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Pressbacken für Drahtseile

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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36 Beiträge • Seite 3 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Pressbacken für Drahtseile

Beitragvon Limpurger » Di Jan 02, 2024 8:30

:shock: :shock: :shock:
Da ich idR. mit Würgehaken und verpresster Seilschlaufe arbeite kürze ich das Windenseil dann bei Bedarf um die verschlissenen 1,5-2m im vorderen Bereich und fertige die neue Seilschlaufe in Eigenregie mittels eines Eigenbau-Schlagwerkzeuges jeweils neu an. Und das alles ohne aufwendiges flämisches Auge, Datumstempel oder Zertifikat. Das praktiziere ich seit ca. 35 Jahren so, zuvor hatte der Senior nach einem Seilriss oder Verscheliß des Seilendes für eine neue Seilschlaufe das Seilende verknotet und die Enden mittels Seilklemme festgesetzt was fürs Handling nicht optimal war aber seinen Zweck erfüllte. Aber zum eigentlichen Punkt: Noch nie hat sich eine dieser Eigenbau-Seilschlaufen gelöst. Entweder haben wir bei entsprechendem Verschleiß das Seilende gekürzt und die Seilschlaufe wie oben beschrieben neu angefertigt oder es kam bei intaktem Seilende aufgrund einer Beschädigung an anderer Stelle zum Seilriß. Deshalb kann ich weite Teile dieser doch sehr theoretischen Diskussion nicht nachvollziehen. Wenn ihr hier so "gesetzestreu" unterwegs seid dann schaut auch auf eure anderen sicherheitstechnisch relevanten Komponenten in eurem Spielzeugpark. Da wäre der eine oder andere plötzlich all seiner Hydraulikschläuche beraubt ... :lol: :lol: :lol:
Deshalb laßt doch bitte die Kirche im Dorf. Wer die Möglichkeit für eine "professionelle" Verpressung hat darf die gerne nutzen, aber erspart den anderen doch diesen erhobenen Zeigefinger.
@Steyrer8055: Humbold-Fällkerb sagt mir nichts, die negative Bruchstufe kann ich dir aber erklären da ich sie sehr häufig praktiziere. Zur windenunterstützten Fällung ist es sinnvoll das Seil so hoch wie möglich am Stamm anzuschlagen. Hierzu gibt es spezielles Werkzeug um das zu bewerkstelligen (KAT = Königsbronner Anschlag Technik). Wer aber wie ich zum Großteil in stark hängigem Gelände arbeitet und es vermeidet allzuviel Werkzeug mit zu schleppen behilft sich stattdessen mit der negativen Bruchstufe: Auch hier wird das Seil so hoch wie eben ohne KAT möglich angeschlagen. Wenn man den Fällschnitt wie üblich oberhalb der Fallkerbsohle ansetzen würde bestände aufgrund des doch tiefen Seilanschlags besonders zB. bei einem Rückhänger die Gefahr beim Seilzug die Bruchleiste abzureißen wodurch der Baum nahezu unkontrolliert fallen könnte. Um dies zu vermeiden setzt man den Fällschnitt unter die Fallkerbsohle, dadurch wird ein abreißen der Bruchleiste sicher verhindert und der Stammfuß stützt sich auch während des Seilzuges beim Fallen am Stock ab. Da der Fällschnitt nicht wie üblich ober- sondern unterhalb der Fallkerbsohle angsetzt wird spricht man hier von einer negativen Bruchleiste. Einen Nachteil hat diese Fälltechnik allerdings - die Bruchleiste bricht nicht wie beim üblichen Fällschnitt. Vielmehr reißen im Bereich der Bruchleiste häufig die Holzfasern aus dem Stammfuß und der Stamm reißt gerne auch etwas ein, daher muß der Stamm dann eben um die Tiefe dieser Einrisse gekürzt werden. Diese Fälltechnik ist aber nur für versierte Holzfäller empfohlen, man muß hierbei schon wissen was man tut und mit der Nutzung seiner Winde vertraut sein.
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Re: Pressbacken für Drahtseile

Beitragvon Starane » Di Jan 02, 2024 9:16

Hallo Limpurger,

Leider zählt der technische Aspekt bei solchen Dingen nicht mehr. Hab beruflich auch mit solchen Dingen zutun. Da war ein Seilriss, Sachschaden ca.190.000 Euro. Die Maschinenbruchversicherung hatnicht gezahlt, da die Seilendverbindung nicht nach Norm, Regel oder Gesetz war. Seilklemmen sind nur zum einmaligen Gebrauch (Zug, Hebevorgang) zulässig. Auch wenn die Seilklemmen nix mit dem Schaden zutun hatten. Jetzt ein Personenschaden und los geht's. War auch wegen solchen Dingen schon öfters bei Anwälten wegen Aussagen oder technischen Klärungen. Da wirst regelrecht zerlegt, die sagen dir dann was los ist. Hab dafür einige Beispiele. Nur das ist er eigentliche Gund für solche "Vorschriften". Technisch gesehen gehen solche Sachen immer gut. Auch führe ich für das andere Spielzug ein Prüfbuch, wie Ketten, Baumzugseil und sonstiges. Au h dafür hab ich etliche Beispiele was passiert wenn sowas nicht geführt wird. Das reicht Formlos, die Versicherungen oder Anwälte freuen sich wenn sie sowas vorgelegt bekommen. Soweit ist es bei uns leider schon gekommen das Erfahrung und gutes Wissen nicht mehr zählt. Den Rest kann jeder so machen wie er will oder gemacht hat. Geht ja schon bei der jährlichen Windenprüfung los.

Viele Grüße Starane
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Re: Pressbacken für Drahtseile

Beitragvon Falke » Di Jan 02, 2024 9:49

Wie kann es überhaupt so weit kommen, dass ein Windenseil reisst? :shock:
Verwahrloster Seilzustand, ein 8mm Seil an einer 6 t Winde (wie hier im Thema schon zu lesen war), oder eine auf doppelte Zugkraft "aufgedrehte" Windenkupplung?
(ich hatte in all den Jahren und immerhin an die 2000 Fm noch keinen Seilriss - geschweige denn, dass ich auch nur einen Meter Seil einkürzen musste ...
so gesehen hat die österreichische Gepflogenheit mit dem Seilendstück und den Würgeketten schon ihre Berechtigung.)

P.S.: Humbold-Fällkerb sagt mir auch nichts. Es gibt in der Literatur den Humboldt-Fällkerb.

A. aus Ö.
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Re: Pressbacken für Drahtseile

Beitragvon xyz » Di Jan 02, 2024 10:32

Falke,
viele arbeiten nicht so gewissenhaft wie du, oder nehmen sich die erforderliche Zeit dafür (sind mit dem Kopf schon auf der Party am Abend). Es gibt auch viele die sind Handwerklich nicht begabt (2 linke Hände) oder haben nicht das nötige Feingefühl für die Technik (Grobmotoriker). Und andere haben nicht die erforderliche Erfahrung mit irgendwelcher Technik und denken nicht die erforderlichen 2 Minuten voraus was schiefgehen kann.
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Re: Pressbacken für Drahtseile

Beitragvon Justice » Di Jan 02, 2024 11:44

Nicht jede Beschädigung erkennt man sofort. Das kommt auch bei Profis vor.

2000fm sind mal gar nichts im Vergleich zu der Menge die gewerbliche Rücker bewegen.
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Re: Pressbacken für Drahtseile

Beitragvon Limpurger » Di Jan 02, 2024 11:44

Starane hat geschrieben:...Auch führe ich für das andere Spielzug ein Prüfbuch, wie Ketten, Baumzugseil und sonstiges...

Damit bist du aber ein einsamer Stern in dunkler Nacht...
Falke hat geschrieben:Wie kann es überhaupt so weit kommen, dass ein Windenseil reisst? :shock:
Verwahrloster Seilzustand, ein 8mm Seil an einer 6 t Winde (wie hier im Thema schon zu lesen war), oder eine auf doppelte Zugkraft "aufgedrehte" Windenkupplung?
(ich hatte in all den Jahren und immerhin an die 2000 Fm noch keinen Seilriss - geschweige denn, dass ich auch nur einen Meter Seil einkürzen musste ...so gesehen hat die österreichische Gepflogenheit mit dem Seilendstück und den Würgeketten schon ihre Berechtigung....

Das soll jeder halten wie er will. Seilriss ist bei mir auch heute noch alle paar Jahre ein Thema, erst seit ich auf der 6to-Winde hochverdichtete 12mm-Seile fahre herrscht an dieser Front diese relative Ruhe. Die vorherigen 11mm-Seile hatten auf dieser Winde dagegen eine sehr geringe Lebenserwartung. Ist natürlich beim Rücken von starkem Langholz in überwiegend schwierigem Gelände auch eine andere Belastung als beim Kurzholzrücken in der Ebene. Und ich arbeite nicht mit einer manipulierten Winde, abgehalftertem Seil oder bei Nennleistung des vorgespannten 100PS-Schleppers. Und Seilverletzungen passieren immer mal wieder, sei es durch Seilklemmer auf der Trommel infolge von Schlaffseil oder Verletzungen durch Steinkanten oder was auch immer. Und wenn ein Seil bei schwerem Zuzug anfängt zu "singen" geht man aus Erfahrung halt lieber in Deckung. In der Regel kann ich mit einem neuen 60m/12mm-Seil ca. 5-7 Jahre arbeiten bis nurmehr eine Restlänge von gut 40m vorhanden ist. Dann ist aber auch dieser verbliebene Seilrest soweit verschlissen daß man nicht nur wegen der unzureichenden Nutzlänge gerne ein neues auflegt. Zum Thema Ketten: Einem Seil sehe ich nach meiner Einschätzung evt. Beschädigungen an, einer Kette eher nicht. Nachdem mir in den Anfangszeiten meiner Arbeit mit Seilwinden (vor über 40 Jahren) mehrfach Ketten bzw. Teile davon entgegengeflogen kamen nutze ich diese nur noch bei leichtem Zuzug zum Bündeln oder zum Anschlagen in den Kettenfallen am Rückeschild.
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