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Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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17 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Muku-Halter » Di Jan 18, 2022 0:44

Hallo Kollegen,
ich habe eine Anfrage bezüglich Aufzucht von Jungvieh eines Kollegen bekommen.
Der Kollege möchte seine Tiere gern in der Zeit, nach der Tränkephase bis kurz vor der Kalbung von mir aufziehen lassen. Die Tiere sollen im Sommer auf die Weide und im Winter im Stall mit GF, etwas KF und Mineralfutter versorgt werden.

Nun zu den Fragen:
Wie gestaltet man so eine Aufzucht? Tiere ankaufen und später verkaufen, oder Vertrag mit €/Tag ?
Wer übernimmt eventuelle Kosten für Impfungen, Tierarzt, Besamung oder gegebenenfalls Bullen zum decken ?
Was ist die fairste Lösung und ein angemessener Preis für die Aufzucht ?
Wie kann man einen eventuellen Vertrag gestalten, dass beide Parteien bei Unstimmigkeiten fair aus der Sache raus kommen, falls es nicht harmoniert.
Wie handhabt ihr es? Wie klappt es bei euch?

Stehe im Gegensatz zu meinem Kollegen der Jungviehaufzucht noch etwas skeptisch gegenüber. Hoffentlich könnt ihr mir weiterhelfen und mir Tipps geben.
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Jörken » Di Jan 18, 2022 5:20

Solche Fragen gehören vertraglich geregelt. Besonders wichtig ist das Besamen und welche Kühe dein Partner hat. Wurde über Jahre auf Unfruchtbarkeit gezüchtet (zb Kühe 10 mal belegt für ein einziges Kalb, weil sie gute Milchleistung versprechen), sag ich Finger weg. Hat der Betrieb jetzt gute Fruchtbarkeit bei den Kühen, kann man das machen. Üblich sind Besamungskosten beim Aufzüchter (damit dieser gerne und gut die Brunstbeobachtung erledigt), Bullenauswahl beim Herkunftsbetrieb.

Betriebe die ich kenne machen das nicht mit Taggeld, sondern Tiere werden gekauft/verkauft. Einige regeln dafür die Konditionen vertraglich (zb Fixpreis oder Durchschnittspreise von Versteigerungen in der Region). Wird eine Kalbin nicht zurück gekauft vom Herkunftsbetrieb, kann der Jungviehaufzüchter diese selber behalten oder versteigern. Auch ist man von vorne herein aus der Sache fein raus, weil einem gehört das Jungvieh, der Herkunftsbetrieb hat nur eine Art Vorkaufsrecht. Will man enger zusammenarbeiten, macht eine €/Tag Regelung eher Sinn.
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon MF4355 » Di Jan 18, 2022 10:19

Ein Kollege von mir macht das auch mit kaufen, verkaufen. Rückkauf zum Festpreis mit 7 Monaten Trächtigkeit, frühestes Erstaklbealter 23 Monate spätestens 28 Monate bei HF. So hat der Aufzüchter die rechtzeitige Belegung im Blick. Bei Tagegeld ist das ja etwas schwammig. Mein Kollege sagt, dass ein Zukauf auf der Auktion im Schnitt der Jahre günstiger wäre aber die eigene Genetik ist es trotzdem Wert.
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Muku-Halter » Mi Jan 19, 2022 0:23

Danke schonmal für eure Ausführungen und Tipps.
Ich bevorzuge irgendwie die Variante mit einem Geldbetrag/Tag.
Grund dafür ist, dass ich damit denk ich am fairstes entlohnt werden würde. Des Weiteren denk ich es gibt keine Diskussionen. Ich hab nämlich keine Lust hinterher zu rennen, ( wenn sich mal ein Tier durch was auch immer etwas schlechter entwickelt hat) dass er die Tiere auch alle zurück nimmt bzw. habe keine Lust wenn er nicht alle zur Remontierung braucht, dass ich dann andere Käufer suchen muss.
Ebenfalls will ich kein Risiko eingehen, die Tiere in teuren Zeiten einzukaufen und zu billigen Preisen verschenken zu müssen, wenn der Markt gerade wieder eine Tiefpreisphase erlebt.

Was wäre denn eigentlich ein fairer Preis? Ich lese immer von ~2€. Mit so einer Summe komm ich aber aktuell definitiv nicht hin. Da brauch man schon bald das doppelte vermute ich damit es wirtschaftlich wird! Oder liege ich da falsch?
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Temme » Mi Jan 19, 2022 7:39

Wir haben 2 Betriebe, die für uns aufziehen.
der erste nimmt die ab 6-7 Monate bis sie deckfähig sind, dann kommen sie zu uns und wenn sie untersucht tragend sind, gehen sie zu dem anderen Betrieb. werden immer sauber ge-/verkauft.... und dann für einen festen Betrag pro Tag wieder ver-/gekauft. Gefahren werden die vom Viehhändler für die MwSt Differenz plus kleinen Aufschlag von 5€ pro Tier.
Der, der die kleinen hat bekommt 1,50 € pro Tier und Tag und ich bezahl das Kraftfutter, kommt auf 1,85-1,95 im Schnitt der letzten 3 Jahre.
Der der die tragenden hält bekommt 1,90 € pro Tier und Tag...
beide Betriebe haben Dauergrünland, wo sie sonst so Recht nix mit machen können....
Verluste trägt der, der sie grad besitzt.
Eine Kuh macht "Muh",
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Muku-Halter » Mi Jan 19, 2022 23:07

Danke für deine Antwort Temme.
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Peter North » Sa Jan 22, 2022 11:26

Interessant für mich wäre auch mal zu wissen, ob eine erfolgreiche Milchviehhaltung auch mit 100 % Zukauf der frischlaktierenden Milchkühe vom Zuchtviehmarkt oder ab Stall möglich ist.
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Temme » Sa Jan 22, 2022 12:19

narürlich ist das möglich....
ABER:.....
wir machen seit 20 Jahren aAa züchten auf kleine Kühe, Langlebigkeit und Inhaltsstoffe. besamen 20-30 % mit Black Angus, Tiere, wo wir keine Nachzucht von wollen oder die schlecht tragend werden. Von den aufgezogenen Färsen behalte ich die 50-60 %, von denen ich denke, dass sie die höchste Lanbensleistung bekommen und die übrigen werden verkauft, zur Zeit mit Kusshand ab Stall nach Holland, 1700-1800€....
Remontierung im Schnitt der letzten 5 Jahre um 20 %, Lebensleistung Abgangstiere 43000, Lebensleistung im lebenden Bestand ca 30000. Soll heissen: keiner verkauft die Besten und ob bei der Mutter nach dem 3. Kalb das Euter noch gut war, kann man der Färse nicht ansehen.....
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Jörken » Sa Jan 22, 2022 15:13

jep, das geht natürlich. Nicht jeder hat ein gutes Auge für die Zucht, oder es fehlt das Interesse. Meist fehlt die Konsequenz, Zucht ist etwas das man nicht alle 2 Jahre über den Haufen wirft. So schlecht sind die angebotenen Kühe auch nicht, man muss auch nicht nur Färsen kaufen. Sehr viele Betriebe hier kaufen laufend Kühe oder Färsen nach, nur mehr sehr ausgewählte Linien werden selbst aufgezogen, in mehr und mehr Betrieben hört das auch noch auf. Die Ausnahme bilden eigentlich nur mehr Züchter seltener Rassen (zb Grauvieh).

Wenn mir jemand von seinen tollen Tieren erzählt, und dass er die eine Färse leider 7 mal belegen musste, dann weißt eh alles. Da brauch ich nicht nachdenken, das ist Hänger ans Auto, erster Stopp Metzger, zweiter Stopp Versteigerungshalle.
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon T5060 » Sa Jan 22, 2022 15:36

In erster Linie sollte die Qualität der Aufzucht das Entscheidungskriterium sein. Dann wird üblicherweise "pro Tag" abgerechnet unter Berücksichtigung Belegung/Trächtigkeit und festgeschriebener Fütterung und Pflege.
Es gibt da gute Verträge. Die einen zahlen monatlich, die anderen bei Übergabe. Schlachttiere gehen dann auch zu Gunsten des Milchviehbetriebs, weil die sich ja genauso wie Verendete nicht vermeiden lassen. Im Prinzip wird Stall, Arbeit und Grundfutter bezahlt. TA, KF + Mineralfutter nach Absprache.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
[ :klee: Werte schätzen :klee: ]
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Lonar » Sa Jan 22, 2022 19:19

Temme hat geschrieben:narürlich ist das möglich....
ABER:.....
wir machen seit 20 Jahren aAa züchten auf kleine Kühe, Langlebigkeit und Inhaltsstoffe. besamen 20-30 % mit Black Angus, Tiere, wo wir keine Nachzucht von wollen oder die schlecht tragend werden. Von den aufgezogenen Färsen behalte ich die 50-60 %, von denen ich denke, dass sie die höchste Lanbensleistung bekommen und die übrigen werden verkauft, zur Zeit mit Kusshand ab Stall nach Holland, 1700-1800€....
Remontierung im Schnitt der letzten 5 Jahre um 20 %, Lebensleistung Abgangstiere 43000, Lebensleistung im lebenden Bestand ca 30000. Soll heissen: keiner verkauft die Besten und ob bei der Mutter nach dem 3. Kalb das Euter noch gut war, kann man der Färse nicht ansehen.....

Du musst ab Stall momentan mehr verlangen, gute Tiere sind momentan sehr knapp. Hätte ich auch besser wissen sollen vor 2Wochen als die letzten gegangen sind. Naja fürs nächste mal weiß man das besser. Und soo viel Kohle ist das jetzt auch nicht, eine BWb x Holstein ist auch zum Blutspenden gefahren die hat momentan am Haken 1600€ gebracht auch 23M alt gewesen und einfach bei den anderen mit gelaufen. Sprich erst Power und ab 12M Gras Stroh Diät :mrgreen:
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Peter North » So Jan 23, 2022 10:43

@muhkuh: Welche Preisgestaltung schwebt deinem Milchviehhalter vor?
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon T5060 » So Jan 23, 2022 14:54

In einer ausgelagerten Jungviehaufzucht wird nicht gepokert, da wird auf einer Kostenbasis abgerechnet und das ganze ist langfristig angelegt
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
[ :klee: Werte schätzen :klee: ]
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Muku-Halter » So Jan 23, 2022 20:31

Peter North hat geschrieben:@muhkuh: Welche Preisgestaltung schwebt deinem Milchviehhalter vor?



Er sagt ich soll mir Gedanken machen was ich brauche um klar zu kommen und danach verhandeln wir.
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Re: Jungviehaufzucht (Preis und Ablauf)

Beitragvon Peter North » Mi Jan 26, 2022 5:59

Schau dir mal den Deckungsbeitragsrechner der LfL Bayern an. Trage dort deine Werte ein und schau was du verdienen möchtest.
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