Besenstrich geht, halte ich aber für Ställe nicht als optimal.
Was anderes durchziehen halte ich ebenfalls für suboptimal, man zerstört hierbei die Oberfläche des Betons und erzeut Grate an denen die Betonmilch/Wasser dann abzieht oder Vertiefungen in denen dann die Betonmilch steht und keine geeignete Oberfläche entsteht.
Daher der Tipp mit der Folie und Walze, der ist genial und bekannt.
Mir wäre die Maschenweite der Matte zu grob bei einer Q-Matte, man kann aber öfters versetzt oder quer darüber.
Ansonsten halt etwas mit kleineren Maschenweite.

Du nimmst Innsand, 450 - 500 kg HOZ/m³, Wasser, Basaltsplitt 8/16 und Fließverbesserer. Heute würde ich oben noch einen Härter einarbeiten.
Dann nimmst ein Reibbrett und die Knieschoner und reibst das schön rau ab. Ohne den richtigen Beton ist jedes Muster nach 10 Jahren weg und du hast nur noch oben drauf eine Harnstein-Sülze.

Aus Sicht der Kuh sind die Fussböden das wichtigste Bauelement am Stall, für den Rest reichen "Bohnenstangen und alte Silofolie".

Guck das war mein Urgroßonkel https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Saliger_(Ingenieur), so 10 % sind dann vielleicht davon auch bei mir noch hängen geblieben

T5060 hat geschrieben:Du nimmst Innsand, 450 - 500 kg HOZ/m³, Wasser, Basaltsplitt 8/16 und Fließverbesserer. Heute würde ich oben noch einen Härter einarbeiten.
Dann nimmst ein Reibbrett und die Knieschoner und reibst das schön rau ab. Ohne den richtigen Beton ist jedes Muster nach 10 Jahren weg und du hast nur noch oben drauf eine Harnstein-Sülze.

Es geht darum, die Oberfläche zu strukturieren und eben nicht rau zu machen. Eine raue Oberfläche sorgt für viel unnötigen Abrieb an der Klauensohle. Der ist gar nicht erwünscht! Es geht darum, das Ausrutschen und die Haltlosigkeit des Rindes in der Bewegung zu vermeiden. Dazu braucht es eine glatte strukturierte Oberfläche. Auf deinem Splittgemisch ist die Sohle schon nach wenig Strecke komplett durchgelaufen und dann beginnen die Probleme. Manchmal muss man sich hier echt an den Kopf fassen.

Rauh versus dauerhaft-griffig-urinsteinfest sind zweierlei paar Schuhe, das verstehst du nicht,
weil du die Vielfältigkeit der Eigenschaften eines modernen Betons nicht verstehst.
Ich vertraue mal den alten Ossies, denn die konnten Mistschieber von gigantischer Länge und dauerhaft griffige Schieberflächen mit einfachen Mitteln bauen.
Ich habe mich damals von der Beratung Beton in Leipzig aufklären lassen. Vor 20 Jahren war hier noch Gußasphalt Stand der Technik, wo nach 3 Wochen das Horn von der Klaue weg war.

Also glatt und griffig schließt sich aber aus. Wie tief willst du denn ein Profil mit einer Q Matte herstellen können das Rinder auf sonst glattem Beton halt finden? Die anzuschiebenden Gänge im Tretmist Stall sind bisher immer noch das schwierigste bei jedem Bau Projekt gewesen und bereiten mir auch aktuell Kopfzerbrechen. Das Muster walzen und ein Besenstrich könnte ich mir vorstellen. Der Besenstrich hält die Schürfleiste erfahrungsgemäß nicht ewig aus. Danach kann dann im Rauten Muster wie beim Spaltenboden geschnitten werden wenn's nicht mehr taugt. Aktuell gefiele mir ein grober Tragdeckschicht Asphalt am besten. Habe zwei Ställe besichtigt die schon 10 bzw 14 Jahre damit betrieben werden. Die Bullen sind auch beim spielen nicht am Gang verkrambuliert.

Nachtrag.
Bei US Youtubern sieht man oft das mit profilierten Glättern Muster in den Laufstall Boden geformt werden. Das scheint hier bei uns irgendwie weder bekannt noch üblich zu sein.

Rasenpflaster in/auf Beton

Marian hat geschrieben:Also glatt und griffig schließt sich aber aus. Wie tief willst du denn ein Profil mit einer Q Matte herstellen können das Rinder auf sonst glattem Beton halt finden? Die anzuschiebenden Gänge im Tretmist Stall sind bisher immer noch das schwierigste bei jedem Bau Projekt gewesen und bereiten mir auch aktuell Kopfzerbrechen.

Wenn der frische Beton mit einer Folie abgedeckt wird, damit an der Strukturwalze kein Beton anhaftet, dann ist die Oberfläche des Betons nachher sehr glatt. Und zwar im positiven und im negativen Profil! Wohlgemerkt die Oberfläche ist die Gesamtfläche der Betonoberseite. Halt gibt nur das Profil und nicht die Betonoberseite. Soweit klar?
Wie ich die Oberfläche profiliere, das hängt auch davon ab, wie oft ich sie abschiebe. Meine Fressgänge werden täglich abgeschoben. Zum Futtertisch hin liegt wenig Material auf dem Fressgang und zum Tiefstall hin, weil die fressenden Kühe/Rinder, die am Futtertisch stehen, dort abkoten, liegt mehr Material. Der Kot ist relativ fest, so wie Rinderkot, unter optimalen Haltungs- und Fütterungsbedingungen eben ist. Im Negativprofil bleibt etwas Kot haften. Das ist auch kein Problem. Wenn natürlich, wie das bei Tretmistställen eben der Fall ist, ein Kot- und Strohgemisch am Übergang zum Liegebereich länger auf dem Fressgang lagert und sich im Profil des Bodens festsetzt, dann ist das Abschieben ganz einfach Schwerstarbeit. In dem Fall muss man wohl einen Kompromiss eingehen. Eine eher flache Profilierung wäre dann angeraten. Mein Negativprofil hatte im Neuzustand eine Tiefe von ca. 10mm. Das ist für einen Tretmiststallfressgang, ohne tägliches Abschieben, zu viel.

Denkt auch bitte an Mortellaro und sonstigen Scheiss, der an den Füssen hängt

T5060 hat geschrieben:Denkt auch bitte an Mortellaro und sonstigen Scheiss, der an den Füssen hängt

Gutes Stichwort! Ich habe in meinem ganzen Leben als Rinderhalter noch nie einen Fall von Mortellaro gehabt. Eine trockene Einstreu im Liegebereich und die nur kurzfristige feuchte Verschmutzung im Fressgangbereich sind die Gründe dafür. Dabei ist zu bemerken, dass eine starke Profilierung der Oberfläche einen sehr großen Verdrängungsraum für Feuchtigkeit bietet, bis sie dann verdunstet. Die Rinder laufen nur auf dem Positivprofil und haben somit nur wenig Kontakt zur Feuchtigkeit.

DWEWT hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:Denkt auch bitte an Mortellaro und sonstigen Scheiss, der an den Füssen hängt

Gutes Stichwort! Ich habe in meinem ganzen Leben als Rinderhalter noch nie einen Fall von Mortellaro gehabt.

Wenn man nicht danach schaut, kann man schon den Eindruck haben, dass man niemals Mortellaro hatte.
Geht dem NABU ähnlich.

Ja mir hatten schon Mortellaro und mir sind froh den Scheiss los zu sein.

Was ist/war denn nun der Trick beim langfristig rutschfesten DDR-Beton?
Und wieso hat sich das nicht durchgesetzt?

Manfred hat geschrieben:Was ist/war denn nun der Trick beim langfristig rutschfesten DDR-Beton?
Und wieso hat sich das nicht durchgesetzt?

Wie kommst du auf rutschfesten DDR-Beton? Ich habe hier ein Weidemelkstandgebäude mit Wartehof, Futtergang, Treibgängen und Grube übernommen. Da waren die Betonoberflächen einfach nur glatt.

Manfred hat geschrieben:Was ist/war denn nun der Trick beim langfristig rutschfesten DDR-Beton?
Und wieso hat sich das nicht durchgesetzt?

Ich geh mal davon aus, es ist wie überall im Leben: Entscheidend ist, was reinkommt. Und damit scheidet Tranportbeton eigentlich schon aus, wenn man sich die gängigen Rezepte so anschaut. Rcyclingschotter und -sande sind da mit das harmloseste.

Gruß

Werner

Hier die passende Maschine zur Laufflächenreinigung

https://youtu.be/D6kR_yZ01n4

think big, think better ..... NUHN

T5060 hat geschrieben:Hier die passende Maschine zur Laufflächenreinigung

https://youtu.be/D6kR_yZ01n4

think big, think better ..... NUHN

Hierzulande tut es auch so einer:

https://youtu.be/ycsuNcSLwA4