wie etliche andere auch - Linien für die Freilandhaltung.


Wenn Du Dich jahrelang mit Lohmann auseindergesetzt hast, wirst Du feststellen, das sich das Angebot nicht gravierend verändert hat. Lediglich aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Hühner für Freilandhaltung wurden einige Linien als besonders robust für die Freilandhaltung benannt. Ich muss Dich enttäuschen, auch Dein Lohmannkonzern hat noch nicht das perfekte Huhn für die Freilandhaltung geschaffen. Gleiches gilt für die etlichen anderen, es gibt eigentlich weltweit nur nur 3 weitere Konzerne (das Bressehuhn mal ausgenommen).

Wenn Du Dich mit Legehybriden in Freilandhaltung auskennst, wirst Du wissen, das der Freigang der Hühner letztendlich immer noch vom Halter abhängig ist. Wenn eine vernünftige Legeleistung erwartet wird, werden die Hybriden nicht jedem Wetter oder Witterung ausgesetz. Dafür gibt es dann immer noch den Scharrraum, der sich im Klima schon vom Aussenklima unterscheiden kann.

SHierling hat geschrieben:Und nur weil es keine Erfassung der Verluste bei den "Hobbyhaltern mit Rassehühnern" gibt, heißt das noch lange nicht, daß das weniger sind! Ich hab mal zwei Jahre lang versucht, eine aufzustellen - da sind gerade bei den "Kleinsthaltern" 30-70% keine Seltenheit, da gehen auch schon mal ganze Bruten hops, oder es sterben die Hennen wie die Fliegen, eben gerade WEIL den Leuten eingeredet wird, ihre Rassehühner "wären ja so schön anspruchslos".


Willst Du jetzt dem Threatstarter unterstellen, er oder sie hat nicht vor verantwortungsbewust Hühner zu halten?

Bei Kleinsthalter mit 4 oder 5Tieren kann die Verlustrate nur in 25 oder 20 Prozentschritten liegen. Wie Du da auf 30 bis 70 Prozent komst, ist mir schleierhaft. Und wie können 3 bis 4 Hennen wie die Fliegen sterben?

SHierling hat geschrieben:Nochmal: der Anspruch des Stoffwechsels an Licht, Temperatur etc unterscheidet sich nicht, der ist ARTeigen, nicht rassebedingt.


Also gibt es keinen Unterschied ob ich als Lebewesen meine Energie in die eigene Lebenserhaltung oder in die Fortpflanzung stecke?

Nochmal: Ein Huhn was das ganze Jahr legen soll, benötigt dafür das ganze Jahr ein legefreundliches Klima, was heisst, das genug Energie aus dem Futter für die Eierproduktion "abgezweigt" werden kann.
Ist das Klima nicht optimal, so stellen Hühner ihre Eierproduktion ein oder vermindern sie.
Zuletzt geändert von Hauke schidt am Mo Jun 11, 2012 13:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon SHierling » Mo Jun 11, 2012 13:47

Willst Du jetzt dem Threatstarter unterstellen, er oder sie hat nicht vor verantwortungsbewust Hühner zu halten?

Ja. Nach dem, was oben als "erwünschte Eigenschaften" steht, wird das wohl nicht ausbleiben, wenn hier weiter so getan wird, als gäbe es solche Hühner. Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht.
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon Hauke schidt » Mo Jun 11, 2012 13:59

SHierling hat geschrieben:
Willst Du jetzt dem Threatstarter unterstellen, er oder sie hat nicht vor verantwortungsbewust Hühner zu halten?

Ja. Nach dem, was oben als "erwünschte Eigenschaften" steht, wird das wohl nicht ausbleiben, wenn hier weiter so getan wird, als gäbe es solche Hühner. Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht.


Sorry, aber wenn man hier in den letzten Jahren deine Bilder deiner Stallungen beachtet hat, dann ist es doch schwer vorstellbar, wie Du damit Hybriden (oder auch andere Hühner mit gleichen Bedürfnissen) artgerecht durch den Winter bringen willst. Aber halte Du mal Deine Hybriden bei Frost und lasse sie schön durchlegen. Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht.

Für mich ist der oder die Treatstarter/in ein Mensch der Vorhat, Hühner zu halten, noch nicht alles in Perfektion weiss und versucht sich u.a. im diesem Forum über die Haltung schlau zu machen, bevor Hühner angeschafft werden. Darin sehe ich nichts verwerfliches oder gar eine Verantwortungslosigkeit.

Das einzige, was hier noch nicht angesprochen wurde, ist in meinen Augen die Tatsache, das die private Hühnerhaltung von ein paar Hennen nicht gerade günstiger ist, als sich die Eier und Fleisch im Lebensmittelhandel zu kaufen.
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Re: Hühnerrassen als gemischte Gruppe halten?

Beitragvon kaltblutreiter » Mo Jun 11, 2012 14:21

Nu kriegt Euch mal wieder ein.

@taumariechen: Lass Dich nicht verschrecken, frag weiter, was Du wissen willst. An shierlings Ton muß man sich erst gewöhnen (oder auch nicht :?). Wie Du schon feststellen konntest, ist es oftmals ein Glaubenskrieg zwischen "wirtschaftlichen" und "hobbymäßigen" Hühnerhaltern.

Auch Rassehühner legen im Winter Eier, nur halt nicht so viele /so oft wie sonst. Bedenken mußt Du auch die Zeit der Mauser, das ist im Herbst (normalerweise...). Der Wechsel des Federkleids verlangt den Hühnern viel ab, da stellen sie dann das Eierlegen ein.

Ich kann Dir leider zu den von Dir angeführten Rassen nix weiter schreiben, da ich selber Rheinländer habe (und sehr zufrieden bin damit) und in meinem Verein auch nur die von mir weiter oben genannten und paar Zwerghuhnrassen da sind.
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