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Milch - wieso haben es manche so schwer.

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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28 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon T5060 » Mo Mär 12, 2018 15:52

Versucht nicht zu rechnen, ich hab schon Schrottbuden erlebt die hatten mehr auf dem Sparbuch als der schönste Hof im Erwerb kostet :mrgreen:
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon R16 » Mo Mär 12, 2018 16:47

Badener hat geschrieben:Bei 40 laktierenden Kühen und einer Leistung von 30L/Kuh sind das doch schon 36.000L Milch im Monat. Er bekommt 28 Cent pro Liter macht 10.080 € /Monat Einnahme. Steuer noch weg, bleiben doch sicher noch 6000€ über, oder nicht? Dazu kommen ja noch ca. 2.000€ Beihilfe.

Das sind 8000€/Monat. So jetzt die Ausgaben.

Stall => sicher 30 Jahre Alt abbezahlt
Traktor => sicher 25 Jahre abbezahlt
Traktor Nr. 2 => noch älter ca. 40 Jahre abbezahlt
Neue Maschinen => hab ich nicht eine gesehen....

Wieso kann dieser Mann nicht wirtschaften und Geld investieren. wo geht sein Geld hin ??


Nix für ungut, und ich will Dir auch nicht auf die Füße treten oder dich anpissen, nach dieser Ausführung nehme ich an, bist du nicht in einer Landwirtschaft oder besser noch in einem Haupterwerbsbetrieb (Milchviehbetrieb) aufgewachsen bzw. groß geworden.
Oder falls doch, hat es dich nicht interessiert?
Weil sonst wüsstest Du, was monatliche Fixkosten anfallen, mit Kranken- Rentenversicherung, Strom, Betriebsmittel, Futtermittel, Pacht etc.
Wenn in einem Betrieb nicht alle paar Jahre investiert wird, kommt es dann so weit, dass ein Betrieb "verfällt" wie du es darstellst.

Badener hat geschrieben:Die Frau des Altbauern sagte aber sie können von dem Hof nicht leben.
Deshalb muss sie noch zusätzlich arbeiten gehen.


Wenn dem so ist, läuft etwas schief an seiner (ihrer) oder gemeinsamen Betriebsführung.

Aber jetzt fällt mir dazu noch ein Sprichwort ein, " Die, die jammern, von denen kannst was nehmen", bzw. lernen, den die haben was auf der Seite, oder hohen Kante :wink:

Badener hat geschrieben:weil ein Kollege von mir macht 40 Kühe im Nebenerwerb (Sbt). Stall ist 15 Jahre (Laufstall). Beide Traktoren neu, Futtermischwagen und Mähkombi neu, Jetzt redet er von einem Melkroboter. Bei dem scheint es irgendwie zu funktionieren. Beruf: Lastwagenfahrer im Tiefbau.....


Seine Leistung in allen Ehren, aber was glaubst Du, wie viel er sich schon allein dadurch spart, als AN versichert und eine Altervorsorge aufzubauen im Gegensatz zu deinem geschilderten Fall? Und dann kommt der Lohn noch hinzu.

Was macht sein Sohn beruflich, der den Betrieb ohne Viehhaltung weiter bewirtschaften will?
„Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ (Albert Einstein)
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon jetztaberschlau » Mo Mär 12, 2018 21:10

Aus der Landwirtschaft und aus dem Südwesten Deutschlands komm ich auch darum will auch ich mal meine Einschätzungen zum Thema hier schreiben .
Es gibt natürlich Landwirte in ganz D die haben Bauplätze verkauft ,die stehn gut da ,o.k wer in den "Genuß "kommt soll ihn mitnehmen ...
Ansonsten hat Baden nicht gerade die Strukturen für eine "schlagkräftige wettbewerbsfähige " Viehwirtschaft (Milch ,Rind ,Schwein , Zucht ,Mast )
An den wirklich guten (Acker ) Standorten war schon immer Realteilungsgebiet ,somit sind die Schläge im Allgemeinen nicht gerade
groß ,groß dagegen ist mehr die Bevölkerungsdichte und Industriedichte .
Auf den Ackerflächen speziell sind dann noch die Biogasanlagen aber vielmehr noch die Sonderkulturbetriebe (Tabak, Gemüse, Erdbeeren , Spargel..... )die die Pachtpreise nach oben treiben ,so das kein Viehbauer da mitkommt .
Die Vollerwerbsbetriebe mit Vieh haben dann auch noch die Aufgabe das sie Renten und Sozialversicherungsbeiträge selbst erwirtschaften müssen ,dieses Problem haben Nebenerwerbsbetrieb nicht .
Nebenerwerbsbetriebe mit Vieh ,egal wie klein oder wie groß ,egal mit einem oder mit mehreren Inhabern ,auch als GBR ,die haben den Kostenblock Renten und Sozialversicherungen schon mal nicht .
Meiner Einschätzung nach liegt auch da der Hund begraben .
Ich freu mich dazu auf weiter Beiträge von Euch zu diesem Thema .
jetztaberschlau
 
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon Fendt 308ci » Mo Mär 12, 2018 21:44

Grundsätzlich ist jeder Betrieb nur so gut wie der Betriebsleiter.

Komme auch aus Südbaden und betreibe einen Vollerwerbsbetrieb mit Schwerpunkt Sonderkulturen.

Klar ist, dass die kleinen Bewirtschaftungseinheiten einen gewaltigen Nachteil darstellen. Dahingehend hat sich in den letzten Jahrzehnten in meinem Einzugsgebiet doch einiges zum positiven verändert.
Jedoch bewirtschafte ich noch immer einige Parzellen mit 5 Ar und sogar kleiner :?

Leider werden insbesondere die Sonderkulturen bei der Beitragsbemessung zur landw. Krankenkasse deutlich zu hoch veranlagt.

Aber nun zum eigentlichen Thema: "Wieso haben es manche so schwer?"
Dass ein Vollerwerbsbetrieb deutlich höhere monatl.Festkosten zu tragen hat, als der genannte Nebenerwerbler, dürfte bekannt sein.
Die jeweilige Produktionstechnik hat einen deutlichen Einfluss auf den Gewinn und somit die Eigenkapitalveränderung. Ebenso der Pachtflächenanteil, insbesondere in den benannten Regionen mit hohen Pachtpreisen.
Und vom äußeren Schein einen Betrieb zu beurteilen ist doch unrealistisch!
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon Fränky11 » Mo Mär 12, 2018 21:45

Mal eine ganz andere Sichtweise:
Der Senior hat noch nicht übergeben, verteilt seine Einnahmen an die weichenden Erben.
Der Junior hat kein Geld, kann nicht investieren und hat nichts zu melden.
Der Senior kann ohne Arbeit nicht leben, verzichtet lieber auf die Rente.
"Des Menschen Wille ist sein Himmelreich".
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon marius » Mo Mär 12, 2018 21:46

Badener hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich habe mal ne Frage. Ich war die Tage bei einem der mir Heu verkaufen will.
Der Hof ist komplett abgewirtschaftet. Überall fallen Mauern steht Schrott rum. Der 308 LS steht in der Ecke und ist auseinander gebaut. und zugestaubt. Beim Wohnhaus wurde die letzen 50 Jahre nichts mehr gemacht. Das Dach der Scheune hat viele Löcher. Alles in allem ziemlich zerfallen.

Der Altbauer 72 Jahre hat noch rund 50-60 Rinder im Stall (Fleckvieh).
Der Sohn hat keine Lust auf Rinder, er will nur noch die 50ha Acker bewirtschaften.

Gemolken wird noch direkt im Stall => Anbindehaltung.

Jetzt mal ne Frage, ich weiß das kann zu Diskussionen führen und ich werde den Thread sofort schließen lassen wenn es ausartet. Aber wieso hat der Kollege es so schwer zum Wirtschaften.

Bei 40 laktierenden Kühen und einer Leistung von 30L/Kuh sind das doch schon 36.000L Milch im Monat. Er bekommt 28 Cent pro Liter macht 10.080 € /Monat Einnahme. Steuer noch weg, bleiben doch sicher noch 6000€ über, oder nicht? Dazu kommen ja noch ca. 2.000€ Beihilfe.

Das sind 8000€/Monat. So jetzt die Ausgaben.

Stall => sicher 30 Jahre Alt abbezahlt
Traktor => sicher 25 Jahre abbezahlt
Traktor Nr. 2 => noch älter ca. 40 Jahre abbezahlt
Neue Maschinen => hab ich nicht eine gesehen....

Wieso kann dieser Mann nicht wirtschaften und Geld investieren. wo geht sein Geld hin ??

Kann mir jemand erklären was ich übersehe?

Grüße

P.S. Der Stall war wirklich super sauber, das muss man ihm lassen.



Da bin ich gerade noch rechtzeitig aus dem Urlaub zurückgekehrt um wieder etwas Aufklärungsarbeit zu leisten.
Ich sprech da als Praktiker mit Sachverstand und als unparteischer Beobachter, da ich beide Seiten sehr gut kenne.

Im Ernst. In meinen Augen ist die Landwirtschaft zu einer wahren Katastrophe verkommen.
Gibt noch wenige Betriebe die sogar viel Cash verdienen, aber das sind ausschliesslich Betriebe, die auf mehrere Arten, jede Menge Eigenkapital aus Erbschaften ( Hofübergabe ), Erbtanten, Erbonkel, Ehefrau mit weiterem Hof, Kiesgrube, Bauplatz, Gerwerbegebietverkauft, usw, usw erst aufgestiegen sind.

Das hat nichts mit Einkommen aus der Landwirtschaft zu tun.

Das Geld wurde nicht in der Landwirtschaft verdient, sondern da wurden diese genannten Erbschaften, deren Gelder oder ererbte Grundstücke zinslos im Betrieb verwertet. Meist wurde auch kein Lohnansatz der eigenen Arbeit berücksichtigt.
Aus diesem Grund sind reine, zu 100 % Pachtbetriebe, alle wieder verschwunden.

Wird das berücksichtigt, haben auch diese "TOP" Betriebe im Grunde mit Hände Arbeit und Weltmarktpreisen, keinen Pfifferling verdient. Das glauben sie zwar, ist aber nicht so.

Dazu gibts noch jede Menge Betriebe die Quersubventioniert sind. Mit subventionierten gewerblicher Biogas oder PV, oder mit ausserlandwirtschaftlicher Arbeit, was dann in den Betrieb gesteckt wurde.

Also auch hier wurde wie oben, mit angemessenem Pachtansatz und Lohnansatz ( was vom Gewinn abgezogen werden muss ) im Grunde nichtmal ein Hilfsarbeiterlohn in der Landwirtschaft erwirtschaftet.
Das ist die traurige Realität.

Zudem muß neben dem Pachtansatz, Lohnansatz vom Gewinn auch noch die Alterskasse, Krankenkasse, sowie die private Altersvorsorge abgezogen werden.
Auch das vergessen viele " sogenannte " Unternehmer.

Im Grunde kann ich deinem Beitrag also nur zustimmen. Das ist die Realität. Umso trauriger das mind. 80-90 % der landw Unternehmer nicht fähig sind, einen kostenbereinigten Gewinn zu erstellen, was ich eben erklärt habe.

Man muss das Erkennen und die Konsequenzen daraus ziehen. So hab ich meinem Sohn trotz großem Interesse ein striktes Landwirtschaftsverbot erteilt, da er als 16 jähriger unbedingt Landwirt werden wollte. Aber da sind die Eltern mit ihrer Erfahrung gefordert. Ich kann meinen Junior nicht auflaufen lassen und hab ihm deshalb vor diesem Fehler bewahrt. Ich mußte gar mit Enterbung drohen bis er es endlich eingesehen hat.
Heute, Jahre später hat er einen Klasse Job in der Industrie und ist mir dankbar das ich ihn damals vor diesem Fehler abgehalten habe. Seine Freundin ebenfalls.

Aber das muss jeder selber wissen. Fest steht : Die Probleme ( Umweltschutz, Tierschutz, immer mehr Gesetze und Kontrollen ) gehen jetzt erst richtig los. Und umso mehr Betriebe aufhören umso mehr nimmt die Kontrolldichte zu.
Egal ob Finanzamt, grüne ( EU, Amt ) oder unangemeldete weisse ( MPR, Veterinärmat ) Kontrollen.

Dazu noch jede Menge aufgezwungene " freiwillige " Programme wie Milkmaster, QM 1.0, QM 2.0, ... QS, gentechnikfrei, glyphosatfrei usw, usw was natürlich in Zukunft wieder zusätzliche Kontrollen nach sich zieht.

Das nächste Problem. Die Lobby der Landwirte sinkt gewaltig da Landwirte kaum noch Wählerstimmen bringen, wohl aber die Gegenseite immer mehr Stimmen bringt.
Die Politik muss sich nach den Wählern richten sofern sie wieder gewählt werden wollen.

Freiwillige Verbote werden in Zukunft die Regel sein und weiter zunehmen. Damit meine ich das der LEH ( mit dem Segen der Politik ) diese Standartprodukte nicht mehr abnehmen wird, bzw. diese Produkte nur noch zum Dumpingpreis exportiert werden

Und die Daumenschrauben werden weiter drastisch zugedreht. Milchvieh oder Mast mit Auslauf ins Grüne wird in Kürze folgen. Ebenso Stroh statt Spaltenböden. Die ersten LEH wollen schon die Fütterung in der Ration vorschreiben wie den Rohfasergehalt und bestehen auf verminderten Antibiotikaeinsatz.
Was nochmal zusätzliche Kontrollen nach sich zieht.

Zudem wird der Medikamentenéinsatz in der Nutztierhaltung in Kürze nochmal deutlich per Gesetz verschärft. Besonders bei der Umstellung vom Wirkstoff während einer Behandlung droht Ungemach.

Einen Mehrpreis der Erzeugerpreise aufgrund höherer Kosten ? Sicher nicht. Man muss halt noch schneller wachsen um die Kosten im Griff zu halten.
Gibt sicher welche die das mitmachen werden. Und das ist gut so. Aber denen wünsche ich Nerven aus Drahtseil und alles, alles Gute für die Zukunft.... sie werden es brauchen. :mrgreen:
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon Badener » Di Mär 13, 2018 8:19

R16 hat geschrieben:Nix für ungut, und ich will Dir auch nicht auf die Füße treten oder dich anpissen, nach dieser Ausführung nehme ich an, bist du nicht in einer Landwirtschaft oder besser noch in einem Haupterwerbsbetrieb (Milchviehbetrieb) aufgewachsen bzw. groß geworden.
Oder falls doch, hat es dich nicht interessiert?
Weil sonst wüsstest Du, was monatliche Fixkosten anfallen, mit Kranken- Rentenversicherung, Strom, Betriebsmittel, Futtermittel, Pacht etc.
Wenn in einem Betrieb nicht alle paar Jahre investiert wird, kommt es dann so weit, dass ein Betrieb "verfällt" wie du es darstellst.


Hallo,

alles gut ich will ja lernen. Nein, das hast Du richtig erkannt. Meine Großeltern haben schon relativ früh mit der Landwirtschaft aufgehört. Grundstücke verkauft um den Hausumbau zu finanzieren. Mein Großvater war krank und deshalb wollten sie keine zu hohe Fremdfinanzierung. Mein Vater hat dann wieder begonnen mit Flächen zu kaufen (hauptsächlich Wald) und ich habe dann wieder mit Grünland angefangen. Allerdings haben wir auch einen hohen Pachtanteil. Nur verdiene ich mein Geld in der Industrie (Chemitechniker) und mache die "Landwirtschaft" hobbymäßig nebenher. Kranken- und Rentenversicherung und Betriebsmittel, an die hab ich schon gedacht. Da meine Mutter selbständig (selbstständig nach neuem Duden ^^) ist. Daher rührt ja auch meine Frage. Von Monatsumsätzen im fünfstelligen Bereich ist da nichts zu sehen.
Floristig halt. Und dennoch muss sie ihre Kosten stemmen (btw. sie ist Privat versichert).

R16 hat geschrieben:Wenn dem so ist, läuft etwas schief an seiner (ihrer) oder gemeinsamen Betriebsführung.
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Seine Leistung in allen Ehren, aber was glaubst Du, wie viel er sich schon allein dadurch spart, als AN versichert und eine Altervorsorge aufzubauen im Gegensatz zu deinem geschilderten Fall? Und dann kommt der Lohn noch hinzu.

Was macht sein Sohn beruflich, der den Betrieb ohne Viehhaltung weiter bewirtschaften will?


Sein Sohn, schwieriges Thema (auch mit ihm). Er hat zwei Ausbildungen begonnen und keine beendet. Aktuell ist er bei einem bekannten am Hof angestellt. Aber nur zu 60% glaube ich. Derzeit macht er wohl die landw. Abendschule.

Grüße
Zu fällen einen schönen Baum, braucht es eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen bis man ihn bewundert, braucht er - bedenke es - ein Jahrhundert.

"Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt man hat die Mittel."
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon R16 » Di Mär 13, 2018 9:02

Badener hat geschrieben:Sein Sohn, schwieriges Thema (auch mit ihm). Er hat zwei Ausbildungen begonnen und keine beendet. Aktuell ist er bei einem bekannten am Hof angestellt. Aber nur zu 60% glaube ich. Derzeit macht er wohl die landw. Abendschule.


Da sehe ich auch kein potential, dass der Betrieb auf Vordermann gebracht wird, wenn ich es so ausdrücken darf, vor allem wenn er kein "gutes Verhältnis" zu seinem Vater hat.
Zwei Ausbildungen, keine beendet, schaut so aus, als hätte er kein Durchhaltevermögen. Da kannst warten drauf, bis es mit dem Flächenverkauf los geht.
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon Rohana » Di Mär 13, 2018 9:52

Badener hat geschrieben:wenn die Vollkostenauswertung stimmt, müssten ja fast alle Betriebe bei uns in der Region mit 28 Cent/L negativ wirtschaften. Dann wundert es mich aber wie die Überleben können.

Frag nicht "wie", sondern "wie lange". In den schlechten Jahren zehrt man von der Substanz, in den guten Jahren kommt kaum was drauf...
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon "schwabe" » Do Mär 15, 2018 1:30

Ich kann jedem nur raten das bisschen Geld das in der Landwirtschaft verdient wird aus ihr rauszuziehen und anderweitig (in sichere Anlagen) anzulegen.
Die zeit des großen geldverdienens ist offensichtlich vorbei aktuelle sollte man das was man besitzt ins trockene bringen heißt auf gut deutsch:
Schulden abzahlen, keine zu große Investitionen angehen,
Mir tun die armen meisterschüler echt leid die frisch aus der schule kommen und meinen sie müssten jetzt richtig einen reisen ....naja man kann es ihnen nicht verübeln wenn sie den ganzen tag Deckungsbeitragsrechnungen machen bis zur Vergasung. Ich denke das vielen den ernst der Lage aktuell nicht ganz klar ist .... Ohne hier zu schwarz malen zu wollen. :prost:
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon marius » Fr Mär 16, 2018 20:43

Einerseits bin ich, um ehrlich zu sein, heilfroh mir das Dilemma Landwirtschaft und vor allem das Dilemma Milch nur noch von der Seitenlinie aus ansehen zu müssen, anderseits hab ich schon bedauern mit Betrieben die noch viel Geld investiert haben, und nun der Hofnachfolger dieses " Dilemma " weiterführen muss, Incl pachten um jeden Preis denn man muss ja weiter wachsen um die steigenden Kosten bei Erzeuger-Weltmarktpreisen auszugleichen.
Oh, Mann. Ob da überhaupt die Familie des Hofnachfolgers mitzieht ? Der kostenlos arbeitende Austragsbauer wird nicht ewig mitarbeiten können.

Gerade heute wieder in unserem Agrarblatt war zu lesen das dieses kurze Milchhoch wohl schon wieder vorbei ist, und die Preise in diesem völlig überversorgten Markt wieder sinken.

Zu allem übel erhöht der Strukturwandel nochmal deutlich die Milchproduktion.
Ich seh das hier. Auslaufbetriebe haben vom ha 10 000 Liter gemolken, der Zukunfstbetrieb locker das doppelte.

Das gibt über Jahre eine wahrlich ansteigende Milchschwemme. Zu allem übel laufen auch in kürze die ersten 20 Jahre Biogasverträge aus. Diese Fläche wandert wieder in die Milchproduktion.

Und mit weiter steigender Milchschwemme wird der LEH die Anforderungen nochmal deutlich anheben, über das gesetzliche hinaus natürlich, ala freiwillige Programme.
Und wer bei diesen " freiwiligen Anforderungen " nicht mitzieht, muss froh sein wenn er überhaupt noch 20 Cent bekommt oder seine Milch überhaupt noch abgeholt wird.
Die Parole lautet, für jeden sichtbar : In Zukunft nur noch Biomilch ABER zum konventionellen Preis. :shock:
Das werden nur wenige % erleben fürchte ich....
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Re: Milch - wieso haben es manche so schwer.

Beitragvon wastl90 » Sa Mär 17, 2018 9:13

Ich schreibe es nicht gerne, aber du hast teilweise schon Recht marius ;-). Problem ist und bleibt die Abhängigkeit vom LEH. Die "freiwilligen Maßnahmen" wie GVO-frei, Glyphosatfrei, Verzicht auf XY sind ja immer nur von relativ kurzer Dauer. Haben viele genug umgestellt kommt die nächste Hürde und der nächste "freiwillige Verzicht". Anderseits ist das eben die Entwicklung. Ich denke die Landwirte im Süden und Westen werden nicht um "wachsen oder weichen" vorbei kommen, außer sie gehen wirklich in eine extreme Diversifizierung.
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