Hallo!
Ich las es neulich im Spektrum:
Die Phosphorlagerstätten der Erde sind in 90 Jahren aufgebraucht, wenn die Bevölkerung weiter so wächst, schneller!
Dann ist Schluß mit Düngen wie bisher!
Berührt euch das?

Ja.

Das wird wohl so laufen wie mit dem Öl, daß geht ja auch schon seit den 70ern regelmäßig zu ende....

Kann man ja Bergwerke unter landwirtschaftlich genutzten Flächen graben, dann findet man das Zeug wieder...

Man wird dann zwangsläufig zu einer Phosphatkreislaufwirtschaft kommen müssen. Betriebe ohne Viehhaltung haben ja heute schon mit P ein Problem nicht wegen zuviel, sondern wegen viel zu wenig!

Man sollte sich auch nicht von der Qualität der angebotenen Phosphatdüngemittel täuschen lassen. Eine Frage, in welchem Umfang diese denn wirklich pflanzenverfügbar sind, wird manchen erstaunen!!!

Das Pflanzen nun mal P als Hauptnährstoff brauchen, daran wird sich nichts ändern, ohne wachsen sie nicht, ob das den Grünen nun paßt oder nicht. Gedüngt wird eh nach Entzug - da wird also auch kaum verschwendet. In der Tierhaltung wird seit Jahren Phytase eingesetzt, um möglichst wenig P zu verbrauchen - wobei da die Reste ja sowieso wiederverwertet werden, entweder über die Gülle, und der Rest über Tiermehle als Dünger.

Insgesamt seh ich in der Landwirtschaft wenig Potential zum sparen - wohl aber beim Menschen als Verbraucher:
da kümmert sich nämlich keiner darum, was wo verschwendet wird - selbst vegane Ernährung ist immer noch erlaubt!

Und : "berühren" wird es später wohl in allererster Linie diejenigen, die dann noch eher verhungern.

Mit etwas Glück plumpst es einem einfach so auf den Acker: http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 66,00.html

automatix hat geschrieben:Das wird wohl so laufen wie mit dem Öl, daß geht ja auch schon seit den 70ern regelmäßig zu ende....

Da seit ca 1980 weniger neue Ölvorkommen gefunden wie insgesamt Öl verbraucht wird, ist das nur eine Frage der Zeit...

meyenburg1975 hat geschrieben:

automatix hat geschrieben:Das wird wohl so laufen wie mit dem Öl, daß geht ja auch schon seit den 70ern regelmäßig zu ende....

Da seit ca 1980 weniger neue Ölvorkommen gefunden wie insgesamt Öl verbraucht wird, ist das nur eine Frage der Zeit...

Und es ist ja auch nicht etwa so, daß da "gar nichts" passiert wäre.
Erinnert sich noch jemand an die Spritpreise aus den 70er Jahren?
Oder an die autofreien Sonntage?


Das Problem ist nur: autofreie Sonntage kann man machen - phosphorfreien Stoffwechsel gibt es aber nicht, weder bei Pflanzen noch bei Menschen oder Tieren.

meyenburg1975 hat geschrieben:

automatix hat geschrieben:Das wird wohl so laufen wie mit dem Öl, daß geht ja auch schon seit den 70ern regelmäßig zu ende....

Da seit ca 1980 weniger neue Ölvorkommen gefunden wie insgesamt Öl verbraucht wird, ist das nur eine Frage der Zeit...

Das stimmt nicht ganz, die haben doch in Amerika eine neue Ölquelle gefunden, die sie schon 2 mal leer gepumpt haben, und nach 2 Monaten war sie wieder voll

Ich bin mal gespannt wann der Klärschlamm dann aus den Deponien geholt wird.

new_holland_driver hat geschrieben:

meyenburg1975 hat geschrieben:

automatix hat geschrieben:Das wird wohl so laufen wie mit dem Öl, daß geht ja auch schon seit den 70ern regelmäßig zu ende....

Da seit ca 1980 weniger neue Ölvorkommen gefunden wie insgesamt Öl verbraucht wird, ist das nur eine Frage der Zeit...

Das stimmt nicht ganz, die haben doch in Amerika eine neue Ölquelle gefunden, die sie schon 2 mal leer gepumpt haben, und nach 2 Monaten war sie wieder voll

Nun ja, eine Ölquelle...

Das es eine Frage der Zeit ist, ist definitiv. Nur wann diese Zeit kommt ist fraglich...

http://www.zeit.de/2006/17/E-lreichweite?page=all

Wir legen nun schon Vorräte im Boden an

In unseren Böden ist für die nächsten paar tausend Jahre genug Phosphor, nur ist es halt nicht pflanzenverfügbar.... wie übrigens viele Phosphordünger teilweise auch. Die Frage wird in zukunft sein, wie man auf welchen Böden das vorhandene Phosphor Pflanzenverfügbar machen kann.
Manche Pflanzen, wie z.B. Buchweizen können mehr vorhandenes Phosphor nutzen als andere... man sollte halt herausfinden wie man das zeug Pflanzenverfügbar machen kann. In Canada gabe es vor kurzem Versuche zu Getreideerträgen nach verschiedenen Zwischenfrüchten ohne weitere Düngung, in diesen Versuchen lag die Buchweizenzwischenfrucht gleichauf mit den Leguminosen....

Hast Du für die "nächsten paartausend Jahre" mal eine seriöse Quelle?

Und dann ist Buchweizen imho auch nicht so besonders, Ackerschmalwand zB macht das über Gene, die über die mRNA erst bei P-Mangel aktiv werden und ansonsten erstmal das nutzen, was da ist, sozusagen "nach Bedarf". Eine handvoll Mykorrhiza können das auch, und an GV-Mais in der Richtung wird auch geforscht.

Aber egal wie: Im Prinzip tun Zwischenfrüchte, Pilze, Gene oder GV-Pflanzen ja auch nichts anderes, als das, was da ist, aufzubrauchen - irgendwann ist es immer weg. Solange man nicht konsequent das, was man erntet, auch wieder rückführt, bleibt der Ganze Krempel immer weiter Raubbau, Bio hin oder her, genau wie bei den Leguminosen: ist ja nett, das man N dazukriegt, aber der Rest ist Augenwischerei, Abbau des Bodenkörpers, nichts weiter.