Die "aktive" Immunität die das Kalb in den Wochen 3+4 aufgebaut hat ist nur für den Geburtsbetrieb wirksam, für den Mastbetrieb evtl. komplett wirkungslos.
Und die passive Immunität(kolostralmilch) ist bis dahin verschwunden.
Mit etwas Pech stehen die 28Tage Kälber völlig ungeschützt im neuen Stall.
Kann auch so gewollt sein, die dadurch höheren Verlustraten machen dann neue gesetzliche Maßnahmen notwendig, mit denen man dann alles noch mehr "verschlimmbessern" kann,
bis der letzte Nutztierhalter verschwunden ist...

Einhorn64 hat geschrieben:[...]
Mit etwas Pech stehen die 28Tage Kälber völlig ungeschützt im neuen Stall.

Wenn die Immunlücke wirklich die Ursache der Probleme ist, wie kann es dann sein dass das selbe Alter bei Fleckvieh unproblematisch(er) ist? Kann mir nicht vorstellen dass es nur an der Tränkweise liegt... klar, Kälber "grosshungern" tut ihnen nicht gut, auch nicht für's Immunsystem. Aber das ist doch nicht Standard.

Wo landen deine Kälber denn und wie werden die transportiert?

Unsere Kälber werden über Sammeltransporte "zentralisiert", weibliche oft in der Region an Weidemäster verbracht, der Rest sortiert und zu den Kälbermästern gefahren.
Während Transport und Einstallung haben die Kontakt zu Kälbern aus dutzenden Betrieben.

Vor der 14Tage Regelung wurden die Kälber ab etwa 8 bis 10 Tage vermarktet. Ist aber lange her mittlerweile.

Arion620 hat geschrieben:Hallo zusammen, ich bin aktuell auf der Suche nach ein paar Holstein Kälber/Fresser, wie sind denn die aktuellen Preise für 5 - 8 Monate alte Tiere mit guter Abstammung. (11.000 - 12.000 kg Milchleistung) sind hier 400 - 500 € okay?
Kürzlich wurden welche mit 3-4 Monaten (6.500 - 8.500 kg) für 150€ angeboten.

Danke schon mal.
Viele Grüße

Zu welchen Preis werden den zur Zeit die Holstein Exportfärsen gehandelt. 3 bis 4 Monate trächtig. Gibt es dafür einen Markt?

Hier ca 1500.
Marokko zur Zeit größter Abnehmer.

Rohana hat geschrieben:

Einhorn64 hat geschrieben:[...]
Mit etwas Pech stehen die 28Tage Kälber völlig ungeschützt im neuen Stall.

Wenn die Immunlücke wirklich die Ursache der Probleme ist, wie kann es dann sein dass das selbe Alter bei Fleckvieh unproblematisch(er) ist? Kann mir nicht vorstellen dass es nur an der Tränkweise liegt... klar, Kälber "grosshungern" tut ihnen nicht gut, auch nicht für's Immunsystem. Aber das ist doch nicht Standard.

Ich sehe da kein Unterschied zwischen Fleckvueh und anderen Rassen. Wenn hier die 80 kg Kälber ankommen, muss auch höllisch aufgepasst werden, sonst ratzfatz und die ersten hängen in den Seilen

Können eigentlich Jersey Kälber männlich vermarktet werden oder muss hier der Eigentümer die Kälber selber mästen

Unsere Fleckviehbummelchen gehen seit eh und je mit 6 Wochen ein Dorf weiter, in den immer wieder selben Stall.
Für die weibl. Zwillinge hatten mir immer einen Direktvermarkter, der ist aber leider viel zu jung verstorben.

Sind Blau weiße Belgier Kälber anfälliger gegen Durchfall und Atemwegserkrankungen als Fleckviehkälber?

Haben immer mal wieder Probleme wenn die Kälber kommen und 3 Tage später hängen die in den Seilen. Das ist Mist. Hat jemand ein Tipp für eine Prophylaxe direkt beim einstallen. Beim Händler treffen immer mindestens 100Kälber aufeinander aus unterschiedlichsten Betrieben. Das ist das Hauptproblem.

Rispoval funktioniert super.
Durchfall liegt wahrscheinlich dran das im Herkunftsbetrieb anders getränkt wird als bei dir.

Jersey Bullenkälber würde ich realistisch sehen beim konventionellem Vermarktungsweg bei bis zu 30,-€ -( 50,-€ - maximal). Oder an einen Hobbybetrieb verkaufen?

Am besten mit vorhandener Schadmilch zum Schlachtkalb mästen.

Kuhkälber hingegen mit Papier sind gut an den Mann bzw. Frau zu bringen

Kälber sprunghaft gestiegen diese Woche auf 6,10€ netto das 80kg Kalb.
Da macht mein verkauftes 95kg Kalb plötzlich wieder über 600€ aus, da bekommt man fast ein schlechtes Gewissen dem Käufer gegenüber.

Stoapfälzer hat geschrieben:Kälber sprunghaft gestiegen diese Woche auf 6,10€ netto das 80kg Kalb.
Da macht mein verkauftes 95kg Kalb plötzlich wieder über 600€ aus, da bekommt man fast ein schlechtes Gewissen dem Käufer gegenüber.

Ich denke, die Mäster haben auch kein schlechtes Gewissen, wenn sie ein Kalb, welches 500 lt Milch gesoffen hat, mal um 500 Euro kriegen.

mfg