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ÖKO oder Konventioneller Ackerbau

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Beitragvon Desperado » Mo Jan 21, 2008 14:23

Sorry, Kikifendt, aber es ist doch Schwachsinn bei der knappen Flächenausstattung und den hohen Treibstoffkosten Bioenergie wie Biogas "biologisch" zu erzeugen und dafür nicht unerhebliche Ernteausfälle hinzunehmen.
Mais hat nun mal einen hohen Stickstoffbedarf, der durch den Reststickstoff aus dem Gärsubstrat nicht gedeckt wird. Und ohne Herbizide kommt man trotz Maishacke normalerweise auch nicht aus, wenn die Unkräuter (Disteln, Winden, Hirsen, Amarant usw) dem Mais zu starke Konkurrenz machen.

Ich kann dieses "Bio = besser Märchen", mit dem der Verbraucher verdummt wird, einfach nicht mehr ertragen.
Desperado
 
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Beitragvon kikifendt » Mo Jan 21, 2008 15:02

Desperado hat geschrieben:Sorry, Kikifendt, aber es ist doch Schwachsinn bei der knappen Flächenausstattung und den hohen Treibstoffkosten Bioenergie wie Biogas "biologisch" zu erzeugen und dafür nicht unerhebliche Ernteausfälle hinzunehmen.
Mais hat nun mal einen hohen Stickstoffbedarf, der durch den Reststickstoff aus dem Gärsubstrat nicht gedeckt wird. Und ohne Herbizide kommt man trotz Maishacke normalerweise auch nicht aus, wenn die Unkräuter (Disteln, Winden, Hirsen, Amarant usw) dem Mais zu starke Konkurrenz machen.

Ich kann dieses "Bio = besser Märchen", mit dem der Verbraucher verdummt wird, einfach nicht mehr ertragen.


Das ist auch nicht mein Ziel. Wir arbeiten konventionell und nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis. Bio = besser ist immer eine Auslegungssache. Im Marktfruchtanbau, wo man große Mengen an Nährstoffen mit dem produzierten Produkt verkauft, macht es meiner Meinung nach keinen Sinn. Dadurch verschärft sich die Flächenknappheit. Ich verstehe auch nicht, wie man heutzutage stolz auf eine so geringe Flächeneffizienz sein kann.

Bei der Biogaswirtschaft sind Nährstoffe jedoch nicht so begrenzend, wie im Marktfruchtanbau. Außerdem gibt es Versuche im ökologischen Energiepflanzenbau, die zeigen, dass sich der Unkrautdruck nach einigen Jahren deutlich verringert. Das ist bedingt durch das Anbauverfahren und die Hygienisierung durch die Vergärung. Das sind die Gründe, warum ich meine, dass man eine nur etwas schlechtere Flächeffizient zugunsten echter Bio - Energie hinnehmen könnte, vorausgesetzt es gibt Regelwerke, die das honorieren und es rentabel machen.

Es bringt uns absolut nicht weiter, wenn die Energiebilanz bei erneuerbaren Energien negativ ist. Um das zu vermeiden, müssen Ressourcen und Abwärme voll genutzt werden. Es ist für den Ruf der Landwirtschaft absolut abträglich, wenn wir Monokulturen Mais als Substrat für Biogasanlagen anbauen. Die Landwirtschaft ist heute und in Zukunft auf die Akzeptanz der Bevölkerung angewiesen. Das haben sich viele Landwirte meiner Meinung nach noch nicht hinreichend bewusst gemacht.

Zur Flächenknappheit:
Es gibt zur Zeit noch keine echte Flächenknappheit durch Biogaswirtschaft. Das belegen viele Studien. Der Grund für hohe Preise von Lebensmittel ist die hohe globale Nachfrage.
Dass es noch dazu kommt, ist jedoch nicht ausgeschlossen, wenn wir einen nennenswerten Teil unseres Energiebedarfes durch Bioenergie decken wollen bzw. müssen.
kikifendt
 
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Beitragvon bona terra » Mo Jan 21, 2008 23:00

[quote="kikifendt"]

Ich würde in der integrierten oder ökologischen Biogaswirtschaft kein Substrat ausschließen. Auch nicht den Mais, der im Ökolandbau auch teilweise als Silomais angebaut wird. Es gibt sehr viele Strategien, um Unkrautprobleme in den Griff zu bekommen. Nährstoffprobleme sind bei Biogaswirtschaft mit Gärrestdüngung auch kein Thema mehr. Natürlich kann man im Ökoanbau nicht das Ertragsniveau des konv. Anbaus erreichen. Hier bin ich der Meinung, muss der ökologische Energiepflanzenbau gefördert werden, damit die Anlagen rentabel sind und die Bezeichnung Biogas gerechtfertigt wird. Die Abstufung konv. und öko sollte nicht scharf sein, es kann auch die integrierte Bewirtschaftung sein.

Ich habe eine Projektarbeit angefertigt, bei der man ganz klar feststellen konnte, dass viele Ökoanlagen nur mit dem Ziel laufen, indirekt Mineraldünger über konv. Substrate einzukaufen. Von Veredelung von Stallmist und Zwischenfrüchten einmal abgesehen.[/quote]

Verliert da "Bio" nicht seine Glaubwürdigkeit? Und bei den derzeitigen Preisen geht auch der Zukauf konventioneller Ware ganz schön ins Geld. Wenn dann so mancher Betrieb 50 % und mehr seiner Fläche dem Substratanbau opfert um für den restlichen Teil "Dünger zu produzieren" ist die Effizienz ja auch nicht unbedingt gegeben.

Wieviel soll denn noch subventioniert werden: Flächenprämei, Kulap/Ökoprämie, Energiepflanzenprämie, Einspeise-Vergütung, ...
kommt jetzt auch noch eine Bio-Öko-Biogas-Prämie dazu? Wer soll denn das alles bezahlen? :shock: Wie teuer kommt den da die KWh den wirklich?

Bist übrigens immer noch nicht auf meine oben gestellten Fragen eingegangen, warum nicht?
bona terra
 
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Beitragvon fuego » Di Jan 22, 2008 19:40

hallo panic
Und frag mal die Veredelungsbetriebe, was sie aktuell davon halten!
wo licht ist ist auch schatten.
auch den großen energieversorgern ist dies ein dorn im auge.
der backindustrie auch weil sie nicht mehr billig einkaufen können.
wenigstens die getreidebauern haben etwas davon.
gruß fuego
fuego
 
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Beitragvon kikifendt » Mi Jan 23, 2008 13:28

Bio-Bio hat geschrieben:

Verliert da "Bio" nicht seine Glaubwürdigkeit? Und bei den derzeitigen Preisen geht auch der Zukauf konventioneller Ware ganz schön ins Geld. Wenn dann so mancher Betrieb 50 % und mehr seiner Fläche dem Substratanbau opfert um für den restlichen Teil "Dünger zu produzieren" ist die Effizienz ja auch nicht unbedingt gegeben.

Wieviel soll denn noch subventioniert werden: Flächenprämei, Kulap/Ökoprämie, Energiepflanzenprämie, Einspeise-Vergütung, ...
kommt jetzt auch noch eine Bio-Öko-Biogas-Prämie dazu? Wer soll denn das alles bezahlen? :shock: Wie teuer kommt den da die KWh den wirklich?

Bist übrigens immer noch nicht auf meine oben gestellten Fragen eingegangen, warum nicht?


Auf welche Frage bin ich noch nicht eingegangen?

Natürlich verliert Bio da seine Glaubwürdigkeit! Nur das sieht ja keiner, der auf Bio abfährt und meint, das ist das Non Plus Ultra.

Ich glaube, du hast mich etwas falsch verstanden. Es sollen keine Biogasanlagen auf Biohöfen zusätzlich gefördert werden, sondern Anlagen auf konv. Höfen, die bestimmte Umweltschutz-/Ressourcenschutzstandards erfüllen. Damit meine ich eine artenreiche, integrierte Energiepflanzenproduktion, natürlich KWK, Gülleeinsatz usw. Das ist noch nicht hinreichend im EEG verankert.

Ich bin sehr skeptisch, ob es Sinn macht, den Öko - Marktfruchtanbau so hoch zu fördern. Dafür sollte man lieber das EEg in die beschriebene Richtung korrigieren und die erneuerbaren Energien vorantreiben, damit wir Alternativen zur Energieerzeugung bekommen. Wenn das nicht passiert, dann wird der Biogasboom bald zuende sein und wir schieben das Problem der Endlichkeit fossiler Energieträger immer weiter vor uns her. Außerdem schafft Biogas für die Landwirtschaft ein weiteres Standbein, wenns rentabel ist.
kikifendt
 
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Beitragvon Maxwell » Mo Feb 18, 2008 21:36

In dieser hochemotionalen Diskussion ist es jetzt für mich höchste Zeit auch mal meinen Senf dazu zu geben. Fakt ist, dass Biolandbau momentan nicht unbedingt das Nonplusultra ist und nicht wirklich konkurrenzfähig ist, jedoch wird es nicht beim Status quo bleiben: Steigende Rohstoffkosten verteuern Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel was der konventionellen Landwirtschaft abträglich ist und wohl Ertragseinbußen zur Folge haben wird. Weiterhin ist es eine besorgniserregende Entwicklung der WC-Gesellschaft, dass über die Ernährung dem Menschen zugeführte Nährstoffe für die Landwirtschaft meist unwiederbringlich verloren sind. Dem ist nur mit einer Ausbreitung der Klärschlammausbringung und der Nutzung von "Plumpsklos" beizukommen, außerdem könnte auch eine moderne Rieselfeldwirtschaft von großem Nutzen sein.
Tapferkeit und Edelmut vergranteln selbst den kleinsten Wicht zum Helden
-Jebediah Springfield
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Beitragvon kikifendt » Mi Feb 20, 2008 7:32

Da schließe ich mich an. Wir müssen unbedingt damit beginnen, die Kreisläufe zu schließen. Besonders Phosphor wird in Zukunft knapp werden. Die Stickstoffpreise werden ebenfalls steigen. Ich habe schon von vielen Experten gehört, dass das Schwermetallproblem bei begrenzten Ausbringmengen überhaupt nicht das Problem ist.
kikifendt
 
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Unter fremder Aufsicht

Beitragvon Tilman » Sa Feb 23, 2008 19:24

Landwirtschaft steht schon dann, wenn "konventionell" betrieben (was das auch immer sei), unter der Aufsicht von diversen beaufsichtigenden Behörden vom Naturschutz über Wasserwirtschaft bis zur Agrarverwaltung und das ganze in einer Wüste von Paragraphen aus nationalem Recht und EU-Recht.

Will man ein offizielles "Bio-Label" haben, bleibt einem oft nix anderes übrig, als sich zusätzlich der Fachaufsicht des Öko-Landbaues zu unterwerfen, damit man Demeter-Qualität oder was auch immer in dieser Hinsicht anerkannt bekommt. Da kann man nur sagen "Jedem das seine!"

Solange Kundschaft für solche Produkte da ist, warum nicht. Aber das heißt nicht, daß Öko-Landbau umweltfreundlicher wäre, als eine nach guter landw. Praxis betriebene standortgerechte Flächenbewirtschaftung.
Tilman
 
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Re: Unter fremder Aufsicht

Beitragvon kikifendt » Sa Feb 23, 2008 19:34

Tilman hat geschrieben:Landwirtschaft steht schon dann, wenn "konventionell" betrieben (was das auch immer sei), unter der Aufsicht von diversen beaufsichtigenden Behörden vom Naturschutz über Wasserwirtschaft bis zur Agrarverwaltung und das ganze in einer Wüste von Paragraphen aus nationalem Recht und EU-Recht.

Will man ein offizielles "Bio-Label" haben, bleibt einem oft nix anderes übrig, als sich zusätzlich der Fachaufsicht des Öko-Landbaues zu unterwerfen, damit man Demeter-Qualität oder was auch immer in dieser Hinsicht anerkannt bekommt. Da kann man nur sagen "Jedem das seine!"

Solange Kundschaft für solche Produkte da ist, warum nicht. Aber das heißt nicht, daß Öko-Landbau umweltfreundlicher wäre, als eine nach guter landw. Praxis betriebene standortgerechte Flächenbewirtschaftung.


Da stimme ich dir absolut zu. Und wenn man Bio kauft und Wert auf echte ökologische Erzeugung legt, sollte man beachten, welche Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Verbände gelten. Nicht überall wo Bio draufsteht ist auch wirklich echt Bio drin. Da bekommt man unter Umständen die gleiche (gute) Qualität aus konventionellem Anbau, nur günstiger.
kikifendt
 
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Beitragvon hans g » Sa Feb 23, 2008 20:29

bio ist reine emotion---gibt eben leute,die dafür geld ausgeben.
schwierig wirds nur mit den millitanten freaks---da sollte man jeder diskussion aus dem weg gehen.
die erfolgreichen biobauern,die ich kenne,sind die,die mit den produkten der anderen handeln---und hauptsächlich damit geld verdienen.
deren eigene produktion hat wohl nur alibi funktion. :roll:
hans g
 
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Beitragvon kikifendt » Sa Feb 23, 2008 23:28

hans g hat geschrieben:bio ist reine emotion---gibt eben leute,die dafür geld ausgeben.
schwierig wirds nur mit den millitanten freaks---da sollte man jeder diskussion aus dem weg gehen.
die erfolgreichen biobauern,die ich kenne,sind die,die mit den produkten der anderen handeln---und hauptsächlich damit geld verdienen.
deren eigene produktion hat wohl nur alibi funktion. :roll:


Die Meinung teile ich nicht ganz. Ich kenne erfolgreiche Biobauern, die ihre eigenen Erzeugnisse verkaufen. Das sind aber entweder solche, die früh genug umgestellt haben und wenig Konkurrenz haben, oder solche, die wissen, wie sie ihre Produkte so veredeln, dass sie eine gute Wertschöpfung erzielen.
kikifendt
 
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