Jetzt schreib ich gleich nochmal um dir ein paar Denkanstösse zu geben. Aber lass dich dadurch bitte nicht entmutigen.
Also so mit ein bischen im Monat arbeiten wird dass bei einer Renovierung und schon gar nicht bei einer Sanierung was. Die Zeit reicht nichtmal um die Handwerker vernünftig zu beaufsichtigen und die Gewerke abzunehmen. Wenn du viel selber machst brauchst du viel mehr Zeit. Und einfach so mal ein paar Löcher für eine Kleinkläranlage ausheben ist auch nicht. Da gibt es jetzt eine neue Verordnung die besagt, dass es eine Zweikammergrube mit Nachklärteich ect. sein muss. Da müssen Provis ran und selbst dann bist du mit viel Eigenleistung bei minimum 7500,- Euro. Wenn dus machen lässt beim doppelten. Also niemals den Job aufgeben, nicht so lange nicht alles am Haus bezahlt ist. Das holst du mit Kleinstlw nie im Leben rein. Würd ich nicht mal mit unseren 45 Hektar machen. Wir haben alle krisensichere Jobs und nur so lässt sich der finanzielle Aufwand für den Betrieb der eigentlich keiner ist, weil keine lw mehr betrieben wird aufrecht erhalten. Auch nicht wenn du der sparsamste Mensch bist und auf jeglichen technischen Fortschritt verzichten kannst. Es wird nebenher so viel fällig. Versicherungen, Steuern, Beiträge ect. Selbst an öffentlichen Projekten wirst du als Anlieger zur Kasse gebeten. Wenn die Straße geteert wird, wenn ein Kanal gebaut wird, wenn die Straßenbeleuchtung erneuert wird. Und immer Anteilig mit deiner Grundstücksfläche. Da können schnel mal mehrere Hundert wenn nicht sogar Tausende fällig sein die du zahlen musst, ob du magst oder nicht auch wenn du nicht kannst. Und insgesamt gesehen kommen da hohe Kosten auf dich zu. So eine Renovierung eines Bauernhauses kann schonmal mindesten 150000 Euro kosten. Und dann musst du für die Zukunft planen. Da können für Anschaffungen, Instandhaltung ect. mehrere Tausend pro Jahr fällig werden. Wir haben vor zwei Jahren mal ein Scheunendach teilweise neu decken lassen da waren schnell mal 35000 Euro weg. Und und und....
Aber nicht entmutigen, du wirst deinen Weg gehen. Aber bitte immer mit der nötigen Umsicht.
Viel Glück
Ich stimme Forstjunior völlig zu. Wenn du heute Eigentum hast, wirst du vom Staat eigentlich nur bestraft. Jeden Tag kommt irgendein anderer Schrieb mit Rechnungen vom Finanzamt, Gemeinde, Strom, Wasser etc..
In der Stadt mit einer kleinen Eigentumswohnung würde man viel ruhiger und sorgenfreier leben können und finanziell auch besser gestellt sein. Natürlich ist es schön, wenn man was Eigenes hat, aber die permanente Sorge um den Erhalt des Hauses, Hofes etc. ist gar nicht so schön. In den letzten Jahren ist es eigentlich immer schlimmer geworden mit diesen ganzen Nebenkosten und Besserung ist weit und breit nicht in Sicht.
@ Dagmar
Wenn du den alten Hof kaufen willst, dann kauf ihn ruhig. Aber das mit der Landwirtschaft (Ausser Selbstversorgung) kannst du knicken. Die erfolgreichen landwirtschaftlichen Betriebe sind ganz, ganz rar gesäht. Fast alle Bauern haben Schulden ohne Ende, meistens hängen die nächsten Generationen schon tief in der Scheisse, obwohl sie sich noch gar nicht für die Landwirtschaft entschieden haben.
Diese Betriebe haben gegenüber Neueinsteigern wie dir immer noch den Vorteil der ererbten Substanz, du hast also aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der fehlenden Substanz keine Chance jemals auf einen grünen Zweig zu kommen. Ich würde an deiner Stelle nie den sicheren Job kündigen und ganz in den Osten gehen.
Servus