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Milchstreik hat wohl fasr nix gebracht?

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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64 Beiträge • Seite 2 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Beitragvon harkon » So Jun 08, 2008 14:35

schimmel hat geschrieben:Harkon, du hast nicht verstanden worin das Grundproblem liegt oder? Es geht nicht darum, dass einige dumme Bauern etwas mehr Geld in der Tasche haben möchten und deshalb die Milch wegschütten.
Du musst dir vorstellen, dass es sich hier um eine Berufs - und Gesellschaftsgruppe handelt, die allgemein als konservativ und Parteitreu gilt. Was bringt diese Berufsgruppe dazu eine solche Einigkeit zu demonstrieren und sich zu Wort zu melden?
Sie fühlen sich von Politik, Wirtschaft, Verbraucher und Standesvertretung verarscht oder besser gesagt allein gelassen.
Und es sind mitnichten nur die Südländer, die kleinen Betriebe, die sich aufregen. Es geht durch fast ganz Deutschland.
Es geht im Kern um das Wirtschaftssystem, um Globalisierung und Neoliberalismus. Dieser wirkt sich nämlich auf alle aus, und derjenige, der Grundnahrungsmittel in einem Industrieland zu Weltmarktpreisen herstellen soll, der fühlt sich besonders verarscht, wenn dies zu Gunsten der Industrie geschieht, die dann mit riesen Gewinnen von Dannen zieht.
Die Automobilbranche wird die nächste sein, die Probleme macht. Die Baukonjunktur auf dem flachen Land lebt zur Zeit von den investierenden Landwirten. Der Wohnungsbau liegt am Boden. Die Alterstruktur der Gesellschaft und die immer noch hohe Arbeitslosenzahl tut ihr Übriges.
Es muss sich grundlegend etwas ändern, und mit dem alten Rezept des Wachstum wird man nicht weiterkommen, das ist eine Sackgasse.
Und dieses Problem schölägt sich bei den Bauern nieder. Das ist erst der Anfang, wirst sehen.

Reini


Na das ist ja wirklich ein ganz großer Rundumschlag, den Du da im Auge hast.
Ich dachte Euer Problem liegt darin, mit der Milchwirtschaft nicht genügend Geld verdienen zu können.
Ohne jetzt auf alle Probleme, die Du genannt hast, eingehen zu wollen möchte ich doch sagen, dass wir uns derzeit in einem Wandel befinden, dem alle gesellschaftlichen Schichten ausgesetzt sind. Darauf muss man regieren und seine Chancen suchen. Was mit Sicherheit nicht gelingen wird ist, sich hinzustellen wie ein kleines Kind, mit dem Fuß auf den Boden zu stampfen und zu fordern, dass gefälligst alles so bleiben soll wie es war.
Die Globalisierung hat es doch erst ermöglicht, das Deutschland zur Exportnation Nr.1 wachsen konnte und sich mit seinem Wohlstand unter anderem eine teilweise protektionistische Agrarpolitik leisten konnte.

VW verkaufte in 2007 600.000 PKW in Deutschland und 1.000.000 PKW in China. Der florierende deutsche Maschinenbau lebt maßgeblich vom Export (denke mal nur an den Landtechnikbereich). Glaubst Du, dass irgendeine deutsche Regierung sich gegen die Öffnung der Märkte stark machen wird?

Was sollen wir tun? Uns gemeinsam mit den Harz IV - Empfängern und Globlisierungsgegnern und Verschwörungstheoretikern gegen einen unaufhaltbaren Wandel einsetzen? Da bin dann wohl eher nicht dabei (aber das stört Dich wahrscheinlich nicht).

Gruß,
harkon.
harkon
 
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Beitragvon Hoschscheck » So Jun 08, 2008 14:47

http://de.reuters.com/article/domesticN ... 0320080608

Da solche Seiten auch mal wieder verschwinden hier der Text

Sonntag, 8. Juni 2008, 12:51 Uhr


"Berlin (Reuters) - Im Streit um höhere Milchpreise hat Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer die volle Weitergabe der vereinbarten Preisanhebungen an die Milchbauern angemahnt.

Es wäre absurd, wenn das von den Bauern erkämpfte Geld nicht bei ihnen ankommen würde, sagte der CSU-Politiker am Sonntag im Deutschlandfunk. An die Molkereien appellierte Seehofer, nun so schnell wie möglich in Verhandlungen mit den Lebensmittelketten einzutreten, um eine dauerhafte Lösung zu finden.

Seehofer rechtfertigte die höheren Einzelhandelspreise. Wenn man die Milchbauern hierzulande nicht existieren lasse, werde die Lebensmittelproduktion nur noch im Ausland stattfinden. Dann müsse man jeden Preis zahlen, der auf dem Weltmarkt verlangt werde.

Der Chef des Milchbauernverbandes Romuald Schaber forderte Seehofer auf, den angekündigten "Milchgipfel" noch im Juni abzuhalten. Die durch den Lieferboykott der Bauern erreichte Bewegung müsse genutzt werden, um rasch langfristig faire Preise zu erreichen, forderte Schaber im "Tagesspiegel". Der Gesetzgeber habe die Möglichkeit, die Milchproduktion zu beschränken, damit sich am Markt ein besserer Preis bilden könne, bekräftigte der Funktionär die Forderung nach einem Eingreifen des Staates.

Auch der Milchindustrie-Verband sieht die Politik unter Zugzwang. "Seehofer muss ein dauerhaftes Signal setzen", sagte Verbandssprecher Michael Brandl der Zeitung.

Auch nach der Zusage der Lebensmittel-Discounter zur Zahlung eines höheren Milchpreises streiten Milchbauern und Einzelhandel weiter. Die Bauern fordern höhere Preise nicht allein für Milch, sondern auch für sämtliche andere Milchprodukte. Der Einzelhandel lehnt dies ab. Der Geschäftsführer des Milchbauern-Verbandes, Thorsten Josef Sehm, drohte deshalb bereits mit einem neuen Boykott: Der Verband habe bewiesen, dass er kampfbereit sei: "Nach dem Lieferstopp könnte vor dem Lieferstopp sein", sagte er der "Berliner Zeitung".

Die Milchbauern hatten am Donnerstagabend ihren gut einwöchigen Lieferboykott nach der Preiszusicherung der Discounter aufgegeben."




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Beitragvon Komatsu » So Jun 08, 2008 20:14

Obama gewinnt die Wahl, Öl und Dollar fällt, Milch geht hoch. Die Signale für Milch stehen 40 + X auf dem Weltmarkt. Allerdings gibts bei Soja + Co. auch Probleme..... die Knappheit der Märkte wird Zug um Zug durchgreifen.
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Beitragvon estrell » So Jun 08, 2008 20:47

du meinst doch nicht ernsthaft das die Amis SOOO blöd sind, sich die Zecke Obama bin Laden aufs Fell zu hängen???
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon Komatsu » So Jun 08, 2008 20:56

estrell hat geschrieben:du meinst doch nicht ernsthaft das die Amis SOOO blöd sind, sich die Zecke Obama bin Laden aufs Fell zu hängen???


Soviel Mist wie die Republikaner mit dem alkoholkranken Farmer gebaut haben, wählen freiwillig Obama
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Beitragvon hans g » So Jun 08, 2008 21:50

ihc833 hat geschrieben:Obama gewinnt die Wahl, Öl und Dollar fällt, Milch geht hoch. Die Signale für Milch stehen 40 + X auf dem Weltmarkt. Allerdings gibts bei Soja + Co. auch Probleme..... die Knappheit der Märkte wird Zug um Zug durchgreifen.

immer langsam mit die jungen pferde :!:
der obama könnte auch schnell verschwinden,denk an die kennedys :!:
du meinst wohl:der dollar wird steigen :!:
und die milch steigt nur,wenn starke nachfrage und knappes angebot herrschen :!:
schaun wer mal.
hans g
 
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Beitragvon havanna » Mo Jun 09, 2008 7:56

Guten Morgen,
Ich bin zwar kein Milcherzeuger,verfolge aber alles mit großem Interesse.
Ich bin fest überzeugt,das es etwas gebracht hat zu boykottieren.Und zwar im Grunde genommen,das Wichtigste.In der Gesellschaft ist wieder das Wertgefühl da.Die Menschen sind nun bereit mehr zu zahlen.Früher hieß es auch "die gute Butter".Das war doch erstmal das wichtigste.Die Discounter hatten doch Bedenken,ob der Kunde auch in Zukunft bereit ist,mehr zu zahlen.Er ist aber auch bereit für alle Milchprodukte mehr zu zahlen.Die Diskussion(nur Milch und Butter) kommt doch allein von Lidl und nicht aus der Gesellschaft.Das ist doch im Grunde jetzt unser Problem.Der Lidlkonzern hat uns scharmlos für seine PR-Aktion ausgenutzt.Diesmal sind nicht die Molkereien der Buhmann.Die brauchen jetzt mehr denn je,unsere Unterstützung.Da hat der Herr Mischel von Nordmilch doch Recht,zur Euphorie viel zu früh.Der Milchpreis kann nur steigen,wenn alle Produkte angehoben werden.Und selbst dann reden wir nur vom LEH.Nordmilch und viele andere machen aber nur max.30% im LEH.Rest im Ausland und Industrie.Nur die zahlen nicht mehr!Ich bin für einen festen Grundpreis von 37 Cent,der nicht unterschritten werden darf im Monat,nicht Jahresdurchschnitt.Der Rest muß über Angebot und Náchfrage geregelt werden.Hier zeigt sich dann,das Verhandlungsgeschick der Molkereien.Die Vollsortimenter sind dann klar im Vorteil.Und vor allen Dingen müssen wir unsere Molkereien unterstützen.Keine Werksschließungen und sonstige teure Restrukturierungen,sondern Innovation in profitable Produkte mit hoher Verwertung.(Joghurt ist zum Beispiel im Moment gut im Kurs)
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Beitragvon harkon » Mo Jun 09, 2008 11:10

schimmel hat geschrieben:Harkon, du gehörst auch zu den "weiterso es läuft gut für Deutschland "- Menschen nicht wahr?


Mein lieber Schimmel, mir ist sehr wohl bewusst, dass es in der immer weiter globalisierten Welt wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Schieflagen gibt, die ein gewaltiges Konfliktpotential in sich bergen. Ich möchte auch nicht die Lage in unserem Land schönreden, sondern darauf hinweisen, dass die deutsche Wirtschaft mehrheitlich von der Öffnung der Märkte profitiert und es deshalb nur schwer verkäuflich ist, den Agrarsektor oder Teile davon vom Markt abzuschotten, zumal der Anteil der landwirtschaftlichen Bevölkerung immer geringer wird.
Deshalb rate ich dazu, nicht auf ein neues Wirtschaftssystem (welches wäre das?) zu hoffen, sondern sich mit den derzeitigen Gegebenheiten und Entwicklungen zu arrangieren.

Bevor junge Politiker genau wissen was die drei Buchstaben im Namen ihrer Partei zu sagen haben, wissen sie, dass Grundnahrungsmittel billig sein müssen. Das ist nichts Neues und wir Bauern sind uns darüber auch schon lange bewusst.

Gerade die Milch bietet sich aber dafür an, höher veredelte Produkte zu vermarkten, die einen größeren Preisspielraum bieten und dafür geeignet sind, Markennamen zu plazieren. Damit kann einem auch nicht jede x-beliebige Konkurrenz den Rang ablaufen.

Deshalb glaube ich, dass man mit dem vielen Geld, das der Milchstreik gekostet hat, weit sinnvollere Dinge hätte anstellen können.

Gruß,
harkon.
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Beitragvon estrell » Mo Jun 09, 2008 12:22

Nun - im Prinzip hat Landwirtschaft ja was mit Gewinnabsicht zu tun.
Wäre es, wenn man wirklich fair sein wollte nicht auch richtig, wenn man den Landwirten ihre wichtige Rolle für den Tourismus bezahlen würde?
ZB damit eben kleine Betriebe noch mal ne Kuh auf die Wiese stellen, um den Touris "Landleben" vorzugaukeln. Oder das Heumachen auf kleinen Parzellen....
Unser Landleben ist doch mehr, als "nur Milchmachen" oder "nur Biogas" - das ist ein Konglomerat aus vielen kleinen Faktoren - würden wir das alles abschaffen, damit der "Megabetrieb" wirtschaftlich ist, wie sähe das dann sa aus, wo die Mittelgebirge eben solche "Megabetriebe" nicht zulassen?

Wie gesagt - die Marktwirtschaft ist ja gut und schön, solange die nicht durch günstige Transportkosten verfälscht wird. Mir ists wurscht, wenn man in Asien einen Liter Milch für 10cent bekommt, solange deren Transport hierher einfach unwirtschaftlich teuer ist!
Da Transporte eben noch viiiiiiel zu billig sind, muss man halt sehen, wie man das "menschgemachte" Wirtschaftsgebilde mitsamt der Förderungen, Zölle und Unterschiedlichen Auflagen balanciert.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon xyxy » Mo Jun 09, 2008 12:35

@ Harkon:
Der Tick mit den Marken ist inzwischen ein alter Hut!
Wenn da nicht gerade Nestle oder Coca- Cola dransteht kannst du das
komplett vergessen. Keine Molkerei kann das mehr bezahlen neue Namen
einzuführen, eher werden Markennamen wieder aus den Regalen verschwinden, siehe Oldenburger/Botterbloom beides Nordmilch.
Eigenmarken der Discounter kosten dagegen kaum Geld und der Vorteil für
die Discounter ist die leichte Austausch- und Verwechselbarkeit der
Abpacker. Hier siehe Milram und Milboa oder Milsani.
Die Marke Milram ist eigentlich dadurch wertlos geworden
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Beitragvon harkon » Mo Jun 09, 2008 15:04

schimmel hat geschrieben:Estrell, du hast es erkannt! Die ökosoziale Marktwirtschaft geht davon aus, dass soziale wie auch Umweltaspekte in die Produkte einfließen. So würden Produkte aus Ländern mit schlechten Sozialstandards und Produkte mit hoher Umweltrelevanz so teuer, dass sie nicht marktfähig wären. Regionale Produkte würden billiger weil auch soziale und umweltbedingte Kriterien eingehalten werden. Die derzeitige Form der Marktwirtschaft ist im höchtsten Maße unsozial und umweltbelastend.

Reini


Hallo Reini,

wie setzt man das denn konkret um, dass die Produkte mit höheren Standards günstiger werden und die anderen teuer? Gibt es dann eine neue Steuer, die dann wieder verteilt wird oder wie kann man das umsetzen? Gibt es ein solches System schon irgendwo?

Gruß,
harkon.
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Beitragvon Hoschscheck » Mo Jun 09, 2008 19:42

harkon hat geschrieben:
Deshalb glaube ich, dass man mit dem vielen Geld, das der Milchstreik gekostet hat, weit sinnvollere Dinge hätte anstellen können.

Gruß,
harkon.



Hallo Harkon,

als da wären. 1.), 2.), 3.), ... 34.), 35), ...

Ich habe schon demonstriert für alle Bereiche der LW, Brötchen verteilt, jede Menge Infoveranstaltungen gemacht, Gottesdienste besucht und mit abgehalten, Resolutionen unterschrieben und mit verfasst, Schlepperkorsos, Werbung gemacht, Kindergartengruppen und Schulklassen über den Hof geführt, Städtern Kreisläufe der Landwirtschaft erklärt, Markenprogramme mit dem örtlichen Handel aufgelegt, usw..

Der Milchpreis ging nie hoch.

Was hast du vor?

Ich bin ganz neugierig.

Was jetzt alles kommt, schließlich schreibst du ja in der Mehrzahl.

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Beitragvon harkon » Mo Jun 09, 2008 21:38

Hoschschek, da hast Du Dich ja wirklich schon ganz schön ins Zeug gelegt. Jetzt denke mal darüber nach, was diese Aktionen gekostet haben. Das durfte nicht teuer werden, stimmt´s?
Wenn man wirklich dieses Geld, das im Milchstreik verbraten wurde zur Verfügung hätte, würde ich mich mit professioneller Hilfe dafür einsetzen, Produktdifferenzierungen zu forcieren. Ihr könnt mir vorhalten, dass das alles nicht geht, aber ich glaube das nicht so ganz. Bionade z.B. ist innerhalb kürzester Zeit zum Modegetränk geworden und nun wurde vom Hertsteller verkündet, dass der Preis um 30% angehoben werden soll. Die fahren jetzt ihre Ernte ein.
Je mehr Milch in solche Qualitätssegmente fließt, um so höher wird die Wertschöpfung. Natürlich geht so etwas nicht über Nacht, aber mit dem Geld hätte man schon einige Räder in Bewegung setzen können. Für Kampangen, die auf die schlechte Einkommenssituation der Landwirte hinweisen würde ich keinen Cent investieren. Das interessiert keine Sau! Man muss die Leute bei ihrer Eitelkeit, ihrem Egoismus, ihrem Geltungsbedürfnis packen.
Ein Werbespruch von Harley Davidson lautet: "Wir verkaufen Ihnen ein Lebensgefühl und ein Motorrad kriegen Sie auch noch dazu". Die haben das verstanden und verticken ihre uralte Technik zu Wahnsinnspreisen.

Milch ist kein Motorrad, das weiß ich, aber auch dort ließe sich noch einiges bewegen und man könnte es erreichen, dass gewisse Produkte nicht so leicht auszutauschen wären. Aldi verkauft sogar Haribo Gummibärchen, weil sie einfach nicht daran vorbei kommen.

Sicherlich werdet Ihr meine Gedanken zerreißen, aber Ihr habt gesagt, dass man hier nicht zu Weltmarktpreisen produzieren kann, also muss man auf anderen Gebieten als beim Preis punkten.
Ich glaube nur, dass es eine Werbeagentur schwer haben wird, wenn sie versucht bei einem mittleren Milchviehbetrieb 4000 bis 5000 € für eine Werbemaßnahme zu aquirieren. Da ist man schon eher dazu bereit für die gleiche Summe die Milch in die Gülle zu schütten.

Gruß,
harkon.
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Beitragvon hans g » Mo Jun 09, 2008 21:48

harkon,vor 20 jahren hatte ich schon unserem geschäftsführer des bauernverbandes vorgeschlagen,so 300-500 DM von jedem betrieb zusätzlich zu kassieren,um gezieltes marketing auf regionaler ebene zu gestalten.
der meinte damals,dass das bei den landwirten nicht durch zu setzen wäre :!:
die belastung durch die cma zwangsgelder waren für die betriebe um einiges höher.
hans g
 
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Beitragvon harkon » Di Jun 10, 2008 10:14

schimmel hat geschrieben:Hallo harkon, es gibt eine Initiative unter dem Begriff: Global marschal plan. Kannste ja mal eingeben bei Google. Dann weiterlesen und wundern.
Der Club of Rome, Prof. Weizäcker, Prof. Rademacher etc. haben sich die Aufgabe gestellt eine Weltinnenpolitik anzustoßen: Global governence.

Das dazu.

Zur Werbung: Ich habe u.a. die Niedersächsische Milchsraße initiert um die Verbindung von Milcherzeugung und Verbraucher herzustellen. Läuft seit ca. 9 Jahren eher schlecht als recht. Das Produkt Milch stellt keinen erkennbaren Mehrwert für die Menschen dar, wenn es jemandem gelingt, dies zu ändern, dann hat er den Durchbruch geschafft. Zur Zeit passt es nicht in den Lebenstil der Menschen (fettfrei, dynamisch , jung, wellness, modern etc.).

Reini


Hallo Reini,

zuerst mal vielen Dank, dass wir hier so schön sachlich weiterdiskutieren, obwohl wir nicht immer gleicher Meinung sind!
Prof. Weizsäcker ist mir ein Begriff, er hat wirklich tolle Ansätze, wie man weltpolitisch weiterkommen könnte. Ob davon jemals irgend etwas umgesetzt wird ist offen. Darauf kann man hoffen aber man sollte nicht darauf warten.
Ich weiß, dass die Bauern alle ein bischen frustriert sind mit dem Thema Werbung. Die Sache mit dem Zwangsbeitrag für die CMA hält wohl auch kaum einer für eine glückliche Lösung. Die Qualität der Werbung hat sich zwar schon verbessert gegenüber früher, aber ich halte es nicht für zielführend, Werbung ohne Produktdifferenzierung durchzuführen, so wie es die CMA macht. Dort wird nicht ein bestimmtes Produkt, sondern Fleisch oder Milch insgesamt beworben. Es hat ja auch jeder Lieferant bezahlt und jeder soll ein bischen profitieren.
Dazu ein schönes Zitat von Bill Cosby: "Den Weg zum Erfolg kenne ich nicht, aber der Weg zum Misserfolg besteht in dem Versuch es allen recht machen zu wollen."

Die Sache mit der Niedersächsischen Milchstraße habe ich mir angeschaut. Stell Dir mal vor, Du hättest einen Etat von mehr als 1 Mio € übrig für dieses Projekt. Du könntest ein Büro unterhalten mit hauptamtlichen Mitarbeitern, die sich nur darum kümmern, Du könntest dir Leistungen von Werbeagenturen zukaufen und Du könntest Radio oder Fernsehwerbung schalten. Würdest Du dann auch sagen: es läuft mehr schlecht als recht?

Gruß,
harkon.
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