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Mutterkühe beruhigen

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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18 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Mutterkühe beruhigen

Beitragvon Mastiff » Sa Sep 03, 2022 10:49

Hallo,
ich habe 4 Kühe mit Kalb aus einem großen Mutterkuhbetrieb in Ostdeutschland gekauft. Aufgrund der Herdengröße haben die Tiere wenig Kontakt zu Menschen gehabt. Abgeladen haben wir sie in unseren Offenstall wo sie auch jetzt nach 3 Tagen noch stehen. Beim Begehen des Futtertisches verhalten sie sich zwar soweit ruhig wirken aber sehr konzentriert/angespannt und die Mütter haben immer den Blick mit den Ohren nach vorne auf mich gerichtet. 2 bis 3 mal am Tag laufe ich auf dem Futtertisch hin und her, und schiebe Futter von links nach rechts. Sie sollen natürlich nach einiger Zeit zu der vorhandenen Herde dazu. Welche Maßnahmen wären aus eurer Sicht hilfreich um etwas mehr Entspannung in die Tiere zu bringen.

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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon DWEWT » Sa Sep 03, 2022 13:08

Pack einige von deinen Kühen dazu. Das gibt zwar erst etwas Stress aber dann orientieren sich die Neuen an deinen Kühen. Wenn sich die Kühe an dich gewöhnen sollen, dann ist das Herumgelaufe auf dem Futtertisch kontraproduktiv. Stelle dich ruhig in großer Entfernung zu den Kühen ruhig hin und beobachte sie. Die Distanz kannst du Stück für Stück reduzieren. Bringe ihnen besonderes Futter mit und beobachte die Kühe beim Fressen. Kühe können sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. Deshalb musst du, wenn die Kühe fressen, ganz ruhig stehen bleiben. Nimm dir für die Sache gut eine Woche Zeit. Wichtig ist, dass du dich niemals hektisch bewegst. Ruhe ist da angesagt!
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon Mastiff » Sa Sep 03, 2022 20:02

Danke für den Hinweis. Ich habe es direkt ausprobiert und bin ganz zufrieden. Ich habe mich im Kälberschlupf ruhig hin gesetzt, zuerst haben mich die Kühe angespannt angeschaut. Nach einer Weile begann die erste mit Wiederkauen und nach ca 10 Min kauten schon 3 von 4. Sie hatten mich zwar weiter im Blick wirkten aber entspannter. Die Kälber hingegen lösten sich schon bald aus der Gruppe und gingen zum zurück zum Fressplatz. Ein Anfang ist gemacht, es kann nur besser werden. Mit dem Rest der Herde haben die Neulinge durch die Gatter von Anfang an Kontakt und sie sehen diese auch, wenn Tiere in den zur Weide hin offenen Stall kommen. Für weitere Vorschläge bin ich natürlich offen.

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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon ChrisB » So Sep 04, 2022 10:13

Hallo Mastif,
ich habe vor Jahren, von Mutterkühen,
auf Färsenmast umgestellt!
Mein Kollege , Vollerwerb , wir helfen uns bei Bedarf,
sagte mir, ich solle eine Kuh behalten, bekäme sonst öfters Probleme?????
Daher habe ich immer bei Neuzukauf,
die Jungrinder je nach "Zustand" der Rinder,
in meinem Offenstall "Angefüttert", Getreide, Rübenschnitzel, Äpfel und Brot,
Grundfutter haben die 24 Stunden zur Verfügung!
Dauer von einer Woche bis?????
Ich habe auch noch einen Triebwagen, hier sollen die bei Bedarf reinlaufen!
Die jetzigen, sind von einem Vollerwerb, aber sehr Ruhig und "Futterdankbar",
wenn ich mit dem Traktor komme, stehen die schon am Zaun :lol:
ChrisB
 
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon Jörken » Mo Sep 05, 2022 6:07

Ruhe und Anwesenheit ist angesagt. Unbedingt den Abstand beachten! Am Futtertisch bist du schon viel zu nahe, die Kuh zählt nicht wie wir das Futtergatter als Schutzmechanismus. Du läufst ihr vor die Nase. Sie weiß, dass hinter ihr ein eingegrenzter Stallbereich ist -> keine Fluchtmöglichkeit. Erledige dort deine tägliche Routine, aber halte diesen Bereich sonst eher ruhig.

Ab Schulter rückwärts ist der Bereich wo man sich einer Kuh näheren sollte, wenn man sie ruhig halten will. Alles vor der Schulter ist Stress. Natürlich musst du den Bereich direkt hinter der Kuh beachten, wo sie dich nicht sehen kann und eventuell erschreckt werden kann, wenn du zu nahe kommst. Wenn du dich seitlich der Kuh näherst (Schulter oder weiter hinten) gibts einen Punkt, wo die Kuh nach vorne weg geht. Voraussetzung ist, dass du dich sehr langsam näherst, sonst geht sie nicht sondern läuft weg. Diesen Punkt beachten, das ist ihre Komfortzone in die du nur nach und nach eindringen darfst.

Ich schaue, dass ich zu meinen Tieren bis direkt an die Schulter mich hinstellen darf. Sowas kann bei wilderen Genossinnen Monate dauern. Das ist aber gar nicht nötig für jeden Hof, kommt drauf an was du erreichen willst. Unfälle mit Tieren passieren nicht selten, weil sich Menschen von schräg vorne nähern, vielleicht noch hinten jemand schreit, und so der Kuh die direkten Fluchtwege abschneiden.
Willst du die Tiere halfterführig machen?
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon Mastiff » Mo Sep 05, 2022 8:43

Erst mal Danke für eure Antworten. Die letzten zwei Tage habe ich mich ganz ruhig im Kälberschlupf, ca 3m entfert, von den Kühen hin gesetzt und bin ca 20 Min sitzen geblieben. Die Kühe haben nach so gut 5 Min eine gewisse Entspannung gezeigt. Ich mache das jetzt 2 mal am Tag. Erreichen will ich damit, dass sich die Neuen in der Herde integrieren ohne zu flüchten. Sie brauchen nicht handzahm zu werden, sie sollen nur menschliche Wesen in ihrer Nähe akzeptieren ohne gleich Fluchtverhalten zu zeigen.
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon Jörken » Mo Sep 05, 2022 10:23

Dann läuft das eh schon in die richtige Richtung! Ist etwas Geschmacksache, aber ich würde mich nicht hinsetzen, weil aus dem Sitzen flüchtet man nicht so schnell :wink:
Du kannst deine Silhouette schmal machen, wenn du seitlich zur Kuh stehst, ihr nur deine Schulter zeigst und den Kopf zu ihr drehst. Direkt, mit stolz gefüllter Brust auf eine Kuh zugehen, kann von der Kuh als Aggressives Verhalten gedeutet werden.
Der Kontakt mit der Herde durch ein Gatter ist gut. Trotzdem werden Rangkämpfe ausgetragen, sobald die Tiere wirklich zusammen kommen. Es wird mal kurz hoch hergehen, sobald du das Gatter weg machst. Wenn der Stall keine groben Engstellen, Sackgassen oder Verletzungsgefahr birgt, ist das kein Problem für die Tiere.
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon viehdokter » Mo Sep 05, 2022 13:22

Ich möchte auf das, von DWEWT genannte, "besondere Futter" z.B. Kälbermüsli nicht verzichten !

Das hilft zusätzlich Vertrauen aufzubauen...
Meine Mutterkühe laufen dem orangenen Futtereimer willig hinterher, egal ob beim Umtreiben oder wieder einfangen, wenn außerhalb der Weide, wenn der Großbauer mit seinem Mähwerk oder seinem Maishäcksler wieder mal den Weidezaun platt gemacht hat...
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon tyr » Mo Sep 05, 2022 17:28

Genau, das ist auch bei uns der einzige Grund, warum wir im Sommer täglich Getreideschrot einsetzen.
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon Mastiff » Di Sep 06, 2022 13:20

Also, es läuft sehr gut.
Ich habe eine meiner Kühe zu der Gruppe Neulinge gestellt und biete jetzt auch einmal am Tag gequetschtes Getreide an. Die Kälber sind schon völligst entspannt und die Kühe werden von Tag zu Tag sichlich ruhiger wenn ich in das Gebäude komme.
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon meyenburg1975 » Di Sep 06, 2022 14:27

Ist jetzt nicht ganz passend zum Thema.

Ich handhabe das bei unserer Kälbergruppe an der Milchbar so, dass ich mich desöfteren nach dem Einstreuen in der Box in die Ecke setzte. Die Neugierigen kommen von selbst und ziehen die Schüchternen mit nach.
Das senkt den Stresslevel für Menschen und Tiere im späteren Leben.

DWEWT erklärt gleich, warum man das nicht macht. :D
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon langholzbauer » Di Sep 06, 2022 15:29

Es spricht doch nichts dagegen, dass unsere Rinder uns in allen Gemütszuständen kennen und akzeptieren.
Entscheidend bleibt die oberste Position in der Hirachie.
Da habe ich leider gerade viel mehr Probleme, wenn zufällig fremde Personen in meiner Nähe auf die Herde zu kommen. :oops:

Gerade Kälber und Jungrinder lernen sehr schnell auf gehobene Lautstärke in der Ansprache zu reagieren.
Wer sich in einer Jungrinderbox ohne Stirn- oder Fußkontakt sicher bewegen kann, braucht auch auf der Weide ohne Knüppel keine Angst zu haben.
Da gehört aber eben auch die feinfülige Toleranz dazu, Signale richtig zu erkennen und Tiere von der richtigen Seite "anzugehen".
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon Mastiff » Fr Sep 09, 2022 13:04

Es ist geschafft,
gestern habe ich meine Neuzugänge zu den anderen Tieren auf die Weide gelassen. Es lief enfach super, alle hatten Hunger und waren nur mit Fressen beschäftigt.

Danke an Alle für die Tips
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon DWEWT » Fr Sep 09, 2022 14:16

meyenburg1975 hat geschrieben:Ist jetzt nicht ganz passend zum Thema.

Ich handhabe das bei unserer Kälbergruppe an der Milchbar so, dass ich mich desöfteren nach dem Einstreuen in der Box in die Ecke setzte. Die Neugierigen kommen von selbst und ziehen die Schüchternen mit nach.
Das senkt den Stresslevel für Menschen und Tiere im späteren Leben.

DWEWT erklärt gleich, warum man das nicht macht. :D


Nöö, erklärt er nicht! Die beste Gewöhnung an den Menschen findet im frühen Alter statt. Ich würde mich allerdings nicht in eine Ecke setzen, sondern in die Mitte. Das vermeidet ein Gedränge und man kann notfalls zu allen Seiten weg.
Wichtig ist allerdings, dass die Kälber schon gleich mitbekommen, dass sie Respekt zu zeigen haben und ohne viel Mühe auf Abstand gehalten werden können. Bei weiblichen Kälbern ist das ein geringeres Problem. Bei Bullenkälbern legt man mit dem Kuschelkurs schon den Grundstock für spätere Probleme. Denn auch große Bullen möchten oft einfach nur kuscheln! :wink:
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Re: Mutterkühe beruhigen

Beitragvon DWEWT » Fr Sep 09, 2022 14:32

Was das Führen einer Herde mit dem Schroteimer anbelangt, muss man wissen, dass es so schon zu vielen ganz üblen Unfällen gekommen ist. Bei Herden nur mit weiblichen Rindern ist das Risiko überblickbar. Bei von Bullen begleiteten Herden verbietet sich dieses Verfahren.
Die Person die den Eimer trägt kann entweder nach vorn schauen oder nach hinten. Einmal hat sie den Weg im Auge oder eben die Herde. Stolpert sie beim Rückwärtsgehen oder sieht sie ein Hindernis/eine Bodenunebenheit nicht, weil sie die Herde im Blick hat, wird dabei das Futter um sie herum verteilt und alle Rinder drängen nach dem Futter. Eine am Boden liegende Person, hat dann schlechte Karten. Ist dann auch noch ein Bulle in der Herde, kann das tödlcih enden. Besser ist es, die Herde ist so konditioniert, dass sie, wenn sie der Person folgt, dafür immer kollektiv belohnt wird. Eine neue Weidefläche öffnet man nicht einfach und lässt die Rinder dann selbstständig dort hin gehen, sondern man führt die Rinder auf die neue Fläche. Soll die Herde in den Stall, liegt dort bereits sehr attraktives Futter für alle bereit. Mit dem Rufen/Folgen muss ein positives Erlebnis verbunden sein! Wenn ich meine Herden auf der Weide unter die Lupe nehme, kündige ich mich zwar akustisch an., in der Herde selbst bin ich komplett ruhig. Rinder reagieren sehr gut auf Zurufen/Lautäußerungen. Man muss mit diesen Mitteln aber sehr sparsam und zielorientiert umgehen!
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