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Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Holz, einer der ältesten erneuerbare Energieträger
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon rocco » Mo Feb 23, 2015 9:30

Wer eine gut ausgelastete 100kW Ölheizung ersetzen will, sollte mindestens 150kW Hackschnitzel installieren.


Das würde ich aber nicht als allgemein gültig betrachten!
Aus Angst werden die meisten Anlagen auch heutzutage noch hoffnungslos überdimensioniert und laufen dann nie mit voller Leistung.

Vergesst Nennleistung oder Brennstoffwärmeleistung, was zählt ist die garantierte Dauerleistung.
Ein Hackgutkessel muss ja schließlich auch entaschen, je nach System dauert das unterschiedlich lange bis er dann wieder auf voller Leistung ist.
Wenn man 100kW braucht, dann lässt man sich einen Kessel anbieten der das auch bringt. Egal ob der XX100 oder XX120 heißt.
Wenn man dann noch in einen Wärmemengenzähler investiert, hat man die Leistung "schriftlich" und es gibt keine Ausreden seitens Heizungsbauer / Kesselhersteller.
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon JueLue » Mo Feb 23, 2015 12:33

rocco hat geschrieben:
Wer eine gut ausgelastete 100kW Ölheizung ersetzen will, sollte mindestens 150kW Hackschnitzel installieren.


Das würde ich aber nicht als allgemein gültig betrachten!...



Ich würde bei meiner Aussage bleiben. :wink:

Ich sprach ja ausdrücklich von einer gut ausgelasteten Altheizung. Natürlich gibt es viele hoffnungslos überdimensionierte Anlagen. Das betrift dann ab oft schon die zu ersetzende Altheizung.
Ist die alte (Öl-)Heizung schon überdimensioniert, braucht man natürlich nicht vorzuhalten.

Aber:
Hackschnitzel sind ein Naturprodukt, und die Heizleistungen die der Hersteller garantiert, leisten die Kessel natürlich auch, aber nur mit "idealen" Hackschnitzeln (getrocknetes, gehacktes Buchen-Stammholz).

In der Praxis hat man natürlich selten dieses perfekte Ausgangsmaterial, da man ja gerade minderwertiges Holz einsetzen will.
Mit naturgetrocknete Schnitzel mit viel Kronenholz und kleinen Ästen wird jeder Kessel nur maximal 70-80% seiner Nennleistung bringen, sind die Hackschnitzel nasser entsprechend weniger - da kann der Hersteller garnichts dafür. Würde der Kessel unter solchen Bedingungen die Nennleistung erreichen, brächte er mit "perfekten" Hackschnitzeln halt 30% mehr.

Das ist einfache Physik: wenn ich x Liter Öl in der Stunde verbrenne, habe ich eine definierte Wärmeleistung, wenn ich x m3 Hackschnitzel verbrenne nicht.

Ich würde jedem den Einbau eines Wärmemengenzählers empfehlen, weil er sonst die Preiswürdigkeit der eingesetzten (eingekauften) Ware gar nicht beurteilen kann.

Wir heizen seit 2 Jahren "teure" Hackschnitzel und heizen damit deutlich preiswerter als mit den "billigen".

JueLue

PS: eine Alternative ist es natürlich noch, für die wenigen "saukalten" Tage "super" Hackschnitzel oder Pellets bereitzuhalten, die man dann einsetzt. Das mach ein Bekannter von mir so, geht natürlich nur mit etwas Vorausdenken und nicht zu geringem Durchsatz, damit man überhaupt auf die Wettervorhersage reagieren kann.
JueLue
 
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon hoizfuchs » Di Mär 24, 2015 20:18

vergesst diese These,

Beispiel aus meinem Planungsbüro.

2x Buderus 400 kW also 800 kw Heizöl ersetzt durch 300 kW Köb
2x 1700 kW Viessmann ersetzt durch 1600 kW Schmid Kessel.

Grundsätzlich sind die alten Ölkessel überdimensioniert und schaffen nicht die Leistung die auf dem Typenschild steht.

Die wichtigste Berechnungsgundlage sind die Jahressvolllastunden.

Z.b. Ihr wisst nich die kW Leistung, aber den Jahresverbraucht. z.b. 10.000 Liter Heizöl pro Jahr.

Das sind rechnerisch mit Jahresnutzungsgrad (80%) insgesamt 80.000 kWh (10.000 Liter x 10 kWh/l x 80%)

Dann rechnet Ihr :2000 ergibt also einen Kesseln von 40 kw.

Die 2000 sind die Volllastunden pro Jahr.

Unter 1500 h Volllaststunden ist der Kessel viel zu groß
1800 bis 2500 h richtig dimensioniert.
Über 3000 h: Spitzenlastkessel notwendig, bei - 20 Grad wirds knapp.

Die Aussage "Wer vorher einen 100 kW Kessel hatte, braucht mind. einen 150 kW Kessel ist völliger Quatsch.

Auch wenn der alte Kessel ausgelastet war, kann er durch falsche Einstellung nur z.B. 60 kW gebracht haben. Und alte Ölbrenner haben keinen Wärmezähler.

Gruß
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon JueLue » Mi Mär 25, 2015 10:32

Ich bleib dabei:
Ein (selbstverständlich gut eingestellter) Ölkessel bringt problemlos seinen Nennleistung, ein Hackschnitzelkessel nur bei entsprechend gutem Material.
Wer also einen vorher passenden Ölkessel ersetzt, muss beim Hackschnitzelkessel vorhalten wenn er z.B. naturgetrocknete Hackschnitzel von wechselnder Qualität heizen will.

Wenn der Ölkessel vorher überdimensioniert war (was natürlich oft der Fall sein wird) ist das anders.

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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon hoizfuchs » Do Mär 26, 2015 20:06

Naja, die alten Ölheizungsanlagen haben zu 99 % keinen Pufferspeicher

Hackschnitzelheizungen haben zu 80 % Pufferspeicher.
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon JueLue » Fr Mär 27, 2015 7:26

Sicherlich kann man mit einem Puffer Lastspitzen brechen.

Man muss natürlich bei so einer Heizungsplanung alles berücksichtigen.

Ich wollte nur meine Erfahrung kundgeben, dass so ein Hackgutkessel eben im Gegensatz zur Ölheizung in seiner Leistung auch sehr vom Hackgut und von demjenigen, der den Kessel betreibt und einstellt abhängig ist und von daher das Datenblatt nur die halbe Wahrheit ist.

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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon hoizfuchs » So Mär 29, 2015 9:31

ja, da hast Du schon recht. Die "kleinen" Kessel unter 300 kW sind mit deren kW Angabe an der grenze. Da hast Du recht, mit gutem Hackut, guter Einstellung und Dauerbrand schaffen Sie dann ihre Leistung. Aber es definitiv nicht so, dass ein 100 kW Ölbrenner mit 150 kW Hackgut ersetzt wird. Zumindest zu 99 % in der Praxis nicht und fördertechnisch auch nicht möglich. KfW, CARMEN BIOKLIMA usw.

Gruß
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon wastl90 » Di Mär 31, 2015 8:55

Wir haben einen 150KW Heizomatkessel. Ich muss sagen, dass es nie Probleme gab, ziemlich egal welches Hackgut eingesetzt wurde. Wenn es eben eine schlechtere Qualität ist, dann muss eben mehr Holz in den Ofen aber da hat er noch genug Nachschubreserven. Wir haben einen 5000l Pufferspeicher um Spitzen auszugleichen, bei extremer Kälte hilft dann noch eine ältere Gasheizung mit.
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon JueLue » Di Mär 31, 2015 11:26

wastl90 hat geschrieben:Wir haben einen 150KW Heizomatkessel. Ich muss sagen, dass es nie Probleme gab....


Genau den haben wir auch, und ja der läuft problemlos.

Aber: Hast du einen Wärmemengenmesser (digital) mit Anzeige für aktuelle Leistung ?

Wir erreichen die 150kW nur mit technisch getrockneter Ware, - Stammholz, frei von Feinanteil.
Die Leistung bei naturgetrocknetem Material - optisch gute Ware mit geringem Feinanteil - geht schnell mal auf 100kW hinunter. Klar, wir messen nach Puffer, da gibts sicher noch etwas Leistungsverlust, aber über 110kW Dauerleistung sind dann mit diesen Hackschnitzeln nicht drin.

Wenn man weniger als 100kW benötigt merkt man davon natürlich garnichts. Hat man aber einen Wärmeabnehmer mit konstant höherem Bedarf kommt man ins schwitzen (bzw. frieren).

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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon rocco » Mi Apr 01, 2015 10:04

Ältere Hackgutheizungen haben keine Luftklappen und können oft nichtmal die Gebläse oder den Saugzug ordentlich steuern.
Diese Anlagen können sich dann auch nicht automatisch unterschiedlichen Brennstoffen anpassen, wie denn auch ohne elektrische Stellglieder?
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon JueLue » Mi Apr 01, 2015 10:25

... Lambdasonde und stufenlose Regelung von 3 Gebläsen sowie Computersteuerung - alles vorhanden, trotzdem kannst du eine vollautomatische Anpassung an (sehr) verschiedene Brennstoffe vergessen, zumindest wenn du annähernd die volle Leistung fahren willst.

Was schon mal fehlt, ist eine Erfassung der Füllhöhe der Brennkammer um Überfüllen zu verhindern, oder können das andere Hersteller?

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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon rocco » Mi Apr 01, 2015 11:52

Was schon mal fehlt, ist eine Erfassung der Füllhöhe der Brennkammer um Überfüllen zu verhindern, oder können das andere Hersteller?


Ja, z.B. Hargassner hat nen Niveausensor.

stufenlose Regelung von 3 Gebläsen sowie Computersteuerung

Computersteuerung hört sich schon so 80er Jahre mäßig an :lol:
Wie stufenlos sind denn die Gebläse, hört man sie Takten / Pulsen? Wenn ja, dann ist das so stufenlos wie eine Treppe.
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Re: Probleme mit KWB Hackgutheizung 100 KW

Beitragvon JueLue » Mi Apr 01, 2015 15:23

rocco hat geschrieben:...z.B. Hargassner hat nen Niveausensor.


Computersteuerung hört sich schon so 80er Jahre mäßig an :lol:
Wie stufenlos sind denn die Gebläse, hört man sie Takten / Pulsen? Wenn ja, dann ist das so stufenlos wie eine Treppe.


Niveausensor könnte ich mir falls zuverlässig als sehr sinnvoll vorstellen.

Stufenlos:
Beim 150kW-Kessel wird eins der Gebläse (also ich glaube im Abgasstrang) per Frequenzumrichter, die Anderen per Phasenanschnittsteuerung geregelt.

Computersteuerung:
Ist halt so eine Touchscreen-basierte SPS-Geschichte, würde ich als soweit "modern" bezeichenen.

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