Moin,

nachdem ich auf das folgende Thema in diversen Katzenforen ziemlich überzogene Reaktionen bekommen habe wollte ich es mal hier in die Runde werfen -

Es ging um die Frage, wie schlimm es für eine Katze ist, den (Arbeits-)Tag über und ca. 1 Wochenende im Monat allein zu sein. Man muß dazu sagen daß die Katze bei mir Freigänger mit großem Revier wäre, und ich sicher auch mit Nachbarn reden könnte in Sachen füttern...nur wieviel "Nestwärme" die Nachbarn liefern können weiß ich halt nicht vorher.

Kritik kann ich schon ab, aber eben gerne sachliche. In den Katzenforen kam es mir so vor als wenn die Leute da ziemlich sentimental sind, und einem erzählen wollen daß das Tier unter Trennung und Langweile massiv(!) leiden würde weil es emotional von mir abhängig ist, die Katzen wären ständig beleidigt wenn man mehr als 6 Stunden am Tag weg ist, usw.

Was sagt Ihr dazu - kann so eine Katze nicht durchaus ihr eigenes Leben führen? Oder sollte man in einem solchen Fall mindestens einen weiteren Artgenossen halten? Oder doch davon absehen? Wie "schlimm" ist es für eine Hauskatze, wenn der Mensch abwesend ist? Nur irriterend, wirklich belastend, oder ist es ihnen schlichtweg schnurz?

Die doofen Fragen kommen weil ich bislang nie Katzen hatte, aber gern 1-2 halten würde. Und sie soll sich halt einigermaßen wohl fühlen, weder verhätschelt noch ignoriert. Einfach ne freundliche Hauskatze mit Raum für Eigenleben.

Der Katze ist das egal.

Die sind doch froh, wenn sie ihre Ruhe haben und pennen können.

Außer am Anfang, da sind sie verspielt, evtl. auch später und brauchen mE mehr Zuneigung als mit zunehmendem Alter.

Eisvogel hat geschrieben:Einfach ne freundliche Hauskatze mit Raum für Eigenleben.

ja, so eine haben wir auch, fängt viele Mäuse, und bekommt regelmässig Futter und ab und an Streicheleinheiten, wenn ihr das nicht passen würde, wär Sie schon längst weg...

im Haus will ich Sie nicht haben (keine Haus- sondern Hofkatze)...

Wir haben auch Haus- und Stallkatzen - manchmal kommt eine, um gestreichelt zu werden - meistens langt es denen völlig, wenn sie dabei sein können und regelmässig den Napf voll bekommen.

Wenn die "nur" den Arbeitstag alleine verbringen - wobei ich aber doch zu zweien raten würde - ist denen völlig egal, was du in der Zeit machst.

Endlich mal ein anderer Schnack...

Ich war ziemlich erschrocken, was Leute mir so an den Kopf geworfen haben, bis hin zum Wort "nicht artgerecht"(!!!!! aber selber eine "emotional abhängige" Katze in der Stadtwohnung halten...).

Das mit jungen Katzen ist natürlich ein Punkt, so eine Spielphase dauert ja Monate und über so eine lange Periode habe auch ich ja auch nicht mehr Zeit als im normalen Alltag...das würde nahe legen, ausgewachsene Tiere aus dem Tierheim zu nehmen.

Eine junge Katze würde ich nicht allein halten. Die kommt auf soooooooo viele dumme Gedanken, wenn ihr langweilig ist
Auf jeden Fall kommt es auf den Charakter und das Individuum der Katze an.

Mein alter Kater war total auf mich bezogen, weil er eben immer Wohnungskater war und erst später raus durfte. Er war aber auch normale Arbeitstage allein, aber eben auch schon alt und schlief viel.

Artgerechter finde ich eine Haltung zu zweit. Aber wenn bei dir in der Umgebung eh viele Katzen rum laufen, kann eine Katze auch dort Anschluß finden.

Guck doch mal im örtlichen Tierheim, ob dort die passende Katze für dich dabei ist. Die können auch was zum Charakter des Tieres sagen.

Ach ja, eine neue Katze solltest du eh erst ein paar Tage oder gar 2-3 Wochen drinnen halten, bevor du sie an den Freigang gewöhnst. Dann weiß sie wo sie hingehört. Sonst kann es passieren, daß sie gleich am Anfang nicht nach Hause kommt.

und - bei Tierheimen gibts auch sone und solche... manche vermitteln gar nicht, wenn du sagst sie ist in Zukunft Freigängerin - oder wenn du sagst du bist tagsüber nicht daheim.
Vermittelt werden auch ältere Katzen von Privatleuten (Anzeigenblättchen durchsehen, schwarze Bretter im Supermarkt...) Wenn man dann grade ein Paar bekommt das sich gut versteht, ists bestens. Ausserdem sind Katzen von Privat auch meist billiger als welche aus dem Tierheim; oft sind die Privatkatzen auch gut gepflegt, geimpft und kastriert.

Unser Tierheim sucht immer Plätze für Bauernhof-Katzen.
Die werden auch dort nur als Freigänger gefüttert.

Hallo Eisvogel,

in welchen Foren hälst Du Dich denn auf?

Frische Wasser, Futter und einen geeigneten Platz sollte der Katze schon zur Verfügung stehen. Bein letzteren ist meine Katze jedoch ziemlich Eigenwillig.

Von der Nestwärme, die Du hier beschreibst, will meine Katze zumindest in dieser Jahreszeit nichts wissen. Sie hat die Möglichkeit, immer ins Haus zu kommen, zur Zeit, es gibt aber Tage, da sehe ich sie nicht, obwohl sie kastriert ist. Sie ist aber auch schon 6 Jahre alt.

Katzenhalter, die ihre teure "Norwegische Waldkatze" in einer 26 Quadratmeter Wohnung halten, mögen das anders sehen. Aber die haben auch eine andere Meinung zur kastration.

Aber sagt mal: kann ich meine Katze eigentlich auch vegan ernähren?

Liebe Grüsse
Hauke

Es gibt bei Katzen zwei mögliche Prägungen / Charaktere: soziale Katzen, die gern und viel mit Artgenossen zusammen sind, und Einzelgänger.
Die meisten Bauernhofkatzen sind mehr oder weniger soziale Katzen, für die wäre eine Einzelhaltung Tierquälerei, und mit so viel unbeaufsichtigter Zeit erst recht.

Eine Einzelgänger-Katze kann so eine Haltung, wie Du sie anstrebst, wenn sie bei Dir als Freigänger aufgewachsen ist und daran gewöhnt, schon aushalten - allerdings ist es unter Umständen sehr schwer, eine erwachsene Einzelhänger-Freigängerkatze UMzugewöhnen, also als erwachsenes Tier umzusiedeln, das funktioniert nur dann wirklich gut, wenn die Katze menschengeprägt ist (also nicht am Ort, sondern am Betreuer hängt) - was dann allerdings wieder gegen Deine dauernde Abwesenheit spricht.

Meine vier "Normalkatzen" (1Kater, zwei Sterilisierte, 1 Katze - alles "Bauernhofkatzen") sind sehr sozial und verschmust untereinander (mehr als mit mir), und laufen drin und draußen wie es ihnen gefällt, lassen sich aber alle einmal täglich sehen (zum Füttern) - so weiß ich, daß alles ok ist, Den Rest des Tages können sie dann tun und lassen was sie wollen. Im WInter liegen sie gern auf Rechner und Monitor, im Sommer seh ich kaum mal was von ihnen.
Dann hab ich seit neuestem eine zugelaufene Katze - eben so eine norwegische Waldkatze - und die ist SO menschengeprägt, daß sie keine 4 Stunden allein sein will. Kaum hört oder sieht sie mich, kommt sie angetapst und fordert Aufmerksamkeit ein, während sie seit sie hier ist (etwas über 1 Woche) noch keinen einzigen Schritt wieder vor die Tür gewagt hat, sondern fauchend und kratzend selbst vom Arm springt, wenn man sich nur dem Ausgang nähert ... ist also eine REINE Drinnenkatze, und die anderen faucht sie nur an - also auch eher ein Einzeltier.
http://mine.icanhascheezburger.com/View ... id=1270296

Ein gutes Tierheim kann DIr sicher eine Katze empfehlen oder einen Welpen, der das so mitmacht, wie Du es Dir vorstellst. Theoretisch steht aber auch dann immer noch das Tierschutzgesetz mit der täglichen Tierkontrolle dagegen. Was machst Du, wenn Deine Katze an einem Sommer - Wochenende ihr Wasser umstößt? Oder aus Spieltrieb einen Stecker zieht? ANgefahren wird und krank vor Deiner Tür liegt?

Einmal täglich (mindestens) sollte auch nach den Bedingungen für eine Katze geschaut werden.

Sehr lesenswert in diesem Zusammenhang auch:

www.stubentigerforum.de

Ich war da auch mal angemeldet, kann mich aber weder an Nick geschweige denn Passwort erinnern.
Die sind da aber alle cool drauf!

Also unsere Katze spielt mittlerweile den ganzen Tag im Garten mit den Maulwürfen

Wenns was zu fressen gab war se da, ansonsten is die den ganzen Tag nur rumgetigert, hat man kaum gesehen. Ins Haus kam die gar nicht.

Ich persönlich halte übrigens gar nichts von Leuten die sich so`n Kindersatz ins Haus holen und dann den ganzen Tag damit aufm Sofa rumschmusen wollen. Lächerlich.

ruxx hat geschrieben: Ich war da auch mal angemeldet, kann mich aber weder an Nick geschweige denn Passwort erinnern.

campari

Naja, jeder der einen Bauernhof hat(te) und die Kätzinnen nicht sterilisieren ließ kriegt doch haufenweise halbwilde Katzen, die natürlich tage- oder wochenlang ohne besondere Betreuung auskommen. Bis heute haben wir "Zwischenmieter" die sich auf der Hofstelle rumtreiben (in der Regel bessere Jäger sind als die Kernbelegschaft) und auch wieder verschwinden, wenn sie was besseres entdecken.
Wenn zwei Katzen angeschafft werden, sehe ich endgültig kein Problem. MFG