Hallo,
Mein Onkel hat ein "Problem" in Sachen Pachtvertrag.
Sein Vater hat vor 10 Jahren das Ackerland des Betriebes an einen Freund verpachtet.
Man war sich über die Bedingungen einig, ein Pachtvertrag wurde für 5 Jahre geschlossen.
Der Vater lebt nicht mehr, Eigentümer ist jetzt mein Onkel.
Die Flächen werden aktuell noch weiter durch den Pächter genutzt. Eine schriftliche Verlängerung oder eine Anfrage seitens des Pächters wurde nicht gestellt.
Entsprechend §594BGB:
Das Pachtverhältnis endet mit dem Ablauf der Zeit, für die es eingegangen ist. Es verlängert sich bei Pachtverträgen, die auf mindestens drei Jahre geschlossen worden sind, auf unbestimmte Zeit, wenn auf die Anfrage eines Vertragsteils, ob der andere Teil zur Fortsetzung des Pachtverhältnisses bereit ist, dieser nicht binnen einer Frist von drei Monaten die Fortsetzung ablehnt. Die Anfrage und die Ablehnung bedürfen der schriftlichen Form. Die Anfrage ist ohne Wirkung, wenn in ihr nicht auf die Folge der Nichtbeachtung ausdrücklich hingewiesen wird und wenn sie nicht innerhalb des drittletzten Pachtjahrs gestellt wird.
hätte ja eine Schriftliche Anfrage erfolgen müssen.
Sehe ich das richtig, dass somit aktuelle keine Pachtvertrag vorliegt?
Die Nutzung der Flächen erfolgte nach meiner Einschätzung somit nur mündlich bzw. wurde geduldet gegen eine entsprechende Gebühr!
Könnte somit auch eine mündlich ausgesprochene Kündigung wirksam sein?
Hintergrund ist der, dass mein Onkel eine Fläche selbst nutzen möchte bzw. tauschen möchte um eine andere Fläche dafür zu erhalten.
Der aktuelle Nutzer(Sohn des damaligen Pächters) der Fläche stellt sich jetzt aber quer und besteht auf eine Kündigung inkl. Frist von 2 Jahren.
Mündlich wurde ihm aber bereits vor ca. 2 Jahren mitgeteilt, dass die Fläche aus seiner Nutzung rausgenommen werden soll und für den Eigenbedarf benötigt wird.
Danke schonmal für die Infos