Die Kunst eines wachstumsfähigen Betriebs

Ferengi hat geschrieben:

wespe hat geschrieben:OK, die Mechaniker werden ja nicht den Stundenlohn haben der auf der Rechnung steht, aber was da manchmal abgerechnet wird, da kanns ja doch net sooo schlecht sein.

Der Mechaniker verdient etwa 10-15€ Brutto/Stunde.

Für das Geld bleiben die Guten nicht.

Wenn sie gehen kann man doch prima über den "Fachkräftemangel" jammern.

Zitiere das mal aus nen anderen Faden:

Aber in Afrika ist es ja warm, daher ist so eine Arbeit für arbeitssuchende Neubürger hier ja unzumutbar.

Wenn's net so lustig gewesen wäre, so traurig ist das aber auch.
In einer Sendung ging es auch um Mangel an Azubis.
Da hat man zwei Migranten die Möglichkeit gegeben eine Lehrstelle zu bekommen und hat sie 1 Tag Probe Arbeiten lassen.
Es waren nur Holzleistchen aufzulegen zum Bretter stapeln. Doch das war dem einen einfach zu Anstrengend, er hatte dann einfach keine Kraft mehr um noch Fussball zu Trainieren

Ferengi hat geschrieben:Wenn sie gehen kann man doch prima über den "Fachkräftemangel" jammern.

Kannst du auch andersrum sehen. Mein Schwager ist selbstständig im Sanitärbereich. Unter 17-18€ Läuft da gar nix. Da nochmal ein gutes Viertel für den AG-Anteil drauf, Urlaub/Krankenzeit, Werkzeug, Fahrzeug, Abgaben usw.
Da jammern dann die Leute, wenn sie den Stundenlohn auf der Rechnung sehen

Beim LAMA müsst ihr auch die Kosten der Werkstatt, Werkzeug usw. sehen, wie man auch nicht die Weiterbildung vergessen darf, das sind rd. 14 Tage pro Jahr und Mann, also rd. 3.000 - 5.000 €.

Hallo,


Ich sehe es jetzt mal von der Arbeitnehmerseite. Bin selber ausgebildeter LaMa und seit 18 Jahre im Gabelstaplerbereich (Linde Vertragshändler) tätig als Servicetechniker.
Sage es mal ganz dreist: Für unter 20€ + /Stunde stehe ich morgens nicht mehr auf. Wenn ich sehe, was die Kollegen die noch als LaMa arbeiten kriegen, das ist einen Witz. KfZ-Mechaniker genauso.

ABER: Nicht nur das Geld macht eine Stelle attraktiv: Für mich ist es mindestens genau so wichtig, dass ich mich selber einteilen kann, genügend Weiterbildung bekomme, zeitlich flexibel arbeiten kann, und nicht ständig vom Chef oder Meister auf den Fingern geguckt werde. Außerdem möchte ich für eine Firma arbeiten die ein gutes Produkt anbietet, ich möchte mich mit Produkt, Arbeit und Arbeitgeber identifizieren können, und ich möchte jeden Tag Abwechslung haben und nicht immer das Gleiche machen müssen (Fließband).
Alles das ist momentan gegeben, ich habe als Servicetechniker scheinbar sowohl bei meinem Arbeitgeber als auch beim Kunden einen sehr guten Ruf, ich mache meine Arbeit gerne und bin ziemlich glücklich mit dem was ich arbeite.
Es gibt aber trotzdem Arbeitgeber, die einem das alles bieten, und noch mehr. Ich kann mir aussuchen wo ich als nächstes hin gehe, wenn ich mal wechseln möchte. Auch das weiß mein jetziger Arbeitgeber; Der Ball liegt jetzt bei ihm.

Geld ist dem Arbeitnehmer zwar wichtig, aber es ist nicht alles. Gute Stellen müssen in der Regel gar nicht annonciert werden, die gehen so weg.


MfG

Das Gesamtpaket muss stimmen.

ICH BIN'S hat geschrieben:Sage es mal ganz dreist: Für unter 20€ + /Stunde stehe ich morgens nicht mehr auf. Wenn ich sehe, was die Kollegen die noch als LaMa arbeiten kriegen, das ist einen Witz. KfZ-Mechaniker genauso.

hier wars so,dass der beste mann des lama-händlers zum rolltreppen-service wechselte und ich daraufhin die werkstatt gewechselt habe,weil die leute,die dem händler von der arge vermittelt wurden,wenig geregelt kriegten.

Es kommt immer drauf an was man für einen Arbeitnehmer sucht. Für Hof zusammen kehren, Stall ausmisten oder ähnliches wird es keine Arbeitskraft mit 20€/h+x brauchen. Solche Leute findet man wahrscheinlich aber auch nur noch im Ausland.

Sind es Aufgaben mit ordentlich Verantwortung etc., dann muss man eben etwas tiefer in die Tasche greifen. Einfach mal bei Fachschulen, Maschinenring etc. anklingeln ob die etwas wissen.

wastl90 hat geschrieben: Sind es Aufgaben mit ordentlich Verantwortung etc., dann muss man eben etwas tiefer in die Tasche greifen. Einfach mal bei Fachschulen, Maschinenring etc. anklingeln ob die etwas wissen.

Wer greift denn tiefer in die Tasche???? Die kann man an einer Hand abzählen. Meist liegt es doch eher am "nicht wollen" als am "nicht können" wenn es um´s Geld geht.

ohneHirn hat geschrieben:

wastl90 hat geschrieben: Sind es Aufgaben mit ordentlich Verantwortung etc., dann muss man eben etwas tiefer in die Tasche greifen. Einfach mal bei Fachschulen, Maschinenring etc. anklingeln ob die etwas wissen.

Wer greift denn tiefer in die Tasche???? Die kann man an einer Hand abzählen. Meist liegt es doch eher am "nicht wollen" als am "nicht können" wenn es um´s Geld geht.

Natürlich will man im ersten Augenblick nicht, das will sogar die hochgelobte Industrie nicht. Merkt man aber, dass man zum gebotenen Geld nicht die Leute mit passender Qualifizierung bzw. gar keine Leute bekommt, dann wird man wohl oder übel etwas nachlegen müssen.

Hallo zusammen,

ich möchte mal zwei Punkte in die Diskussion einflechten. Diese kommen aber aus Arbeitgeber Sicht.

Der erste Punkt ist die Lohn bzw. Gehaltsentwicklung. Auch die kleinen Firmen versuchen aus "Betriebsfrieden" Gründen die jeweiligen Gehalts Abschlüsse der jeweiligen Branche mitzumachen.

Wenn man nun bedenkt dass vor 40 Jahren ein Angestellter 1100 DM hatte und ein Arbeiter 1000 DM dann war die Welt noch in Ordnung. Dann kamen die Gewerkschaften und haben Jahr für Jahr, einen gewissen Prozentsatz ausgehandelt. Hierbei kann sich jeder ausrechnen, wie im Laufe der Zeit die Schere immer weiter aufging. Als Unternehmen muss man aber die Gesamt Personalkosten im Blick haben. Auch Stundensätze sind nicht immer unbegrenzt nach oben zu Verschieben. Nicht jedes Unternehmen verdient extrem. Daher gebe ich auch den Arbeitnehmer Vertretern eine gewisse Mitschuld an der Gehaltssituation.

Zum anderen geht es um die älteren Mitarbeiter. Hier ist meines Erachtens auch das System schuld. Wenn ein Arbeiter vernünftig in den Ruhestand gehen will, dann bleibt Ihm ja nichts anderes übrig als mit 58 ein "bischen" mit "kränkeln" anzufangen. Ansonsten geht er aus System Gründen mit 67 in Rente. Wenn man nicht einen gewissen Verlauf präsentieren kann, dann ist an einen Vorruhestand nicht zu denken. Das werte ich nicht als Vorwurf an den einzelnen. Man bedenke aber dass jemand der 45 Jahre auf dem Bau gearbeitet hat, etwas mehr Abnutzungserscheinungen hat, als jemand mit einer vergleichsweise geringeren Körper Belastung. Wenn nun das System, die Kosten für den Ausfall, an die Allgemeinheit übertragen würde, dann wäre das für manchen Arbeitgeber einfacher.

Meine Meinung
Gruss
Manni

Wer glaubt, die Arbeitgeber "schwimmen" im Geld und wollen nur "billige Arbeitskräfte", und meint, der Lohn ist zu mickrig, der kann sich doch selbstständig machen, Gewerbeanmeldung kostet so viel ich im Kopf habe max. 10,-€.

Es gibt keinen Fachkräftemangel, nur ein Mangel an Fachkräften die sich ausbeuten lassen