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Minimalschnitt, nicht im Spalier

Hier ist Platz für alles was an den Reben wächst.
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37 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon Lemberger » Do Jul 16, 2020 9:12

Hallo Weinbaukollegen,
ich suche Informationen über Minimalschnittanlagen in Deutschland, die bereits bei der Neuanlage als Minimalschnitt konzipiert wurden. Ich interessiere mich für alles von der Pflanzung bis zum Traubenertrag.

Vielen Dank!
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon grapedesigner » Fr Jul 17, 2020 12:02

Haben 3ha so gepflanzt 2009.
-Standraum 3x1,12m
-Riesling auf SO4
-jeden 3. Stock ein Stickel
-ein 2,2er Draht in 1,1m höhe um die Stäbchen zu fixieren
-1 3,0er Draht in 1,7m Höhe, um den alles gewickelt wurde (dieser war zu schwach und wurde durch einen 2,7er mit härterem Kern ergänzt.
-in einem Teil wurden gebrauchte Voeststickel verwendet, die alten schmalen. Letztes Jahr sind bei einem Gewittersturm 3 Reihen neben dem Betonweg umgefallen. Mit der Hand stellst da nx mehr auf, mit Bagger gings-
-Ertrag relativ gleichmäßig, außer 2019 (deutlich erhöhter Ertrag)
-Reife 1 Woche nach der Normalerziehung, 2018 sogar etwas früher wie die Normalen, 2019 dafür deutlich später, bzw wurden duch den hohen Ertrag nicht richtig reif.
-Ertrag ist schwer zu schätzen
-Anfangs mit Recyclingtechnik etwas Mehltauprobleme, seit wir mit Tangenzialgebläse fahren keine Probleme mehr
-in den ersten 8 Jahren kein Sommerschnitt notwendig, seit 3 Jahren ein leichter Sommerschnitt
-Im Winter mit umgebautem Laubschneider so eng wie möglich schneiden


Das A und O ist eine stabile Anlage!!! Die Reben werden abartig schwer!
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon Lemberger » Fr Jul 17, 2020 18:53

Vielen Dank für die ausführliche Antwort grapedesigner.
Muß man in den ersten Jahren eine Ertragsregulierung durchführen?
Wenn die Reben nur am oberen Draht entlang gewickelt werden, dann ist das zumindest in den ersten Jahren wie die Umkehrerziehung?
Entwickelt sich mit der Zeit von unten bis oben eine geschlossene Pflanzenwand, also eine Wand aus verholzten Trieben? Es wird ja nur seitlich und oben geschnitten.
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon grapedesigner » Fr Jul 17, 2020 19:44

Ertragsreduzierung haben wir nie gemacht. Die brauchst du nur, wenn du eine Spalieranlage umstellst. Hier haben wir ja aber von Anfang an auf die Selbstregulierung gesetzt. Es ist ähnlich der Umkehrerziehung, wir haben aber an 1,30m Höhe alle Trieb belassen, also nicht nur 1 gewickelter Trieb, sondern mind 3. Vorteil ist, ich hab im Frühjahr auch nur einen Streifem zu spritzen, nicht die ganze Laubwand wie beim Spalier. Geschnitten wird im Winter seitlich und oben und mit der Hand (5AKH) noch mal, was runter hängt. AUsbrechen mit Quickdown und dann noch mal 3-4 AKH mit der Hand im Frühjahr zum Ausbrechen, also nur schnell durchlaufen. Alle 2 bis 3 Jahre laufen wir mal durch und ergänzen die Stockbänder am unteren Draht wieder, damit die Stämme gerade bleiben.
An sonsten 2-3 mal Mulchen (1 mal läuft der Laubschneider mit) 1 mal Unkraut spritzen, normal Pflanzenschutz (wir fahren statt 9km/h nur 7km/h) und alle 3 Jahre Kompostdüngung. Ernten nicht vergessen :wink:
Der maschinelle Winterschnitt braucht schon seine Zeit, da kommt einiges an Material zusammen. Letzten Winter hat sich bewärt, 2 Durchgänge zu machen, ein mal etwas breiter und dann noch mal schmäler, dann bleibt nicht so viel stehen. Wir haben einen alten Stockmayer auf Sägeblätter umgerüstet, mit normalen Messen sind ständig die Riemen gerutscht. Im Winter ist ja aber kein zeitlicher Druck.
4h Winterschnitt
1h Unkaut und Stocktriebe
1h Düngung
2h Mulchen (2mal)+Sommerschnitt
2h Pflanzenschutz(9-10mal) (3-reihig)
10h Maschinenarbeit
10-15h Handarbeit
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon Fendt 308 ci » Fr Jul 17, 2020 21:18

Wie hoch sind die Erträge und wie werden die Trauben vermarktet?
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon grapedesigner » Sa Jul 18, 2020 15:43

14-17t letztes Jahr 24t

Vermarktung als Trauben, Fass oder/und Teilmenge Flasche. Manche Traubenaufkäufer haben gerne ein paar als Beimischung, andere lehnen es komplett ab
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon Fendt 308 ci » Sa Jul 18, 2020 22:21

Vielen Dank für deine Informationen.

Kannst du auch noch was zum Mostgewicht sagen?
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon grapedesigner » Mo Jul 20, 2020 17:37

außer letztes Jahr immer auf dem Niveau der normalen Anlagen.
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon johndeere6330 » Mo Okt 26, 2020 20:41

Finde das ist ein spannedes Thema was zu wenig Diskutiert wird..

Gibt es denn noch weiter Erfahrungen in der Runde?

Was mich noch Interessieren würde, welche Sorte mit welcher Unterlage für den ersten Versuch zu empfehlen ist.

@Grapedesigner
Beziehen sich deine Angaben auf den hektar oder die ganze Fläche?
Und könntest du bei gelegenheit ein paar Bilder der Anlage hochladen?

Und die letzte Frage: Würdest du es wieder so machen?

Soo jetzt erstmal genug Fragen, schönen Abend :prost:
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon Fendt 308 ci » Mo Okt 26, 2020 22:25

johndeere6330 hat geschrieben:
Gibt es denn noch weiter Erfahrungen in der Runde?



Nur mit Minimalschnitt im Spalier.
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon johndeere6330 » Di Okt 27, 2020 21:55

@Fendt 308
Würde mich sehr interessieren wie deine Erfahrungen sind!
Möchte eine Versuchsparzelle anlegen und habe da den Minimalschnitt im Spalier im Auge.

Bei Diskussionsbedarf gerne auch in neuem Thema..
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon Fendt 308 ci » Mi Okt 28, 2020 20:04

johndeere6330 hat geschrieben:@Fendt 308
Würde mich sehr interessieren wie deine Erfahrungen sind!
Möchte eine Versuchsparzelle anlegen und habe da den Minimalschnitt im Spalier im Auge.

Bei Diskussionsbedarf gerne auch in neuem Thema..


Hab eine bestehende Anlage umgestellt und jede 2. Reihe gerodet.
Spätburgunder 5286.
Im ersten Jahr war der Ertrag recht hoch, ich habe nur mit Gibb ausgedünnt, Vollernterausdünnung wäre im ersten Jahr effektiver, braucht aber das notwendige Fingerspitzengefühl :)
In den Folgejahren ist Ausdünnung nicht mehr nötig.
Rückschnitt im Winter mit Messerbalken, den ich auch im Obstbau einsetze.
Ertrag ist seither vergleichbar mit Normalerziehung, leicht darüber, Mostgewicht leicht darunter. Ausfärbung ist gut, Beeren bzw. Trauben sind verhältnismäßig klein.
Fazit: Für Rosé oder Weissherbst durchaus geeignet, von der Wirtschaftlichkeit natürlich unschlagbar.
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon johndeere6330 » Do Okt 29, 2020 18:09

Interessant, dass du es gleich mit Spätburgunder probiert hast. Was ich so gelesen und gehört habt nicht die Einsteigersorte wenn es um Minimalschnitt geht.
Gibts Pläne den Minimalschnitt weiter zu verfolgen?
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon grapedesigner » Fr Okt 30, 2020 17:12

Natürlich alles ha-Angaben
Dieses Jahr ca 22t Mostgewicht 4 Grad unter der Normalerziehung mit 17t bei gleichem Erntezeitpunkt.
Für Fassvermarktung würde ichs wieder machen, für hochbezahlte Traubenvermarktung ehr nein. Für einfache Literweine könnte ich mir einen 50%-Anteil gut vorstellen
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Re: Minimalschnitt, nicht im Spalier

Beitragvon Fendt 308 ci » So Nov 01, 2020 12:52

johndeere6330 hat geschrieben:Interessant, dass du es gleich mit Spätburgunder probiert hast. Was ich so gelesen und gehört habt nicht die Einsteigersorte wenn es um Minimalschnitt geht.


Dass Müller Thurgau und Riesling funktioniert wird ja schon hundertfach bewiesen.
Da unsere Forschungsinstitutionen es leider nicht zustande bringen, Versuche mit der Badischen Hauptrebsorte Spätburgunder anzustellen, hab ich es halt selbst probiert.

johndeere6330 hat geschrieben:
Gibts Pläne den Minimalschnitt weiter zu verfolgen?


Wird von der Vermarkterseite leider nicht gewünscht.
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